Vaillant: Künftig setzt man auf das Homematic-IP-Funkprotokoll

Im Rahmen einer Lizenzvereinbarung setzt die Vaillant Group bei seinen neuen Gateways künftig auf das drahtlose Homematic-Protokoll des deutschen Herstellers eQ-3. Homematic IP ist eines der führenden europäischen, proprietären Funk-Protokolle, welche im drahtlosen Smart Home zum Einsatz kommen. Soweit ich mich entsinnen kann, wurde die Möglichkeit zur Lizenzierung bereits im Vorfeld diskutiert: Damals stand wohl auch ein Würfel mit Homematic IP für den Homee im Raum.

Homematic IP setzt auf 868-MHz-Funk, welcher bidirektional erfolgt. Stromgebundene Komponenten fungieren im Mesh-Netzwerk als Repeater. Seit kurzem hat man mit „Advanced Routing“ auch ein intelligentes Routing am Start, welches noch im ersten Quartal das Limit an Cloud-Geräten abschaffen soll. Homematic IP ist zudem IPv6-basiert, darauf setzt man auch seitens der Connected-Home-Over-IP-Initiative. Da bin ich ja mal gespannt, wohin da künftig die Reise mit Thread gehen wird.

Vaillant wird auch sukzessive das eigene Geräte-Portfolio auf Homematic-IP-Basis umstellen: Da wären unter anderem die abgebildeten Heizkörperthermostate zu nennen. Vorerst sei jedoch keine „wechselseitige Integration“ der Vaillant-Gerätschaften an eine Homematic-IP-Bridge von eQ-3 geplant.

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Baujahr 1995. Technophiler Schwabe & Lehrer. Unterwegs vor allem im Bereich Smart Home und ständig auf der Suche nach neuen Gadgets & Technik-Trends aus Fernost. X; Threads; LinkedIn. Mail: felix@caschys.blog

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20 Kommentare

  1. So auf den ersten Blick würde ich tippen, das die Vailant Thermostatet sogar von EQ3 hergestellt werden ( was ja nicht abwägig ist ), da ist der Schritt zu HomemativIP nur richtig.

    Die ganzen Hersteller-Sepzifischen Eigenlösung sind in meinen Augen überflüssig und zum scheitern verurteilt. Ich kaufe mir doch kein System, wo ich mich auf Gedeih-und-Verderb an einem Hersteller gebunden bin und das System vermuttlich nicht mal offene Schnittstellen hat. Stellt die Firma ihr System ein, hat man Elektronikschrott zuhause.
    Absolutes No-Go währe dann noch eine Cloud-Pflicht, vollkommender Schwachsin in meinen Augen und unnötig.

    Mein Smarthome-System läuft auf einem lokalem Ubuntu-Server als VM und nutzt aktuell Zigbee ( IKEA Lampen) & Homematic ( Heizung, Schaltaktoren ) für die Steuerung ( etliche andere sind möglich ) und Alexa für die Sprachkommandos, liesst die Gerätedaten und Kalender aus der iCloud für Steuerungsaufgaben.

    • Das kann ich nur unterstreichen. Eine Bindung ist am Ende der eigene (Elektronik-)Tod.

      Ich nutze u.a. gerne Geräte mit Tasmota.

    • Der Vorteil bei der HmIP Cloud ist quasi, dass im Falle eines Abschalten durch den Anbieter, man einfach mit einer CCU oder Raspberry auf lokal umsteigen kann.

      Dazu ist die HmIP Cloud völlig anonym und die Server stehen in Deutschland.

      Die meisten Funktionen bleiben dank direkter Kommunikation zwischen Sensoren und Aktoren auch bei Störungen der Cloud oder der Internetverbindung erhalten.

      Darum ist es die einzige Cloud, die für mich in Frage kommt.

  2. Jetzt gibt es optisch eindeutig als Homematic IP erkennbare Komponenten von EQ3, Silvercrest, Bosch, Vaillant und historisch noch von der Telekom. Wahrscheinlich habe ich auch noch welche vergessen.

    Vaillant und Bosch sind aber leider nicht mit Homematic IP kompatibel, Silvercrest schon.

    So gewinnt man Vertrauen und bekommt die Leute dazu, Geld für sowas auszugeben….

  3. Irgendwie wiederholt sich die Geschichte immer wieder. Anfang der 80iger die unterschiedlichen Systeme bei Videorecordern, dann das Dilemma bei den DVD´s. Letztlich setzte sich aber nur ein System durch. Ist jetzt mit Smarthome nix anderes X Hersteller mit y Systemen.

    Aber wenn man in Smarthome einsteigen will, braucht man ja fast nen halbes Studium:

    Welches system arbeitet lokal, welches setzt nur auf die Cloud?
    Welches braucht eine Bridge bzw. Hub und funkt zusätzlich in einem eigenen Netz?
    Welches ist das billigste, welches das Teuerste?
    Soll man sich an einen Hersteller binden oder doch verschiedene Systeme einsetzen?

    Den Fragekatalog könnte ich noch ewig so weiter führen. Letztlich ist es einfach nur die Frage, wieviel Smarthome Geräte will ich einsetzen und wieviel Geld möchte ich ausgeben.

    Aber vlt. kann ja Caschy und sein Team mal ein Beitrag darüber machen und die unterschiedlichen Systeme mit Vor- u. Nachteilen vorstellen.

    Hat hier von den Lesern eigentlich jemand Erfahrung mit den FritzDect thermostaten?

    • Ich kenne drei Haushalte, mit Fritz Thermostaten.
      Diese funktionieren ansich sehr gut.
      Aber AVM bietet leider kein vollwertiges Smart Home System, wenig Komponenten, wenig Einstellmöglichkeiten.
      Dafür hat man mit ner Fritzbox schon die Basis im Haus.
      Ich verwende HmIP > 102 Komponenten, HUE mit > 30 Komponenten, aber eben auch AVM Außensteckdosen, da diese kaum ein Anbieter im Programm hat. Mit ioBroker sind die Systeme verbunden.

      • @ Thorsten danke dir.
        Leuchtmittel habe ich von WizzConnected. Die machen was sie sollen. Heizköper habe ich in meiner 67qm 2,5 Zimmerwohnung 5. Davon werden 2 eigentlich nie benutzt (Küche und Schlafzimmer) Badezimmer kann ich wenn ich Baden oder duschen gehe vorher von Hand aufdrehen. bleibt nur Stube und Flur, welche ich mit einem Zeitplan steuern möchte. Da denke ich reicht das System von AVM.

        Denn den Sinn für ein System mit Bridge oder Hub sehe ich in meiner kleinen Whg. kein Sinn, außer das es extra Stromkosten und ein weiteres Funknetz

        • Da machen die von AVM wohl am meisten Sinn.

          Geld sparen kann man mit Smart Home Systemen nicht wirklich, man gewinnt nur Komfort.

          HmIP HAP ~ 1W
          HUE Bridge ~1,5W
          Das geht noch. Aber die Anschaffungskosten der Aktoren und Sensoren holt man kaum wieder rein.

  4. Kleine Korrektur:

    Nur die Steckdosen können als Repeater funktionieren, nicht alle kabelgebundenen Aktoren.

    Durch das erwähnte Advanced Routing sollte das aber nicht unbedingt notwendig sein.

    Warum man nicht auf wechselseitige Integration setzt, verstehe ich nicht. Man holt sich doch nicht zwei Systeme auf der selben Frequenz ins Haus, das führt doch nur zu Störungen.

    In wiefern ist Thread dazu ein Thema?
    Ist das nicht ein anderes Funk Protokoll?

    Bei Connected over IP macht eQ-3 doch auch nicht mit, wenn ich mich nicht irre.

  5. Jupp Posipal says:

    Ich möchte im Rahmen einer Innenraumsanierung mit Smart-Home-Elementen beginnen. Leider halten sich die meisten Anbieter hinsichtlich Protokollkompatibilität (welcher Standard, Zentraleinheit auch mit weiteren Anbietern bzw. Protokollen kompatibel, wer ist mit seinen Schaltern, Reglern, Sensoren, Motoren, etc. noch mit dabei) sehr bedeckt. Hochglanzmarketing ersetzt Fakten bzw. Hintergrundinformationen (bei eigenem technischen Verständnis). So wird man zum Bittsteller, bzw. in eine technisch-faktisch propritäre Kundenbindung gelockt, was durch eine Account-Pflicht via Internet (zur Systemkonfiguration) noch deutlich forciert wird. Zudem renne ich im eigenen Hause nicht permanent mit meinem Smartphone rum das Licht zu betätigen. Für fallweise Aktivierungen reicht eine drahtlose Funkfernbedienung mit klar differenzierbaren Bedienungsoptionen.
    Leider kann ich z.B. eine KNX-Zusatzverdahtung o.ä. nicht einsetzen. Daher bleibt nur ein Funkstandard, wobei lokalen autarke Smart-Home-Zentralen keine unterschiedlichen Standards (z.B. via PowerLine) bzw. Protokolle (propritär via 866 / 460 Mhz; bzw. ZigBee, Z-Wave oder was auch immer) unterstützen. Spätestens nach neu „entwickelter“ Zentralhardware oder Softwareupdate steht man im funktionalen Regen. Da nicht ale 6 Monate die Batterien (z.B. in den Aktoren) getauscht werden sollen, müsste ein Funkprotokoll möglichst „energiearm“ abgewickelt werden. Beispielsweise für eine mehrfach vorhandene Rollo und Jalousiensteuerung reicht eine Meshübertragung (z.B. via Hops in den Schaltergehäusen) lokal eindeutig adressierbarer Konfig-Parameter.
    Trotz exzellenter, sternförmig strukturierter Inhhouse-Verdrahtung für 230V sehe ich derzeit keine belastbare Powerline-Option, ggf. über eine „neutrale“ Zentralsteuereinheit mit einem Funkstandard parallel betreibbar.
    Auf jedenfall möchte ich vermeiden, einerseits von teilweise abenterliche Endkundenpreisen für eigentlich simple Ein-/Ausschaltertechnologie (z.B. für Kippfenster oder Festerrollos) oder Rauchmelder abhängig zu werden; und andererseits nach nur wenigen „Betriebsjahren“ ein End-of-Service/Life der Thermostattechnik, Garagentorsteuerung, etc. zur Kenntnis nehmen zu müssen.
    Von einem halbwegs einschätzbaren Investitionsschutz im häuslichen Umfeld über deutlich Längere Perionen; ggf. mit sanft gestaltbaren Modernisierungsabschnitten (min. 8 – 10 Jahre) kann ich derzeit nichts erkennen. Überzogen? Wohl kaum, wenn mir eine vermeitliche Weltmarke für Klappfenster mir mitteilt, das meine defekte Steuereinheit (?) für das elektrische Öffnen und Schließen nicht mehr lieferbar ist, und ein Austausch pro (!) Schrägfenster etwa 1.500 Euro plus Trockeneinbau kosten würde!
    Dann muss Smart-Home noch warten bis sich auf der Anbieterseite die derzeitige (zum Teil kostenträchtige) Vernebelungstaktik verzogen hat.

    • Bei welchem Anbieter ist denn der Funkstandard nicht aufgeführt?

      Bei eQ-3 kann man sich wohl recht sicher sein, dass die nicht einfach so dicht machen. Die machen schließlich nichts anderes, früher mit Homematic, jetzt mit Homematic IP. Mit einer CCU kann sogar beides zusammen verwendet werden.
      Von beiden gäbe auch wired Varianten.

  6. Ich hoffe, dass die nicht auch die grottige App von Homematic übernehmen, sondern eine zeitgemäße eigene App auf die Beine stellen.

    • Oh ja, das ist wirklich mies. Aussehen wäre ja noch egal, auch wenn es in den 1990 stehen geblieben ist. Aber das UX ist einfach so schlecht. Ich nutze es nur als dumme Bridge zu Home Assistant.

      • Wie sollte die HmIP App denn eurer Meinung nach aussehen?

        • Zuerst sollte es eine iPad-Version geben. Auf dem iPhone fehlen Widgets, Kurzbefehle und Schnellzugriffe. Oder eine Anbindung an die Apple Watch. Es wäre doch toll, wenn ich Abends die Rolladen herunterfahren könnte, indem ich eine Komplikation auf meiner Uhr dafür benutze.
          Wenn ich die App öffne, ist einer der Haupt-Buttons „Basics“. Dort wird mir lediglich erklärt, dass ich diverse Einstellungen wie PIN und Standorteinstellungen erfolgreich eingerichtet habe. Was soll das denn? Dafür den Platz im Hauptmenü verschwenden?
          Bei Gruppen kann ich meine Rolladen zu einer Gruppe zusammenfassen, aber nicht meine Heizungen.
          Meine Rauchmelder tauchen dagegen nirgendwo in der App auf. Ich kann sie irgendwo zusammen mit den Rolladen zusammenschalten, damit sie bei einem Rauchalarm hochfahren. Wahrscheinlich, denn um das auszuprobieren, muss ich eine brennende Kippe an den Rauchmelder halten. Es wäre doch toll, wenn man das ausprobieren könnte, ohne das laute Piepen zu ertragen.
          Alles in allem ist die Bedienung ziemlich verwirrend. Klar, es geht schlimmer, wie man bei Devolo gut sehen kann, aber diese App ist schlicht veraltet.

          • Der Basics Button ist da tatsächlich über.

            Widgets wären tatsächlich auch bei Android sinnvoll, auch eine Möglichkeit der Steuerung per Smartwatch, wenn man eine hat.

            Thermostate und Fensterkontakte werden automatisch pro Raum gruppiert. Oder beim ECO Modus alle Thermostate zusammen.
            Raumübergreifend kann man per Automatisierung steuern.

            Die Rolläden kann man über die Fluchtfunktion konfigurieren, damit sie hochfahren wenn es brennt.
            Testen müsste man es dann tatsächlich mit ner Kippe oder Räucherstäbchen. Sollte man eh mal irgendwann machen.

            Einige Punkte könnte man wohl besser sortieren. Aber es gibt wirklich schlechtere Apps.

            In den Automatisierungen fehlen mir auch zB Timer oder Vergleicher.

  7. Habe immer noch meine CCU2. Zugriff via VPN. Sicher hinter einer Firewall und es läuft – wer Ahnung hat, lässt die Cloud – falls möglich – schön draußen vor der Tür erfrieren. Wenn der Strom weg ist – das einzige, was ich nicht steuern kann – habe ich noch 3 Std und nen Dieselaggregat. Für manche ist Cloud super (Algorithmen und KI), aber die Steuerung meiner Geschichten bleibt daheim. Und meine Heizung steuere ich schon dank eigens gebauter Teile schon.

  8. Das beste ist doch, wenn ein System eine Cloud-Option bietet, man aber auch ohne sie gut auskommt.

    Da kann ich Homematic bzw Homematic IP sehr empfehlen. Meine Sachen erreiche ich auch alle auf der heimischen CCU per VPN aber mit einer Testinstallation von io Broker auf einem Raspi war auch alles bei Alexa.

    Einzig der Nachteil der fehlenden Benachrichtigungen, ohne VPN hat mich gestört. Aber nachdem ich jetzt meinen Telegramm Bot eingerichtet habe, bekomme ich Störungsmeldungen und Warnungen für geöffnete Fenster per Messenger…

    • Geil, keine Cloud wollen, aber Telegramm nutzen, die Nummer zwei der vermeintlichen Datenmissbraucher, nach WhatsApp, unter den Messengern.

      • Daß Telegramm ein Sicherheitsproblem hat, ist mir klar, aber nur damit geht es leider.

        Alexa oder der Cloud-Anbieter weiß, welche Räume man hat, wann es warm im Bad ist, wann ich ins Bett gehe, wie viele Kinderzimmer ich habe. Alexa kann das noch mit meiner Adresse verknüpfen und mit meinen Einkäufen, wenn ich auch Kunde bin. Jemand mit Zugang kann theoretisch alles fernsteuern.

        Bei Telegramm schickt mir ein Bot die Meldung „Störung“ oder „Alarm 1“ und speichert das wohl unverschlüsselt auf dem Server. Gesteuert werden kann aber nichts.

        Ich sehe da einen gewissen Unterschied, Du auch?

        Übrigens gibt es noch andere Gründe, nicht auf die Cloud zu setzen außer Datenschutz.
        Kosten zum Beispiel oder Angst vor Server-Abschaltung.

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