Umfrage Mai 2020: Werdet ihr die Corona-App der Bundesregierung nutzen?

Über die geplante Corona-Tracing-App für Deutschland wurde schon viel diskutiert – auch hier im Blog. Denn erst pochten das Gesundheitsministerium und das Bundeskanzleramt trotz anderer Möglichkeiten auf der technischen Basis PEPP-PT, die eine zentrale Speicherung von Daten vorsieht. Doch mit der öffentlichen Kritik hatte man wohl in dem Ausmaß dann doch nicht gerechnet, und schwenkte letzten Endes um. Die Veröffentlichung der durch die Deutsche Telekom und SAP entwickelten Anwendung könnte nahen, denn Apple und Google geben die notwendigen APIs frei. Das eröffnet die Frage: Werdet ihr die Corona-App nutzen?

Die grobe Funktionsweise kennen wir: Ziel ist es, über die Corona-App Bürgerinnen und Bürger, die Kontakt mit einem Corona-Infizierten hatten, schnellstmöglich über die Kontakte zu informieren. Dadurch soll es möglich werden, die Infektionsketten zu durchbrechen. Zum Einsatz kommt dabei Bluetooth LE, was den Abstand zwischen Personen messen soll und Kontakte zu Personen erkennt, die als infiziert gemeldet wurden. Hierbei tauschen die Apps untereinander temporäre verschlüsselte Identitäten aus.

Allerdings bleibt Freiwilligkeit im Spiel: Werden Nutzer der Corona-App positiv auf das Corona-Virus getestet, können sie auf freiwilliger Basis ihre Kontakte durch die App informieren lassen. Dabei werden im Infektionsfall die verschlüsselten IDs des Infizierten allen Mobiltelefonen der App-Nutzer zur Verfügung gestellt. Diese können daraufhin überprüfen, ob sie mit den übermittelten IDs in Kontakt waren. Im Falle einer Übereinstimmung wird der Nutzer über den kritischen Kontakt gewarnt.

Der Infizierte erfährt dabei nicht, welche Kontaktpersonen informiert wurden und umgekehrt erfahren die Informierten auch nicht, wer der Infizierte gewesen ist, mit dem sie Kontakt hatten. Damit kein Missbrauch stattfinden kann, soll es natürlich hinter den Kulissen technische Maßnahmen geben. Herausgeben wird die App über den Google Play Store und Apples App Store durch das Robert-Koch-Institut.

Nun wollen wir von euch wissen: Werdet ihr die Corona-App der Bundesregierung in Deutschland nutzen? Oder habt ihr weiterhin Bedenken wegen des Datenschutzes bzw. andere Gründe, die für euch dagegen sprechen? Die Nutzung der App soll ja freiwillig sein, es wurden aber auch von Gesundheitsminister Spahn schon Szenarien erdacht, etwa in systemrelevanten Institutionen, in denen die Nutzung Pflicht sein könnte. Unten findet ihr die Umfrage, wir freuen uns im Team schon sehr auf eure Rückmeldungen – natürlich nicht nur durch die Umfrage an sich, sondern auch in den Kommentaren.

Werdet ihr die Corona-App der Bundesregierung nutzen?

  • Nein, ich habe Bedenken bezüglich des Datenschutzes. (41%, 4.303 Votes)
  • Ja, das ist in dieser Krise notwendig. (33%, 3.451 Votes)
  • Nein, ich denke, das trägt nichts zur Eindämmung bei. (13%, 1.330 Votes)
  • Ich bin mir noch unsicher. (12%, 1.270 Votes)
  • Ja, aber nur wenn es für mich zur Pflicht wird. (2%, 227 Votes)

Total Voters: 10.581

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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242 Kommentare

  1. Bei der Selbstquarantäne (falsch oder echt positiver Kontakt), frage ich mich auch: Wie ist das mit der Arbeit? Werde ich für die Zeit krankgeschrieben?

    Andreas: „Allerdings wird die App sehr viele falsche Positivmeldungen verursachen, so dass ich schön blöd wäre, wenn ich mich freiwillig für zwei Wochen in Quarantäne begebe, nur weil die App meint, dass ich möglicherweise Kontakt zu einem Infizierten gehabt habe. Was soll das also?“

    Ignoriere ich den Quarantänevorschlag, und plötzlich bin ich krank und stecke z.B. Arbeitskollegen an? Die Konsequenzen sind da gewaltig. Bin ich dann evtl. für den Tod eines Menschen verantwortlich? Moralisch, oder/und rechtlich? Wenn ich die App nutze, sollte ich mir über so etwas klar sein. Ich gehe mal davon aus (hoffe), dass die falschpositiv, falschnegativ Raten vorher getestet werden.

  2. Da das zuvor gesagte etwas anders klingt: Ich bin für die Nutzung der App.

  3. Lustig, auf Facebook die neuesten „News“ der Welt mitteilen, die tollsten Abenteuer und – wichtig! – Selfis auf Instagram zum bewundern einstellen, auf Whats App ungeniert alles Schreiben, das Leben per Apple/Google Dienste organisieren lassen Und bei Cashback und Gewinnspielen mit den eigenen Daten um sich werfen und überall mit dem Handy bezahlen.

    Aber dann bei einer Corona App bedenken wegen des Datenschutz bekommen. Die Deutschen halt, ein sehr spezielles Völkchen „besorgter“ Bürger

  4. Nein. Wieso? Jemand muss im Auftrag der WHO so eine App erstellen und jedes Land muss die gleiche App verwenden (also einfach nur übersetzen). Einzig dann macht das Ganze Sinn. Oder geht die deutsche Regierung davon aus, dass man sich nur in Deutschland aufhält? Bald sind Ferien… da werden viele ins Ausland gehen (dort viele anstecken) und wieder zurückkommen.

    Kosten? 1 Million Euro nach Indien schicken (jedes Land halt seinen Anteil), in 7 Tagen haben 200 Profientwickler exakt so eine App erstellt, die weltweit funktioniert. Inder haben im Gegensatz zu Europäern Ahnung. Oder Russen… nicht umsonst sind die immer und immer wieder Meister bei Programmierwettbewerben.

    Stattdessen werden T-System und wie sie alle heissen mit Millionen gefüttert, wovon 1% der der Entwicklung landet,… und Resultat wird das gleiche wie der BER sein….

    Sicherheit… einfach alles unverschlüsselt senden. So kann _jeder_ mit Wireshark prüfen, was verschickt wird.

    (wird im Leben nicht passieren, denn sonst könnte der Bürger etwas zu viel sehen ;-))

  5. Da vermisse ich eine zusätzliche Antwortmöglichkeit: Nein, ich werde diesen Schwachsinn nicht nutzen!

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