„The Outer Worlds: Spacer’s Choice Edition“ im Test

Obsidian Entertainments RPG „The Outer Worlds“ hat kürzlich ein Upgrade für Current-Gen-Konsolen erhalten. Das Paket nennt sich „The Outer Worlds: Spacer’s Choice Edition“ und hat direkt zum Launch für Kontroversen gesorgt. Insbesondere die PC-Fassung des Science-Fiction-Abenteuers mit schwarzem Humor soll unter schlechter Performance und zahlreichen Bugs leiden. Ich habe mir für euch einmal die Portierung für die Xbox Series X angesehen.

Das Original hatte ich Ende 2019 hier im Blog getestet und als das bessere „Fallout“ gelobt. Seit meinem ursprünglichen Bericht sind außerdem zwei Story-DLCs veröffentlicht worden: „Murder on Eridanos“ sowie „Peril on Gorgon“. Beide sind in der Spacer’s Choice Edition bereits enthalten. Ihr bekommt das Ganze entweder als Komplettpaket für 59,99 Euro oder als Upgrade für 9,99 Euro, wenn ihr bereits Basisspiel und Expansion Pass besitzt.

Wichtig zu wissen: Obsidian Entertainment hat mit dieser Neuauflage direkt nichts zu tun. Vielmehr beauftragte der Publisher Private Division das Studio Virtuos. Dies ist wichtig, denn manche Veränderungen sind keine technischen Upgrades im klassischen Sinne, sondern stilistische Anpassungen. Etwa gibt es teilweise völlig andere Lichtstimmungen und Farbgebungen sowie knalligere Kontraste, die den Look von „The Outer Worlds“ drastisch verändern. Da ist es manchmal eine Frage des Geschmacks, was man bevorzugt.

Woher rühren nun die Kontroversen um das Spiel? Zum einen aus dem oben genannten Punkt: Obsidian war an der Spacer’s Choice Edition nicht direkt beteiligt und manche Gamer sehen hier einfach einen Versuch nochmal Geld zu machen, da Microsoft nach der Übernahme von Zenimax inzwischen die Rechte an Obsidian bzw. dem Franchise hält. Außerdem gibt es Ärger um die PC-Fassung, die selbst auf High-End-PCs deutlich schlechter laufen soll, als das Original. Zumal PC-Spieler viele Vorteile, die erst jetzt auf Konsolen einziehen, ab Werk schon lange nutzen konnten – etwa die verbesserten Texturen.

Schaue ich mir nun an der Xbox Series X „The Outer Worlds: Spacer’s Choice Edition“ an, dann gibt es auch hier technische Vor- und Nachteile. So empfinde ich die verbesserte Beleuchtungs-Engine in jedem Fall als Upgrade. Auch die erhöhte Vegetation sticht sofort ins Auge und macht den ersten Planeten wesentlich lebendiger. Das Bild wirkt zudem knackiger. Leider leidet die Framerate erheblich, was so nicht sein dürfte. Kann man das Originalspiel mit fast immer stabilen FPS an der Series X spielen, sind es bei der Neuauflage inkonstante Bildraten, die dominieren.

Gameplay und Story ließ Virtuos dabei unangetastet, hier verweise ich also auf meinen Test des Originals. Die beiden Add-ons „Murder on Eridanos“ sowie „Peril on Gorgon“ sind übrigens sehr lohnenswert. Zusammengerechnet ergänzen sie rund 10 bis 12 Stunden Story-Content. Beide DLCs spannen eure detektivischen Fähigkeiten ein und sind wirklich gelungen. Auch bei den Erweiterungen ist Obsidian der Spagat aus bissigem Humor und spannender Geschichte wieder gelungen.

Wo ich das Spiel an sich inhaltlich weiter wärmstens empfehlen möchte, ist das aus den oben genannten Gründen mit „The Outer Worlds: Spacer’s Choice Edition“ so eine Sache. Vor allem die inkonstante Performance mit einer offenen Framerate im Performance-Modus ist unschön und die visuellen Aufwertungen nur bedingt wert, wenn man im Kopf hat, dass das Originalspiel recht stabil mit 60 fps auf der Xbox Series X läuft.

Etwas besser ergeht es dem „Cinematic Mode“, welcher die Framerate auf 30 fps drosselt und dadurch stabiler läuft. Selbst hier kann es in Kämpfen aber zu Stottern kommen. Hier müsst ihr aber eben abwägen, ob euch dichtere Vegetation, schärfere Texturen und die neue Beleuchtung die harten Einbußen bei der Performance wert sind. Auch die Charaktermodelle wurden im Übrigen etwas aufgepeppt und verfügen etwa über realistischere Haut und Augen.

Ein Fazit? Grundlegend bleibt „The Outer Worlds: Spacer’s Choice Edition“ inhaltlich ein erstklassiges RPG. Technisch hat das verantwortliche Studio Virtuos aber noch viel Arbeit vor sich, um mit Patches die Performance glattzubügeln.

Sollte das geschehen, könnten sich Fans des Originals immer noch an manchen optischen Anpassungen stören. Mir hat der neue Look durchaus gefallen und das Komplettpaket lohnt auch wegen der enthaltenen Erweiterungen, vielleicht wartet ihr aber auf einen Deal – bis dahin sind dann sicherlich auch weitere Patches erschienen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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10 Kommentare

  1. Ich habe das Spiel sowie beide DLCs auf dem PC und auch schon durch gespielt.
    Abgesehen davon das sich der Wiederspielwert meiner Meinung nach ohnehin stark in Grenzen hält ist die „Spacer’s Choice Edition“ eigentlich nichts anderes als ein (teilweise auch noch misslunger) Patch.

    Den Versuch, sich Patches künftig bezahlen zu lassen, boykottiere ich aber.

  2. Oliver Müller says:

    Ich fand Outer Worlds schlecht. Einfach zu woke.

    • Ich habe es damals durchgespielt und hatte viel Spaß dabei. Bin selbst kein Freund der PC/Woke-Bewegung, kann mich aber gar nicht entsinnen, dass mir das damals aufgefallen sei. Könntest du eruieren, was dich gestört hat?

    • Hach ja. Alles was man nicht mag ist „woke“ 😀

      Was war dir denn zu „woke“ an dem Spiel?

      • Zu „woke“…. Lass mich raten, da sind Frauen im Spiel, die nicht in der Küche stehen und für ihren Mann kochen, Menschen, deren Hautfarbe nicht weiß genug ist und vielleicht sogar Menschen, die nicht heterosexuell sind? Skandal! Die Welt geht unter! Am Ende sind die sogar alle noch geimpft…

    • Gehts dir gut? Wirkt nicht so

    • Ich habe vor ein paar Jahren das Hauptspiel durchgenommen und mir sind im Spielverlauf keine Resentiments gegenüber nicht-farbigen, nicht-lgbtq+- und nicht-moslemischen Menschen aufgefallen. Mir ist nicht mal aufgefallen, dass Farbige und LGBTQ+ in dem Spiel vorhanden sind – vermutlich weil diese wie in RL ein natürlicher und selbstverständlicher Teil der Menschheit sind.

      [Man sollte den Fehler der „Woken“ nicht wiederholen jeden Menschen, der nicht präzise den eigenen ideologischen Vorstellungen anhängt, anzuklagen, zu de-platformen und ihm den Tod zu wünschen.]

  3. Das Original hab ich 2 mal durchgespielt. Fand auch die DLCs toll. Noch mal würde ich es aber nicht kaufen.

  4. Ehrlicherweise muss ich sagen dass mich die Berichte über die schlechte Performance abgeschreckt haben.
    Stattdessen habe ich dann bei Resident Evil 4 Remastered zugeschlagen.
    Das einzig negative an dem Spiel ist meine mangelnde Performance am Controller beim zielen. 😉
    OW lasse ich dann erstmal eine Weile reifen und schau dann nochmal danach.

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