Smart Meter bringen nicht den erhofften Spareffekt
3,5 Jahre lief das Pilotprojekt des schweizerischen Energieversorgers CKW. 1.000 intelligente Stromzähler wurden in Haushalten untergebracht, 600 davon in Haushalten, die kein Interesse daran bekundeten. Die Ergebnisse sind ernüchternd, zeigen aber auch, dass ein intelligentes Messgerät eben nicht ausreicht, um Energie zu sparen. Denn selbst, wenn es Potential gibt, den Energieverbrauch zu senken, muss immer noch der Nutzer aktiv werden, um die Maßnahme einzusetzen. Diese Hürde scheint selbst für interessierte Nutzer zu hoch.
Das Fazit des Pilotprojekts zeigt deutlich, wie wenig so ein Smart Meter bringt. Maximal 3% Einsparung erreichten die Interessierten an diesem Projekt, während die Menschen mit Smart Meter, aber ohne Interesse daran, kaum Einsparungen zeigten. Logisch, ein Zähler kann noch so intelligent sein, er zählt halt trotzdem nur.
Während der 3,5 Jahre fiel das Interesse an den gesammelten Daten um 50% bei den Nutzern. Während anfänglich noch häufig kontrolliert wurde, wie viel Strom verbraucht wurde, ebbte dieser Drang nach Information ab. Eine Umfrage unter 180 der Pilto-Projektler bestätigt dies. Nach einem Jahr zeigten 50% der Befragten kein Interesse mehr daran. Immerhin ein Drittel verbringen pro Monat mehr als 30 Minuten mit der Analyse ihres Stromverbrauchs.
Die Ergebnisse zeigen sehr schön, dass es allein mit der Kontrolle des Energieverbrauchs nicht getan ist. Und hier kommen dann Firmen wie Nest (jetzt Google) ins Spiel. Also Produkte, die nicht nur messen, sondern auch aktiv am Energieverbrauch beteiligt sein können. Der Nutzer muss dann nicht mehr selbst aktiv werden, sondern überlässt das Energiesparen den intelligenten Haushaltshelfern. Für diesen Fall muss dann auch kein Interesse beim Nutzer vorhanden sein, da er nicht selbst aktiv werden muss.
Bei den Einsparungen, die ein Smart Meter bringen kann, sollte man zudem beachten, dass auch die Anschaffungskosten noch recht hoch sind. In diesem Fall kostete ein Smart Meter 400 Franken, in Deutschland gibt es ähnliche Systeme für rund 400 Euro. Bei einer jährlichen Einsparung von unter 50 Euro müsste so ein Smart Meter etliche Jahre im Einsatz sein, um eine finanzielle Ersparnis herbeizuführen. Abgesehen von der finanziellen Ersparnis ist es natürlich immer gut, wenn weniger Energie verbraucht wird, die meisten Nutzer werden aber wohl den finanziellen Aspekt im Vordergrund sehen.
Bitte an den Autor: Vorher informieren wofür Smart Meter eigentlich gedacht sind (wie hier in manchen Comments auch schon richtig erkannt wurde). Es geht um Lastverschiebung und nicht um Einsparungen. Wenn kein Wissen über Energiehandel und Energiesystemtechnik vorhanden ist, würde ich von der Berichterstattung über solche Themen lieber absehen.
@ASD: Ich habe selbst einen im Einsatz, ich weiß was er kann und ich weiß als was er beworben wurde. 😉
Edit: Hier guck, ein Smart Meter. Das erste, was der Kunde sieht: 25% Ersparnis… http://cloogy.egrr.de/
Der smart meter Zähler (intelligentes messsystem) kommt für viele Haushalte in naher Zukunft verpflichtend.
Der Gesetzgeber und die anderen beteiligten Instanzen stützen sich unter anderem auf die letztes Jahr veröffentliche KNA http://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/PDF/Publikationen/Studien/kosten-nutzen-analyse-fuer-flaechendeckenden-einsatz-intelligenterzaehler,property=pdf,bereich=bmwi2012,sprache=de,rwb=true.pdf
Vom Gefühl kann ich mir vorstellen, dass es darauf hinausläuft sämtliche Haushalte mit mehr oder minder Intelligenten Systemen auszustatten. Die Finanzierung erfolgt daher über eine Erhöhung des Zähler-Grundpreises. Sowohl für intelligente als auch (zur Unterstützung) für die klassischen Ferraris-Zähler.
Ich meine mich zu erinnern, dass hier über eine jährliche Erhöhung, auf 60€ oder 70€, die Rede war. Sämtliches Einsparpotential auf Seite der Energiekosten ist für die meisten von uns damit Erschöpft. In den meisten Fällen wohl auch überschritten.
Vor allem nutzen Smartmeter dem Hersteller… Nett, dass sozusagen „von oben“ beschlossen wurde, diese Geräte überall einzubauen.
Das Beispiel mit der Waschmaschine in Nebenzeit ist auch immer wieder schön… vor allem, weil ich dann entweder früher aufstehen darf, um sie noch leer zu machen oder aber, weil die feuchte Wäsche eben ein paar Stunden in der Maschine liegt bis ich von Arbeit komme. Jedenfalls will ich mir nicht komplett das Wochenende verderben und solche Sachen auf Sonnabend-Nacht verschieben.
Ob die Smartmeter beim Smartgrid helfen, ist noch mal eine andere Frage. Wieso soll ich Tausende einzelne Zähler abfragen, wenn ich den den Lastfluß in/aus einem Gebiet auch anhand der dort hin führenden Leitungen ermitteln kann? Die einzelnen Werte nutzen an dieser Stelle erstmal nicht all zu viel (wenn überhaupt). Hier wäre eine Steuerungsmöglichkeit der Netzbetreiber über die Smartmeter nötig. Das würde aber bedeuten, dass mich dieser u.U. abschalten kann wenn eine Engpass herrscht?
Und mal was aus der Verschwörungsecke:
es ist schon gelungen, anhand der Daten eines Smartmeters zu ermitteln, welche TV-Sender geschaut wurde. (unterschiedlicher Stromverbrauch des TV bei hohem Schwarz – oder weißanteil) Hinzu kommen noch Dinge wie Manipulationsmöglichkeiten. Es war erst im Sommer 2013 als bekannt wurde, dass viele Steuerungsanlagen von Heizungen und/oder kleine Blockkraftwerken praktisch ungeschützt übers Internet erreichbar waren.
Wer gern liest, dem empfehle ich mal das Buch „Blackout“, zwar ein beängstigendes Szenario aber durchaus möglich und technisch überwiegend korrekt dargelegt (soweit ich das beurteilen kann – und zumindest bestimmten Bereichen kann ich das).
Der Kommentar von ASD ist schon korrekt. Es geht um Lastenverschiebung. Im Grunde geht es darum, dass die Guten und Edlen Menschen ums Verrecken nicht einsehen wollen, dass Ihre vorsintflutlichen Stromproduktionstechniken weder massentauglich sind, noch preiswert und schon gar keine Industrienation versorgen können. Also muss auf Planwirtschaft,wie in Diktaturen üblich, umgestellt werden. Der Genossen Parteisekretär klärt das Volk auf, wie es ideologisch korrekt, zu leben hat. Während Liesl Müller den Strom in naher Zukunft tagsüber nicht mehr bezahlen kann, und durch diese künstliche Verteuerung gezwungen wird, bestimmte Dinge im Leben gar nicht mehr zu nutzen, oder eben die Wäsche erst in einer Woche in der Nacht waschen zu können, haben natürlich die korrekten Vorreiter dieser Welle keine Probleme dieser Art. Als der bessere Teil der Menschheit leben sie in der Regel von Steuergeld und lassen sich wie einst die Fürsten aufs köstliche vom Volk mästen.
Der perfekte Ausdruck dieser totalitären Weltverbesserer ist der „intelligente“ Stromzähler. Nicht nur das man damit die Menschen kontrollieren kann, es geht einzig um Zwang, man kann sie auch noch wunderbar überwachen. Ich weiß wann Du zu Hause bist und was Du dann machst. Das ganze wird hinter Kaskaden wunderbarer Sprüche verborgen, Bei den Kommunisten stand auch immer der Durchbruch zum realen Arbeiterparadies kurz bevor. Die Realität? Das Leben für die normalen Menschen wird unbezahlbar. Damals wie heute.
Aber natürlich dürfen auch die eigenen Interessen nicht fehlen. Es geht nicht nur ums kontrollieren und steuern, von Freiheit war hier ohnehin nie die Rede, es geht auch ums Geschäft. Der ökologisch soziale Komplex zögert keine Sekunde, wenns um seine Milliarden geht, dass Land samt Natur zu ruinieren. Umweltschutz? Scheiss der Hund drauf. Wieviel Menschen wissen das die tollen Biogasanlagen bakteriologische Keimschleudern sind und das in ihrem Umfeld entsprechende Erkrankungen steigen? Man schaue sich die „Vermaisung“ unserer Felder an? Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern über Monokulturen! Im hier und jetzt erzeuge ich propagandistisch korrekt Ökobenzin mit Monomaiskulturen. Und die Vogelschräderanlagen, auch genannt Windkrafträder..auch so eine tolle Erfolgsgeschichte der Ökomafia. Sie dürfen Wäsche waschen wenn sich unsere Räder drehen, weil das nicht funktioniert, erhöhen wir die Preise bis sie funktionieren. Vom Lärmaspekt dieser Technik einmal abgesehen, vom Töten tausender Vögel durch diese Dinger abgesehen, von der Tatsache abgesehem, dass es ernst zu nehmende Hinweise gibt, dass großflächige Anlagen das Mikroklima vor Ort beeinflussen….hat sich noch nie einer gefragt warum man den Bau dieser Teile nie sieht? Die stehen in der Regel quasi über Nacht einfach da. Der Grund? Es werden gigantische Betonfundamente mitten in die Natur gegossen. Großflächig werden dabei Acker und Naturflächen versiegelt. Abermillionen Kubikmeter an Beton mitten in Wälder und Naturschutzgebiete gepumpt. Wer entsorgt das dereinst? Wer kommt für die Schäden am Grundwasser durch Versiegelung auf? Völlig egal, Hauptsache die Milliarden der Ökomafia rollen. Ein wenig Blabla in Form von s.g. Umweltpropaganda und ein dicker Fingerzeig auf all die, die günstig Strom produzieren, und der Rubel rollt. Dieses ganze System ist komplett von hochkorrupten Gestalten durchseucht die ohne mit der Wimper zu zucken das normale Volk ausplündern und dabei ganz nebenbei noch ein totalitäres System installieren auf das die Geldströme ewig fließen.
Das Ergebnis wundert mich jetzt noch ansatzweise – die meisten Leute gucken einen schon wie ein Alien an, wenn man erwähnt, dass man Stromzähler ja auch zwischendurch ablesen könne, um dann bei der Abrechnung nicht völlig überrascht zu sein…
Eine einfache Version so eines Zählers (mit Anzeige des Momentanverbrauchs) hab ich auch – da irgendwas drüber zu erkennen, ist aber schwer, wenn einem nicht beeinflussbare Verbraucher wie Heizung oder Kühlschrank dauernd dazwischen funken. Am Ende hab ich dann doch wieder das ganz normale Messgerät genommen (und prompt einen nutzlosen 4W-Dauerverbraucher gefunden).
@Dirk k. ich kann auch ohne smart-meter meinen Stromverbrauch auf nachts verschieben nur habe ich dann nichts davon, und time ich meine Spülmaschine auf 20:00 und spare damit Geld (KEIN STROM). Des weiteren läuft zb. TV & Licht am Abend mehr als sonst, ohne dass ich meine Gewohnheiten umstellen muss. Ohne Smart-Meter, lassen sich keine (bzw. kaum kontrollierbare) nacht/wochenendpreise anbieten.
@Phil: Es gibt so ein altes Tarifmodell, das heißt Nachtstrom. Wird kaum noch angeboten, entspricht aber der Annahme, dass die Industrie Tagsüber den Strom benötigt und Nachts die Kraftwerkskapazitäten brach liegen.
Der „Denk“ Fehler liegt doch schon allein im Wort Smartmeter. Was bitte ist denn an einem Smartmeter Smart? Doch bitte nicht die regelemässige Messung? oder eventuell noch das regelmässige übertragen dessen?
Smart wird das ganze erst, wenn es aktive Steuerungen/ Regelungen gibt. Zum Beispiel, dass die Wärmepumpe anläuft wenn gerade Strom im Überfluss gibt (12 Uhr Mittag..)
Aber alles andere ist und bleibt illusorisch. Denn wer bitte will sich denn vorschreiben lassen, wann er kochen soll. Oder wann die Waschmaschine zu laufen hat?
Dann zu sparen. Solange die Energie nichtmerklich teurer wird, werden wir keine Energie sparen bzw die vorhandene Energie effizienter einsetzen. Bisher haben etliche Studien gezeigt, dass es eine Illusion ist das gespart wird. oder wenn, dann nur viel weniger als „errechnet“. Es kam sogar dazu, dass mehr Energie verbraucht wurde, als vor „Umrüstmassnahme“. Wie kommts? Nun der Kühlschrank wird etwas grösser (verbraucht ja weniger) gleiches gilt für TV uswff
Leider muss ich sagen, dass hier viel halbgares gesagt wird. SmartMeter haben weder was mit Energiesparen noch mit der Energiewende zu tun. Er wird durch die Energiewende nur nötiger.
Strom muss produziert werden, wenn er verbraucht wird. Im Gegensatz zum Gas-Netz gibt es keine Möglichkeit Strom im Netz zu speichern. Im Gas-Netz habe ich durch Druckerhöhung in den Rohren die Möglichkeit der Speicherung im Netz. Auch ist die Vorhersage im GAS-Bereich aufgrund mittlerweile guter Wettervorhersagen gut.
Das funktioniert im Strommarkt nicht mehr. Ein Stromlieferant muss heute für morgen bekanntgeben, wie viel Strom seine Kunden verbrauchen werden. Haben seine Kunden in der Summe weniger oder mehr Strom verbraucht als vorhergesagt, muss er dafür Gebühren zahlen. Er und damit auch wir haben ein Interesse das seine Vorhersage möglichst gut ist.
Jahrzehntelang war die Vorhersage basierend auf sogenannter Lastprofile sicher und gut. Diese sind aber nicht mehr geeignet zur Vorhersage. Der Versuch aktualisierter Lastprofile hat nur leidlich funktioniert. Unser Stromverbrauch hat sich zu stark verändert und ist von Haushalt zu unterschiedlich als das es sich in ein oder mehrere Lastprofile drängen lässt.
Obwohl wir in Deutschland 7 Atomeiler abgeschaltet haben, sind wir Europameister im Strom-Export. Ursächlich aufgrund der Energiewende und dem dadurch bedingten Zubau an regenerativen Energiegewinnung (z.B. Photovoltaik, Windernergie). Da die Produktion von Ökostrom nur bedingt vorhersagbar ist, muss durch konventionellen Strom die Grundlast des Stromnetzes sichergestellt werden. Diese konventionellen Kraftwerke lassen sich aber nicht einfach innerhalb von Sekunden starten oder stoppen wie ein Auto. Übers ganze Jahr gibt es dadurch nahezu permanent Überkapazitäten, die aus dem Stromnetz abgeführt sprich exportiert werden müssen. Diese Überkapazitäten werden an der Strombörse in Leipzig teilweise sogar mit negativen Preisen gehandelt. Es wird also jemand dafür bezahlt, dass er Strom verbraucht. Das ist auch eine Ursache für Preissteigerungen, die aber gerne verschwiegen wird.
Hier kommt jetzt der SmartMeter ins Spiel. Dieser übermittelt alle 15 Minuten den aktuellen Verbrauch an den Netzbetreiber/ Lieferant und ermöglicht zu sagen wieviel Strom aktuell verbraucht wird. Dadurch ist es wesentlich einfacher nur den Strom zu produzieren, der auch benötigt wird. Das Verfahren wird bei Industriekunden schon seit Ewigkeiten angewandt und funktioniert gut. SmartMeter ist in Italien schon flächendeckend ausgerollt und hat dazu geführt, dass zumindest das Stromnetz in Italien stabil ist.
Ich habe in meinem Haus schon einem SmartMeter und er hat mir ziemlich schnell gezeigt, dass in meinem Haus etwas nicht stimmt. Obwohl alle mir bekannten Stromverbraucher vom Netz getrennt waren, hatte ich noch immer eine Last von 400W/h. Die Ursache war schnell gefunden: es war die Heizungspumpe, die nicht nur unnötigerweise 24/7 lief, sondern mit gut 100W auch noch sehr viel Strom verbrauchte. Sie lief sogar im Sommer, wenn die Heizung ausgeschaltet war. Pumpe ausgetauscht und gut ist. Diese Verbraucht jetzt nur noch 25W und läuft nicht mehr 24/7. Bei einer Investition von gut €300 spare ich nun mindestens 650kW/h pro Jahr.
SmartMeter ist beschlossen und es wird kommen. Dass dies Preiserhöhungen zur Folge haben wird, glaube ich nicht.
Es gibt aber noch gravierende Probleme zu lösen:
– das Datenaufkommen für Netzbetreiber/ Lieferant wird explodieren. Bekamen diese pro Haushaltskunde bisher einen Wert pro Jahr, werden es in dann 35040 Werte pro Kunde und Jahr sein. Dafür muss erst einmal die Infrastruktur (hard- und softwareseitig vorhanden sein
– den Sicherheitsbedenken bzgl. Fernauslesung der SmartMeter wurde Rechnung getragen und es wird momentan quasi ein „fortKnox“ um jeden SmartMeter entwickelt.
– die Akzeptanz beim Kunden wird es erst geben, wenn es adäquate, überschaubare Tarife gibt. Entweder Zwei-Tarif-Modelle oder variable Termine und die Möglichkeit Stromverbraucher automatisch zu starten
Der SmartMeter soll dem Kunden seinen aktuellen Stromverbrauch vor Augen führen und dafür Bewusstsein schaffen. Er ist auch ein erster Schritt zum SmartGrid also dem automatischen Anfahren von Stromerzeugung z.B. durch dezentrale Blockheizkraftwerke, die bei Bedarf innerhalb von Sekunden angefahren werden können bzw. dem Anfahren von Stromverbrauchern, wenn zu viel Strom im Netz ist. Da wird immer wieder von der Waschmaschine geredet, die nachts läuft. Das sehe ich auch nicht als realistisch an. Aber warum soll ich meine Warmwasserbereitung nicht auf Strom umstellen und das Waser wird erwähnt, wenn der Strom billig ist? Oder warum soll das Betanken meines E-Autos nicht starten, wenn der Strom billig ist.
Ich habe bei SmartMeter nur ein Bedenken: der Zähler wird von extern abschaltbar sein und das sind konventionelle Stromzähler nicht. Selbst wenn ich meinen Strom längere Zeit nicht bezahlt habe, ist es eigentlich nur mit Gerichtsbeschluss möglich mich vom Stromnetz zu trennen.
@christoph
„…er SmartMeter soll dem Kunden seinen aktuellen Stromverbrauch vor Augen führen und dafür Bewusstsein schaffen….“ genau in diesem Punkt hat doch die Studie der Schweizer gezeigt, dass es keinen Interessiert.
Bzgl der Datenmengen: Stichwort Big Data – kein Problem incl Auswertung.
@Christoph:
wenn der Smartmeter alle 15 Minuten den Verbrauch meldet, dann ist das der der vergangenen Zeit, von mir aus auch der momentane. Die Netzbetreiber wissen aber längst, wie der momentane Verbrauch ist. Es ist ja schließlich nicht so, dass an den Leitungen nicht gemessen wird.
Entscheidender dürfte sein, was in naher Zukunft verbraucht wird um die Kraftwerke darauf einstellen zu können. Hinzu kommt: Geht man davon aus, dass die Smartmeter zum Netzbetreiber gehören, muß dieser dies erst den Kraftwerken weitermelden. Letztlich kauft man den Strom bei einem Erzeuger ein, die Netze sind hier nur Service-Dienste für die Übertragung.
@Christoph
Guter Beitrag! Nur in einem irrst du dich, nämlich das ein konventioneller Stromzähler nicht abgestellt werden kann. Bei uns im Haus kommt das mindestens einmal im Monat vor: Mieter zahlt seine Strom-Rechnung nicht … erst Mahnung … zweite Mahnung … Strom wird abgestellt .. Mieter zahlt noch am gleichen Tag. Solange die Heizung nicht über Strom läuft, ist dagegen ja auch nichts zu sagen. Strom ist nice to have aber ohne Strom geht es auch!
@Oliver
Das ist in der Tat gängige Praxis in Mietswohnungen. Irgendjemand hat dem Mitarbeiter des Netzbetreibers freiwillig zutritt zum Haus gewährt. Eventuell der Nachbar, der freundlich sein wollte. Zutritt zum Zähler muss man den Netzbetreiber nur einmal im Jahr gewähren und zwar zur Jahresablesung. Ansonsten benötigt er einen Gerichtsbeschluss, weil er Zutritt zu Privaträumen erlangen möchte. Die Mitarbeiter versuchen es aber immer auf die freundliche Art
porscheproletos
Vollständige Zustimmung
oliver
„Strom ist nice to have aber ohne Strom geht es auch!“
Schwachsinn
alte bzw. herkömmliche Zähler lassen sich wirklich abschalten. Zumindest war dazu ein extra Steuerteil nötig. So gab es ja die erwähnten Nachstromtarife, bei denen Nachtspeicheröfen über extra Zähler liefern oder heutzutage z.B. Wärmepumpen bei der Nutzung von Erdwärme. Die werden – zumindest hier – Mittags und Abends zu den Spitzenzeiten über die Extra-Zähler bzw. Steuerteile abgeschaltet.
Das ist aber mehr ein Rundruf und nicht abnehmerspezifisch. Die „dem Strom“ aufmodulierten Signale erreichen praktisch alle Geräte, können aber nur von den o.g. ausgewertet werden. Eine gezielte Abschaltung eines Verbrauchers ist meines Wissens nicht möglich.
Christoph: „den Sicherheitsbedenken bzgl. Fernauslesung der SmartMeter wurde Rechnung getragen und es wird momentan quasi ein “fortKnox” um jeden SmartMeter entwickelt.“
Herrlich, Humor hast du. Klingt wie ein PR-Text xDDDDDDD
@Christoph: Dein schönes Beispiel von der Strombörse zeigt doch nur die Absurdität eines solchen Handels. Wegen mir muß Stromerzeugung nicht planbar sein. Das ist nur für die 4 großen Stromkonzerne und ihre Profitmaximierung wichtig!
Eine transparente Strompreispolitik und damit ein realistischer Strompreis wären mir viel lieber!
Soll heißen: Stromkonzerne auflösen, Strompreis jede Stunde aktualisieren – je nachdem, woher der Strom gerade kommt.
Das wäre etwas, was dem Bürger wirklich zugute kommen würde. Alles andere ist profitorientiert und damit per defintion nicht zum Vorteil des Bürgers.
Tut mir leid, daß es hier im Techblog wieder politisch wird – aber ich mag das nicht erdulden, daß wir immer alles unter das Primat der Ökonomie stellen!
@dischue
Es ist leider ein Trugschluss zu meinen, dass aufgrund der Einspeisemessungen des Netzbetreibers Rückschlüsse auf den Verbrauch geschlossen werden kann. Diese Einspeisungen sind keineswegs entsprechend dem aktuellen Bedarf, sondern basierend auf das was er geordert hat. Er hat beim Stromerzeuger Standardprodukte gekauft (Basegeschäfte für den Grundbedarf und Peakgeschäfte um Spitzen abzufangen) und die bekommt er geliefert. Dazu kommen noch unzählige PhotoVoltaik-Anlagen, die einfach und ungeregelt ins Netz einspeisen. Aktuell weiß der Netzbetreiber nie ganz genau wie viel Strom im Netz ist und was aktuell wahrscheinlich verbraucht wird. Er kann nur ragieren, wenn der Hertz-Wert steigt oder sinkt.
Aufgrund der letzten Messwerte eines Smartmeters lassen sich daher die nötigen Vorraussagen auf die Zukunft machen.
<"….Geht man davon aus, dass die Smartmeter zum Netzbetreiber gehören, …"
Der SmartMeter wird dem Messdienstleister/ Messstellenbetreiber gehören. Das kann der örtliche Netzbetreiber sein, muss es aber nichts sein. Den wird man sich frei aussuchen können und es kann zum Wettbewerb kommen.
@Guntram:
Stromerzeugung muß planbar sein. Wird mehr produziert als verbraucht, geht die Frequenz nach oben, im umgekehrten Fall nach unten. Das kann ungünstige Folgen für elektronische Anlagen haben – dass eine Netzabhängige Uhr (nicht Funkuhr) dann stärker falsch geht, ist da noch das geringste Übel.
Das Problem liegt meiner Meinung nach auch darin, dass zu viel versprochen wurde – z.B. an Subventionen für erneuerbaren Energien., Das führt mittlerweile dazu, dass nicht (nur) Öko-Aktivisten die Windparks bauen sondern große Konzerne oder Vermögensgesellschaften.
Da letztere erkannt haben, was da zu verdienen ist, haben die massig gebaut. Viel mehr, als erwartet. Die Politik hat den Windparks, Solaranlagen etc. einen bestimmten Preis versprochen. Dieser liegt weit über dem, zu dem in herkömmlichen Kraftwerken Strom produziert wird. Dieses Versprechen war leicht zu machen da die Kosten dafür dem Endkunden auferlegt wurden. Der Witz ist, dass Windparks z.B. auch Geld bekommen, wenn sie nichts produzieren. Ist es ein windiger Tag und ist zu viel Strom im Netz, so wird der überschüssige Strom verschenkt oder es gibt Geld dazu. Natürlich nicht an Endverbraucher aber z.B. an Österreichische Pumpspeicherwerk-Betreiber. Kosten trägt der Endverbraucher. U.U. müssen sogar einige Windräder aus dem Wind gedreht werden. Der Anlagenbetreiber bekommt trotzdem Geld für das, was er hätte produzieren können – wird natürlich dem Endverbraucher auferlegt.
Weht mal kein Wind und es ist bewölkt, fällt noch ein Kraftwerk aus, dann wird Strom importiert – z.B. aus Österreich. Allerdings ist der dann teuer – er wird ja auch dringend benötigt. Also egal, ob gerade zu wenig oder zu viel produziert wird, der Endverbraucher zahlt drauf.
So – grob skizziert – sind die Regelungen in Deutschland.
In anderen Ländern – das war irgendwo in Skandinavien – kommt man ohne Subventionen aus. Da wurde per Gestz festgelegt, dass bis zum Tag X 20% eines jeden Erzeugers aus regenerativen Energien stammen muss, zum Tag Y 30% (o.ä.) Wie der Erzeuger das Macht, ist seine Sache. Subventionen gibt es keine.
Scheinbar gab es in Deutschland die bessere Lobby-Arbeit – jedenfalls aus Sicht der beteiligten Konzerne.