Windows 8: ist Start am Ende?
Ist Start am Ende? Ein echter Schenkelklopfer, der mir da als Titel eingefallen ist (nein, natürlich nicht). Doch das Thema ist gar nicht soooo witzig. Glaubt man Screenshots im Internet, dann wird Windows 8 der Start-Orb kastriert. Das klassische Startmenü fehlt bereits in der Developer Preview und in der bald erscheinenden Betaversion, die den Namen Consumer Preview tragen wird, soll das Startmenü (wenn man es so nennen will) völlig fehlen. Hier einmal der Screenshot aus der Developer Preview von Windows 8:
Doch die Änderungen sollen nur kosmetischer Natur sein. Start ist weiterhin da, wo man es erwartet. Nur unsichtbar. Man muss schon mit der Maus in die Ecke fahren (oder die Win-Taste drücken), um Gewohntes zu sehen. Ich persönlich kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Funktion verschwindet – obwohl ich sagen muss, dass ich unter Windows nie ein großer Benutzer des Startmenüs war. Mir langt immer die Windows-Taste nebst Suchterm, um ein Programm zu starten. So soll es unter Umständen aussehen:
Windows 8 ohne Startmenü. Was sagt ihr dazu? Kann das weg oder wird es Otto-Normal-Benutzer verwirren? (via, via)
Also ich ohne Win7-Startmenü… geht nicht… alle 30 Sekunden wird auf die Win-Taste getappt um dann per Anfangsbuchstaben nen Programm aus dem Nichts zu starten… – ohne Startmenü könnt ichs mir kaum vorstellen…
@paradonym:
Wenn du bei mir „th“ eintippst, dann kannste bald den IE 9 starten – nur noch einmal auf „The A$$“, dann kommter!
@TOPIC:
[strike]Ich nutz das Startmenü meist nur noch um „Computer“ oder „Control Panel“ zu öffnen[/strike] (grad gemerkt, das geht auch mit Launchy). Ansonsten verwende ich Launchy. Allerdings kommt es gaaanz selten doch mal vor, dass ich es brauche und zwar, wenn ich ein Programm suche, das ich lange nicht mehr benutzt und dessen Namen ich vergessen habe. Und was halt mit Launchy nicht geht, wird mit AutoHotkey ergänzt…
Allerding gebe ich allen recht, die ein Chaos bei Supportern erwarten – egal ob privat oder beruflich. Jemand, der das nie oder nur für Leute macht, die halbwegs ihr Hirn benutzen können, kann sich garnicht vorstellen, welche Abgründe sich da manchmal auftun – auch ohne das Fehlen eines Startmenüs.
Übrigens: Wer noch eine Alt-Tab Alternative suche, sollte sich mal Switcher (http://insentient.net/) anschauen. Die „Exposé“-Ansicht ist ziemlich mächtig inklusive inkrementeller Sofortsuche nach Fenstertitel. Wurde hier aber bestimmt auch schonmal „verbloggt“
@smk: Dau-Profil? Das was du da beschreibst gibt es alles schon seit über 10 Jahren in Windows NT. Kann man alles machen… ist nur nicht so Dau-freundlich in der Einrichtung 😉
@michi: und wo sollen dann die ganzen tray-icons hin? 🙂 Außerdem ist die Superbar doch nun wirklich nicht schlecht: Die erste Taskleiste die auch vertikal eine super Figur macht. Außerdem erleichtert sie manchmal schon den Fensterwechsel wenn man mal wieder zu viele Fenster offen hat 🙂
@Tyll: FIY: Gnome3 geht genauso bescheuerte Wege, wie Unity, nur dass man etwas mehr einstellen kann. Glücklicherweise gibt es die MGSE aber das seh ich auch irgendwie nur als Krücke. Und Gnome2? Wird nicht mehr supportet. Bleibt KDE… Und KDE ist inzwischen besser, als sein Ruf.
@lollilolli: FreeCommander (win) und mc (linux)… aber ganz ehrlich: soo schlecht ist der windows explorer in w7 auch nicht… für das batchen von operationen kann man ja wenn mans mal braucht copy handler benutzen und für umbenennen das bulk rename utility… aber im alltag brauch ich die tools nur sehr selten…
Richtig konfiguriert, kann man das (Windows 7 und auch Vista(!)) Startmenü durchaus produktiv einsetzen. Es ist natürlich „nicht so gut“, wenn man als unverbesserlicher XP-Fetischist es auf Biegen und Brechen auf die unvollständige Emulation des alten Verhaltens trimmt und dann darüber schimpft….
Selbst in den Standardeinstellungen kann man ab Vista gut arbeiten, es ist nur zu schade, dass es nun versteckt wird und sich die fragwürdigen UI-Designentscheidungen häufen, da uner der Haube Windows 8 durchaus interessante Entwicklungen hat.
@tropfkiste: Nur leider sinkt die Produktivität, wenn sich Untermenüs erst durch Klick öffnen und schließen und nicht schon, wie früher, wenn man mit der Maus drüber steht.
@Michael: …oder wenn es zum Ratespiel wird, wo sich welche Funktion versteckt. Liebe Leute, wir reden hier von der breiten Masse der Endanwender, die sich das mal installieren! Und für die ist das … BULLSHIT!
@Michael: wohingegen die Produktivität steigt, wenn man die inkrementelle Suche benutzt um Programme zu starten. Ganz zu schweigen von der Unübersichtlichkeit des alten Startmenüs ab einer gewissen Anzahl installierter Programme. Klar konnte man selber sortieren, auf Kosten von Menüleichen, bei Deinstallation von Programmen. Außerdem: wieviele Programme verwendet der durchschnittliche User REGELMÄSSIG? Wohl kaum mehr als 20… Die 10 wichtigsten (wenns so viele überhaupt sind) an die Taskleiste gepinnt, weitere 10 ans Startmenü angeheftet… Dann brauch man noch nichtmal suchen… Wo liegt also gleich der Vorteil am alten Startmenü gegenüber dem neuen? Ich kann beim besten Willen keinen erkennen…
@Martin: Die breite Masse von Endanwendern fummelt an keinen Einstellungen rum. Wenns hochkommt ändern die mal irgendwann ihr Hintergrundbild – das wars. Die wollen, dass Dinge funktionieren ohne, dass sie was machen müssen. Und denen ist es egal, wie das Interface ist. Die werden die bekannten Programmsymbole auch auf den Metro-Kacheln erkennen und anklicken. Die meisten Otto-Normal-Anwender, die ich kenn, benutzen eh sogut wie jedes Programm fast ausschließlich im Vollbildmodus… für die WIRD es einfacher, weil sie nicht erst das Startmenü suchen und in all seiner Komplexität *hust* erfassen müssen.
@luxifer: Klar gibt es auch Verbesserungen, aber die kann man auch einführen, ohne das Gute zu verschlechern. Und gerade bei vielen Programmen kann man sich wohl schlecht deren Namen merken. Da ist eine Ordnerstruktur schon hilfreich.
„Ganz zu schweigen von der Unübersichtlichkeit des alten Startmenüs ab einer gewissen Anzahl installierter Programme. Klar konnte man selber sortieren, auf Kosten von Menüleichen, bei Deinstallation von Programmen.“
Wieso denn das? Ich hab im Startmenü 20 Unterordner, wenn ich ein Prog installiere, schieb ichs in den richtigen (immer bei „alle User“ – ich bin ja „alle“…), und wenn ichs deinstalliere lösche ich den Ordner, „feddich“.
@Micha: Klar, deswegen kann man sie sich ja auch ans Startmenü anheften und an die Taskbar anpinnen… Also wo ist das Problem? Mein Rechner auf Arbeit ist regelrecht zugeschissen (verzeich mir bitte die Wortwahl, aber was passenderes fällt mir dazu nicht ein) mit Programmen und es kommt trotzdem nur sehr, sehr selten vor, dass ich im Startmenü wühlen muss. Und bei der Menge finde ich es gerade angenehm, dass man nicht von 2 vollen Spalten erschlagen wird. Der Mensch kann ohnehin nicht mehr als 7 Dinge gleichzeitig erfassen – da tut es auch nicht weh 2 mal zu scrollen und einen Klick mehr zu machen.
@JürgenHugo: Jo und das ist natürlich ein wesentlich geringerer Aufwand, als einen Klick mehr zu machen 😉 Ganz zu schweigen, dass man sich über die Sortierung zusätzlich Gedanken machen und einen Überblick darüber behalten muss… Das neue Startmenü ist immer alphabetisch sortiert – fertig. Und wie gesagt: Ich sehe immer noch nicht, warum man das so regelmäßig brauchen sollte, Stichwort: Anheften und Anpinnen.
@Michael: Genau das meinte ich mit „unverbesserlicher XP-Fetischist und auf Emulation trimmen“. Das Startmenü merkt sich die häufigsten verwendeten Programme und bietet von sich aus direkt mit einen Klick an, ohne daran rumzuwühlen müssen. Ausserdem kann man auch die Anzahl dieser angezeigten gemerkten Anwendungen frei einstellen. Falls man Windows Search nicht abgewürgt hat, gibts auch eine sehr gute Suchfunktion im Startmenü.
Dazu bieten noch diese automatisch gemerkten / gepinnten Programme oftmals noch weitere Funktionen an, die man mit den Pfeil aktiviert, wie zb Steam, das neben der zuletzt gespielten Spiele auch noch alle Grundfunktionen direkt im Startmenü anbietet.
In die ganze Ordnerstruktur schaue ich seit langem nur noch, wenn die Suchfunktion nicht das gewünschte Programm findet und spiele dort nicht mehr Hausmeister, da sowieso hinsichtlich der Strukturierungslogik fast alle Softwareanbieter ihr eigenes Süppchen kochen.
Es ist mehr als Zeit, gedanklich sich von XP zu trennen und auch zumindest mal die neuen Basisfunktionen von Vista (jup, die meisten fussen darauf, Windows 7 hat halt noch zusäztliche Komfortfunktionen) zu akzeptieren. Vista hat übrigens mit den neuesten Servicepack ähnliche Performance wie Windows 7 (mein Notebook hat ein Vista Business, Desktop 7 Professional).
Um es wieder ein wenig ontopic zu bringen: Auf mich wirkt Windows 8 wie ein Zwischenschritt wie Vista, wo mit alten Interfacefunktionen gebrochen wird, um dann mit Windows 9 das richtig abzurunden.
@tropfkiste: Ich bin zu 98 Prozent Macuser und starte die Progs da auch durch Eingabe des Names. Ich halte das nur nicht für massentauglich. Ich muss ja gerade die selten genutzten Programme finden können, da nutzt dann eine Liste der oft benutzten auch nicht. Ich weiß, dass die für viele hilfreich ist, aber ich bin zu gut organisiert, als dass ich darauf vertrauen müsste. Habe zu vielen Kollegen Wege zu Netzwerkvolumen zeigen müssen, weil sie sich nie merken wollten, wo was liegt und wie es zu erreichen ist. Warum auch, einmal gemounted stehe es ja schließlich in „zuletzt benutzt“. Bis es doch mal rausfliegt.
Aber du hast natürlich recht, wenn du forderst, sich auf Neuerungen auch mal einzulassen.
Ich habe dem Windows8-Metro mal trotz meiner Eigenkritik 3 Monate Testzeit gegeben.
Ich benutze mitlerweile nur die Metro Oberfläche und möchte sie nicht mehr missen. Ein drücker auf die Windows-Taste und das Metro-Panel erscheint. Dort kann ich auch wie im Windows7 Startmenü einfach meinen Programmnamen eintippen. Das einzige was mich hier ein wenig stört ist dieses Bildschirm geflimmer dabei 😀
Was ich außerdem sehr angenehm finde, und worauf keiner bisher wirklich eingegangen ist: Sehr oft installiert man Mini-Programme, die man wirklich selten braucht. Was nur, wenn man vergessen hat, wie der Hersteller heißt? Unter Windows7 oder im Metro-UI einfach -> Eintippen und go. Jehdoch gibt es einige WinXP fans. Wenn ich 3 Spalten an Ordnern habe, kann ich mich tot suchen. Sehr oft ertappe ich mich, wenn ich etwas deinstalliere, dass ich im Programme Ordner nachschauen will, ob die Deinstallation irgendetwas übrig gelassen hat. Dort suche ich mich meist auch ärgerlich lange durch.
Natürlich für Otto-Normal-Anwender oder wie gern genannt „DAU’s“ kann ein Umstieg sicherlich schwer sein. Wobei ich mir vorstellen kann, dass das schwere nur eine kleine Eingewöhnungszeit ist. Wenn Microsoft den Button drinlässt aber auf das Metro-UI verlinkt währe dies trotzdem eine gute Alternative.
Wenn auch ich einigen im ersten Moment rechtgeben muss, dass das Metro-UI dem Schein nach nur auf Tablets und co. aktiv sein sollte, so bietet es doch einen anderen enormen Vorteil: Einheitliches Design. Währe Metro schon seid Windows 1.0 so dabei, würde jetzt niemand meckern. In meinen Augen besteht das Problem fast ausschließlich in der „Umgewöhnung“.
In Kombination mit anderen Windows-Features sehe ich außerdem noch Potenzial zur Support-freundlichkeit! Alt: „Klicken Sie auf Start, dann auf …, dort müsste bei Ihnen ein Icon …. usw.“ Neu: „Starten Sie das Programm ‚abc'“ Der User muss lediglich wissen 1. wie er Programme findet (Windows + lostippen) oder in Kombination mit einer Sprachsuche (Windows + lossprechen). Man könnte zwar argumentieren, dass dies im Windows 7 Menü auch möglich ist, jehdoch wenn man nur die Suchfunktion des Startmenüs nutzt, macht es keinen Unterschied mehr. Was wegfällt ist einzig und allein das Durchklicken durch verschiedenste Ordner bis zum gewünschten Programm.
Als letztes will ich noch kurz vermerken:
1. Ich bin eigendlich überzeugter Linux user und Tendiere auch da immer lieber zu Gnome2 statt dem neuen Schnick-Schnack. Grund: ich habe keine Lust mich umzugewöhnen, auch wenn ich mir sicher bin, dass neue Oberflächen weitaus effektiver sein können.
2. Trotzdem benutze ich Windows da ich viele aktuelle Spiele spiele, und diese in Kombination mit Wine unter Linux nicht alle funktionieren.
3. Habe ich mich mit dem Metro-UI sehr schwer getan anfangs, ihr jehdoch eine Chance gegeben habe.
4. Mein Fazit: Gewagt? Ja! Aber momentan wagen sich viele Desktop Systeme zu neuen Oberflächen. Ich bin gespannt wie es in der Final aussieht!