Sonos Sub Mini ausprobiert: Kleiner Subwoofer mit großer Wirkung

Seit Jahren bin ich zum Großteil mit meinen Lautsprechern in der Sonos-Welt zu Hause. Da befindet sich von den klassischen Sonos Ones, bis hin zur Sonos Arc mit dem Subwoofer und dem Sonos Move und Sonos Roam wirklich einiges in meinem täglichen Gebrauch.

Einige dieser Komponenten sind nicht gerade günstig und teils (zu) hochpreisig, aber es funktioniert eben. Mit der Sonos Beam ist man 2018 auch in den Bereich der etwas preisgünstigeren Setups vorgedrungen. Klar, da muss man immer noch einige Scheine auf den Tisch legen, aber der Einstiegspreis liegt nun deutlich anders – mit der Sonos Ray wurde der Einstieg ins Sonos-System noch weiter abgesenkt.

Zusammen mit der Sonos One oder Lautsprechern der Symfonisk-Reihe als Rears hat man sich da schnell ein kleines Surround-Setup zusammengeschustert. Meistens dann aber fehlend: ein ordentlicher Subwoofer. Sonos hat da zwar einen im Programm, der ist mit 849 Euro (UVP) aber alles andere als kostengünstig. Zum Vergleich: Sonos Beam der zweiten Generation (UVP: 499 Euro) und zwei Sonos One SL (UVP: je 199 Euro) sind da als Gesamtpaket kaum teurer.

Nun kommt Abhilfe: Mit dem Sonos Sub Mini gibt es nun ein günstiges günstigeres Modell. Der kostet „nur“ 499 Euro, der offizielle Marktstart ist mit dem 6. Oktober in der kommenden Woche und ich konnte mir den neuen Sonos Sub Mini bereits in den vergangenen Wochen anhören.

Ausgepackt fallen direkt die geringeren Abmaße des Sub Mini ins Auge. Mit einer Höhe von 30,5 Zentimeter sowie einem Durchmesser von 23 Zentimeter ist er weiterhin nicht gerade so klein, wie er auf einigen Produktbildern wirkt – wohl aber im Vergleich zu seinem großen Bruder.

Stark fällt das auch beim Gewicht auf: 6,35 Kilogramm bringt der Mini auf die Waage, während der reguläre Sub mit knapp 16 Kilogramm ein wirklicher Koloss ist. Den Sub Mini würde ich von den Abmaßen in etwa mit einem kompakten Papierkorb vergleichen. Während die glänzende Oberfläche des Subs Fingerabdrücke und Staub nur so anzieht (Naja, wie oft packt man denn den Sub an und stellt diesen an einen anderen Ort? Personen mit Kindern dürfte es sicherlich dennoch freuen), ist die matte Oberfläche des Mini erfreulich. Zudem fügt sich das Ganze besser in das Design der anderen, aktuellen Sonos-Produkte mit mattem Finish ein.

Zur Einrichtung brauche ich wohl gar nicht viele Worte verlieren: An den Strom stecken, die Sonos-App erkennt das Gerät und schlägt auch direkt die Einrichtung vor. Das funktioniert einwandfrei und ist intuitiv und geht schnell vonstatten.

Nachdem sich der Sub ins Netz einbucht, zieht er automatisch auch direkt sein erstes Update. Dann könnt ihr euch entscheiden, ob ihr den Sub einem bestehenden Raum / Setup hinzufügt. In meinem Fall habe ich da vor allem im Zusammenspiel mit der Sonos Beam der zweiten Generation getestet – auch wenn der Sub Mini mit diversen anderen Soundbars harmoniert, ist das vermutlich die „Go-to-Kombination“.

Was mir im Zuge meiner Testerei aber mal wieder auffällt: Es wäre doch wahnsinnig nett, die Setups da etwas offener zu gestalten. Der Sub würde sich dank offenem Wohnzimmer sicherlich auch ganz gut im Zusammenspiel mit einem Sonos-One-Stereopaar im Esszimmer machen. Klar, kann ich da auch die komplette Wohnzimmergruppe mit in den Verbund packen – flexibel ist aber was anderes. Es ist nicht möglich ein fertiges Stereopaar an Sonos One dem Raum hinzuzufügen, da muss zuerst der Stereoverbund aufgelöst werden.

Immerhin: Der Sub kann zwischen verschiedenen Setups hin- und hergeschoben werden, da muss man dann aber gut und gerne eine Minute verstreichen lassen – nicht praktikabel im Alltag und bedarf freilich auch einer erneuten Einmessung durch Trueplay. Wer Trueplay nicht kennt, dem sei gesagt, dass Sonos ein Einmessen der Lautsprecher per mobilem iOS-Gerät und einer kleinen Wanderung durch das Wohnzimmer erlaubt. Das ist eine komfortable Lösung, um da wirklich noch ein Quäntchen mehr Sound herauszuholen. Feinjustierungen an den eigenen Geschmack oder die Vorlieben des Nachbarn erlaubt zudem der Equalizer:

Im Sub Mini stecken zwei Tieftöner mit je 6 Zoll, die nach innen gerichtet sind. Durch das akustisch versiegelte Gehäuse will man Verzerrungen verhindern. Sonos setzt beim Sub Mini auf digitale Signalverarbeitung, sodass man da niedrige Frequenzen erreicht, die man sonst nur von größeren Subwoofern erwarten würde.

Als mögliche Frequenz gibt der Hersteller 25 Hz an. Der Sub Mini eignet sich zum Koppeln mit der Beam, Ray, One oder One SL. Dort übernimmt er die, bei diesen Lautsprechern eher weniger ausgeprägten, tiefen Frequenzen. So erfolgt ein Fokus besagter Lautsprecher auf Mitten und Höhen für mehr Details und damit einen kräftigeren Klang.

Das Bass-Level lässt sich mittels Equalizer über die Sonos-App einstellen. Eingemessen werden kann, wie von Sonos gewohnt, über Trueplay. Natürlich ist auch ein Koppeln mit der Sonos Arc möglich. Da Sonos diese aber eher für größere Räume empfiehlt, legt der Hersteller da dann auch den großen Sub nahe.

Die Verbindung des Sub Mini erfolgt über eine 5-GHz-WiFi-Verbindung. Dies soll die Geschwindigkeit der Audioübertragung signifikant verbessern, insbesondere wenn der Subwoofer eine Soundbar erweitert. Alternativ steht auch ein Ethernet-Port für die kabelgebundene Anbindung bereit. Ansonsten gibt es das von Sonos gewohnte: Schnelle Einbindung per Tastendruck und einfache Bedienung.

Ich habe den Sub Mini in diversen Setups ausprobiert. In einem Stereoverbund mit Sonos Ones, mit der aktuellen Sonos Beam und da auch mit und ohne Rears. Sonos macht da wieder einmal einen super guten Job, was die Verortung des Basses im Raum angeht. Mit anderen Worten: Das ist nicht möglich, so soll es sein.

Durch das Hinzufügen des Subwoofers konzentrieren sich andere Lautsprecher auf Mitten und Höhen. In meinen Augen nimmt man andere Lautsprecher da aber softwareseitig etwas zu wenig aus dem Bassbereich zurück, sodass man hier auf den tiefen Klangteppich abfärbt. Hier könnte man softwareseitig sicherlich noch an der einen oder anderen Stellschraube drehen.

Der Sonos Sub Mini selbst liefert klare, tiefe Töne. Auf dem Papier beherrscht man, wie der große Bruder, einen Frequenzgang von 25 Hz. Der ist da aber weiterhin mit wesentlich mehr Punch unterwegs und liefert druckvollere Bässe. Der Sub Mini klingt zudem einen Tick dröhniger und weniger klar im Vergleich. In den meisten Räumlichkeiten dürfte der Sub Mini vom Klangvolumen völlig ausreichen. Zudem: Man wertet gerade die Sonos Beam merklich auf, sodass ich mich zeitweise gefragt habe, wieso ich überhaupt eine Sonos Arc besitze. Rein vom Preis-Leistungs-Verhältnis wäre Beam und Sub hier meine Empfehlung, die Stärken des großen Bruders kann ich in meiner Wohnsituation ohnehin nicht voll ausspielen.

Wenn ich wählen müsste: Sonos Beam mit Sub oder Sonos Beam mit Stereo-Rears, dann könnte ich mich wohl kaum entscheiden. Ist wohl sicherlich eine Geschmackssache und abhängig von den Inhalten, die ihr so auf dem Fernseher konsumiert. Wenn ihr ohnehin nur den Ton auf minimaler Lautstärke betreibt und etwas mehr Wert auf einen breit verteilten Klangteppich legt, dann würde ich wohl zu den Rears greifen, sonst eher zum Sub, da man hier Frequenzbereiche abdeckt, die man sonst nicht im Sonos-System mit anderen Lautsprechern auch nur ansatzweise leistet. Film- und Serienliebhaber kommen mit dem Sub wohl eher auf ihre Kosten, wenn ihr denn auch mal die Lautstärke zeitweise aufdreht.

Sonstiges? Der normale Sub erlaubt es auch zwei Subwoofer in einen Raum zu packen, das geht beim Sub Mini (zumindest derzeit und softwareseitig so vorgesehen) nicht. Sonos erlaubt es im TV-Modus einen Raum in den Nachtmodus zu versetzen. Das reduziert Spitzenlautstärken und den Bass. Auch im regulären Betrieb muss man sagen: Der Subwoofer hüpft – der Bauform geschuldet – nun nicht gerade auf dem Boden herum und versetzt alles in Schwingungen, das macht man wie auch schon beim regulären Sub gut. Zudem: Die Größe dürfte ebenfalls Personen zugutekommen, die in einer kleineren Wohnung wohnen. Ansonsten: Auch der Equalizer kann zur Feinjustierung da durchaus helfen.

Fazit: Der Sub Mini ist eine sinnvolle Ergänzung des Sonos Portfolios, insbesondere was die Preisgestaltung angeht. Man liefert die gewohnt hohe Sonos-Qualität, was Verarbeitung und auch Software angeht. Soundtechnisch kann man mit dem Sub Mini durchaus einiges rauskitzeln. Wie Sonos vorschlägt, würde ich den Sub Mini wohl am ehesten mit einer Sonos Beam einsetzen oder auch einem Sonos-One-Stereoverbund. Wer da wirklich mehr Bass bei der Sonos Arc rauskitzeln möchte, die sich ja doch eher an größere Räumlichkeiten richtet, der greift wohl weiterhin besser zum normalen Sonos Subwoofer. In Kurzform: Rundes Gesamtpaket, das aber noch etwas mehr Software-Feinschliff vertragen könnte. Wer auf den Sub Mini schielt, dem sei zudem gesagt: Den Sonos Sub der vorigen Generation gibt es oft in ähnlichen Preisgefilden.

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Baujahr 1995. Technophiler Schwabe & Lehrer. Unterwegs vor allem im Bereich Smart Home und ständig auf der Suche nach neuen Gadgets & Technik-Trends aus Fernost. X; Threads; LinkedIn. Mail: felix@caschys.blog

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18 Kommentare

  1. In dem Artikel der Sub Mini ist für kleinere Räume gedacht. Was genau bzw. wieviel qm sind den damit gemeint? Unser (offenes) Wohnzimmer ist so. ca. 22m2 groß. ich habe zwar eine Arc wäre aber gern aus designgründen auf den Sub Mini gegangen. Was ist hier die Empfehlung? Danke

    • Das würde mich auch interessieren. Mein ebenfalls offenes Wohnzimmer ist zwar noch etwas größer (30 qm) aber eine Unterstützung der ARC wäre dennoch ganz nett. Da würde mich sehr interessieren, ob der Mini da hilft oder untergeht.

  2. Ich glaube du hast da nen Fehler:

    „Wenn ich wählen müsste: Sonos Beam mit Sub oder Sub mit Stereo-Rears, dann könnte ich mich wohl kaum entscheiden.“

    Möchtest du an der Stelle nicht eigentlich sagen:
    „Wenn ich wählen müsste: Sonos Beam mit Sub oder Sonos Beam mit Stereo-Rears, dann könnte ich mich wohl kaum entscheiden.“

  3. Danke für den Test! Klingt ja ganz ansprechend.

    Ich habe da eine Frage bzgl. Sonos allgemein:

    Ich überlege eine Beam 2 mit zwei Symfonsik Lautsprechern zu kaufen (vllt. auch den Sub mini) um damit Filme und Serien entsprechend zu konsumieren.

    Ist es möglich die beiden Symfonsik-Lautsprecher aus dieser Gruppe dann auch bei anderen Gelegenheiten nur als Stereopaar für Musik zu nutzen oder muss die Beam dann immer mitlaufen?

    • Dafür müsstest Du zumindest m.E. jedes Mal den Surroundverbund aufheben und danach wieder neu erstellen. Ich wüsste keine Möglichkeit, wie es anders ginge. Man kann ja immer nur in einem „Raum“ und nicht gezielt auf einzelnen Speakern wiedergeben. Bzw. Letzteres ginge via AirPlay schon, allerdings geht das dann ja nur mit EINEM Speaker.

      Ich hab die Kombination aus Beam 2 und 2x Symfonisk im Schlafzimmer und bin auch mit der Musikwiedergabe absolut zufrieden.

  4. Funktioniert der neue Sub auch mit meiner Playbar und 2 Play 1?

  5. Offtopic: was ist das für ein Weinregal?

  6. Hallo Felix, Dank für Deinen Test – eine Frage : „Wer auf den Sub Mini schielt, dem sei zudem gesagt: Den Sonos Sub der vorigen Generation gibt es oft in ähnlichen Preisgefilden.“ ist dieser Sub der Vorgängergeneration auch mit der aktuellen Software von Sonos nutzbar oder kann man ihn nur noch in ein „Alt-System“ einbinden? Sonos hat da ja irgendwann die Software für ältere Speaker abgetrennt, und man kann wohl die Systeme nicht mischen.

    • Wenn Du schon solche Fragen stellst, dann ist Sonos generell nichts für Dich …

    • Den „normalen“ Sub gab es bis heute in 3 Generationen (Gen1, Gen2, Gen3). Spielt mit Blick auf Deine Frage aber keine Rolle – Gen1 und Gen2 sind sowohl mit der alten S1 SW-Generation als auch mit der aktuellen S2 kompatibel. Der Gen3 nur mit der aktuellen S2. Also alle kompatibel mit aktuellem S2.

  7. Eine Frage: Muss der Subwoofer auf dem Boden stehen, oder kann der auch erhöht auf einem Hocker stehen?

  8. Hallo Felix, herzlichen Dank für deinen Bericht. Solche Berichte sind wichtig und ein Kontrast zu zu den Texten in den Hochglanzprospekkten. Vielleicht kann mir auch jemand auf meine Frage antworten:
    Ich betreibe einen Sonos Amp (neu) an zwei hochwertigen (passiven) HiFi-Boxen. Das klingt alles sehr gut und ich bin richtig zurieden. Alledings sind solche Boxen im Bassbereich nicht gerade Helden. Bis ca. 40 Hz machen die das ganz ordentlich, darunter schwächeln sie naturgemäß. Würde es was bringen, in der Kombination einen Sub Mini dazuzunehmen? Ich höre am liebsten Jazz und Klassik, Bum-Bum-Musik ist nicht so mein Ding. Für Hinweise wäre ich sehr dankbar.

    • „Würde es was bringen … “
      Inzwischen kann die Antwort auf meine Frage selbst geben. Ja, es ist ein absoluter Zugewinn an Hörvernügen, den Sonos Amp mit 2 hochweritgen „Nicht-Sonos-HiFi-Boxen“ zu betrieben. Es gibt den Lautsprechern noch jenes Quantum an Bass, das noch gefehlt hat. Dabei stehen die Regler noch auf „neutral“, also Mittenstellung. Fazit: Ich gebe den Sub Mini nicht mehr zurück!

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