Megaupload: Nach Schließung weniger Kinoeinnahmen

Mann, was haben sich die Köpfe in der Filmindustrie die Hände gerieben, als Kim Dotcom und seinem Megaupload der Garaus gemacht wurde. Anfang des Jahres hat man die ganze Bude hoch genommen und den One-Click-Hoster aus dem Verkehr gezogen. Logischerweise geht man davon aus, dass es diese Angebote im Netz sind, die dafür sorgen, dass an den Kinokassen weniger los ist. Jetzt hingegen scheint sich zu zeigen, dass genau das Gegenteil der Fall ist!

An der Münchener Ludwig-Maximillians-Universität und der Kopenhagener Business School hat man diesbezüglich Untersuchungen durchgeführt und die Ergebnisse belegen, dass es lediglich die großen Blockbuster sind, die von der Schließung Megauploads profitieren können. Bei kleineren Unternehmen sind die Einnahmen durch Kinogänger sogar eingebrochen seitdem.

Fünf Jahre lang hat man in 49 Ländern über 1300 Filme unter die Lupe genommen und die Einspielergebnisse in die Untersuchung mit einfließen lassen. Das Resultat belegt jetzt, dass kleinere Filmfirmen sogar davon profitieren, dass ihre Filme sich bei einem One-Click-Hoster wie Megaupload finden lassen. Mundprogaganda ist das Stichwort. Verrückt, aber somit könnte es sogar sein, dass sich einige Dotcom-Feinde darauf freuen, dass der Megaupload-Nachfolger Anfang des nächsten Jahres an den Start geht. Was haltet ihr von dieser Entwicklung? Habt ihr das kommen sehen? Oder hinkt der Vergleich und man kann den Schaden der Blockbuster nicht vergleichen mit dem, was kleineren Unternehmen durch die Lappen geht?

Quelle: Futurezone

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48 Kommentare

  1. Das ist zwar ne Korrelation, aber das muss noch lange kein kausaler Zusammenhang sein.

    Mittels zwei Werten kann ich auch „nachweisen“, dass Störche Babys bringen oder Fluglärm HIV verursacht.

  2. Der Grundgedanke könnte sicher stimmen „Ich schau mal grade in den Mittschnitt rein, bevor ich ins Kino gehe“. Das habe ich schon öfters gehört. Ich hätte eigentlich gedacht, dass Filesharing weder die riesen großen Auswirkungen, die die Industrie dauernd beschwört, hat noch dass es größere positive Auswirkungen gibt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es da so starke Zusammenhänge gibt. Aber interessant ist diese „Entdeckung“ alle mal.

    Und ja, die „großen“ dürften sich über den neuen Dienst freuen. Kann man wieder schöne plakative Hetzjagden führen.

  3. Wenn er pünktlich zum 1.1.2013 startet würde er besonders viel Reichweite im Netz erreichen. In den Feiertagen sind doch fast alle Zuhause und stöbert im Netz rum. Meistens ist zu der Zeit auch nur sehr wenige IimNetz los. Damit würde er davon profitieren.

  4. Ich kenne viele, die Software oder Spiele aus verschiedenen Quellen „testen“ und bei Gefallen dann wirklich bei Steam oder MM zuschlagen. Kann doch durchaus bei Filmen auch so sein, dass man diese online sieht und dann Freunden davon erzählt – die dann ins Kino gehen.

    Also warum nicht? Durchaus möglich.

  5. Ich glaube daran. Das mag auch daran liegen, dass Blockbuster noch öfter in guter Qualität verbreitet werden und also als Substitut fungieren. Bei kleineren Filmen hingegen ist man eher froh, wenn man sich den irgendwie reinpfeifen kann. Und geht dann lieber nochmal ins Kino – oder kauft ihn.

    Und dann sind da noch die Filme, die teilweise jahrelang GAR NICHT (!) vermarktet werden. da gab und gibt es ein paar, die es noch immer höchstens gebraucht auf VHS gibt… Und nichtmal Independent-Filme, sondern kleinere Produktionen mit internationalen Stars.

  6. als ich die artikel-überschrift sah, dachte ich ja plötzlich, „huch, den artikel haste ja schon gelesen“. aber nein, der ist einfach nur von futurezone kopiert.

    nunja, die hoffnung dass fehler nachträglich editiert werden könnten hier im blog, habe ich ja schon längst aufgegeben, aber diese zusammenfassung des besagten wissenschaftlichen papiers schießt über leichte übertreibung und boulevard-journalismus weit hinaus.
    „belegen“ tut diese untersuchung rein gar nichts. bestenfalls kann man von einer leichten andeutung sprechen, aber das wars dann auch schon.

  7. Beleg + mein Lieblingsbeispiel für diese mangelhafte Vermarktung: „Hitlerjunge Salomon“. Durchaus auch prominent besetzt, Julie Delphy etwa. Kaufen? Bei Amazon nur im Marketplace. Neu für 67 Euro. SIEBENUNDSECHZIG!!

  8. Ja, ich denke schon, dass da ein ziemlicher Zusammenhang besteht. Ich schaue eigentlich die meisten Filme im Internet (mache damit als Schweizer auch nichts illegales), aber gute gehe ich auch ins Kino schauen. Nur: Wie soll ich wissen, ob ein Film gut ist? Richtig, indem ich mir Teile des MItschnittes anschaue. Klar, das mache ich immer noch, denn es gibt noch tausende andere OCH, aber einige Leute kannten vielleicht nur Megaupload.

    Generell ist die Schliessung von Megaupload sowieso lächerlich. Niemand, wirklich niemand geht deswegen mehr ins Kino, kauft sich eher Songs/Apps oder Games.

  9. @casi:
    achja, wenn man schon damit erträge generiert, dann könnte man auch so nett sein, und das papier verlinken. ich dachte in der bloggosphäre würde man sich da ähnlich den wissenschaftlichen prinzipien bewegen, und verfasser entsprechend verlinken.

  10. ‚Watchman‘ habe ich mir 20min am PC angesehen, dann die Jacke genommen und bin ins Kino gegangen. Das habe ich früher bei vielen Filmen so gemacht. Ich ballere ja nicht 20.- Euro (Karte, Popschkörner und Cola) einfach nur so raus, weil mir die Kohle aus den Ohren wächst.

  11. Klaut ihr auch Autos um sie ausgiebig probezufahren?

  12. Was Hendrik sagt.
    Und seit wann ist man gezwungen im Kino Popcorn und Getränke zu kaufen, rechnet ihr das auch für den Heimkinoabend auf?

  13. @ Hendrik
    Nö, denn Probefahrten kann man ja auch legal durchführen! 😉

  14. @Hendrik:
    Schönes Beispiel dafür wie irreführend das Wort Raubkopie ist. Dem Kino/Verleiher entsteht im Gegensatz zum Autohändler ja erstmal kein Schaden.
    Man müsste eher vom besagten Auto eine (ggf. schlechtere) Kopie machen und diese Probefahren….

  15. Wenn ich das Geld habe, bezahle ich für den Film. Wenn nicht lade ich ihn oder schaue ihn – wenn man ihn nicht laden kann – halt gar nicht.
    Illegale Beschaffung schmäht (bei mir) in keinster Weise die Menge an Geld die ich für Filme ausgebe (sowohl Kino als auch BD).
    Aber wenn ich von Bekannten von Filmen höre, die evtl. nicht so sehr in den Medien beworben werden, gehe ich auch gerne zu diesen Filmen ins Kino, von denen ich ohne illegale Kopien nicht einmal wüsste das sie existieren.

    Zum Glück gibt es in meinem Wohnort auch kleinere Kinos, die Spartenfilme zeigen, und das Filmstudio der Uni zeigt auch Blockbuster in den Hörsälen 2 mal die Woche für unschlagbare 2.5€

    Aber ich muss leider sagen:
    Ich habe gekaufte BluRays zuhause, die mein PowerDVD 9 am PC nicht abspielen kann weil er die Verschlüsselung nicht kennt. Nach dem erstellen einer Sicherheitskopie konnte ich mir den Film ganz entspannt mit dem VLC Player ansehen, die Disc steht jetzt leider für mich unbenutzbar im Regal….
    Meine Meinung zu der ganzen Sache mit der Verschlüsselung (die nur die ehrlichen Nutzer trifft. Ist halt Fakt) muss ich gar nicht mehr äußern, würde nur in Wutausbrüchen enden…

  16. Natürlich verliert der Verleiher Geld durch eine „Raubkopie“. Da der Bedarf des Nutzers besteht sich einen Film anzuschauen und er anstatt diesen zu kaufen oder leihen auf die illegale Kopie zurückgreift.

  17. Autovergleiche sind erst zulässig, wenn jemand eine Autokopiermaschine erfindet, die dem Besitzer sein Auto lässt. 😉

  18. Ansonsten Ack zu @Alexander

  19. @ JMK
    Man sieht ja wie grooooß der Schaden zu sein scheint 😉

    Und passend dazu auch: http://www.ted.com/talks/rob_reid_the_8_billion_ipod.html

  20. Nur um es klar zu stellen….
    Natürlich ist es illegal FIlme zu kopieren, ich will das auch nicht fördern oder mich dafür aussprechen!

    Aber ich muss ganz klar sagen das die Entwicklung die am Markt statt findet absolut nicht gut heiße… wenn nicht sogar verurteile…
    Früher hat auch jeder Filme vom TV auf seiner VHS aufgenommen. Heute wird das Aufnehmen durch das schöne „+“ hinter dem HD oder Ci verboten…
    Meine Eltern (und auch ich in jungen Jahren) haben Lieder aus dem Radio auf Kasette aufgenommen – aber auf einem 64GB iPod sind heutzutage natürlich nur legal gekaufte Songs – ist klar! (Wer hat dafür denn bitteschön das Geld?)

    Es gibt so viele Themen über die man reden kann und Fakt ist nun mal durch das Internet und die Breitbandleitungen ist es halt einfacher Kopien zu erstellen und zu verteilen, so wie man früher die Kasette des Nachbarn auf seine überspielt hat macht man es heute mit den Filmen… nur halt quer über die ganze Welt. Ich finde es auch nicht gut das man sich Filme ansieht oder Songs anhört ohne das der Künstler, der dafür gearbeitet hat entlohnt wird… Aber niemand kann mir erzählen der Industrie würde es schlecht gehen.
    Interessieren würde mich vor allem mal der prozentuale Anteil, und nicht erfundene angebliche Verluste die die Hollywood Studios machen, abgesehen davon das sie natürlich davon ausgehen das jeder der eine TS Kopie auf der Platte hat den Film sowohl im Kino gesehen als auch noch die BluRaySpecialEdition gekauft hätte 😉

    Ich persönlich kaufe z.B. Lieder & Alben gerne bei Amazon & Google Play, weil ich dann eine ungeschützte MP3 bekomme und die auf jedes meiner Geräte überspielen kann….
    Ein Grund warum ich niemals zu iTunes wechseln würde….

    Und bei dem Preis einer BluRay (angucken so oft man will) lohnt es sich nicht wirklich ins Kino (einmaliges Erlebnis) zu gehen – halt nur wenn man was mit seinen Freunden unternehmen möchte o.ä.

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