XKeyscore: So überwacht die NSA fast jede Aktion im Internet

Das NSA-Programm XKeyscore ist vielleicht viel mächtiger als bisher angenommen. Wie ein neuer Bericht bei The Guardian nun zeigt, kann jeder mit Zugriff auf XKeyscore alle Daten abrufen. Ein weiterer richterlicher Beschluss ist dafür nicht nötig. Gespeichert werden Meta-Daten und Inhalte von E-Mails, Chats und Surf-Historien.

xkeyscore

Selbst Nutzer zu ermitteln, die sich hinter einem VPN-Netzwerk verstecken, ist für XKeyscore kein Problem. Das lässt sich aus einer Präsentation zu XKeyscore aus dem Jahr 2008 herauslesen. Die Bedienung des Programms ist denkbar einfach. Keywords eingeben, eventuell eine E-Mail-Adresse, oder eine bestimmte Webseite, schon bekommt man alles Erdenkliche ausgespuckt.

[werbung] Wer sich ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzen möchte, tut dies am besten direkt im Artikel von The Guardian und in der dazugehörigen Präsentation. Die Essenz ist, dass wir nach wie vor nicht alles über das PRISM-Programm (und seine Komponenten) wissen und so schnell wohl auch nicht wissen werden. Und von unseren Politikern kann man kurzfristig wohl auch keine Aufklärung erwarten.

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*Mitglied der Redaktion 2013 bis 2019*

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26 Kommentare

  1. Es scheint echt als hätte die NSA Orwell als Anleitung genommen. Vielleicht leben wir in Deutschland nicht direkt in einem Überwachungsstaat, aber in einem überwachten Staat, was letztendlich kaum einen Unterschied macht. So etwas ist nicht mit Demokratie vereinbar, allein schon weil es der NSA viel zu viel Macht gibt. Woher wissen wir, dass sie nicht vielleicht Obama erpressen? Die Mittel dazu haben sie

  2. Wunderwuzzi says:

    Wenn das wirklich möglich ist, also sogar hinter VPN Verbindungen, dann sind alle vertraulichen Informationen (z.B. auch Firmengeheimnisse) betroffen.
    Somit muss davon ausgegangen werden, dass alle Systeme die mit dem Netz verbunden sind auch fremden Zugang erlangen. Murphys Gesetz sagt: Alles was passieren pann wird auch irgendwann passieren.
    Ich sehe schon private Mails im Netz öffentlich abrufbar.

  3. Das mit dem VPN finde ich mehr als nur beängstigend

  4. Heinz Inge says:

    Das mit dem Vpn ist leicht möglich weil Leute die diesen Benutzen sich allzusicher fühlen. Einmal damit bei Facebook eingeloggt und schon ist er kompromittiert, oder nur vergessen alle Cookies zu löschen usw. Alles kann wenn man Direkten Zugriff auf Facebook hat Kinderleicht zugeordnet werden, man denken nur an die Millionen von Seiten die den Like Button eingebunden haben, es ist so schon ein leichtes den ganzen Surfweg so zurückzuverfolgen. Auf Ip Ebene ist das noch ne ganze Ecke Massiver Oder man benutzt gar den Google Nameserver, dann hat man ganz verloren.

    Aber hey, ich bin nur Paranoid und ich habe eh nix zu verbergen *würg*.

  5. Ist doch ganz egal was die Amis können oder nicht… die Leute ändern ihr verhalten eh nicht und fressen alles was die Politik ihnen vorlügt.

  6. An alle Leute,die an folgende Spruch festhalten („Wer nichts zu verbergen hat, hat auch nicht zu fürchten“) oder Überwachung legitim finden,sollten unbedingt das Video ansehen; super gemacht und sachlich erklärt : -D
    http://www.youtube.com/watch?v=iHlzsURb0WI#at=506

  7. Trotzdem frage ich mich , wieso dauert es noch solang die Top Terroristen zu fangen ?

  8. Eine Organisation an deren Spitze ein Friedensnobelpreisträger steht, kann doch nichts böses im Sinn haben. Warten wir auf den Wistleblower, der das Passwort für den Zugang zu dieser Datenbank verrät, dann haben wir alle was davon.
    Positiv denken!

  9. @sebastian
    weil top-terroristen keine handys, computer oder sonstigen modernen kommunikationsmittel benutzen. bei bin laden war es zb. so und bei vielen anderen auch.

  10. Genau, die Bösen benutzen Brieftauben und altmodische Briefpost (auch verschlüsselt) und die NSA überwacht lieber Facebook…. Als ob sie da die wahren Übeltäter finden.
    Letztlich geht es um Macht; (auch) um wirtschaftliche.
    Also dürften so einige Firmen-Angelegenheiten (auch) ein gefundenes Fressen für die USA sein. Was gut ist für die Wirtschaft, ist gut für das Land – hat mal irgendeine US-Politiker oder Mitarbeiter eines „Dienstes“ gesagt.

    Wenn die Meldung von vor einigen Tagen stimmt, dass die Geheimdienste/NSA „Generalschlüssel“ für https-Verbindungen verlangen (wollen) – wie sieht es dann eigentlich mit der Haftung beim online-Banking o.ä. aus? 😉

  11. Toni Felfe says:

    Denkt irgendwer echt noch, es gäbe wirklich VPN oder TrueCrypt oder oder oder ohne Hintertürchen? Wieviel Macht hat denn ein Antivirenprogramm? Zur Laufzeit jede denkbare Macht!

  12. princelear says:

    Die immer weiter ausufernde Überwachung ist ein echtes Krebsgeschwür das über kurz oder lang den Tod jeder Demokratie nach sich ziehen wird. Fehlt nur noch die Mauer die die Amis durch fortlaufende Entfremdung selbst hochziehen (an der Grenze zu Mexiko gibt es ja schon eine), und die USA kollabieren irgendwann von ganz alleine wie eine andere „Demokratische“ Republik, die an den Kosten zu Grunde gegangen ist…

    Aber jetzt steht ja hier erstmal eine Wahl an, bei der man die Politiker, die den Amis nach dem Mund Reden und von Amerika beeinflussten Lobbyverbänden den Arsch geleckt kriegen mal ordentlich abwatschen kann. Mir graut nur vor den Alternativen und den Konsequenzen, die wir dann die nächsten 4 Jahre ausbaden dürfen…

  13. Die VPN Geschichte ist hart bitter. Das geht gar nicht.

  14. 1984 wird endlich Realität für die immer gleichen Strippenzieher im Hintergrund. Schalom!

  15. Wo kann ich mir ’ne Lizenz holen?

  16. Nur mal zur Klärung des Begriffes „VPN“ in diesem Zusammenhang. In der verlinkten Präsentation heißt es: „Show me all the VPN startups in country X, and give me the data so I can and discover the users“.
    Hier geht es also NICHT darum, dass die Schnüffler in VPN-gesicherte Verbindungen einbrechen und geschützen Datenverkehr mitlesen können (z. B. zwischen dem Heimarbeiter und der Firma). Vielmehr geht es um VPN als Mittel der Anonymisierung. Die Schnüffler brechen dabei zwar nicht in den geschützten Tunnel ein, aber sie überwachen die Ein- und Ausgänge und schließen daraus auf die Identität der User.

  17. Hajo Schmidt says:

    Das ist einmal ein Programm, für das ich dem Entwickler via Flattr etwas zahlen würde….
    Habe leider die Download-URL nicht gefunden, wo kann ich das laden?

  18. Das wird irgendwann ein sehr, sehr böses Ende geben…

  19. @ Rudolf:
    Top!

  20. http://blog.freiheitstattangst.de/
    – da steht was von einer Demo / von Demos am Sa., 07.09. Ist zwar noch ‚rechtzeitig‘ vor der Wahl, aber ob das etwas an der Verteilung der Stimmen ändert mag ich im Moment leider nicht so recht glauben. War ja wikrlich wenig bis gar keine Berichterstattung darüber in den Medien.
    Das alles ist schon ein sehr großer Eingriff in die Privatsphäre wenn absolut alles überwacht wird und beängstigend auch. Na ja, die Politiker machen erstmal Urlaub.
    Haben sie sich ja verdient. Hust.

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