Telekom und Deutsche Bahn: Mobilfunkausbau entlang der Schiene vor Plan

Die Geschichten rund um die Mailfunkverbindung entlang der Schiene lesen sich von Nutzern oft gruselig – was vermutlich auch daran liegt, dass man bei gutem Netz nie lobt, weil man es erwartet, andererseits flucht man gerne, wenn es mal nicht so läuft. Laut der Telekom und der Deutschen Bahn liege man vor dem Plan. Der Ausbau eines lückenlosen Handynetzes entlang der Schiene kommt schneller voran als geplant, so die Meldung der Unternehmen.

Bereits heute stelle die Telekom fürs Telefonieren und Surfen auf 97 Prozent der Hauptverkehrsstrecken der DB LTE mit 200 Mbit/s zur Verfügung. Für die lückenlose Mobilfunkversorgung hat die Telekom rund 300 Mobilfunkmasten neu gebaut sowie 700 bestehende Funkstandorte modernisiert oder erweitert. Man übertreffe gar die Auflagen – mit dem Mobilfunkausbau entlang der Schiene übertrifft die Telekom die Vorgaben der Bundesnetzagentur: Die Behörde gibt eine Datenrate von 100 Mbit/s an allen Hauptverkehrsstrecken vor, für Nebenstrecken 50 Mbit/s. Diese Auflagen hat die Telekom bereits erfüllt.

Zitat der Telekom:

Die Ziele der Kooperationsvereinbarung liegen auch auf den fahrgaststarken Strecken inzwischen – und damit deutlich vor dem vereinbarten Zeitplan – in greifbarer Nähe: Hier steht bereits zu über 90 Prozent das LTE-Netz der Telekom mit 200 Mbit/s zur Verfügung. Für die sonstigen rund 12.000 Kilometer DB-Strecken jenseits der Hauptverkehrs- und der fahrgaststarken Strecken hatten sich DB und Telekom auf eine LTE-Versorgung mit einer Datenrate von bis zu 100 Mbit/s bis Ende 2026 verständigt. Dieses Ziel ist bereits zu über 95 Prozent erreicht, Übertragungsraten von 100 Mbit/s stehen für Telekom-Kundinnen und -Kunden nahezu auf dem gesamten DB-Streckennetz zur Verfügung, Funklöcher wurden schneller als geplant gestopft.

Für einen verbesserten Handy-Empfang sind neue Fernverkehrszüge der DB, etwa der ICE 3neo oder der ICE L, mit mobilfunkdurchlässigen Scheiben ausgerüstet. Bei Nahverkehrszügen wird über Aus- oder Nachrüstung mit funkdurchlässigen Scheiben – etwa durch nachträgliche Bearbeitung der Scheiben mit Laser-Technologie – gemeinsam mit den Aufgabenträgern vor Ort entschieden.

Anmerkung: DB und Telekom hatten sich im Juni 2021 darauf geeinigt, das gesamte Streckennetz der DB bis Ende 2026 lückenlos mit leistungsfähigem Mobilfunk zu versorgen und Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe auf den Weg gebracht. Der Ausbau entlang der rund 7800 Kilometer Hauptverkehrsstrecken – Strecken, auf denen ICE- und die wichtigsten IC-Züge fahren – sollte demnach bis Ende 2024 abgeschlossen sein, entlang der 13.800 Kilometer fahrgaststarker Strecken, auf denen jeden Tag mehr als 2000 Reisende unterwegs sind, bis Ende 2025.

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20 Kommentare

  1. Das interne Wlan ist immer noch unbrauchbar. Ich kann selbst im halb vollen ICE nicht mal eine YT Video mit 480p anschauen.

  2. Wenn die Telekom seit Juni 2021 rund 300 neue Masten aufgestellt hat, dann sind das alle 2.5 Tage ein neu errichtet Funkmast. Und das bei Corona, Winter, Stürmen und hoher Inflation.

    Oder anders ausgedrückt: In 4 Wochen hat die Telekom mehr ausgebaut als 1&1 insgesamt seit 2018.

    • Bartenwetzer says:

      Bitte sachlich bleiben:
      1und1 muss Mobilfunkstandorte erst mal erhalten, dann Baugenehmigung und dann erst kann man den Betrieb aufnehmen.

      Warum die Telekom mal soeben 300 neue Masten bauen kann ohne die Probleme die 1und1 hat auch zun haben?

  3. Davon habe ich auf der Strecke zwischen Hamburg-Swinemünde nicht viel gemerkt. Weder vom hochgelobten „besten D-Netz“ noch von O2 war unterwegs viel zu merken.

  4. In der S-Bahn gibts mitten im Ruhrgebiet nach Dortmund-Mengede keinen Empfang mehr. Scheint wohl doch nicht so toll ausgebaut zu sein bei der Telekom. War lange bei O2 und bin doch ein wenig enttäuscht, dafür dass die Telekom so viel besser sein soll.

  5. Ich kann es bestätigen. Bin letztens Berlin-Mannheim gefahren und habe die gesamte Zeit Youtube schauen können (Telekom Netz). Ganz am Anfang habe ich das interne WLAN (2.Klasse) probiert und das war eine Katastrophe.

  6. Bartenwetzer says:

    Muss jeder der 4 Netztbetreiber entlang der Bahnstrecken ein eigenenes Netz aufbauen?

    Oder baut einer das Netz auf? Oder ist es eine Kooperation – was sinnvoll wäre ?

    Was ist mit den Störungen des Bahnbetriebes, die ja durch mobilfunk entstehen, weil die Bahn usw. nocht nicht alle Lokomotven umgerüstet hat ?

    • In Tunnel und auf Neubaustrecken wird es meist von einem Betreiber ausgebaut und die anderen hängen sich mit rein.

      • Hach wie schön wäre ein komplett nationales Roaming. Mir geht das sowas von auf die Ketten, dass ich in einigen ländlichen Gebieten abhängig davon bin, welcher Provider hier investiert hat und welcher nicht.

  7. Ich pendle seit 2016 mehrmals die Woche zwischen München und Mannheim- dank unlimited Flat im Telekomnetz bin ich unabhängig vom lahmen Bahn-WLAN. Die Verbindung bei der Telekom ist oft 5G und ansonsten durchgängig LTE – Verbindungsabbrüche kenne ich nicht – wirklich klasse was die letzten Jahre vorangegangen ist – das war 2016 noch ganz anders

  8. Daß WLAN in der Bahn nicht gut läuft, könnte auch an den WLAN-Umsetzern liegen. Die sind eben oft so alt wie der Wagen oder wie zum Zeitpunkt der Erstausstattung. Gut daß „draußen“ ausgebaut wird, aber das muß dann eben irgendwie – entweder durch neuere Verglasung oder neue Repeater – in die Wagen kommen. Ihr sitzt ja nicht auf einer Draisine ohne Wagenkasten drumrum. Gleiches gilt ja auch im Auto: Antennen im Fahrzeug ist gleich Problem. Leider gibt es ja kaum Festeinbauten mit Antenne außerhalb der Karosserie. Was meint Ihr, warum CB-Funker und Funkamateure z. B. magnetfußantennen oder andere Außenantennen am Fahrzeug haben und nicht mit der Handschwatze und aufgesteckter Gummiwendel aus dem Auto funken? Die wissen wo die Antene hingehört… Mobiltelefone sind eben auch nur Funkgeräte …

    • Das WLAN in den Zügen ist eigentlich erneuert worden vor einiger Zeit mit state of the art WLAN von Icomera, ich denke es wird trotzdem teils überlastet sein.

  9. NanoPolymer says:

    Bin ja mal gespannt wann die Telekom endlich in der Berliner U-Bahn LTE anbietet.
    O2 hat wohl in der breite schon. Den flächendeckenden Ausbau von WLAN hätte man sich sparen sollen da dort der Wechsel von Zelle zu Zelle nicht ohne Unterbrechung funktioniert und langsam ist.

    • Die Telekom muss da leider auf O2 warten, die bauen das für alle Betreiber aus. Die lassen sich da leider ziemlich Zeit damit. Vodafone ist auch betroffen.

  10. Ich frage mich wie im Zug 100MBit möglich sind, wenn am Bahnhof mit LTE nur 35MBit möglich sind. (LTE B8 und 20 mit 10 MHz) Aber das ist bei den anderen beiden genauso. Ich denke man sollte sich nicht auf Messwerte der Anbieter verlassen, sondern mal Cellmapper und Co hinzuziehen. Über das Inhouse Problem bei der Telekom brauchen wir glaube ich garnicht reden. Aber immerhin, was die Abdeckung hier betrifft ist die Telekom noch der Einäugige unter den Blinden.

  11. Wie wäre es denn wenn man mal eine ganz andere Technik nutzt und den Betriebsfunk der Bahn für Internet nutzt und dann per Wlan im Zug verteilt? Oder die Oberleitungen der DB da gibt es schon Möglichkeiten, aber nee will ja keiner, lieber gibts ein Haun und Stechen der Anbieter wer das beste Netz egal wo auch immer hat.

    Ich bin zwar kein Freund wenn sich Vater Staat überall ein mischt, aber in Zeiten wo alle Sparen sollen wäre ein Netz egal ob Mobilfunk oder Festnetz für alle besser. Gewisse Infrastruktur sollte einfach in staatlicher Hand sein, so würde man auch vom doppel oder dreifach Ausbau verschont.

    Vom Umweltschutz will ich da garnicht erst reden. 3 Netze 3x Stromverbrauch!!! Aber der „kleine Mann“ soll schön brav mit teuren Strompreisen die Energiewende bezahlen und die „Herren Mobilfunkbetreiber“ geben die gestiegenen Kosten ja auch brauch brav weiter an den Nutzer.

    • Hallo Celli, ich kann Dir teilweise zustimmen: ein Netz für alle Anbieter , daß dann alle zu gleichen Konditionen nutzen können und dann Tarife für ihre endkunden schneidern – bin ich bei Dir. Gibt ja auch keine Autobahn von Mercedes oder BMW, die dann von anderen Fahrzeugen nicht oder nur mit Roaming-Abkommen genutzt werden dürfen. Aber Betriebsfunk, namentlich für sicherheitsrelevante Funktionen, also BOS, Flug- und Bahn- und Seefunk sollten über ein eigenes, redundantes Netz verfügen das ausschließlich für diese Dienste genutzt wird – mit möglichst eigenständigen Ressourcen angefangen von der Stromversorgung bis hin zu Sendern und Frequenzbändern. Sowas gehört nicht mit für den allgemeinen Gebrauch vorgesehenen Ressourcen geteilt.

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