VölkerWWWanderung

In letzter Zeit beobachte ich immer mehr, dass mein Verhalten am PC ein anderes ist, als noch vor einigen Jahren. Und nicht nur ich beobachte das an mir, auch generell fällt es mir auf: wir wandern ins Web. Während man früher für jeden Kram ein Programm hatte, greift man mittlerweile zu Webdiensten oder Multitools. In der Anfangszeit meines Bloggens schrieb ich über Unmengen von Tools.

 

Auch das Hinzunehmen eines zweiten Systems (Mac OS X) änderte nichts an meinen Beobachtungen: immer weniger Tools, da die Betriebssysteme immer mehr Tools ersetzen und immer mehr Webdienste, die ein Konto verlangen. Natürlich kann und darf ich nicht über eure Gewohnheiten sprechen, sondern definitiv kenne ich nur mich. Aber ich stellte fest: ich selber suche immer weniger Tools, versuche das System so schlank wie möglich zu halten.

TuneUp und andere Tweaking-Tools? Nicht mehr. Optische Spielereien? Wozu  – Windows 7 ist meiner Meinung nach optisch schick. Daueraufrüsterei am PC? Nicht mehr. Ich gab es irgendwann auf. Aus Zeit- und Lustmangel. Stattdessen PlayStation. Früher habe ich Konsolen verlacht. Mittlerweile für mich als Casual Gamer ein Traum. Keine Gedanken an Grafikkarten & Systemanforderungen verschwenden – Spiel besorgen und fertig. Optische Medien am PC? Schon ewig nicht mehr in der Hand gehabt. Content kommt aus dem Web oder per USB.

Immer mehr wird der Browser die Kommandozentrale. Erweiterungen erleichtern die Bedienung der Webseiten. Erweiterungen sind die Tools von heute.Ein Computer ohne Internet? Würde bei mir wohl ausgeschaltet bleiben. Täuscht mich meine Wahrnehmung oder wwwandern wir immer mehr in das Web? Was sagt der normale Anwender?

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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60 Kommentare

  1. Mach auch immer mehr mit Onlinediensten. Es ist einfach schön, wenn man nicht für jeden Mist ein Programm installieren muss, welches dann wieder auf dem Zweitrechner fehlt oder nicht geht, weil z.B. die Datenhaltung des Programms nicht netzwerkfähig ist. Und hab mich immer geärgert, dass ich im Sommer dann doch noch rein musste, um bestimmte Sachen am PC zu machen, weil das auf der Terrasse mit dem Netbook nicht ging.
    So z.B. die Vereinsverwaltung.
    Aber da habe ich jetzt ein Onlineversion gesehen.
    Der Sommer auf der Terrasse kann kommen! 🙂

  2. Andy Dunkel says:

    Vielleicht liegt es auch zum Teil daran, dass man mittlerweile mehrere Geräte hat. Früher hatte ich einen PC, da war alles oben. Heute ist die Technik billiger, da liegen hier schonmal 3 Notebooks herum. Und auf jedem möchte man normal arbeiten und auf die Daten zugreifen, da bieten sich Online-Dienste an.

  3. Carsten, das hat vielleicht mehr mit Deinem zunehmenden Alter und weniger mit der Evolution des Webs zu tun. ^^

  4. @Don: check mal die Vorposter 🙂

  5. @Don: das denke ich nicht… Ich arbeite auch quasi nur noch online…. Google Mail Docs ……… Ich denke die Definition vom Web 3.0 wird arbeiten 100% online sein, denke ich..

  6. Das liegt am Alter.
    Früher gings um Leistung, schön aufrüsten, übertakten etc … Heute will ich dass das Teil läuft und das wichtigste ist – es darf absolut und gar überhauptnicht zu hören sein.

  7. Die Daten möchte ich auch irgendwo zentral haben, das geht de facto nur über Internetdienste (ich vermeide mal „Cloud“, weil es mir in dem Fall völlig schnuppe ist, wie die Serverstruktur beim Anbieter aussieht). Und eine Weboberfläche für den ubiquitären Zugriff ist auch Pflicht. Native Anwendungen, die auf das grade genutzte Gerät zugeschnitten sind, sind dann die Kür.

    Was allerdings wirklich keinen Sinn mehr ergibt, ist das Feintunen eines Systems oder Einrichtungsorgien für Programme, die einen nur begrenzten Zusatznutzen und oft sogar einen Schaden bringen; ein lokaler Mailclient fällt mir da als allererstes ein – unterschiedliche Synchronisationsstände oder Markierungen? Entwürfe auf dem falschen Rechner? Löschen x-mal durchführen müssen? Nie wieder dahin zurück. Die Datenhoheit darf kein lokales Programm mehr haben, es darf nur noch eine Benutzeroberfläche für irgendwo zentral abgelegte Daten sein.

    Naja, vieles ging noch vor wenigen Jahren einfach nicht. Mal schauen, wie es in ein paar Jahren aussieht, wenn man über Datenzugang für Mobilgeräte nicht mehr nachdenkt, sondern das im Kaufpreis mit drin ist. Gibt ja schon ein paar Geräte dieser Art (Kindle, Navis).

  8. @ Caschy
    Ja sorry, hatte zuerst gepostet und dann erst die anderen Kommentare gelesen.
    Aber die bestätigen ja im Prinzip meinen Verdacht!

  9. Hannes Rannes says:

    Kann ich nicht behaupten. Liegt wahrscheinlich auch daran, dass ich nur ein System habe und mir daher die sonst notwendige Synchronisation erspare (was sonst bei Webdiensten eben wegfällt), aber auch daran, dass ich meine Daten immer noch auch physisch besitzen möchte.

    Die Anwendungen in der Taskbar und die Trayleiste stehen trotz kleiner Symbole fast immer schon zusammen und das obwohl ich aufgrund von RAM-Knappheit (aktuell 4 GB) das meiste noch gar nicht offen hab…

    Dennoch ist auch für mich ein Computer ohne Internet zu 90 % nutzlos.

  10. Falkentavio says:

    Wandere auch immer mehr ins Netz ab. Erst letzte Woche den E-Mail Verkehr komplett auf Google Mail umgestellt mit POP3-Import aus anderen Konten. Vor Monaten schon Kalender und Kontakte. Einfach, schnell, es funktioniert. Nachrichtenzentrale sind Reader und TweetDeck, dank Erweiterung alles im Browser. Und dank App alles auf dem Smartphone.
    Beim PC wird nurnoch der Autostart optimiert und manchmal CCleaner durchlaufen. Sonst gibts keine „Tools“. Gespielt wird sowieso schon immer hauptsächlich auf einer Nintendo-Konsole oder PS2. Ewiges Hardwarebasteln und Grafik optimieren ist also auch nicht nötig. Assassins Creed, eine der ganz wenigen Marken die ich auf dem PC spiele, läuft auf noch mit meiner alten 6800GTX einwandfrei.

  11. Ich gebe Dir absolut recht. Auch ich habe in den letzten zwei Jahren die Wandlung vom „bigger is better“ PC Nutzer zum „Hauptsache schnelles Internet“ Nutzer gemacht.
    Als im letzten Herbst mein hochgezüchteter Desktop das zeitliche gesegnet hat, hat ein kleines Netbook seinen Platz eingenommen.
    Einfach nur Win7 drauf, nur die nötigsten Programme und der Rest geht seitdem nur noch online. Am Schreibtisch mit nem HDMI an einen 22 Zoll Monitor angebracht merke ich bisher keinerlei Unterschiede bei dem was ich damit mache…

    Und ich muss sagen, das ich damit bisher absolut gut zurecht komme.

  12. Ich glaube alle die hier schreiben, sind fast in einer Generation, bzw. in der gleichen Situation. Sind wir die mittlere Generation?
    Die jungen Kiddies welche vielleicht heute noch so sind wie wir es damals waren, und die ältere Generation, welche die Datenschützer spielen. Ich habe neulich meine Großvater gefragt: „Willst du nicht meinen Lappi haben?“ Seine Antwort war: „Nein wozu, meiner läuft doch“. Sind wir auf der Suche bei unserem Hobby nach der einfachsten, unkompliziertesten Lösung? Der Rechner muss so schnell sein, damit uns eventuelle Hänger nicht nerven, aber er muss keine Spiele mehr in höchster Auflösung darstellen und die Internetverbindung kann nicht schnell genug sein. „Generation Einfach und so schnell wie es sein muss“
    Ja es wandert alles ins Netz.
    Damals haben wir uns noch die PC Welt gekauft, weil da immer irgendwelche Tools drauf waren. Denn die Suche mit einem 56k Modem war es uns damals schon zu langsam. Diese Software, oder was wir uns dann doch mal runtergeladen haben, haben wir archiviert. Und heute? Wir suchen einfach bei Caschy im Blog ob Er uns was empfehlen kann. Die Musik Charts habe ich mir damals immer im Radio angehört. Heute? Bei Amazon in die Downloadcharts gucken und dort gleich kaufen.

    Ja, alles zieht uns ins Netz, und wir gehen mit. Weil es einfach am einfachsten ist. Bookmark ablegen, und evtl. bei Bedarf wieder aufrufen.

  13. Also ich will mich nicht vom Internet abhängig machen. Alle meine Daten und Anwendungen werde ich auch weiterhin lokal speichern. (Bis auf paar Sachen die sich noch „zusätzlich“ in der Cload befinden, um mobil zu bleiben.)

    Dass man gefühlt weniger Tools in der heutigen Zeit benutzt, liegt vielleicht daran, dass nach rund 10 Jahren Internet 2.0 sich quasi das Öl vom Wasser getrennt hat und sich viele kleine Feature, die sich als nützlich erwiesen haben, in ausgereifte Anwendungen Platz gefunden haben.
    Kann mich noch gut an die GigaTV Zeit erinnern, als für jedes kleine Anliegen ein eigenes „Tool“ vorgestellt wurde.
    Noch vor 2 Jahren war ich selber mit dem Firefox unterwegs, bei dem ich an die 20 Addons geladen hatte, um einige Unzulänglichkeiten auszumerzen. Heute benutz ich Chrome und komme mit der Hälfte aus.

    Hauptgrund sind einfach die Entwicklungen. Benutzeroberflächen und das Wissen um die Wünsche der Endverbraucher, sind mittlerweile auf einem so hohen Niveau, dass sich Schwerpunkte verlagert haben. Das Geschäft ist auch ein anderes geworden. Gute Ideen werden heute von den Großen schnell aufgegriffen und in die eigenen Produkte aufgenommen. Und wer hätte damals gedacht dass sich irgendwann solche Mächte entwickeln und wir alle Google, Wiki, Facebook und iPhone/Pad sind. (Letzteres mit einem Augenzwinkern.)

    Die Computerwelt wird langsam erwachsen. Aber ein ebenfalls wichtiger Aspekt ist für mich, dass man zunehmend mehr kostenfreie Applikationen angeboten bekommt, die den anderen meist in nichts nachstehen. Dieses Open Source Denken oder sei es durch Werbung finanziert, finde ich sehr zeitgemäß. (Sollte es auch in der Musikbranche geben. Die meisten leben ja eh nur von ihren Gigs und vertreiben sogar kostenlos ihre Musik im Web.)

  14. @Picture
    … dem ist eigentlich nix mehr hinzuzufügen. 🙂

  15. Dann bin ich wohl das pure Gegenteil ^^.

    Ich versuch so viel wie möglich lokal zu haben, gerade um vom Internet unabhängig zu sein XD.

  16. Christoph B. says:

    Wie Wahr,

    auch ich bin vom Desktop zum Notebook und Smartphone umgestiegen. Dropbox bisher für das nötigste was unbedingt immer überall erreichbar sein soll (2GB). Ansonsten habe ich mein Notebook eigentlich immer dabei, wenn nicht, dann zumindest mein Smartphone.

    Mails haben bei mir mittlerweile die Funktion als „Benachrichtigung“ eingenommen. Dh. ich stelle überall ein dass ich bei Neuigkeiten eine Mail bekomme, zb. von Facebook, aufs Phone gepusht bin ich so immer auf dem neusten Stand, und verpasse im Prinzip nix – keine Sorge solche Mails lösche ich einfach sofort 😉

  17. Mein Traum geht auch so ziemlich in Richtung „Chrome OS“ : Egal wo, einfach ein beliebiges Gerät einschalten und direkt ein fertig eingerichtetes Gerät mit allen Programmen und Daten parat haben. Chrome OS wird sicher ein Anfang werden und Google wird einiges dafür tun, diesen Bereich weiter auszubauen.

    Ich finde die Entwicklung der letzten 2 bis 3 Jahre auf jeden Fall sehr spannend…

  18. Solange es keinen weltweiten Standart an Datenschutz gibt, ist die Sache Cloud, Onlineoffice usw. für mich kein Thema. Google, Apple, Facebook, eBay, Amazon & Microsoft und was es sonst noch so an PC-Firmen (Hard/Software) gibt sollten sich alle mal einen Tisch setzen und darüber nachdenken und uns User ein Mitspracherecht geben in Sachen Datenschutz.

  19. Das täuscht nicht, ohne Internet würde so manches hier nicht mehr funktionieren und mind. 1 Rechner nicht mehr laufen. Ich glaube auch fast dass wir über kurz oder lang fast keine Software mehr installieren müssen außer Browser natürlich.

    Das System schlank halten ist auch immer schon meine Devise gewesen, spart Ärger, weil sich Software nicht in die Quere kommen kann. Allerdings habe ich noch TuneUp um ein paar Einstellungen machen zu können und auch noch einiges an Software. Geht halt nicht anders bei Kassensystemen, Wetterstationen und dergleichen mehr. Aber wer weiß was in Zukunft sein wird.

  20. das hier die meisten abwwwandern, dürfte wohl an der Zielleserschaft liegen 😉
    Ich scheine ja gegen den Trend zu schwimmen, aber ich habe auch nur einen (fetten aber leisen) Rechner, an dem ich auch noch zocke! Programme habe ich aber tatsächlich nicht mehr so viele wie früher und auch der REchner ist wie bei den meisten hier mehr oder weniger dauerhaft online. Onlinedienste meide ich größtenteils… mensch, was ich alles verpasse 😉

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