Samsung übernimmt Viv, Unternehmen der Köpfe hinter Apple Siri

Samsung_logo-150x150Samsung hat Viv übernommen. Selbst wenn ihr von der Firma noch nichts gehört haben solltet, so ist euch die Arbeit der Mitbegründer Dag Kittlaus, Adam Cheyer und Chris Brigham mit Sicherheit ein Begriff. Denn es handelt sich bei den Dreien auch um die Schöpfer der Sprachsteuerung Siri. Ihre frühere Firma, Siri Inc., wurde bekanntermaßen 2010 von Apple übernommen. Viv soll nun nach der Übernahme durch Samsung jedoch, anders als damals Siri Inc., als unabhängiges Unternehmen verbleiben. Klar, dass Samsung jedoch Vivs Dienste in Anspruch nehmen wird. Der Assistent Viv soll besonders durch seine Vernetzungsmöglichkeiten mit vielen Websites und Apps punkten.

So handelt es sich bei Viv um eine offene Plattform, die deutlich komplexere Anfragen verarbeiten soll, als die Konkurrenz. Laut den Machern könnte die K. I. hinter Viv sogar eigenständig den eigenen Code erweitern. Es handele sich um eine Software, die „sich selbst ausbaue“. Auf diese Weise solle der Assistent besonders flexibel auf Useranfragen reagieren können. Samsung sei für Viv laut den Machern der perfekte Partner, weil das südkoreanische Unternehmen Marktführer im Android-Segment sei. Man wolle mit Viv möglichst viele Nutzer erreichen und dafür gebe es kaum einen besseren Partner.

Samsung wiederum dürfte sich mit Viv ein weiteres Alleinstellungsmerkmal sichern wollen. In Zeiten, in denen auch Google künstliche Intelligenz bzw. virtuelle Assistenten sehr aggressiv bewirbt, liegt die Übernahme also voll im Trend. Samsungs Senior-Vizepräsident Jacopo Lenzi führt aus: „Diese Übernahme wurde von unserem Mobile-Team in die Wege geleitet. Aber wir spüren im Unternehmen Interesse aus sehr vielen, verschiedenen Abteilungen.“ Künstliche Intelligenz und digitale Assistenten entwickeln sich aktuell zum neuen Hype im mobilen Bereich und da will Samsung sich freilich rechtzeitig vorbereiten. Auch im Smart Home könnte Samsung Viv wiederum für seine SmartThings-Infrastruktur einspannen.

Dag Kitthaus von Viv besteht allerdings darauf, dass Viv jetzt nicht allein in Samsungs Ökosystemen eingeschlossen, sondern weiterhin so offen wie möglich gehalten werde. Auch wenn der Fokus nun natürlich auf der Vernetzung mit Samsungs Plattformen liege, bedeute das nicht, dass Viv ansonsten von der Bildfläche verschwinde. Nur mit einem offenen System könne man für K. I. und digitale Assistenten die nächste Stufe erreichen. Denn erst dritte Entwickler könnten Viv mit ihren Plugins und Vernetzungen vorantreiben auf die Ebene, welche langfristig anvisiert sei.

Bei Viv spricht man bereits von einer „Post-App-Welt“, in welcher weniger einzelne Anwendungen als vielmehr ein zentraler Assistent dem Nutzer die Arbeit abnehme – erinnert etwas an den Film „Her“. Voraussichtlich dürfte Samsung deswegen mit Viv weniger die direkte Konkurrenz zu beispielsweise Apple Siri suchen und langfristig eine Sprachsteuerungs- und K.-I.-Plattform aufbauen, welche die gesamte Benutzeroberfläche beeinflussen könnte. Auf diese Weise könnte Viv im Smart Home und auf mobilen Endgeräten neue Synergien freischalten. Noch ist das alles Zukunftsmusik: Ich bin jedoch gespannt,was Samsung und Viv über die nächsten Jahre noch zeigen.

(via TechCrunch)

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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Ein Kommentar

  1. Wolfgang Denda says:

    Da hat doch schon ein anderer in den Kommentaren zum Pixel und dem Assistenten was über verstärkte Fragmentierung bei Android geschrieben?

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