Vereinfachte Ausweisbeantragung für deutsche Bürger

Das Bundesministerium des Innern und für Heimat teilt mit, dass man die Ausweisbeantragung für Bürger in Deutschland etwas vereinfacht. Wer ein Ausweisdokument beantragt, kann in Pilot-Behörden die neu entwickelte Technik zur Aufnahme digitaler Lichtbilder vor Ort testen. Die Tests laufen schon seit Juni 2023 und erstrecken sich bis mindestens Oktober 2023. Es handelt sich um eine Kooperation mit der Bundesdruckerei GmbH.

Konkret laufen die angesprochenen Tests in den Behörden in Berlin-Reinickendorf, Bielefeld, Haldensleben, Herne, Hildesheim, München, Rostock und Stuttgart. Die Beantragung von Personalausweisen, Reisepässen und ausländerrechtlichen Dokumenten soll dadurch einfacher und die Dokumente sicherer werden. Die durchgehend digitale Bearbeitung stelle laut den Behörden sicher, dass die Lichtbilder nicht manipuliert werden können. Obendrein spare man Zeit – was für Behörden und Bürger gleichermaßen gelte.

Quelle: Bundesministerium des Innern und für Heimat; Bundesdruckerei GmbH

Quelle: Bundesministerium des Innern und für Heimat; Bundesdruckerei GmbH

Entsprechen nämlich mitgebrachte Lichtbilder bisher nicht den biometrischen Vorgaben, werden neue Termine bei einem Fotografen und in der Pass- oder Personalausweisbehörde notwendig. Das kann also auch für euch umständlich werden. Beim neuen Verfahren kann direkt vor Ort ein neues Bild erstellt werden, sollte das geknipste Lichtbild nicht passen. Alternativ können Fotografen die Lichtbilder anfertigen und digital an die Behörde übertragen. In der Behörde werden die Lichtbilder medienbruchfrei weiterverarbeitet.

Das neue Antragsverfahren für Personalausweise, Reisepässe und ausländerrechtliche Dokumente wird im Mai 2025 bundesweit eingeführt.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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41 Kommentare

  1. Weiß hier eigentlich noch die linke Hand, was die rechte macht? Scheint immer noch alles Neuland zu sein…

    Ich hab vor 2 oder 3 Jahren nen neuen Ausweis benötigt. Da ging das mit dem digitalen Lichtbild und digital unterschreiben direkt in der Behörde hier (Chemnitz) auch schon. Und so richtig hats die Stadt eigentlich nicht mit der Digitalisiereung. Nachdem es die News schon vor ner Weile bei Heise gab und die dort ausgiebig diskutiert wurde ist das auch kein Einzelfall. Viele Kommunen sind da schon weiter.

  2. Dies ist nicht neu, gibt es schon seit mehreren Jahren, die gemachten Bilder stehen direkt im Einwohnmeldeamt Fachanwendung zur Verfügung. Sind nicht anders nutzbar oder extrahierbar (verschlüsselt). Wir haben es glaube ich schon seit 2018/19 im Rathaus.

    • GooglePayFan says:

      Mein Ausweis ist von 2015 und selbst da habe ich das Bild schon im Wartezimmer des Einwohnermeldeamts erstellt.

  3. Ich hoffe, dass dann zumindest eine Schutzgebühr dafür genommen wird, die mindestens der Höhe des Automatens entspricht. Ansonsten killt man damit quasi einen ganzen Berufszweig. Denke nicht, dass sich ein Fotostudio ohne Passfotos über Wasser halten kann.

    • welche Berufszweige sollten den noch staatlich geschützt werden? Kutscher? Sklavenhändler?

      • Was heißt staatlich geschützt: Der Staat soll einfach nicht in Wettbewerb zu Angeboten treten, die der freie Markt bereits anbietet. Und wenn er das tut, dann muss er dafür sorgen, dass dadurch kein Schaden entsteht. Sonst könnte der Staat ja auch morgen eine *Fabrik bauen und wäre dank der Steuereinnahmen, die er darein investieren könnte auf einen Schlag der größte *Hersteller Deutschlands. Abgesehen davon ist der Analogie zum Sklavenhandel völlig daneben. Merkste aber wahrscheinlich irgendwann selbst.

        • Der Staat schafft überhaupt erst den Bedarf an biometrietauglichen „Verbrecherfotos“ für Personalausweis, Pass und Führerschein. Wenn ein paar „Fotografen“ dicht machen müssen, weil die Dienstleistung „biometrietaugliches Verbrecherfoto“ endlich flächendeckend bürgerfreundlich und ohne zusätzliche Rennerei direkt auf dem Amt gemacht werden, dann ist das einfach Pech für die Kuh Elsa. Aber lass mich raten: Du bis selbst so ein „Fotograf“, der bisher hauptsächlich von den staatlich generierten Zwangskunden lebt?

      • Wenn ein Fotostudio schon in Bedrängnis gerät, weil Passbilder direkt auf dem Amt gemacht werden, dann stimmt irgendwas nicht. Hier nach einem staatlichen Schutzschirm zu rufen, halte ich für ziemlich überzogen. Im Blogbeitrag steht ja, „Alternativ können Fotografen die Lichtbilder anfertigen und digital an die Behörde übertragen.“

        • Bitte Text lesen. An keiner Stelle ist von einem Schutzschirm die Rede.

        • Ich habe nämlich überhaupt kein Problem damit, wenn neben einem bestehende Fotostudio ein neues Studio aufmacht oder wenn man sich Passbilder bald bei Amazon kaufen kann. Ein Problem habe ich aber, wenn der Staat neben einem Fotostudio ein neues Fotostudio aufmacht, das jedoch aus Steuermitteln finanziert wird und so den Mitbewerber aus dem Geschäft treibt. Was wäre, wenn der Staat morgen einen Techblog aufmacht, sich die besten Redakteure besorgt und Caschy mangels Einnahmen dicht machen muss? Das ist kein fairer Wettbewerb.

          • Es ist halt kein neues Fotostudio sondern eben nur für Passfotos die für einen verpflichtenden Pass notwendig sind.
            Deine Bewerbungsfotos und Familienportraits kannst du dir nichtnaus Steuergeldern finanzieren.

          • GooglePayFan says:

            Es geht ja nicht darum, dass der Staat nun kostenlose Fotografen hinstellt, die die Fotos machen und in Konkurrenz zu den Fotogeschäften stehen.

            Das Problem ist doch viel eher, dass die teuren Fotografen einen Job ausüben, den offenbar ein Computer für 2000€ (oder wahrscheinlich jedes Smartphone) mindestens genau so gut, wenn nicht sogar besser (weil viel schneller) machen kann.
            Und damit wird der Beruf eben langsam obsolet. Das war aber schon klar, seit es Smartphones gibt, die in Kamera-Qualität Bilder machen.

            Das neue Gesetz ab 2025, dass man Ausweisbilder nur durch zertifizierte Stellen aufnehmen darf, verlängert eher das Fotografen-Sterben.

    • Die Antwort ist ganz einfach:
      Wir brauchen nunmal keine Fotostudios mehr im Alltagsgebrauch. Das war jedem in der Branche klar, nachdem Ende der 90er DTP und die ersten teuren Digitalkameras aufkamen. Also, so grob ein Vierteljahrhundert Zeit, umzusatteln.

      Das ist leider eine deutsche Unsitte.
      Wenn lokaler Handel nicht mehr konkurrenzfähig ist mit Online, dann soll Online behindert werden.
      Wenn deutsche Kohle im Preis nicht mehr lohnt, dann soll Bergbau subventioniert werden.

      Es ist ein Wunder, dass wir keine mit Steuergeld finanzierte Höhlenmaler haben.

      Warum?

      Ich bin als erster dafür, dass wir als Solidargemeinschaft bei Strukturwandel und Zeitenwende unterstützen — aber einige Leute scheinen zu glauben, sie hätte das Recht, ein totes Pferd bis zur Rente zu reiten. Und das ist verdammt unfair allen gegenüber, die das finanzieren — und auch denen gegenüber, die wirklich in Schwierigkeiten geraten sind, und nicht bloß erkennbare Sackgassen aussitzen.

    • Sebastian says:

      3 Fragen:
      1. Wer bekommt das Geld?
      2. Was ist die Höhe des Automaten? Würde +/- 2 Meter annehmen?
      3. Wenn ein simpler Automat einen ganzen Berufszweig „killt“, haben die dann überhaupt eine Perspektive?

    • Heike Kuhn says:

      Eigentlich sollte ein Ausweis kostenlos sein, bei dem Geld, was ich an Steuern zahle.

    • Welchen Berufszweig killt man, den der Drogeriefachverkäufer? Meine vorletzten biometrischen Passfotos habe ich mit einer App gemacht und bei Rossmann ausgedruckt. Die letzten, vor ein paar Monaten, habe ich bei DM direkt im Laden machen lassen, sechs Stück 7,95, sofort zum mitnehmen. Für das Geld macht ein Fotostudio nicht mal die Tür auf.

  4. Als bei uns solche Automaten in den Bürgerbüros aufgestellt wurden, sind die Fotografen Sturm gelaufen. Wer geht für ein biometrisches Passbild noch zum Fotografen? Denen bricht natürlich eine Einnahmequelle weg. Für die Bürger ist es eine zu begrüßende Erleichterung, wenn sie endlich einen Termin bei der Behörde ergattern konnten. Die Wartezeiten sind ein Trauerspiel.

    • Ich werde für mein nächstes Passbild definitiv wieder zum Fotografen gehen. Das was dieser Automat im Amt mir auf den Perso gezaubert hat, ist definitiv das schlimmste Foto, das jemals von mir geschossen wurde 😀
      Nie wieder!

      • ist doch nur für den Ausweis, der eh die meiste Zeit im Portemonnaie bleibt und nur dann rauskommt, wenn das Portemonnaie gewechselt wird.
        Das Foto ist mir darauf also scheißegal.

      • Das Bild is für’n Ausweis, nicht für Tinder.

      • Der Fotoautomat kann ja nix dafür wenn Freddy Krueger davor steht. Nightmare on Passamt. 😉

  5. Gähn, Rhein-Sieg-Kreis hat das auch schon „ewig“. Echt peinlich hier in Deutschland.
    Neulich habe ich mal einen Vergleich mit Litauen (?) auf Linkedin gesehen. Da ist alles durchweg digital. Hier stempeln wir und heften ab, was das Zeug hält und machen „Digitalisierung“ zum Mysterium, als wenn Physik dagegen Kindergarten wäre.

  6. Muss ich dann weiterhin etwas bezahlen, was ich nicht bekomme?
    Bisher muss ich am Automaten für 12€ die Fotos machen lassen, die ich aber nicht mitnehmen darf.

    • Dazu reicht jedes 3 Jahre altes Handy. Muss man natürlich bei Tageslicht und geeignetem Hintergrund machen fertig.
      Fotografen dafür zu beauftragen ist der größte Nepp in Deutschland.

    • Sebastian says:

      Als ich zuletzt bei einem Fotografen war, wäre man mit 12 Euro auch weit entfernt davon, alles mitnehmen zu dürfen. Vielleicht 4 kleine Bilder ausgedruckt, digital zusätzlich dann vermutlich das doppelte oder mehr…

  7. In Aachen gibt es das auch schon länger. Kostet übrigens 4,50 EUR zusätzlich zur Gebühr für den Ausweis.

  8. Wollte vor 4 Wochen nen neuen Perso beantragen, da sagte man mir man benötige eine Geburtsurkunde, die konnte ich via Mail beantragen und bekam sie drei Wochen später auf Papier. Aber Bilder können wir dann in ein paar Jahren… lächerlich und peinlich.

  9. Biometrische Passfotos mach ich lieber zuhause. Wer eine vernünftige Kamera besitzt und mit Licht und Blitzen umgehen kann, dazu ein Händchen für Photoshop zur leichten Bearbeitung (Belichtung, Ausrichtung) hat kann für ein paar Cent genug Passfotos drucken lassen im Drogeriemarkt um die Ecke. 9 Passfotos passen z.B. auf ein 13×18 Foto und kostet per Express (Abholung in 1-2h) 30 Cent. Die Qualität ist gut genug für Ausweise.

    • Jonas Wagner says:

      Habe ich auch schon vor Jahren so gemacht. Mit der iPhone Kamera auf einer Hochzeit, weil ich das mit Smoking und Fliege Pass witzig fand. Und ohne Photoshop Händchen.

    • Und Photoshop kost ja nix, neee… is schon klar. Für einen Ausweis, der Jahre lang gültig ist, so einen Aufriss zu machen, ist echt seltsam. Go, get a life.

    • Ich lass meine Passbilder lieber von Stable Diffusion machen, da sehe ich schöner aus.

  10. Das soll neu sein? Also ich habe schon Ende 2021 so meinen Perso bekommen. Termin für’s Rathaus online festlegen, dass ich kein Bild mitbringen muss stand schon auf deren Website. Als ich dort ankam war da so ein Dings das ihr hier beschreibt: Hat sich selbst auf die richtige Höhe gebracht, drei Aufnahmen gemacht, man konnte dann eine davon auswählen und die Aufnahme wurde dann digital an die Sachbearbeiterin geliefert, die noch die Unterschrift wollte und fertig war der Antrag. Das war Ende 2021! Sogar bezahlen konnte ich wie ein normaler Mensch mit Smartphone. Allerdings musste ich dazu an einen Automaten, der dann unten nen Papierbeleg ausspuckte und den musste ich wiederum der Tante vorzeigen. Aber verglichen mit den Prozessen früher war das eine enorme Verbesserung. 2021! Keine Ahnung was das nun soll mit „Pilot-Behörden“ … vielleicht ist das eine erneut verbesserte Version, aber das was da im Text beschrieben wird, gibt es schon seit mindestens 2021 und nicht nur in Großstädten …

    • Neu daran ist,

      a) dass es *alle* Behörden ab 1. Mai 2025 anbieten *müssen*, die Bilder im eigenen Haus zu erstellen – auch wenn die ortsansässigen „Fotografen“ noch so laut beim Bürgermeister jammern

      b) dass die Übermittlung zwingend digital über eine definierte sichere Schnittstelle erfolgen *muss* und dort auch direkt auf Biometrietauglichkeit der Bilder geprüft wird

      Für diese Schnittstelle können sich übrigens auch die bisherigen „Fotografen“ registrieren und ihre Dienstleistung weiterhin anbieten (wenn diese Dienstleistung dann überhaupt noch jemand in Anspruch nehmen will).

      Wenn ich mir das Bild im Artikel ansehe, dann scheint mir das eine komplette „Service-Station“ zu sein, die das Bild macht, wo man unterschreibt und die vorgeschriebenen Fingerabdrücke abgibt. Im Vergleich zu dem bisherigen USB-Gerätezoo am PC des Sachbearbeiters wäre das ebenfalls neu und eine deutliche Verbesserung.

      Bisher stammten die Automaten in den Behörden, sofern denn da welche stehen, von Drittanbietern und die digitale Übermittlung, sofern sie denn stattfindet, ist üblicherweise ein einfacher Datei-Weitwurf per SMB, (S)FTP oder HTTP(S).

  11. Und wer denkt an die vielen Beamten und die gesamte Stempelindustrie die dann unnötig wären?

    • Die Beamten waren doch schon immer unnötig. Notfalls sitzen sie halt rum, ohne was zu zu tun. Mist, war ja auch schon immer so. Mir tut es allein um die Stempel Leid.

  12. Gunnar-Steffen Kimmel says:

    Wer einmal – wie ich und andere Leidensgenossen – in der Not war, eine melderechtliche Pflichtleistung in Stuttgart in Anspruch nehmen zu müssen, kann bei den Worten „Vereinfachtes Verfahren“ nur in schallendes Lachen ausbrechen – kümmert euch um’s Schwarzbrot und digitalisiert, wenn ihr das hin bekommt. Ein Witz!

  13. in Köln stand der Automat auch schon vor über einem Jahr im Meldeamt Nippes
    fand den damals echt gut gemacht
    das Display hat sich in Höhe und Breite ausgerichtet , mich dann mit seinen Flutlichtern fast erblindet und nach ner digitalen Unterschrift hatte die Sachbearbeiterin dann alles vorliegen.

  14. > In der Behörde werden die Lichtbilder medienbruchfrei weiterverarbeitet.

    Moep. Überwachung^

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