Soundcore Space One im Test: Starkes ANC für unter 100 Euro

Wer sich heute nach Kopfhörern für den täglichen Einsatz umschaut, der blickt bei den Spezifikationen gerne auch auf den Punkt ANC, die aktive Geräuschunterdrückung. Mit den neuen Soundcore Space One möchte Anker eine schicke Lösung bieten.

Als Kernfeatures bewirbt das Unternehmen vor allem die folgenden Punkte:

  • 2x stärkere Stimmunterdrückung
  • Noise Cancelling mit bis zu 98 %
  • Hi-Res-Audioprofil mit dynamischen 40mm-Audiotreibern und LDAC
  • 40 Stunden Wiedergabeleistung mit ANC und 55 Stunden ohne ANC
  • Schlankes Design mit um 8° drehbaren Ohrpolstern
  • 5 Transparenzmodi für Umgebungsgeräusche
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Ich habe mir die neuen Space One jüngst ausgiebig anhören dürfen und erzähle euch nun, warum Interessenten unbedingt einmal Probehören sollten, bevor sie zu teureren Produkten greifen.

Für 99,99 Euro bleibt man mit den Space One bewusst unterhalb der magischen 100-Euro-Grenze und möchte die neuen Kopfhörer jenen anbieten, die guten Sound für einen schmalen Taler erleben möchten. Ob das so klappt? Die Space One gibt es in den Farbvarianten Nachtschwarz, Caffe Latte und Himmelblau. Für meinen Test hat man mir die Variante „Caffe Latte“ zukommen lassen. Wäre vermutlich beim Kauf nicht meine erste Wahl gewesen, mittlerweile habe ich mich aber ziemlich gut damit anfreunden können.

Die Verarbeitung der Space One ist wirklich hochwertig, wenngleich man allein schon am geringen Gewicht merkt, dass als Hauptmaterial hier natürlich vor allem Kunststoff herhalten musste. Hinzu kommen sowohl die wirklich angenehm großen und weichen Ohrpolster als auch das ebenfalls komfortabel sitzende Kopfband.

Bedient wird vorrangig über physische Knöpfe direkt an den Ohrmuscheln, die ein gut spürbares Feedback bieten und Fehleingaben praktisch unmöglich machen – sofern man sich erst einmal an die Anordnung gewöhnt hat. Einen Annäherungssensor findet man aber dennoch in der linken Hörmuschel, da sich darüber optional die Smart-Chat-Funktion nutzen lässt. Hier bewegt man mit aufgesetzten Kopfhörern die linke Handfläche an die Ohrmuschel, was die Musik nahezu stumm schaltet und euch mit anderen Personen kommunizieren lässt.

Ansonsten befinden sich neben den drei verbauten Mikrofonen auch noch ein optionaler Klinkenanschluss und der USB-C-Ladeport an der linken Hörmuschel. Im Inneren der Hörmuschel ist zudem der Sensor für die Trageerkennung zu sehen, jener muss vor Benutzung nicht nur von seiner kleinen Schutzfolie befreit, sondern auch in der App einmalig eingerichtet werden.

Fangen wir mal direkt mit dem am meisten herausstechenden Aspekt an: ANC. Gemessen am Preis ist es wirklich beeindruckend, wie gut die Geräuschunterdrückung funktioniert. Beim Musikhören werden übliche Umgebungsgeräusche im Haus, wie Gespräche oder ein laufender TV problemlos herausgefiltert. Wenn aber der laute Staubsauger angeworfen wird oder man die Space One inmitten einer Großstadt zur Feierabendzeit aufsetzt, kommt die Technik nicht mehr völlig gegen die lauten Geräusche an. Hier arbeiten teure Konkurrenzprodukte von Bose und Co. zuverlässiger.

Das muss man für sich dann einfach wissen: Wer die Space One aufgrund seines Preises und der ANC-Funktionalität kauft, sollte also nicht erwarten, dass im größten Sturm die größte Ruhe einkehrt. Da muss dann schon tiefer ins Portemonnaie gegriffen werden. Für den „normalen“ Alltagseinsatz arbeitet das Feature aber umwerfend gut.

Das macht sich ebenfalls im Klang bemerkbar, der hier sehr ausgewogen ist und das Musikhören selbst bei hohen Lautstärken noch Spaß machen lässt. Wer es eher basslastig mag, kommt mit den Space One ebenfalls auf seine Kosten. Optional lässt sich über die App sogar noch festlegen, dass man per Tastendruck einen Bass-Boost aktiviert. War in meinem Fall aber gar nicht nötig. Zudem wird auch Sonys Codec LDAC unterstützt, was hier unbedingt positiv erwähnt werden sollte.

Auch eine Trageerkennung ist an Bord, jene will aber zu Beginn über die App erst einmal vorkonfiguriert werden. Hierzu gehört eine kleine Einrichtung, bei der es um euch herum möglichst still sein sollte. Hier lief parallel der Fernseher, was dazu führte, dass die Einrichtung sich weigerte, über Schritt 1 hinauszugehen. Im stillen Kämmerlein klappte dann alles reibungslos, die Trageerkennung ist fortan über die App ein- und ausschaltbar. Dabei ist anzumerken, dass das Pausieren der Musik ein paar Sekunden nach Abnehmen der Kopfhörer benötigt, beim Aufsetzen wird jene aber umso schneller wieder gestartet.

Auf Tastendruck lässt sich ANC an- und ausschalten, was dann natürlich auch an der maximalen Akkulaufzeit nagt. Je nachdem, ob ihr nun lieber mit oder ohne ANC unterwegs seid, könnt ihr laut Soundcore bis zu 40 (mit ANC) oder bis zu 55 (ohne ANC) Stunden Wiedergabe genießen. In der App lassen sich fünf Stufen für ANC festlegen, oder aber ihr wählt adaptives ANC. Dann passt sich das Feature eurer Umgebung und der jeweiligen Lautstärke automatisch an. Ist hier in meinem Fall auch meine Wahl.

Der ebenfalls mögliche Transparenzmodus lässt sich genauso in mehreren Stufen anpassen. Wer dann aber doch lieber mit ANC unterwegs ist und nur hin und wieder mal auf kurze Fragen, etc. antworten möchte, der hat hierfür zwei Optionen. Easy Chat nennt sich das Ganze und lässt sich entweder, wie oben erwähnt, per Handgeste oder aber per Stimmaktivierung auslösen. Ich nutze das Feature häufiger, dann aber ausschließlich durch Auflegen der linken Handfläche an der linken Ohrmuschel.

Die Sprachaktivierung funktioniert zwar fast genauso schnell, beim Räuspern oder wenn sich Sohnemann neben mir stehend mit meiner Frau unterhält, dann springt die Funktion aber leider auch hin und wieder an. Das nervte mich dann recht schnell.

Die Bluetooth-Verbindung ist dank Bluetooth 5.3 sehr stabil und zuverlässig, optional dürft ihr auch ein Klinkenkabel zwischen Kopfhörer und Quellgerät klemmen. Wer kabellos verbinden möchte, der kann dies mit bis zu zwei Geräten gleichzeitig tun. Wenn ich am Gerät selbst etwas bemängeln muss, dann ist das die Sprachqualität des integrierten Mikrofons, wenn man sich in einer etwas lauteren Umgebung befindet. Die Software versucht hier, Störgeräusche möglichst gering zu halten, was aber bedauerlicherweise auch die allgemeine Sprachqualität mindert und hin und wieder dafür sorgt, dass man sich etwas zu sehr nach Roboter anhört.

Das ist dann aber im Grunde der einzig wirkliche Kritikpunkt, der mir beim Testen der Soundcore Space One aufgefallen ist. Für nicht ganz 100 Euro erhält man hier als Käufer wirklich gutes ANC, einen guten Klang mit kräftigen Bässen und einen komfortablen Halt. Dank der großen Hörmuscheln und dem weichen Material dürften selbst Menschen mit großen Ohren feststellen, dass die Space One einwandfrei sitzen. Auch wenn das Design des Geräts eher den klassischen Weg beschreitet, muss man es keinesfalls verstecken.

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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8 Kommentare

  1. Ich bin sehr zufrieden mit den Q30, einzig LDAC vermisse ich. Hatte schon mal überlegt die Q35 oder Q45 auszuprobieren, jetzt muss ich doch glatt mal vergleichen mit den Space One und mir klar darüber werden, ob mir LDAC einen Hunni wert ist. Wobei der Nachwuchs sich über meine Q30 freuen würde…

  2. Danke für diesen Test! Kennst du auch die Q45 oder Q35-Modelle? Falls ja, wie würdest du den Klang – verglichen mit den angesprochenen Modellen – bewerten?

  3. Funktioniert der Kopfhörer ohne App?

  4. Habe vor ein paar Wochen die q35 und q45 getestet und nach ein paar Tagen entnervt aufgegeben und mir die Sony 1000m4 geholt.

    Diese sind um ein Vielfaches besser. Und ich habe es nicht geschafft mit die soundcore ohne direkten Vergleich (Sony) schön zu reden. Die Dinger klingen einfach nicht gut.

    • Was mir beim Testhören aufgefallen ist – wenn man die Soundcore passiv hört, klingen sie wirklich mies. Erst wenn man ANC einschaltet, wird es besser.
      Aber die Soundcores sind auch erheblich günstiger als die Sonys…

    • Und ich mal umgekehrt (Allerdings mit InEar).
      Erst nach dem Hörtest in der App bekommt man wirklich den perfekten Klang.

  5. Kann ich die auch einfach mit dem PC verbinden um meine Meetings via zu machen oder sind dafür die Mikros zu schlecht?

  6. Ich hatte den Space One zwei Tage und war nicht zufrieden. Zum einen ließ die Verarbeitung und Haptik zu wünschen übrig. Ich habe nichts gegen Kunststoff, mein Exemplar wirkte aber schon sehr „niedrigpreisig“. Zum anderen war ich mit der maximalen Lautstärke überhaupt nicht einverstanden und ich bin definitiv nicht schwerhörig. Ein Sony XM4 geht ein gutes Stück lauter. Mich wundert ein bisschen die durch die Bank weg positiven Tests, keiner hat irgendwelche größeren Kritikpunkte. Ich würde den Kopfhörer die Schulnote 3 bis 3- geben und den Preis ca. 20€ bis 30€ zu hoch einschätzen.

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