Twitter-Konkurrent Threads geht an den Start (in Deutschland nur auf Umwegen)

Der Twitter-Konkurrent Threads des Unternehmens Meta (Facebook, Instagram, WhatsApp und mehr) ist an den Start gegangen. Die Einstiegsschwierigkeit scheint gering, da bereits sehr viele Menschen einen Instagram-Account haben. Threads ist in mehr als 100 Ländern verfügbar, nicht aber in der EU und somit auch nicht in Deutschland.

Instagram-Chef Adam Mosseri teilte mit, dass die Einhaltung der Gesetze schwierig sein, wenn sie 2024 aktiv werden. Da geht es dann um den Digital Markets Act, der dementsprechend auch das Zusammenziehen von Kundendaten aus unterschiedlichen Quellen erschwert. In Deutschland kann man über direkte Links von Postings lesend auf das Web-Interface von Threads zugreifen, das war es dann aber auch.

Wer Zeit und Muße hat: Android-Nutzer können sich die APK besorgen und ihren Instagram-Account verknüpfen. Dafür wird einmalig ein VPN benötigt. iOS-Nutzer müssten einen Account nutzen, der in einem »Threads-Land« beheimatet ist, um die App zu laden. Alle Personen unter 16 Jahren (bzw. unter 18 Jahren in bestimmten Ländern) erhalten standardmäßig ein privates Profil, wenn sie Threads beitreten. Sie können denselben Konten folgen wie auf Instagram. Die wichtigsten Funktionen für Barrierefreiheit, die heute auf Instagram verfügbar sind, wie die Unterstützung von Bildschirmlesern und KI-generierte Bildbeschreibungen, sind auch auf Threads aktiviert.

Euer Feed auf Threads enthält Themen, die von Personen gepostet wurden, denen ihr folgt, und empfohlene Inhalte von neuen Autoren. Beiträge können bis zu 500 Zeichen lang sein und Links, Fotos und Videos von bis zu 5 Minuten Länge enthalten. Nutzer können einen Threads-Beitrag ganz einfach in ihrer Instagram-Story teilen oder ihren Beitrag als Link auf einer anderen Plattform Ihrer Wahl teilen.

In Kürze plane man, Threads mit ActivityPub kompatibel zu machen, dem offenen Protokoll für soziale Netzwerke, das vom World Wide Web Consortium (W3C) entwickelt wurde, dem Gremium, das für die offenen Standards verantwortlich ist, die das moderne Web antreiben. Dies würde Threads mit anderen Anwendungen, die ebenfalls das ActivityPub-Protokoll unterstützen, wie Mastodon und WordPress, interoperabel machen und neue Arten von Verbindungen ermöglichen, die bei den meisten sozialen Anwendungen heute einfach nicht möglich sind. Andere Plattformen wie Tumblr haben Pläne geteilt, das ActivityPub-Protokoll in Zukunft zu unterstützen.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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19 Kommentare

  1. Ist unter Android auch ohne VPN möglich. Hatte keine Probleme die App zu installieren.

    • Richtig, ging bei mir auch ohne VPN! Bin gespannt, ob die App irgendwann offiziell in der EU verfügbar ist.

      • Weniger Regulierung, weniger effektive Werbung. Kann mir nicht vorstellen, was der Vorteil daran wäre, die App in der EU verfügbar zu machen, sofern man sie auch so verwenden kann.

    • Ja, ging bei mir auch ohne Probleme unter Android.
      Einfach die APK installieren (zum Beispiel von APKPure) und beim ersten Start mit Instagram verknüpfen. Ganz ohne VPN

  2. Eben getestet, und für mich als schlecht empfunden. Genau der selbe misst wie bei Insta. Der Feed zeigt jeden möglichen Müll an, den der Algorithmus als interessant einschätzt. Also nichts mit einer chronologischen Timeline die nur die gefolgten Accounts anzeigt.

    • Bei Instagram kann man neuerdings auch umstellen „nur gefolgte Accounts in der Timeline anzeigen“ gut möglich, dass das hier bei Threads auch noch implementiert wird.

    • Grumpy Niffler says:

      Dafür musst du zu Mastodon. Jedes kommerzielle werbefinanzierte Produkt wird versuchen, dich über Empfehlungen und Algorithmen länger auf der Seite zu halten.

  3. Oh, gut zu wissen – Danke! Ich hätte es mal ausprobieren wolle, wusste aber gar nicht, dass es Meta da so schwer hat, ist den kommenden, europäischen Gesetzen. Finde ich, für so ein großes Unternehmen schon schade aber tatsächlich begrüße ich das Vorgehen der EU in dem Bereich sehr. Dann bleibe ich beim Elefanten, der für mich ausreicht.

  4. Die App fügt unfassbar viele persönliche Daten zusammen. Datenkrake ist die Untertreibung des Jahres.

  5. Jeve Stobs says:

    Wir lehnen es ab, dass unsere „persönlichen Daten“, für eine „bessere“ Nutzererfahrung, anonymisiert zusammengefasst werden und diskutieren gleichzeitig die Chat Kontrolle und das aushebeln von E2E Verschlüsselung. Kapier ich net. („Wir“ als EU). Das Geschäftsmodell „Datensparsamkeit“ ist für die Masse der Nutzenden komplett uninteressant! Threads oder Instagram ist erfolgreich, weil es einfach funktioniert, ohne dass mir mein IT dude eine Abhandlung über föderierte Systeme geben muss. Man kann Meta kritisch sehen und es muss Regulation geben, aber ich will nicht dauernd von Paranoikern wie Max Schrems und den EU Dilletanten bevormundet werden.

    • Datenschutz ist definitiv nicht für die Masse der Nutzenden uninteressant. Datenschutz ist eine der wichtigsten Persönlichkeitsrechte die wir haben. Einmal abgegebene Daten, sind für immer im Umlauf.

      • Das ist zwar richtig, ändert aber nichts daran, dass viele dem sehr viel weniger Bedeutung zumessen als einige wenige andere. Und so ist es mit den hier diskutierten Regelungen so, wie in anderen Bereichen auch: Man reguliert etwas, hat dabei durchaus auch das Wohl derer im Sinn, die davon betroffen sind, aber die, um die es geht, werden nicht gefragt, ob sie es überhaupt möchten. Denen wird es aufgedrückt und damit die Nutzung verschiedener Dienste erschwert oder auch unmöglich gemacht.

  6. Meta? Nee Danke, dann doch lieber Mastodon. Anmelden, Personen und Organisationen folgen, tada fertig ist die Twitter Alternative und das ganz ohne Werbemüll.

    • Ohne Werbemüll nur solange jemand für dich die Infrastruktur und die Weiterentwicklung bezahlt.

  7. Nostr hat doppelt so viele Nutzer und dank anonymer Nutzer deutlich mehr Datenschutz!

    Meta = No way !

  8. Wenn ich das nutzen würde, dann definitiv nicht mit einem vorhandenen Instagram-Account. Soweit kommt es noch! Wenn dann ein neuer absolut ungenutzter Account, wo Meta nichts zusammenführen kann.

    • So einfach ist das dann auch nicht.
      Es muss nur aus beiden Apps ein eindeutig dir zuweisbarer Wert ausgelesen werden und schon kann Meta deine beiden Accounts miteinander verknüpfen.

      Das ist am einfachsten mit der Google Werbe ID oder anderen spezifischen Geräteinfos oder Cookies die von deinem Gerät aus sowieso schon bei Nutzung der Dienste an Meta geschickt werden.

    • Ich kann mich täuschen, aber ich gehe mal davon aus, das Meta in der Lage ist eins und eins zusammenzuzählen…. Beide Apps auf einem Gerät, wer mag das wohl sein mit den zwei Accounts….

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