Shelly: Neue Produkte mit Wi-Fi und Z-Wave vorgestellt

Die Komponenten von Shelly genießen in der Smart-Home-Szene durchaus ein hohes Ansehen. So kommunizieren die Aktoren und Sensoren via Wi-Fi lokal. Außerdem lassen sie sich mit alternativer Firmware versehen und auch preislich kann man bei den meisten Produkten nicht meckern. Unser Olli hatte da kürzlich einige Sensoren und Aktoren ausprobiert, die verlinke ich euch unter dem Beitrag. Mittlerweile ist man mit der neuen Shelly-Smart-Control-App auch die App angegangen und hat jene überarbeitet.

Im Zuge eines Launch-Events hat Shelly sein Portfolio an Komponenten erweitert. Als Neuzugang hat man den Shelly Pro Dual Cover / Shuter PM zu vermelden. Der Smart-Controller kommt für die Montage auf einer DIN-Schiene und bringt Leistungsmessungsfunktionen mit. Mit LAN, WLAN und Bluetooth bietet man ein breites Spektrum an Konnektivitätsstandards. Der Controller dient der Steuerung von Rollläden, Markisen, Toren und Co. (bidirektionalen AC-Motoren). Unterstützt werden bis zu 16A pro Abdeckung, zwei Abdeckungen sind vorhanden (Gesamtgeräteleistung: 32A). Man kann also direkt zwei Gerätschaften ansteuern. Aufgrund von Hardware-Limitierungen kann man das beim Shelly 4 Pro beispielsweise nicht anbieten. Die Steuerung ist einphasig und über die Shelly-App gewährleistet. Zudem bietet man mit Skripting-Funktionen oder auch Webhooks diverse Funktionen der Pro-Serie. Kostenpunkt: 116,50 Euro.

Neu zur Pro-Reihe gehört außerdem der Shelly Pro 3EM-400.  Auch der ist für den Verteilerkasten gemacht und bietet neben gen2-Firmware auch die Möglichkeit zur LAN-Konnektivität. Wie beim Shelly Pro 3EM bietet man einen dreiphasigen Energiezähler, hier nun allerdings mit bis zu 400 A für jede Phase plus Neutralleiter. Der Shelly Pro 3EM kann den Zweiwegeverbrauch berechnen, verbrauchte und auch produzierte Energie (für jede der drei Phasen). Damit sei die Komponente auch für Photovoltaik-Anlagen geeignet, so der Hersteller. Alternativ kann man auch den Energieverbrauch in drei separaten, einphasigen Stromkreisen messen. Man liefert nach eigenen Angaben für die 4-Quadranten-Messung eine Genauigkeit der Klasse B für Wirkenergie (Messgenauigkeit 1 Prozent) und optional erkennt man Fehler in der Phasenfolge. Historische Daten werden bis zu 60 Tage abgespeichert. Zum Preis von knapp 273 Euro sind zudem drei 400-A-Stromwandler enthalten.

Verfügbar ist hier neu auch noch das entsprechende „Switch Add-On“ für den Shelly Pro 3EM. Hierbei handelt es sich einen galvanisch isolierten Schalter, welcher der Erweiterung dient. Somit kann man elektrische Geräte direkt ansteuern. Einfaches Beispiel: Man kann anhand der erzeugten Solarenergie, mit Echtzeitinformationen vom Shelly 3 Pro, Geräte im Haus automatisch an- oder auch abschalten. Kostentechnisch liegt man hier bei knapp 24 Euro.

Zuwachs gibt es außerdem bei den Sensoren der Blu-Reihe, mit dem Shelly Blu Door/Window. Hier ist wohl schnell erklärt, dass dieser geöffnete oder geschlossene Türen sowie Fenster erkennen kann. Speziell hier ist die Messung von Neigungswinkeln sowie der Helligkeit. Eine Montage sei nicht nur an der Seite des Fensterrahmens, sondern an der Seite des Fensters in versteckter Form möglich. Der Betrieb erfolgt durch eine 3V-Knopfzelle (CR2032). Erstaunlich: Eine Batterielebensdauer von bis zu 5 Jahren nach Herstellerangaben. Shelly gibt die Reaktionszeit des Sensors mit 100 ms an. Reaktionszeit und auch Batterielebensdauer sind der Grund, wieso man für batteriebetriebene Komponenten inzwischen auf Bluetooth setzt. Die dürfte aber auch nicht notwendig sein, wenn man sonst flächendeckend auf verdrahtete Shelly-Komponenten mit einem Bluetooth-Chip setzt. Unter Home Assistant fungieren inzwischen auch diverse ESP-Home-Geräte als Bluetooth-Proxies. Verfügbar ist der neue Tür- und Fensterkontakt zu knapp 20 Euro in den Farben Weiß sowie Schwarz. Bald wird man auch eine holzfarbene Variante ins Portfolio aufnehmen.

Mit Shelly Qubino Wave ruft man außerdem eine Serie mit dem Funkstandard Z-Wave anstelle von Wi-Fi ins Leben. Die ist ab dem 14. Juli 2023 erhältlich in Form eines Shelly Wave 1 und Shelly Wave 1 PM. Dies bedarf natürlich eines Z-Wave-Gateways (Homee, SmartThings, Homey und Co), soll aber auch Reichweiten bis zu 40 Meter gewährleisten und hierbei stromsparend unterwegs sind. Z-Wave-Komponenten spannen ein großes Mesh-Netzwerk auf und Geräte fungieren dabei als Repeater. Im Falle von Shelly kommt der Z-Wave S800 als neuer Chip für den 868,4-MHz-Funk zum Einsatz. Ansonsten eben ein einfaches Relais (1 Kanal 16A), ähnlich dem Plus 1 nur eben mit Z-Wave statt Wi-Fi. Gleiches Spiel beim Wave 1 PM, der ist das Pendant zum Plus 1 PM und kann zusätzlich zum Steuern den Stromverbrauch messen. Preistechnisch liegt der Shelly Wave 1 bei 28 Euro, während der Wave 1 PM mit knapp 30 Euro nur unwesentlich teurer ist. Fraglich für mich, wieso Shelly Z-Wave ausprobiert, aber nicht zumindest zusätzlich auf den neuen Funkstandard Thread mit aufspringt. Für direkte Matter-Unterstützung wäre das sicherlich ein gerngesehenes Ding. Zigbee war bei Shelly nie ein Thema.

Den knapp 45-minütigen Stream inklusive Showcases und Q&A kann man übrigens hier auch im Nachgang anschauen. In Aussicht gestellt hatte Shelly übrigens auch ein Touch-Control-Panel, ähnlich des NSPanel und Konsorten. Das war allerdings nicht Bestandteil der jüngsten Neuvorstellungen.

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Baujahr 1995. Technophiler Schwabe & Lehrer. Unterwegs vor allem im Bereich Smart Home und ständig auf der Suche nach neuen Gadgets & Technik-Trends aus Fernost. X; Threads; LinkedIn. Mail: felix@caschys.blog

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7 Kommentare

  1. Wie kommt man denn bitte auf Z-Wave? Die ganze Welt geht in Richtung ZigBee und Thread. Selbst AVM macht mittlerweile ZigBee und wird kommende FritzBoxen damit ausstatten.

    Z-Wave hat hierzulande und auch international so viele Nachteile (unterschiedliche Frequenzen je nach Land, in Europa 868 MHz mit den entsprechenden Einschränkungen wie Duty Cycle). Normalerweise dachte ich, dass das auf dem absteigenden Ast ist. Dass Shelly hier neu einsteigt, verwundert doch sehr.

    • Felix Frank says:

      Vermute das liegt an der Partnerschaft mit Aeotec / SmartThings

    • Die Fensterkontakte sind auf jeden Fall schonmal Top. Extrem fix und das messen der Neigung klappt für Kippfenster auch sauber. Habe 4 Stück in Home Assistant laufen.

      • Hast du die mit einem anderen wifi/Bluetooth shelly verbunden und darüber dann zu Homeassistant, oder über direktem Weg zB mit der Bluetooth Verbindung eines raspberrys?

  2. Es freut mich, dass Shelly weiter voran schreitet.
    Die Produkte sind durchdacht, funktionell und problemlos, dazu preisgünstig.
    Habe mehrere Shellys im Einsatz und es sind die einzigen SmartHome Komponenten,
    die seit ihrer Installation keinerlei Probleme bereiteten.

  3. Kleiner Tipp: den Shelly Pro 3EM bekommt man momentan ohne Mehrwertsteuer, wenn man ihn als Zubehör für eine PV-Anlage kauft.

  4. Dr. Wolfgang Geithner says:

    Habe vor ein paar Wochen eine 1PM in eine Unterputz-Steckerreihe eingebaut. In unserem Haus liegen standardmäßig 2,5mm^2, was den Einbau zum Alptraum. Die Kabel sind sehr steif und es mussten noch Wago-Klemmen mit in die Dose, außerdem waren die Kabel für die Dosen in Reihe im Weg. Bei einer Shelly habe ich die Anschlüsse beim Einbau in die Dose durch die steifen Kabel abgebrochen. Verbesserungspotential: stabilere Ausführung der Anschlüsse, Kabelzuführungen von vorne nicht von oben, ein Standard-Teil für das Brücken von Anschlüssen in Standardkonfiguration, um sperrige Wago-Klemmen zu vermeiden.

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