YouTube Kids muss sich 2020 enormen Herausforderungen stellen
YouTube Kids ist eine gute Idee mit teilweise schlechter Ausführung: Kinder sollen über die Plattform bzw. App nur speziell auf sie zugeschnittene Inhalte aus dem Video-Netzwerk erhalten. Leider rieseln da aber immer wieder Videos durch, die leider so gar nicht für Kinder geeignet sind. Deswegen musste YouTube dann auch vielfach harsche Kritik einstecken und dachte sogar darüber nach jedes einzelne Video manuell zu kontrollieren. Und auch 2020 wird da für YouTube bzw. YouTube Kids ein Jahr der Herausforderungen.
Susan Wojcicki, CEO von YouTube, erklärt nun, dass ihre höchste Priorität die Übernahme von Verantwortung sei. Doch derlei Aussagen kennen wir von vielen Managern und häufig handelt es sich dabei um Lippenbekenntnisse. Nur eine der Kontrovesen drehte sich 2019 etwa um das Tracking von Kindern, welches bei YouTube unerlaubt vonstatten ging. Da schob das Netzwerk aber zuletzt die Verantwortung an Videomacher weiter, was ebenfalls für viel Kritik sorgte. Immerhin will man es nun wieder den Kreativen erleichtern mit Content für Erwachsene Geld zu verdienen – denn das ist auf YouTube nach der sogenannten Adpocalypse schwierig geworden.
Zusätzlich will man deutlicher zwischen fiktiver und realer Gewalt unterscheiden, um so etwa nicht bei einem Gaming-Channel Videos im gleichen Stil von der Monetarisierung auszuschließen, wie bei Darstellungen realistischer Gewalt. Aber die Erwartungen an YouTube sind hoch, denn mittlerweile verdienen durchaus viele Leute über die Plattform ein Zubrot oder sogar ihren gesamten Lebensunterhalt. Am liebsten schiebt YouTube die Verantwortung jedoch bisher weiter – an die Videomacher selbst, an die Gesetzgeber oder an andere Partner.
Für YouTube Kids gilt das ganz besonders, da jeder Videomacher nun selbst angeben muss, ob sich seine Inhalte an Kinder richten. Wann das der Fall sein könnte, definiert YouTube aber nur vage mit viel Auslegungspotential. Das öffnet natürlich auch Abmahnungen Tür und Tor. Zwischenzeitlich wurde abgewogen, alle Videos bei YouTube Kids zu moderieren bzw. eben vor der Veröffentlichung zu prüfen. In letzter Sekunde wurde aber der Plan verworfen. Der Grund: Offenbar wäre YouTube dann Gefahr gelaufen nicht als neutrale, technische Plattform zu gelten, sondern als Medienunternehmen, das selbst redaktionell arbeitet. Das hätte insgesamt einen ganzen Rattenschwanz nach sich ziehen können, weswegen man sich dann doch umentschied.
Partner werfen YouTube aber vor, dass das Unternehmen am liebsten zwischen allen Stühlen sitzen wolle, so aber niemanden glücklich mache. Für YouTube ist es aber nahezu unmöglich, alles richtig zu machen. Denn jede Minute werden im Netzwerk 500 Stunden an Videoinhalten hochgeladen. Würde man schärfer durchgreifen, müsste man die Vielfalt der Inhalte, so CEO Wojcick, ganz drastisch reduzieren. Das wolle man aber vermeiden. Schwierig wird es für YouTube aber auch, weil etwa in der EU andere Gesetze gelten als etwa in den USA. In den Vereinigten Staaten könnten Videomacher dank der Fair-Use-Regelung Ausschnitte aus urheberrechtlich geschütztem Material verwenden – in Europa wäre das in so gut wie allen Fällen sofort ein Gesetzesbruch.
Was 2020 da für YouTube und YouTube Kids bringen wird, muss man nun abwarten. Ich persönlich vermute, dass die nächste Kontroverse nicht lange auf sich warten lassen wird.
Hast Du eine Empfehlung um die Nutzungszeit für Kinder a) Dauer und b) Uhrzeitabhängig zu steuern? Am besten ohne Abo (nix gegen kostenpflichtig), ohne Registrierung und ohne extra Googleaccount. Wichtig ist auch Playstore und Einstellung sperren zu können. Ist ein Huawei Tablet. Danke für Tipps.
Versuche mal die Kids place app. https://play.google.com/store/apps/details?id=com.kiddoware.kidsplace
Die kann Zugriffszeiten für bestimmte Apps festlegen, wie lange das Kind etwas nutzen kann (insgesamt aber auch je App) und regelt auch WLAN-Verfügbarkeit je App (ohne WLAN kein Kauf, keine Werbebanner). Selbstverständlich legst du fest, welche Apps überhaupt zur Verfügung stehen und kannst auch Home-Taste und Benachrichtigungs-Bereich sperren, sodass ein Ausbrechen aus dem geschützten Bereich nicht möglich ist.
Habe beste Erfahrungen mit der kostenlosen Variante von Kaspersky Safe Kids: Nutzungsdauer wählbar für jeden Wochentag, jede App einzeln sperrbar oder über die tägliche Nutzungszeit hinaus verfügbar machen (z.B. für Kamera oder Kalender) Dort ist nur das Tracking der Geräte kostenpflichtig. Nicht die App Kuukla nehmen, die können die Kids umgehen.
Da müssen feste Regeln her. Ein Erklärbärvideo zu Differentialgleichungen ist sicher für Erwachsene, aber über den Satz des Pythagoras? Oder ein Tutorial zu Scratch oder Python? Das wäre doch für die ganze Familie, also auch Kinder? Man müsste es aber explizit als „für Kinder“ deklarieren, mit entsprechend schlechter Monetarisierung.
Das Ende vom Cat Content
Louis Rossmann – YouTube flags kitten as harmful & dangerous, strikes channel.
https://www.youtube.com/watch?v=CPOOzgKaAEA
YouTube Kids ist absoluter Unsinn.
Ich stell mir vor, ich wäre wieder ein Teenie.
Von YT Kids würde ich die Finger lassen. Ich würde mich eher für das normale Youtube interessieren.
Natürlich wollen Jugendschützer so was nicht und alles verbieten und reglementieren.
Doch kein Kind will wirklich Benjamin Blümchen Inhalte.
Ich hab GTA und andere indzierte Spiele und Filme mit 13 gespielt/gesehen. Sowas war wirklich interessant.
Und es hat mir auch nicht geschadet 😉
Ausser mal „Es“ zu schauen, da habe ich selbst entschieden, dass ich diesen Film (auch heute noch) NIEMALS wieder sehen möchte.
Letztendlich haben die Kinder/Jugendliche eher ein Auge auf andere APPs. Was dort abgeht, darauf sollte sich der Jugendschützer wirklich mal konzentrieren.
Aber ich bin vom Thema abgekommen ^^ – Youtube Kids != Sinnvoll
Die ganze Mühe absolut nicht Wert!