BILD und Adblock: Abgemahnter YouTuber sucht Unterstützung

Bildschirmfoto 2015-11-25 um 09.20.18Wir alle erinnern uns sicher an die Dinge, die im Oktober 2015 passierten. Das Springer-Medium Bild Online zog die Reißleine und sperrte die Nutzer eines Adblockers aus. Kein Lesen der Inhalte möglich, sofern ein Adblocker im Browser des Besuchers scharfgeschaltet ist. Logo, es dauerte nicht lange, da ploppten Methoden auf, wie man diese Adblocker-Sperre umgehen konnte. Auch Tobias Richter gab sein Wissen via YouTube an die Community weiter – und wurde abgemahnt.

Anstatt die Unterlassungserklärung zu unterschreiben, hat man mit einer Kanzlei den Springer-Juristen geantwortet – und bis heute nichts von denen gehört. Die Anschuldigungen gegen seine Person (Umgehung einer technischen Schutzmaßnahme für urheberrechtlich geschütztes Material) möchte Tobias Richter aber nicht so einfach im Raum stehenlassen, stattdessen geht er in die Offensive und möchte sich mit einer negativen Feststellungsklage zur Wehr setzen.

Die Sache ist natürlich: das Ganze kostet Geld, sofern Tobias Richter vor Gericht verlieren würde. Aus diesem Grunde sucht er nun Menschen, die ihm beim Kampf gegen die Bild unterstützen, 7.200 Euro werden gesucht, 13 Tage läuft die Kampagne noch. Sollte er gewinnen, muss Bild die Kosten tragen – dann wird das Geld auf Wunsch an den Spender zurück überwiesen.

Interessant ist natürlich die Frage, ob das Gericht pro Richter entscheidet und feststellt, dass er keine technische Schutzmaßnahme für urheberrechtlich geschütztes Material umgangen hat – beziehungsweise ob das Einsetzen einer Adblocker-Sperre überhaupt ausreicht, um sich als „technische Schutzmaßnahme für urheberrechtlich geschütztes Material“bezeichnen zu lassen.

(danke refreeloader via YouTube)

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram. PayPal-Kaffeespende.

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43 Kommentare

  1. First World Problem

  2. „dann wird das Geld auf Wunsch an den Spender zurück überwiesen.“

    Auf Wunsch? oO *bereitet mal fix eine Kickstarterkampagne vor um daraufhin insolvent zu gehen und mit der eingenommenen Million ein paar nette Tage zu verbringen*

  3. Springer gibt seinen Content nur her, wenn man sich im Gegenzug die Werbung anschaut. Leistung und Gegenleistung. Warum sollte man jemanden auch noch finanziell unterstützen, der seine Gratismentalität sonst auch für legitim hält?

  4. Bin dabei 🙂 Es geht mir ums Prinzip. Die Argumentation mit dem Urheberrecht darf nicht ziehen. Werde 10 Euro spenden!

  5. Oh, die Contentmafia (sofern man im Falle von BLÖD überhaupt von relevantem „content“ reden kann) ist um 10:45 und 10.46 h schon wach, um dämliche Kommentare zu posten?

    Ist der Nebenjob z. B. des NATO-Trollens auf tagesschau.de gerade wegen „Überlastung der Moderation“ gestoppt und der Druck muss trotzdem raus? Wie wäre es statt dessen mit einem „bullet proof coffee“ oder ein wenig entlastender Handarbeit? Das verschwendet auch weniger Bandbreite und kommt auch noch der Zellstoffindustrie zugute.

  6. @nicooo Klickst Du Dich jetzt durch’s Internet und setzt „First World Problem“ unter jeden Artikel, der nicht mindestens den Weltfrieden behandelt? Kommst Du Dir dabei noch besonders gut und klug vor? Kleiner Tipp: Bist Du nicht.

  7. Bin mit dem Gegenwert von einer Woche Blöd-Zeitung dabei.

    Hmm, also dem reinen Materialwert, nicht den Wert des Inhalts, sonst wäre es ja eine Nullbuchung.

  8. Oh, ist die „Ich kriege alles, was ich will, gratis und ohne Gegenleistung“-Mafia schon um 10:57 wach?

    Wie im Artikel korrekterweise steht, ist es natürlich fraglich, ob es schon ausreicht seinen Inhalt per Werbeblocker-Blocker zu schützen, wenn man nicht möchte, dass da jemand nicht dran kommt.

    Aber sucht doch mal den Vergleich mit der echten Welt:
    Wenn jemand um das Schwimmbad einen Zaun baut und 3€ verlangt, dass man baden gehen kann, dann ist das sein gutes Recht. Man kann natürlich über den Zaun klettern, weil man die Sanitäranlagen nicht braucht, nicht reinpinkelt und sowieso viel weniger Kosten als 3€ verursacht. Es ist aber nicht erlaubt, weil der Anbieter das so entscheiden darf.
    Wenn der Betreiber alle Leute vorher kostenlos herein gelassen hat, gibt einem das immer noch kein Recht, über den Zaun zu klettern.

    Wenn jetzt jemand Lücken im Zaun verrät, dass man einfach so reinkommt, dann ist das vielleicht ein Kavaliersdelikt, aber schadet dem Betreiber trotzdem. Der Betreiber muss aber natürlich irgendwie dafür sorgen, dass auch jeder versteht, dass er nicht da rein darf – der Zaun muss also schon entsprechent gebaut sein. Hier ist nun zu klären, ob der Betreiber letzten Endes genug gemacht hat.

    Ich bin aber durchaus auf Seiten der Bild – die stecken Arbeit rein, machen unmissverständlich klar, dass man entweder zahlt oder Werbung schaut, und können somit auch auf ihr Recht pochen. Die Content-Qualität (oder das Angebot des Schwimmbads) spielt dabei überhaupt keine Rolle – wenn es sowieso schlecht ist, dann nutze es nicht.

  9. Ich verstehe die Problematik nicht. Der einzelne Nutzer entscheidet was auf seinem Bildschirm angezeigt wird. Wenn eine Firma Inhalt im frei zugänglichen Internet anbietet muss sie damit rechnen dass es x Leute gibt die der Werbung keine Beachtung schenken. Ob das nun durch Ignorieren, Wegschauen oder technische Mittel gemacht wird ist gleichbleibend.
    Die Firma ist dafür verantwortlich die passende Entscheidung zu treffen ob man es frei zugänglich oder hinter einem Zugang veröffentlicht. Hier würde es anders aussehen, wenn man Anleitungen anbietet wie man zb einen passwortgeschützten Zugang aushebelt.
    Synchron hierzu das Free-TV Angebot. Ich kann Werbung schauen, ignorieren, „wegschauen“ oder technisch Umgehen (Aufnahme etc). Bzw. dafür bezahlen ohne Werbung die Filme zu genießen.

    Der Springe*-Verlag sucht einfach nur einen Sündenbock für eigenes Vermasseln.

  10. @Felix: Ok, ist wahrscheinlich ein Fehler, so einem uniformierten Kommentar Aufmerksamkeit zu schenken, aber hier geht es nicht um jemanden, der durch „Gratismentalität“ auffällt, sondern um einen Konzern, der mMn rechtswidrig kleine Youtube-Kanäle mit hanebüchenen Begründungen abmahnt, weil er sein Geschäftsmodell von einem 2000-Abonnenten-Kanal bedroht sieht.

  11. Wenn die „Bild“ will, dass ihre Inhalte beim Nutzer so angezeigt werden, wie sie es wünscht, soll sie einen eigenen Browser entwickeln, der Adblocking verhindert. So macht „Sky“ das beim Fernsehen mit seinen Receivern ja auch. Erst alles öffentlich verbreiten (der Reichweite und Meinungsbildung wegen) – und sich dann darüber beschweren, dass die Leute das freie Angebot so nutzen, wie sie es wollen, passt nicht zueinander.

  12. Generell würde ich es ja gerne unterstützen, aber wo ist die rechtliche Gewährleistung, daß beim Erfolg der Kampagne auch wirklich das Geld dafür verwendet wird?
    Es wäre ein Unding, wenn BLÖD damit durchkäme, weil es sonst weite Kreise zieht. Wehret den Anfängen.

    @nicooo:
    Na, besser als ein Sprachproblem. Wenn schon englisch, dann richtig: First world problem.

  13. @THO – ich würde lieber dir mein Geld spenden! Gut geschrieben aber ich denke die „ich will alles“ Gauner werden es eh nicht verstehen.

  14. Entweder man akzeptiert die Monetarisierung einer Plattform und konsumiert deren Content oder man meidet die Plattform.
    In sofern finde ich es nicht gerade Unterstützenswert.

  15. @Yellowbear: Erinnert mich irgendwie auch an die Apfel Firma, die kleine Bäckereien verklagt weil sie einen (nicht angebissenen) Apfel als logo verwenden. Ich finde solche Firmen (B*ld und Apfel) einfach nur peinlich bei diesen vorgehen. Und genau deshalb meide ich solche Firmen auch. B*ld.de habe ich glaub ich 2014 zur WM das letzte mal besucht. Es gibt wesentlich bessere Portale.

  16. @THO *daumen hoch* perfekt auf den punkt gebracht.

  17. Sollten da nicht die Leute hinter ABP helfen? Ich bin der Meinung, die müssten genügend Mittel haben, durch die ganze Kohle, die sie für das whitelisten kriegen?

  18. Mittlerweile ist der Einsatz von Werbe-/Scriptblockern doch reiner Selbstschutz.

    Früher hatteste auf ner Seite irgendwo 2-3 kleine Werbebanner die still vor sich hingedümpelt haben.
    Heute begrüßen Dich gleich 2 pop-ups und n Video startet ungefragt.

    Und das ist nur die Werbung – da reden wir noch nicht vom tracking.

    Jaja der arme Springer Verlag – die stehn alles andere als kurz vor der Pleite^^

    Ich wage mal die Behauptung – n Großteil der Bild-Surfer weiß nichtmal was n Ad-/Scriptblocker ist. Und die die suchen auch nicht diesbezüglich nach ner Anleitung.

    Man könnte auch einfach Werbung schalten die ohne entsprechendes tracking auskommt. Dann wärs auch egal ob Blocker genutzt werden.
    Die Plakatwand auf der Strasse zählt schließlich auch nicht wer da stehen bleibt, und die sich ansieht (hoff ich zumindest^^).

  19. Ich sehe es genau wie Felix.

    Und wer Anleitungen ins Netz stellt, die am Rande der Legalität sind, muss auch damit rechnen Post vom Anwalt zu bekommen und das kostet halt. Youtuber verdienen doch mit Klicks Geld dachte ich immer. Wo bleibt denn da meine Beteiligung daran? Ne ne das soll er mal schön selbst ausbaden.

  20. Ich bin gerne bereit Werbung durchzulasen, aber das blinken und da ein popup, und hier ein Video, was teils erheblich den eigentlichen content verdeckt, tu ich mir freiwillig nicht an. Daher entweder adblock funktioniert, oder Seite wird einfach nicht besucht.

    Ohne adblock ist es nicht mehr auszuhalten, gab dazu schönen Test auf sempervideo

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