Reolink Duo 3 PoE im Kurztest – mit 16 MP zum neuen Spitzenmodell

Auf der vergangenen CES in Las Vegas hat das Unternehmen Reolink mit der Duo 3 PoE seine erste 16-MP-Überwachungskamera mit Dual-Objektiv vorgestellt, die seit dem 21. Februar 2024 auch offiziell erworben werden kann. Ich habe mir das neue Modell mal genauer angeschaut, zumal das letzte Update auf die Reolink Duo 2 WiFi zumindest in Sachen Auflösung gar nicht so gravierend ausgefallen ist.

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Das Fahrzeug steht, die Bewegungserkennung ist dennoch der Meinung, dass hier Bewegung vorhanden wäre.

Das neue Modell kostet noch einmal mehr, 219,99 Euro (im Reolink-Onlineshop derzeit mit 256,99 Euro gelistet) werden hier ausgerufen. Bis einschließlich 29. Februar 2024 könnt ihr aber noch den Rabattcode PRD3PEU10 verwenden, um mit 10 % Rabatt den Preis ein wenig zu drücken. Zudem sollen in der ersten Jahreshälfte 2024 auch noch die beiden Modelle Duo 3V PoE (vandal-proof version) und Duo 3T PoE (dome version) erscheinen. Preise oder weitere Infos zu den Modellen fehlen derzeit aber noch.

Eines direkt vorweg: Es handelt sich trotz der 16 Megapixel im Grundkonstrukt noch immer um das gleiche Gerät wie schon bei der Duo 2 WiFi. Das bedeutet, dass ich hier nicht mehr auf die Einrichtung und Grundfunktionen der App eingehen werde, stattdessen beziehe ich mich hier auf die wichtigsten Updates, welche die Reolink Duo 3 PoE verspricht. Hier einmal die Spezifikationen der neuen Reolink Duo 3 PoE in der Übersicht:

Die 4K-UHD-Auflösung des Vorgängermodells war für meinen Geschmack schon ziemlich gut, stellte aber kein so richtig gut visuell wahrnehmbares Update für Besitzer des Vorgängermodells dar. Mit der Duo 3 PoE ziehen nun aber satte 16 MP (7.680 x 2.160 Pixel) in die Aufnahmen und die Darstellung ein – und das ist dieses Mal in der Tat sehr gut im direkten Vergleich wahrzunehmen.

Die Bilder sind deutlich schärfer, Details noch viel besser als bisher zu erkennen. Das gilt aber meiner Meinung nach nur dann, wenn auch ausreichend Tageslicht vorhanden ist.

Bei Dämmerung, vor allem aber nachts, unterscheidet sich die Qualität der Aufnahmen dann nicht mehr wirklich vom Vorgängermodell. Das liegt an den weiterhin kleinen 1/2,7″-CMOS-Sensoren mit einem f/2.0-Objektiv, die hier verbaut sind. Klar, die LEDs in der Kamera tauchen das Geschehen bei Bewegung umgehend mit 560 Lumen in helles Licht (die Sensoren scheinen im Übrigen noch besser zu reagieren als in den bisherigen Modellen). Doch den Vergleich zu Aufnahmen bei direktem Tageslicht verlieren die Abendaufnahmen dann dennoch.

Problem auch hier immer noch: Durch die Kombination aus IR und Flutlicht werfen Oberflächen wie Nummernschilder oder auch Glas bei den abendlichen Aufnahmen ein glänzendes Licht zurück, was natürlich stören kann.

Testaufnahme in den Abendstunden ohne Flutlicht – Qualitätsstufe „Klar“ (höchste)

Testaufnahme in den Abendstunden mit Flutlicht – Qualitätsstufe „Klar“ (höchste)

Das Stitching zwischen den beiden Modulen sollte laut der damaligen Ankündigung noch einmal verbessert worden sein, den Übergang sieht man aber noch immer sehr gut. Je nach Situation kann das schon den Unterschied ausmachen zwischen „Einbrecher kann anhand seines Gesichts erkannt werden“ und „das Stitching hat das Erkennen der Person verhindert“. Ich hoffe, dass sich hier durch ein Update noch ein wenig nachbessern lässt.

Dank PoE-Funktionalität kann ich bei der neuen Duo 3 PoE nun auf einen separaten Stromanschluss verzichten. Einen PoE-Injector vorausgesetzt, wird sowohl das Videosignal als auch die notwendige Energie direkt über das RJ45-Kabel transportiert.

Reolink hat außerdem an der Wetterfestigkeit der Kamera gearbeitet. Das neue Modell ist nun nach IP67 zertifiziert, das Vorgängermodell noch nach IP66. IP67-Kameras sind staubdicht und können kurzzeitigem Eintauchen in Wasser standhalten. Regen macht dem Gerät demnach auch nichts aus.

Neu hinzugekommen ist in der Software für die Duo 3 PoE jetzt auch die verbesserte Erkennung von Tieren (es sollen fortan mehr Tierarten als nur Hunde und Katzen erkannt werden). Zudem lässt sich eine Bewegungsverfolgung aktivieren. Dann markiert die Software erkannte, sich bewegende Objekte im Sucher mit einer blauen Umrandung. Am Ende hilft dies vor allem beim späteren Filtern von gesicherten Aufnahmen. Das Feature funktioniert oft zuverlässig (eine Ausnahme seht ihr im Screenshot ganz zu Anfang), wenngleich mir persönlich der Nutzen dafür fehlt.

Zudem kann euch die Software eine Bewegungsspur für Personen einblenden, mitsamt Zeitmarkierungen. Eine Gesichtserkennung lässt sich bei der Reolink Duo 3 PoE nicht einrichten, ist hierzulande mit dem Datenschutz aber so oder so nicht einfach umzusetzen.

Ich bleibe aber dabei: Sowohl die Verarbeitung der Kamera im Allgemeinen, die Einrichtung als auch der App-Umfang und deren Bedienung sind sehr wohl großartig gelungen. Der Klang der Zwei-Wege-Audio-Lösung hat sich nach meinem Empfinden erneut nicht verbessert. Da gibt es aber – außer bei reichlich Wind – auch nicht so viel dran auszusetzen, bis auf das Rauschen in der Aufnahme, wenn der Wind auf das Mikro drückt. Auch übersteuert die Wiedergabe hin und wieder, wenn man über das Smartphone kommunizieren will. Ein gesprochenes „Hallo“ kann dem Gegenüber dann durchaus einen ordentlichen Schrecken einjagen.

Der wichtigste Aspekt ist beim neuen Modell nun einmal die hohe Auflösung von 16 MP. Und diese spielt ihre vollen Stärken vor allem im Tageslicht enorm aus. Hier lohnt sich der etwas höhere Preis meiner Meinung nach, den Preisverfall in der Produktkategorie mal ganz außer Acht gelassen.

Schade finde ich hingegen, dass sowohl das Stitching als auch der Zwei-Wege-Klang noch immer kein spürbares Update erfahren haben. Vor allem ersteres sollte meiner Meinung nach mittlerweile auf ein Minimum zu reduzieren sein.

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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15 Kommentare

  1. Reolink find ich gut, da es keine Netzverbindung braucht, also autark zu verwenden ist. Keine Cloud, kein Upstream, etc. Du weißt einfach, dass deine Daten sich auf deinem (Nas/Sever/Host) sicher sind, (falls gewünscht).

  2. Welche Firmware ist bei dir installiert gewesen, auf der der Test basiert?

  3. Kann jemand eine Kamera ohne monatliches Shitcloud-Abo mit Matter und Apple Secure Video empfehlen?

    • Ich nutze die Cams von Eufy. Zwar ohne Matter, dafür aber ohne Cloudzwang, Wifi und local storage per Wifi auf der Bridge, zudem kabellos, ich lade alle paar Wochen mal auf per USB. P&L ist ok.

  4. So wie du die Kamera positioniert hast kann dich das mit der DSGVO in eine Welt des Schmerzes befördern. Hoffentlich hast du nete Nachbarn.

    • Hab ich. Nutze aber zudem auch privacy areas. Mit denen im Bild hätte ich aber leider das Gap in der Stitching-Zone nicht gut zeigen können. Die privacy areas nutze ich seit jeher, muss sie aber natürlich immer neu einrichten. Gilt nur für die gegenüberliegende Straßenseite, die Nachbarn neben uns sind sogar ganz glücklich mit der Option, Einbrecher im Ernstfall erkennen zu können 🙂

      • Selbst mit privacy areas könntest du bei einem blöden nachbarn probleme bekommen wenn dieser sich beobachtet fühlt. gab sogar schon fälle wo kameraatrappen deswegen entfernt werden mussten.

    • Jaja Datenschutz. Ich filme auch die Straße vor mir mit und rechts und links vom Haus. Es geht hier immerhin darum, dass ich Einbrecher erkennen und die Bilder der Polizei geben kann.

      Selten so was unnützes wie Datenschutz gelesen. Ist bei der Arbeit auch so, immer blöde Beschränkungen und Steinzeit. Leute hier gehts darum, mein Eigentum und meine Freiheit abzusichern.

    • Jaja Datenschutz. Ich filme auch die Straße vor mir mit und rechts und links vom Haus. Es geht hier immerhin darum, dass ich Einbrecher erkennen und die Bilder der Polizei geben kann.

      Selten so was unnützes wie Datenschutz gelesen. Ist bei der Arbeit auch so, immer blöde Beschränkungen und Steinzeit. Leute hier gehts darum, mein Eigentum und meine Freiheit abzusichern.

      • Sehe ich ähnlich. Finde auch wer sich im öffentlichen Raum aufhält hat kein Recht auf Privatsphäre und darf sich nicht beschweren aufgenommen zu werden.

        • Sehe ich auch so. Alle anderen können ja gern in ne Holzhütte nach Idaho ziehen und offgrid leben. Alle anderen leben ihr Leben und haben Spaß.

          • Find ich schon bedenklich die Aussage. Du filmst ja Menschen ohne dass sie es wissen auf fremden/öffentlichem Grund.

  5. Weiß wer wie sich diese Kamera unter Synology betreiben läßt. Ist die Duo-Cam für Synology eine oder zwei Cam?

    • Das ist eine Kamera, die Bilder beider Linsen werden zu einem Bild zusammengefasst, nicht so wie bei der Trackmix, die mit zwei Linsen ein anderes Ziel verfolgt.

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