VölkerWWWanderung
In letzter Zeit beobachte ich immer mehr, dass mein Verhalten am PC ein anderes ist, als noch vor einigen Jahren. Und nicht nur ich beobachte das an mir, auch generell fällt es mir auf: wir wandern ins Web. Während man früher für jeden Kram ein Programm hatte, greift man mittlerweile zu Webdiensten oder Multitools. In der Anfangszeit meines Bloggens schrieb ich über Unmengen von Tools.
Auch das Hinzunehmen eines zweiten Systems (Mac OS X) änderte nichts an meinen Beobachtungen: immer weniger Tools, da die Betriebssysteme immer mehr Tools ersetzen und immer mehr Webdienste, die ein Konto verlangen. Natürlich kann und darf ich nicht über eure Gewohnheiten sprechen, sondern definitiv kenne ich nur mich. Aber ich stellte fest: ich selber suche immer weniger Tools, versuche das System so schlank wie möglich zu halten.
TuneUp und andere Tweaking-Tools? Nicht mehr. Optische Spielereien? Wozu – Windows 7 ist meiner Meinung nach optisch schick. Daueraufrüsterei am PC? Nicht mehr. Ich gab es irgendwann auf. Aus Zeit- und Lustmangel. Stattdessen PlayStation. Früher habe ich Konsolen verlacht. Mittlerweile für mich als Casual Gamer ein Traum. Keine Gedanken an Grafikkarten & Systemanforderungen verschwenden – Spiel besorgen und fertig. Optische Medien am PC? Schon ewig nicht mehr in der Hand gehabt. Content kommt aus dem Web oder per USB.
Immer mehr wird der Browser die Kommandozentrale. Erweiterungen erleichtern die Bedienung der Webseiten. Erweiterungen sind die Tools von heute.Ein Computer ohne Internet? Würde bei mir wohl ausgeschaltet bleiben. Täuscht mich meine Wahrnehmung oder wwwandern wir immer mehr in das Web? Was sagt der normale Anwender?
wenn du „normale andweder“ fragen willst, fragst du hier falsch ^^
Das mit dem Alter (ich u25) hat mich nur gewundert das ich bei „optischen medien“ and die gute alte Zeitung ala Welt oder regional ksta gedacht hab. Das mit dem Dauer-Online-Internet-Immer-Verfügbar-Alles-Haben seh ich als neue Zeitlinie, wir sind nicht mehr online oder offline wir sind dazwischen, das Leben steht auf zwei Beinen.
Wobei ich die alte Zeit schon vermisse wo man noch als Held gefeiert wurde nur weil man auf der Lan-Party den DHCP so eingestellt hat das alle jeden erreichten.. Damals gab es Hubs keine Switches. Und 1 GB Urlaubsvideos war gute 30 min Übertragungszeit Wert. Ich vermisse die Zeit aber ich will auch sehen was nächstes Jahr angesagt ist. IPhone 9? Android 17? oder doch nur Win8… Ich weiß zumindest schonmal wo ich meine Infos bekomme, Danke Caschy
Welcher „normale Anwender“ liest schon dein Blog? 😉
Vieles ist auch einfach ganz normale Entwicklung. Natürlich verwendet keiner mehr gebrannte CDs, DVDs oder gar Disketten, wenn’s per USB oder Internet (Mail, P2P, Dropbox, …) viel schneller und bequemer geht. Natürlich lässt man seine Mails eher beim Anbieter und damit von überall erreichbar, wenn der Speicher Jahre ausreicht und der Seitenaufbau nicht 10 Minuten dauert und 2,- DM kostet. Natürlich werden Onlinedienste auf dem Smartphone interessanter, wenn die Daten per UMTS kommen und zweistellige Beträge pro Monat pauschal kosten statt mit GPRS für 10ct/MB.
Was die Appwanderung angeht – da kommt es natürlich auch stark auf Einsatzzweck und Geldbeutel an. Für vieles, was eh online ist (Facebook, Foren, Mail, …) reicht auf dem PC der Browser, auf dem Smartphone überwiegen hingegen selbst für simpelste Webseiten Spezial-Apps, die Aufruf und Bedienung etwas einfacher machen. Casual Games zocken Schüler heutzutage wohl eher im Browser (Farmville&Co, Flash-Zeugs, …) oder auf dem Smartphone (das sich nebenbei viel besser als Statussymbol eignet als der PC zuhause), wer sich’s leisten kann holt eher ’ne Konsole, wo die Spiele doch spürbar mehr kosten (wenn auch lange nicht mehr so unverschämt wie früher).
Bei kompexeren Spielen ist’s inzwischen eher Geschmackssache. Der PC lässt sich tunen bis zum Bankrott, auf der Konsole läuft’s einfach, zudem wurden die meisten frühere Nachteile beseitigt: Tastatur, Internetzugang, ausreichende Auflösung (Full HD), Surround Sound, … – alles da.
Dennoch kann ich mir derzeit noch nicht vorstellen, meine komplette Musik- und Videosammlung ins Netz zu stellen und von dort zu streamen. Meine Briefe schreibe ich lieber in OpenOffice (evtl. später LibreOffice) als Google Text. Bilder bearbeite ich lieber mit GIMP oder Picasa als zwei Dutzend spezialisierter Online-Dienste. Und entwickeln will ich online schon gar nicht, die IDEs sind offline oft schon lahm genug.
Hi,
der Trend ist sicher richtig. Aber wie schon andere sagten, spielt das Alter sicher eine Rolle 😉 Hinzu kommt bei mir einfach die fehlende Zeit für Spielereien. Das System muss einfach laufen. Neuinstallationen sind ja quasi unnötig geworden.
Grüße
Andreas
Die Tendenz ist klar: In ein paar Jahren haben wir nur noch eine Empfangsstation zu Hause (Terminal mit Monitor und Tastaur). Alles andere wird abonniert: Betriebssystem xy mit soundsoviel Hardware-Hintergrund und diesen und jenen Tools. Alles kann zu- oder abgeschaltet werden.
Über die Hardware-Basteleien unserer Tage wird man nur noch staunen.
Gut beobachtet – und es scheint beinahe Konsens zu sein.
Mein Notebook ist schnell genug um alles zu machen, was man aus dem Netz streamen kann und mit Windows 7 mit maximalem Anforderungsprofil zu laufen.
Das einzige, was wirklich noch offline passiert ist meine Bildbearbeitung mit Photoshop. Gesammelt werden die Bilder dann wieder online (aber mit offline Backup ;-).
Nur deshalb würde mir ein Browserbetriebssystem noch nicht reichen.
Aber sonst ist alles online. Sogar das Kassensystem für unsere Firma läuft in einer,deutschen, Cloud (schon seit Jahren, als es noch nioht so hieß).
Und allen Unkenrufen zum Trotz ist noch niemals irgendwas ausgefallen, schief gegangen oder wurde gestohlen. Im Gegenteil hatten wir noch nie ein so schnelles und zuverlässiges System mit so geringem Wartungsaufwand. Und wenn mal ein PC die Grätsche macht, stellt man einen neuen hin, geht online und fertig.
Ich arbeite sehr gerne lokal und habe auch gerne möglichst alles auf meinen Festplatten, wobei hier schon der Trend zum Minimalismus vorherrscht.
Ich habe vor 3 Jahren meinen Spiele- und Arbeitsboliden durch einen Atom-Server mit ION ersetzt. Seit ein paar Monaten habe ich auch keine Bildschirme mehr angeschlossen, sondern nur mehr den Beamer (+Laptop).
Als Programme verwende ich so gut es geht nur Portables, wobei hier die wichtigsten in der Dropbox liegen, der Rest auf 2 Rechnern synchronisiert wird (noch bzw. wieder per Hand, da fast ausschließlich One-Way). Der Rest wird mit Ketarin aktualisiert und installiert.
Ich habe von allen Setups usw. eine lokale Kopie, damit ich auch Programme wieder installieren kann die inzwischen vll verschwunden oder kommerzialisiert worden sind. Ebenso digitalisiere ich meine Filme (wobei die meisten ohnehin aus TV-Aufnahmen bereits digital vorliegen).
Ansonsten gehe ich gerne altmodisch und sicher 100%ig legal in die Videothek um mir recht aktuelle Kinofilme für 80cent auszuleihen.
Meine Mails habe ich offline in Thunderbird und auch ansonsten nutze ich keine Online-Tools (außer Online-Ping), sondern habe die Offline-Version davon, da meist funktionaler, sicher immer im Zugriff und (meist) nicht abhängig von den Betreibern.
Das Internet ist für mich die Informationsquelle Nr. 1, aber mein Offline-Reich ist zwar schlanker geworden (natürliches aussieben), aber nicht weniger wichtig.
Thalon
Edit: Achja: Gespielt wird eigentlich nur mehr Casual und auf der Wii (ebenfalls mit Beamer), sowie am Smartphone.
Ich finde, an folgendem Bild kann man’s eigentlich schön festmachen:
Früher gabs unten rechts in der Taskleiste 10 Icons von irgendwelchen Programmen die im Hintergrund laufen. Heute ist da nurnoch die Uhr, RightMarkCPU und Avast.
Oben links hingegen, festgeheftet im Chrome, laufen imo.im, googlemail und facebook. Mit den 3 „Webapps“ konnten praktisch alle Hintergrundprozesse ersetzt werden. GgF. kommt noch Grooveshark hinzu.
Stürzt nicht ab, ist (so wie ich es mag) relativ minimalistisch, performant und auf allen Geräten synchron.
Die Programme/Apps wandern von unten rechts nach oben links 😉
Klar geht es mir genauso. Klar hat dies nichts mit dem Alter zu tun, sondern wie intensiv wir uns mit Computern und Internet beschäftigen.
Wir sollten nicht vergessen, dass es nicht nur Poweruser in diesen Bereichen gibt. Die grosse Masse, die den Durchschnitt ausmachen, wird garantiert anders mit dem Zeugs umgehen, da sie die ganzen Feinheiten gar nicht kennt und somit auch nicht auf den Geschmack kommen kann. Wieviele „Normaluser“ kennt ihr, die unbedingt ein MS Word brauchen, egal ob es bessere und günstigere Alternativen gibt?
Also mit dem alter hat das nun sicher nichts zu tun. (Ich bin 44 und meine Tochter 14 und wir haben nahezu die gleichen Anforderungen/Vorstellungen)
Zunächst ist natürlich wichtig, welche Internetanbindung zur Verfügung steht. Wer weniger als 1MBit hat wird wohl kaum „Cloudist“ … und davon gibt es noch genug. Dann kommt die Situation, das mittlerweile die überwiegende Anzahl der Anwender gelernt hat, dass Tweak und TuneUp und Cleaner und so weiter fast ausschließlich Beschäftigungstherapie sind und auf einem aktuellen Rechner nichts bringt. Früher war das organisieren de Rechners ein wichtiger Bereich – interessiert heute kaum noch. (Computer lösen Probleme die wir ohne Computer nicht hätten – Spruch aus dem letzten Jahrhundert) Dann kommt eben wirklich dazu, dass viele Leute an verschiedenen Rechnern arbeiten und nicht immer alles neu installieren wollen/können.
Aber Achtung: Auch in der Cloud ist Disziplin und Selbstverwaltung von Anfang an wichtig: Dropbox, Wuala, usw. Wo hab ich es denn wohl hingelegt? Evernote, Catch.com, Wo hatte ich die Info?
Lokal kann ich besser über alles Suchen, als bei Online-Diensten. Und: Welcher Dienst überlebt? Was nutzt mir eine Online-Knowledge Base mit meinen HowTo’s die Pleite geht. Lokal hätte ich es ja weiterhin und kann mir Gedanken zur Migration machen. Aber Online?
Zudem fehlt mir noch der Ersatz für den Desktop und das Startmenü. Wie greift man den schnell und unkompliziert auf seine ganzen Webdienste von verschiedenen Rechnern zu? iGoogle? Netvibes? Wo ist eure Zentrale?? Was ruft Ihr auf einem neuen oder fremden Rechner auf um „zuhause“ zu sein?
Was ruft Ihr auf einem neuen oder fremden Rechner auf um “zuhause” zu sein?
-> Einfach Chrome installieren/starten, Synchronisieren und gut ist? Seit dieser 2Step Verification ist dabei sogar das Sicherheitsrisiko stark minimiert.
Im übrigen tut es sicher auch ein portable Chrome/Chromium/Iron, falls man nicht befugt ist, oder es nicht gewünscht wird das man irgendwas installiet.
Und was macht Ihr Cloud Freaks, wenn der Strom ausfällt???
Links von caschy entfernt: Zumindest auch nicht den Schwachsinn vom KOOP Verlag lesen 😉
@cashy:
man merkt an deinen ausführungen deutlich dass du kein entwickler bist. sobald man regelmässig software entwickelt sind eine vielzahl an tools unabdingbar (z.b. ide, versionierung, debugger, insbesondere „in house tools).
zumal, wie erklärst du dir dass immer mehr webseiten heutzutage durch sog. apps ersetzt werden?
Ich habe meine portablen Programme und ganz wenige installierte Programme. Daten speichere ich lokal mit Backups.
Ausgelagerte Dienste und solche in den wolken fallen ständig durch Ausfälle auf, die manchmal auch über einen Tag andauern können, wie das momentan bei einem Dienst meines Arbeitsgebers der fall ist, auf den alle Angestellten angewiesen sind.
Ich bin gerne unabhängig von zunehmenden, äusseren Einflüssen.
Und dann teile ich die meinung anderer Leser hier, daß ich mit zunehmenden Alter gerne etwas funktionstüchtiges und zuverlässiges benutze.
Computer und die zur verfügung stehenden Dienste kosten mittlerweile zu viel zeit. Viele Anwendungen sind nicht zuende entwickelt. Ich will meine ressourcen nicht durch testen und herausfinden verschwenden.
Gehe ich auf Reisen, habe ich einen USB-stick mit allem Notwendigen dabei, während die kollegen suchen und warten und dann aufgeben.
Vor vielen Jahren hatte ich einen PC, um mich mit dem PC zu beschäftigen. Da habe ich ohne Ende geschraubt, und auf der Softwareseite war kein Tool vor mir sicher. Neue Programmversionen mußte ich immer schon gestern haben. Der große Spieler war und bin ich übrigens nicht. Aber ernsthafte Probleme/Aufgaben habe ich mit dem PC kaum bearbeitet, es war hauptsächlich ein Spiel/Lern/Forschungsobjekt. Das hat sich geändert. Heute ist der PC ein Werkzeug, ähnlich wie meinetwegen eine Kamera. Das muß einfach funktionieren. Und es nervt, wenn man sich mit dem PC an sich beschäftigen muß.
Ich nutze etliche Onlinedienste, z. B. Mail seit nun drei Monaten nur noch online. Aber ich habe noch etliche lokale Anwendungen (Office – die Online-Offices sind mir nicht gut genug und ich will auch arbeiten können, wenn ich kein Netz habe; Bildverarbeitung (Ligthroom&Co – da gibt es nichts sinnvolles online, und geht auch wegen der Datenmengen nicht gut), Softwareentwicklung (IDE usw) (wobei ich die Versionsverwaltung (DVCS) mittlerweile auch online habe (auf eigenem Server), so daß ich im Ernstfall von überall mal eben schnell in die Sourcen gucken kann. Und dann habe ich noch ein NAS im Keller, auf dem meine Bilder usw. lagern – das ist online aufgrund der Datenmengen nicht praktikabel.
mein reden, genauso isses, browser, downloader und sonst nur ein paar progs für spezielle fälle, spiele schon seit jahren lieber xbox(360), heutige spiele gehen doch erst gut zu preisen, die eine box kostet und das soll ich jedes jahr neu investieren??? nicht mit mir, das geld habe ich in einen guten led tv angelegt, noch ein grund, zur konsole zu greifen…ich bevorzuge rechenpower statt grafikwahn. trotzdem sollten wir user aufpassen, das nicht zuviel nach online verlagert wird um nicht alle kontrolle zu verlieren und auf die totale überwachung hereinfallen, denn ausserhalb unserer rechner lauern sie überall: abzocker, verbieter und kontrolleure (die nächste voratsdatensammlung kommt bestimmt, wetten?)
Es beginnt doch schon bei der Rechtschreibung, der Definition oder der Übersetzung von Wörtern, Stichpunkten oder ganzen Sätzen! Wer schlägt denn noch im Lexikon oder Duden nach? Es ist so schnell getippt und Meister Google weiß ja auch alles! =) Wir machen es uns einfacher! Wir wollen es auch einfacher!