Gefälschte Windows-Software: Beschuldigter bekommt Haftstrafe

Ihr alle erinnert euch sicherlich noch an die Geschichte rund um die angeblich gefälschte Microsoft-Software. Der Online-Handelsfirma PCFRITZ wurde damals vorgeworfen, mit gefälschten Betriebssystemen der Firma Microsoft zu handeln. Damals wurden insgesamt 18 verschiedene Objekte durchsucht, dabei über 100.000 verdächtige Datenträger mit Microsoft Computerprogrammen sichergestellt.

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Die Microsoft bereits damals vorliegenden Kopien wurden vom Onlinehändler angeblich mit einer eigenen Verpackung und einem ebenfalls gefälschten Echtheitszertifikat versehen und zu weit unter dem Marktpreis liegenden Konditionen an Kunden verkauft. Die Mitteldeutsche Zeitung berichtet heute in ihrer Online-Ausgabe über ein erstes Urteil.

Hier geht es dann aber nicht um den eigentlichen Betrug der vorgeworfen wird, sondern um die Steuerhinterziehung, die durch den Handel entstanden ist. Insgesamt wurden 900.000 Euro Steuern hinterzogen, das Urteil lautet: Haftstrafe für vier Jahre und neun Monate. Der Betroffene und drei weitere Angeklagte müssen sich ferner noch wegen Betrug vor Gericht verantworten. Microsoft hatte Ende Dezember 2014 auch aufgrund dieser Geschichte 50.000 Keys sperren lassen. (danke Tobias!)

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram. PayPal-Kaffeespende.

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19 Kommentare

  1. He He He. Geschieht dem angeblichen Multimillionär und angeblichen Todkranken recht!

  2. Reicht da nicht eine Geldauflage, von sagen wir mal 5000€?

  3. Herr Hoeneß hat damals scheinbar echt nen geschmeidiges Urteil abgesahnt.

  4. Tja, Lizenzen fälschen ist halt schlimmer als zu Edathyieren.

  5. Sorry aber da sieht man mal wieder das Justitia den „kleinen“ Mann immer wieder anders bestraft, obwohl wir alle vor dem Gesetzt gleich sind… Der bekommt für 900.000€ Steuerhinterziehung über 4 Jahre… Hoeneß hinterzieht 28,5 Mio € bekommt 3,5 Jahre (Selbstanzeige nicht gewertet) – nach 7 Monaten Freigang und wird sicher nun bald vorzeitig entlassen… Unmöglich.

  6. Treffende Überschrift……NICHT!

  7. @Fraggle
    Wenn der Staatsanwalt vornehmlich Beweise hat deren Erhebung angreifbar ist (also die realistische Gefahr besteht, dass ein Freispruch mangels Beweisen erfolgt) und der Angeklagte nicht daran interessiert ist die Sache breitzutreten gibts halt einen günstigen Vergleich.

    @Der Stan
    > (Selbstanzeige nicht gewertet)
    Mal davon abgesehen, dass Steuerhinterziehung die einzige Straftat ist, bei der rechtzeitige Reue zuverlässig vor der Strafe schützt, hat sich Honeß während des gesamten Prozesses als reuiger Sünder präsentiert (was unabhängig von der Straftat – zumindest bei Ersttätern – idR zur Strafminderung führt).
    Der hier Verurteilte hat wohl standhaft geleugnet (bzw die Tat auf seine ehemaligen Geschäftspartner geschoben).
    ((Zumal Gefängnisstrafen dazu gedacht sind die Wiederholung der Tat zu verhindern – nicht zur Bestrafung.))

  8. Gefälschtes Windows? Also hat er ReactOs verkauft?
    https://www.reactos.org/

  9. Das sage ich als Bayern-Fan schon seit den Sch**ßbeutelzeiten:
    Tut zwar nichts zur Sache:

    Ich verstehe das Urteil von Hoeneß nicht. Jetzt noch viel weniger.
    Weit über 25 Mio. mehr hinterzogene Steuern als der Nicht-Onkologie-Patient, aber ein milderes Urteil + Freigängertum + Arbeiten.

  10. Ich besitze auch solch eine Lizenz. Windows Update hat sich bisher nicht beschwert, aber ich frage mich ob die Lizenz Windows 10 mit einschließen wird.

  11. Dar sieht man Linux und MacOSX sind besser. Man braucht kein Key!!! Total kacke von Windows

  12. Die Titel/Artikel hier werden immer schlechter.
    Der Beschuldigte bekommt ja gerade NICHT die Haftstrafe für die angebliche Fälschung, sondern wegen Steuerhinterziehung. Das andere Verfahren ist noch völlig offen….

    Ist aber schon interessant, dieses Urteil mit dem von Hoeneß zu vergleichen. Für 30 Millionen sitzt der 7 Monate von 3,5 Jahren ab, und ein „normaler Mensch“ bekommt für 900.000€ 4,5 Jahre (und bestimmt keinen Freigang nach wenigen Monaten).
    Nur Bundespolitiker werden stehen vor Gericht noch besser da; Bei Geldkoffern mit 6-stelligem Inhalt muss man einfach nur Erinnerungslücken haben, dann wird man sogar Finanzminister. Und Kinderporno-Liebhaber werden rechtzeitig informiert, um die harten Sachen beiseite schaffen zu können, so dass nur noch eine 5000€ Geldzahlung für die Verfahrenseinstellung übrig bleibt.
    Bananenrepublik Deutschland….

  13. @fraggle
    „edathyieren“ ^^ lol

  14. Christian says:

    Es bringt keinem was wen ein Herr Hoeneß ins Gefängnis geht. Er hätte lieber ne ordentliche Geldstrafe zahlen müssen.

    Die Frage sollte eher sein: Warum muss ein Betrüger in den Knast aber ein Pädophiler zahlt 5000€ und ist fein raus und kann weitermachen?

  15. @Mike

    Entschuldige bitte, dass ich dich mit Fakten belästige.

    Der offene Strafvollzug ist bei Steuervergehen die Regel und nicht die Ausnahme.
    Nicht nur für Hoeneß, sondern grundsätzlich, also auch für diesen PCFRITZen.

  16. @ Christian: er ist so schon genug geschädigt (ja, das spielt eine Rolle in der deutschen Gesetzgebung). Selbst im Ausland wird er keinen seiner Vita entsprechend vernünftigen Job mehr finden. Sein Privatleben und Ruf liegt in Trümmern. Abgesehen davon hat er keine Kinder vergewaltigt sondern höchstens sehr indirekt und sehr marginal eine zweifelhafte Industrie unterstützt. Warum sollte da auch eine Gefängnisstrafe bei rauskommen?

  17. Christian says:

    @Michael: Das ist mir klar das es eine Rolle spielt. Aber es geht bei so etwas nicht um die Strafe für den Täter sonder um den Schutz der Gesellschaft.

  18. Interessantes Urteil, aber da kommt noch mehr 😉

  19. @shx:
    5000 Euro ist ein Witz, das kannst Du drehen wie Du willst.

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