Schleswig-Holstein plant digital souveränen IT-Arbeitsplatz in der Landesverwaltung

Schleswig-Holstein plant einen digital souveränen IT-Arbeitsplatz in der Landesverwaltung

Schleswig-Holstein plant einen digital souveränen IT-Arbeitsplatz in der Landesverwaltung

Schleswig-Holstein plant nach eigenen Angaben einen digital souveränen IT-Arbeitsplatz in der Landesverwaltung. Als einen Schritt in diese Richtung hat man mit einem Kabinettsbeschluss die flächendeckende Einführung der quelloffenen Software LibreOffice als Standard-Office-Lösung beschlossen. Es soll dabei auch darum gehen, in Zukunft nicht die öffentlichen Budgets für Lizenzgebühren an US-Großkonzerne aufzuwenden, sondern Programmierungsleistungen in der heimischen Digitalwirtschaft zu fördern und so Arbeitsplätze vor Ort zu schaffen.

Digital souveräne Lösungen und Dienstleistungen, die miteinander vernetzt sind, seien daher ein wichtiges Ziel. Die beschlossene Umstellung der Office-Software sei ein Meilenstein, aber nur der erste Schritt. Auch bei den Betriebssystemen, Kollaborationsplattformen, dem Verzeichnisdienst, Fachverfahren und Telefonie wolle man auf quelloffene Lösungen umstellen und sich unabhängiger machen.

Mit dem Kabinettsbeschluss hat die Landesregierung nach eigener Ansicht den Anfang für den Umstieg weg von proprietärer Software und hin zu freien, quelloffenen Open-Source-Systemen sowie dem digital souveränen IT-Arbeitsplatz für die rund 30.000 Beschäftigten der Landesverwaltung gemacht. Für den Einsatz von Open-Source-Software sprechen laut der Landesregierung außerdem eine verbesserte IT-Sicherheit, Wirtschaftlichkeit, Datenschutz sowie eine nahtlose Zusammenarbeit unterschiedlicher Systeme. Neben der quelloffenen Softwareentwicklung werde auch das Ziel verfolgt, zukünftige Entwicklungsergebnisse des Landes unter freien Lizenzen freizugeben.

Das sind die nächsten Schritte in Schleswig-Holstein

Als Bestandteile des digital souveränen IT-Arbeitsplatzes werden in Schleswig-Holstein laut der Landesregierung insgesamt sechs Projektsäulen aufgebaut:

  • Umstieg von Microsoft Office auf LibreOffice
  • Umstieg von Microsoft Windows auf Linux
  • Kollaboration innerhalb der Landesverwaltung und mit Externen: Nutzung der Open Source Produkte Nextcloud, Open Xchange/Thunderbird in Verbindung mit dem Univention AD-Connector zur Ablösung von Microsoft Sharepoint sowie Microsoft Exchange/Outlook
  • Konzeption eines Open-Source-basierten Verzeichnisdienstes zur Ablösung von Microsoft Active Directory
  • Bestandsaufnahme der Fachverfahren hinsichtlich Kompatibilität und Interoperabilität mit LibreOffice und Linux
  • Entwicklung einer Open-Source-basierten Telefonie-Lösung zur Ablösung von Telekom-Flexport

Die Verwendung von LibreOffice als Standard Office-Paket in der Kommunikation zwischen Ministerien und Behörden erfolgt kurzfristig und deren Verwendung ist verpflichtend. Sofern eine Umstellung aufgrund technischer oder fachlicher Gegebenheiten nicht zeitnah erfolgen könne, werden allerdings mögliche Ausnahmen vereinbart. Es soll zudem ein Schulungsangebot für die Mitarbeiter geben.

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38 Kommentare

  1. Fritzchen says:

    legitim, Steuergelder nicht für Produkte von US Unternehmen zu „verbrennen“ aber… in einigen Jahren dann das kostspiele zurückrudern zu Microsoft Produkten, weil von den verdammt vielen Fachverfahren, eine große Anzahl an Anpassung nicht möglich sei … lernen die nicht aus Fehlern anderer, die Linux etc. in Verwaltungen/Behörden einsetzten?
    Microsoft ist einfach gesetzt, Stellenausschreibungen verlangen nach MS-Office Kenntnissen. Jeden Mitarbeiter schulen? xD ich hau mich jetzt schon weg.

    • Verstehe nicht warum nicht sämtliche Verfahren als Weblösung umgesetzt wird. Das meiste aus der Verwaltung etc. würde sich dafür doch sicherlich umsetzten lassen. Dann wäre der Browser das einzige notwendige Mittel für die Arbeit, der Unterbau kann dann auch Linux sein. Hach, man wird doch mal träumen dürfen 🙂

    • Markus M. says:

      > Microsoft ist einfach gesetzt

      Und genau das ist der Punkt, das zu ändern.

      > Stellenausschreibungen verlangen nach MS-Office Kenntnissen

      Was hat das jetzt mit dem Thema zu tun?

    • Es gilt zu unterscheiden zwischen dem normalen Sachbearbeiter, der meist Microsoft Produkte benutzt und der Serverseite.
      In unserer kommunalen IT laufen zum größten Teil die Verfahren unter Linux.
      Dabei ist der größte wachsende Teil Kubernetes, ebenfalls unter Linux.
      Das hat nicht nur Kostengründe, auch die Performance unter Linux ist deutlich besser.

      Übrigens, wer Office kennt, hat mit Libre Office wenig Probleme. Ebenso ist die Schulung von Mitarbeitern völlig normal.

      Windows und Office sind dort normal wo IT Kenntnisse eher untergeordnet sind und nur Mittel zum Zweck für den Sachbearbeiter.
      Man kennt es halt und ist daran gewöhnt.

      Lustigerweise benutzen die meisten Leute auch in der Verwaltung durchgehend Linux und Unix basierende Betriebssysteme in Form eines Smartphones.

      Das man Microsoft nicht einfach rausschmeißt liegt in den gewachsenen Strukturen. Ein Umstieg kostet Zeit, Geld und Nerven. Prozesse sind heutzutage sehr komplex und miteinander verzahnt. Man braucht eine parallele Infrastruktur die sich die wenigsten leisten können und wollen.
      Der Arbeitsplatz ist ein Werkzeug das funktionieren muss. Welches OS darunter liegt, dürfte den meisten egal sein.
      Der Rest ist Politik und Microsoft hat stets einen guten Draht dahin.

    • Und in jeder Stellenanzeige, die ich in den letzten Jahren gelesen habe, steht was von „Bereitschaft zur Weiterbildung“ drin, was ich von jedem, der heute im Berufsleben steht, erwarte würde.

      Dann müssen die Leute das eben lernen, die Basisfunktionen eines Office-Paketes hat man durch Nutzung in wenigen Tagen drin und für spezielle Sachen gibt es Onlinehilfen.

  2. Christian says:

    Begrüßenswert – hatte diesen Schritt aber nicht auch München gewagt und ruderte sofort zurück? Allein der Umstieg von Office zu LibreOffice wird viele Mitarbeiter ja schon wieder auf die Barrikaden steigen lassen – wenn dann aber auch noch Windows ausrangieren will und auf Linux (bekannt welche Distro?) wechseln möchte…da muss man einige Mitarbeiter sorgsam schulen…

    • Nun ja. Nicht ganz sofort. Nach Neuwahlen und Ansiedlung/Erweiterung von Microsoft in München, gab es plötzlich gute Argumente gegen open source.
      Die gibt es immer. Wie es auch welche dafür gibt.

      Mir gefällt der Denkansatz IT-Kompetenz bei lokalen Entwicklern/Unternehmen aufzubauen. Leider geht es wahrscheinlich so aus, dass der Stadtrat einen aus dem Tennisclub kennt, dessen Firma was mit IT macht. Am Ende gewinnt der dann die Ausschreibung

    • Hat nicht MS in München eine neue Firmenzentral gebaut…..nur so ein Idee.

    • LibreOffice – die Idee mag nett sein, aber dann kommt man bei Server-Produkten zu dem Zeitpunkt, an dem Dokumente dafür z.B. in Java zu produzieren ist…

      … und schnell ist LibreOffice / OpenOffice wieder weg! Denn die Libraries sind uralt und funktionieren nur bei kleinen (ich meine SEEEHHHRR kleine) Dokumenten….

  3. München 2.0 sozusagen?
    Viel Erfolg, also jetzt wirklich! 😉

  4. Bin selbst Verwaltungsinformatiker, grundsätzlich ist die Entscheidung ob open oder closed source natürlich eine politische. Finde prinzipiell auch gut, dass digitale Basisinfrastruktur open source ist. Zwei Sachen muss man aber bedenken:

    (1) Kosten: Das Lizenzierungsmodell bei closed source ist skalierbar und daher in der Beschaffung fast immer günstiger. Bei Open Source Entwicklungen müssen die Entwicklungskosten 1:1 gedeckt werden – und das von einem Kunden (der Code ist ja dann nicht mehr geschützt, bei der Entwicklung entsteht kein Asset, das weiter verkauft werden kann). Dieser Kunde ist mit seinen speziellen Bedarfen dann die öffentliche Hand, jede Gebietskörperschaft hat da eigene Anforderungen. Diese Entwicklungsarbeiten müssen alle ausgeschrieben werden, nicht immer findet sich jemand, da open source da eher abschreckend ist, weil nicht profitabel. Und man hat immer eine Insellösung Bei LiMux war das auch so, irgendwann sind dann die maintenance Kosten explodiert.

    (2) Ablenkung: All die Energie, Zeit und Kosten die jetzt in diesen souveränen Arbeitsplatz gesteckt werden, könnte man auch für die Entwicklung moderner end-to-end Fachverfahren einsetzen. Stattdessen wird jetzt Technik entwickelt und angepasst, die eigentlich schon existiert und läuft. Das ist ineffizient. Die Verwaltungsdigitalisierung wird dadurch keinen Deut besser. Es ändert sich nicht mal wirklich was für die Mitarbeitenden. Am Ende sind es politische Befindlichkeiten.

    • OpenSource heißt noch lange nicht, das es kostenlos ist – gerade wenn man Anwendungen kommerziell nutzen, ist das ein Lizenzthema, was vorher geklärt sein muss.
      Viele Software, die ich privat kostenlos nutzen darf, darf ich als Unternehmen noch lange nicht kostenlos nutzen und da bist die ganz schnell in Preisregionen, die auch für MS-Produkte usw. aufgerufen werden.

      • Im normalen Kontext ist Open Source kostenlos. „Die Software darf beliebig kopiert, verbreitet und genutzt werden“

        Der Punkt der Geld kostet ist der Support.
        Sofern keine geeigneten Entwickler im Haus sind, ist es zwingend einen Dienstleister bei der Hand zu haben der die Software supportet.
        Dieser kostet natürlich Geld, aber in der Regel bei weitem nicht so viel wie die üblichen Verdächtigen.

        Und Open Source hat den Vorteil das es keinen Konzern gibt der mal eben Verträge kündigen und zukünftig ausschließlich auf ein Cloud/Abo Angebot besteht, wie z.B ms Office, VMware, Atlassian etc. .
        Oder solche Scherze wie bei Oracle „eine Java Installation reicht aus damit jeder Arbeitsplatz für x Dollar monatlich zu lizenzieren ist“ oder „Clusterbetrieb gibt es jetzt nicht mehr als Standard, nur noch in der teuersten Lizenz“.

        Was man nämlich gerne als Privatmensch verdrängt ist das Thema Lizenzmanagement. Im Closed Source Bereich durchaus ein Albtraum.
        Und die Hersteller sind sehr kreativ darin Lizenzbedingungen zu erfinden.
        „es gibt nur noch 12 Core CPU? Wunderbar, die Lizenz gilt nur für 10 Cores. Da muss man wohl eine zweite Lizenz kaufen. Unterlizensierung kann böse Strafen nach sich ziehen.“

        Je größer der Hersteller und je abhängiger die Kunden sind, desto komplexer werden die Dinge die man ebenfalls lizenzieren muss. Cores, Cluster, Leistung, Benutzer, usw.
        Wir haben ein Verfahren bei dem ein weiterer Admin Benutzer zu lizenzieren ist, eine Installationroutine extra zu lizenzieren ist oder alles per Hand und Powershell gemacht werden darf.
        Bei Closed Source hat dich der Hersteller an den Kronjuwelen.

    • Markus M. says:

      > Entscheidung ob open oder closed source natürlich eine politische

      Nein, es ist vor allem auch eine technische. Es sprechen aus technischer Sicht deutlich mehr Punkte für Open Source als aus politischer Sicht.

  5. Ich bin selber in SH in der Landes-IT tätig.

    Auch ich war lange Zeit sehr skeptisch ob dieses Vorhabens, aber nach dem stattgefundenen IT-Board wo den versammelten IT’lern des Landes die aktuellen Pläne, Fortschritte und nächsten Schritte vorgestellt wurden – ja, das kann klappen und was werden, aber es wird definitiv nicht einfach und ist teils enorm abhängig von externen Beteiligten und vor allem den Angestellten in den Verwaltungen des Landes und deren Willen diesen Weg mit zu gehen.

    • Christoph says:

      In der Behörde, in der ich arbeite, werden dutzende branchenübliche Anwendungen verwendet, teilweise von großen Softwarekonzernen, die Marktführer in ihrem Bereich sind. Diese Softwareanbieter werden ihre Software niemals für Linux anbieten, nur weil Schleswig-Holstein darauf setzt. Und da unsere Behörde auch viele Aufträge an externe Firmen vergibt, die ebenfalls mit der „Standardsoftware“ auf dem Gebiet arbeiten, sehe ich nicht, wie die Umstellung auf Linux hier was nutzen soll.

      Also wenn die Clients auf Linux umgestellt werden, müssten dann dutzende Windows Terminal-Server betrieben werden, die dann weiterhin diese Software bereitstellen.

  6. Auch wär das so schön.

    Leider ist es bisher immer gescheitert. Fraglich ist, ob man wenigstens geschätzt hat, warum es die anderen machen viel Geld verbrannt wurde wieder zurückgedreht haben.

    Wenn ich mit jetzt die ganzen OZG-Projekte anschaue, die in der Regel von einem Bundesland für alle entwickelt werden, wird mit Angst und Bange, wenn einer jetzt auf ein anderes OS setzt.

    Aus eigener Erfahrung dienen solche Geschichten häufig auch dazu, um Geld innerhalb der Verwaltung hin und her zu schieben.

    Für WLAN wollte unser Landes-IT- Dienstleister 300 Euro Netto pro Monat und Besprechungsraum. Ein 20 Euro 5-Port-Netgear-Switch kostet 5 Euro pro Monat und LAN-Port Miete.
    statt auf eine vorhandene Videocall-Software zu setzen, sollte auf Jitsi-Basis etwas selbst entwickelt werden. Nach mehreren Jahren hatam das Projekt jetzt aufgegeben. Offensichtlich hat man Jitsi dabei unbenutzbar gemacht.

    Also mal schauen, aber so sehr ich Open-Source-Software schätze, so große Sorgen hatte ich doch, was die produktive Verwendung in der Verwaltung angeht..

  7. Mit Linux kenne ich mich nicht aus, aber unter Windows habe ich OpenOffice, LibreOffice und die Bezahlversion von Softmaker ausprobiert. In den Grundfunktionen alles sehr ähnlich wie MS-Office, in der fortgeschrittenen Bedienung halte ich aber MS für besser. In jedem Fall ist der Umstellungsaufwand für die Mitarbeiter nicht zu unterschätzen – nicht um ein erstes Dokument zu erstellen, sondern um die besten und schnellsten Wege zur Zielerreichung so gut zu kennen, wie es vorher bei MS war. Das kann eine ganze Weile die Produktivität beeinträchtigen.

  8. Schleswig-Holstein? OK, das ist Hoheitsgebiet von Dataport. Dataport? Richtig, da war doch was: Die Phoenix-Suite. Und wenn mal mal schaut, wie gut eigentlich die Einzelprodukte schon etabliert sind (beispielsweise der UCS von Univention, Nextcloud, Jitsi, OpenXchange), dann ist die technische Basis und der Support durch Dataport nicht das Problem. Aber Prozesse, die von Adenauer eingeführt wurden und Menschen, die im gleichen Mindset gefangen sind, haben die Macht, ein Megatorpedo zu sein…

    • Die Preise, die Dataport für Hardware und Software aufruft sind aber jenseits von Gut und Böse und viel teurer, als wenn man auf dem freien Markt kaufen würde. Verstehe nicht, wieso die Behörden dann trotzdem so viel bei Dataport einkaufen.

  9. Ich habe erstmal auf das Datum geschaut, weil ich ehrlich dachte es wäre ein Aprilscherz

  10. Christian says:

    Frage mich wo Schleswig-Holstein die ganzen lokalen Entwickler finden will. Es gibt jetzt schon mehr als genügend Engpässe in dieser Hinsicht.
    Daher bezweifle ich, dass gerade Schleswig-Holstein genügend Fachkräfte hat um den Bedarf zu decken, aber irgendeine kleine Butze wird sich daran eine goldene Nase verdienen. Müsste nur rausfinden welche, dann ist das ein guter Vertrag für die nächsten Jahre.

  11. Sehr cool!
    Wäre toll, wenn das gut läuft und vielleicht andere inspiriert.

  12. Arno Kling says:

    Ich bin zwar selbst auch für OpenSource, aber hier wird mal wieder zu kurz gedacht. Das, was man an Kosten für Lizenzen einspart, müsste man als Förderungen zurück in die OpenSource Community geben, denn so eine Software entwickelt sich auch nicht von alleine weiter, sondern durch die Arbeit von Menschen, die motiviert sein müssen und nicht alles alleine machen können. Außerdem wird mit OpenSource auch Geld verdient. Die Geschäftsmodelle sind halt nur anders. Bei OpenSource braucht man dann halt auch eine Supportfirma, die hilft. Kostet alles trotzdem Geld und nicht unbedingt weniger. Nur woanders.

    • Markus M. says:

      Es fließt Geld an die Hersteller hinter den Open Source Projekten, z.B. für Supportverträge oder für die Entwicklung neuer Features.

  13. Moin, in Zeiten wo regelmäßig ganze Firmen, Kliniken, Verwaltungen, Hochschulen usw gehackt sowie verschlüsselt werden und dann Wochen bis Monate nicht arbeitsfähig sind – vielleicht in sinnvoller Ansatz.
    Schöne Grüße

  14. Ich vermisse in den aufgezählten Wegpunkten jeden Hinweis auf barrierefreie Arbeitsplätze. Zumindest die grafischen Oberflächen bei Linux sind, was Screenreader für Sehgeschädigte angeht, weit weit hinter dem entwicklungsstand von Software wie Jaws für windows oder NVDA – lezteres ebenfalls ein Open Source Projekt, aber eben nur für Windows – hinterher. Gnopernikus für den Gnome-Desktop ist keine ernsthafte Alternative. Das wird dann wohl ein Fall für den Passus „technischer oder fachlicher Gegebenheiten nicht zeitnah erfolgen könne, werden allerdings mögliche Ausnahmen vereinbart. „. Hoffe nur daß das nicht dazu führt das Menschen die auf solche Zusatzsoftware angewiesen sind dann abgehängt werden. Ich habe selber mit Screenreader unter windows und den Office-Produkten jahrelang im öffentlichen Dienst gearbeitet. Privat zeitweise unter MacOS mit VoiceOver, als da die Weiterentwicklung dann nur schleppend wurde, auch privat wieder zu Windows und NVDA gewechselt. Linux ist und war für mich nie eine Alternative. Zumindest ich möchte nicht im Office-Bereich auf der Konsole herumkrebsen müssen. Kenne DOS auch noch mit Hilfsprogrammen, aber Steinzeit war gestern.

  15. Mein herzliches Beileid gilt den armen Schweinen, die das nun – trotz sicherlich heftiger Gegenwehr – umsetzen und in 2 Jahren wieder rückgängig machen dürfen.

  16. Sehr spannendes Projekt mit enorm viel Potenzial. Ich freue mich sehr.

  17. Die haben’s begriffen, absolut richtige Entscheidung !!
    Ein Kaliber wie eine vollwertige Office-Suite in der Verwaltung tut zwar absolut keine Not, war schon immer völlig unnötig, aber das wird wohl eine Übergangslösung sein oder ist lediglich 1 Tool in der Toolchain, das eben gewisse Aufgaben verrichtet. Um manuell Vorlagen zu öffnen wird’s wohl nicht sein.
    Da sich viele Aufgaben und Abläufe in allen Bundesländern ähneln, wäre es doch schlau mal gemeinsam eine Basis-Plattform auf die Beine zu stellen. Wer darüber lacht ist alt 😉

    • Sorry, aber was für ein Quatsch
      Für Dich ist Verwaltung wohl nur sowas wie die Führerscheinstelle.

      Wer mal einen Planfeststellungsbeschluss mit Umweltverträglichkeitsprüfung gesehen hat, weiß dass sowas komplex gegliederte Dokumente mit hunderten Seiten, Querverweisen, Fußnoten, Fundstellenverzeichnis etc sind. Die tausenden Seiten, die die Basis für den Beschluss mit Antrag, Stellungnahmen und Einwendungen bilden, verlangen übrigens auch ein komplexeres DMS als ein Elterngeldantrag.

  18. „Umstieg von Microsoft Windows auf Linux“

    Ich weiß jetzt schon, dass das nicht funktionieren wird. Wir reden hier von 90% nicht IT-affinen Anwendern. Eine schlicht unmögliche Adoption-Aufgabe. Es hat schon in München nicht funktioniert.

    • Hallo Florian, „90% nicht IT-affinen Anwendern. “ ja und vor allem AnwenderInnen deren Arbeit nicht darin besteht IT zu verstehen, durchdenken und vielleicht sogar für ihren Arbeitsplatz individuell anzupassen. Sie arbeiten in der _Verwaltung_ – i. d. R. eher fachlich und juristisch geschult als mit IT-Prozessen vertraut. Sie brauchen fertige Lösungen, möglichst sogar mit einer angepaßten Oberfläche die ihnen genau die Module anbietet die sie für ihren Workflow brauchen. Jedes „drumrum“ ist zuviel. Ob das Linux leisten kann weiß ich nicht. Aber auch ein „normales“ Windows ist viel zu wuchtig. Und ein nicht vorstrukturiertes Office-Paket wie MS-Office m. E. auch. Sinnvoll sind Fachanwendungen, egal auf welcher OS-Basis auf die der jeweilige Arbeitsplatz Zugriff hat. Das kann dann auch ein Terminal sein und die Programme laufen zentral. Vielleicht Web-Basiert – dann geht am Arbeitsplatz sogar ein chromebook. Dann spielen Betriebssysteme für den einzelnen Arbeitsplatzrechner gar keine Rolle mehr. Verwaltungsfachangestellte und -beamte sind eben Verwaltungsfachkräfte. Sie können viel und müssen heute viel können. IT ist und war nie eine Kernkompetenz – dafür gibt es Fachabteilungen. diese haben mundgerechte Lösungen für jeden Arbeitsplatz zu entwickeln. Und das sollte ganz unideologisch ablaufen- was gut funktioniert wird gemacht . Egal ob nun Microsoft im Hintergrund arbeitet oder irgendwas anderes. Ideologie – und darunter zähle ich auch „nur kein MS oder Apple oder Google nutzen“ ist immer schädlich und verhindert ergebnisoffenes Suchen nach guten Lösungen. Nur weil Linux Open source ist ist es nicht besser als alles Andere.

    • Aber sicher nicht aufgrund von Linux. Was haben denn die von Dir genannten „90% Nicht-IT-affinen Anwender“ mit dem Betriebssystem zu tun? Die Leute sollen sich anmelden, ihre Applikationen starten und mit diesen arbeiten. Problematisch sind eher inkompatible Fachverfahren, aber darum muss man sich an anderer Stelle kümmern.

  19. zum Thema quelloffen
    https://gist-github-com.translate.goog/thesamesam/223949d5a074ebc3dce9ee78baad9e27?_x_tr_sl=en&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=sc
    Die Gefahr lauert in der digitalen Welt auch in Linux und quelloffener Software

    • Selbstverständlich, aber in der Open Source-Community geht man in der Regel sehr transparent damit um und man muss in der Regel nicht bis zum nächsten Patchday warten bis Microsoft sich erbarmt die Lücke zu schließen.

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