„Raya und der letzte Drache“: Kinokette Cinemark verzichtet auf den Film

Derzeit ist die Atmosphäre zwischen den Studios und den Kinobetreibern eher angespannt. Das liegt daran, dass die Studios mehr und mehr Gefallen daran finden, ihre Produktionen möglichst zeitnah nach oder sogar parallel zum Start im Kino auch selbst digital zu vertreiben. So geht Disney auch mit „Raya und der letzte Drache“ vor. Die drittgrößte Kinokette der USA, Cinemark, hat reagiert. Sie wird den Animationsfilm offenbar nicht zeigen.

Das erinnert an den Zwist, den letztes Jahr sowohl AMC Theatres als auch Cineworld mit Universal ausgefochten haben. Neben Cinemark in den USA verzichten auch Harkins und Cineplex, hier jedoch in Kanada, auf die Produktion von Disney. Stein des Anstoßes ist eben, dass der Animationsfilm ab dem 5. März 2021 auch bei Disney+ zum Kauf angeboten wird.

Nun könnte man sich fragen, warum die Kinobetreiber dann gelassener im Bezug auf Warner Bros. reagieren: Letztere schieben dieses Jahr sogar alle ihre Kinofilme parallel zu ihrem Angebot HBO Max. Hier soll es so sein, dass Warner aber dafür die Gebühren für die Kinos gesenkt habe. Disney wiederum habe nicht nachgegeben, was sich Cinemark dann nicht gefallen lassen wollte.

Cinemark selbst gab offiziell nur zu Protokoll, dass man keine zufriedenstellende Einigung mit Disney habe erzielen können. Man führe aber derzeit noch Gespräche. Disney wiederum erhielt sich zur Lage eines Kommentars.

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6 Kommentare

  1. Puh, ein wirklich schwieriges Thema.

    Kürzlich hat mal jemand im Kommentarbereich sinngemäß geschrieben, dass die Kinos überflüssig seien, wenn sich deren Attraktivität lediglich darauf beschränkt, dass man Filme zeitweise nur bei ihnen sehen kann. Und ich finde die Hypothese hat etwas. Schließlich geht man dann nicht ins Kino, weil man die Vertriebsform so toll findet, sondern weil man den Film möglichst früh sehen möchte. Ein schmales Brett, auf dem sich die Branche dann mit ihrem Geschäftsmodell befindet.

    Aber sicher bezahlt man als Verleiher bzw. Kinobetreiber dann auch diese Exklusivität und wenn diese nicht mehr vorhanden ist, sollten sich die Leihpreise dann auch verringern. Meiner Meinung nach entbindet es die Kinobetreiber dann aber nicht von deren Pflicht, sich über die Zukunft ihres Metiers nochmal gründlich Gedanken zu machen und die Attraktivität des Kinobesuchs zu steigern.

    • Thomas Höllriegl says:

      Ich denke, mit Kinos ist es wie mit Schmieden. Einst hatte jedes Dorf einen, aber die Zeiten haben sich geändert.

    • Wer ist denn man? Du vielleicht, aber das gilt sicherlich nicht für alle. Ich bin zwar wirklich selten im Kino, aber dann auch einfach mal, um ins Kino zu gehen, einen Abend mit Freunden zu verbringen und den Film erst auszusuchen, wenn feststeht, dass wir ins Kino gehen. Da geht es nicht darum, dass wir einen Film möglichst früh sehen wollen. Ob solche Besuche ein bis zwei Mal im Jahr die Kinobranche retten, steht natürlich auf einem anderen Blatt. Ich rechne auch nach Corona weiterhin mit Einbußen für die Kinobranche, aber absolut nicht damit, dass Kino ausstirbt. 2019 war auch wieder ein ziemlich pralles Jahr.

      • Barney, da hast Du absolut recht. Nur noch ein paar Sätze zum besseren Verständnis: „man“ ist eine Person, die im Rahmen der Hypothese etwas unternimmt. Das bedeutet im Umkehrschluss aber nicht, dass es außerhalb des Use Case der Hypothese keine anderen Handlungsmotivationen gibt. Insofern habe ich von „man“ geschrieben, nicht um meine Ansicht auf eine anonyme Mehrheit zu übertragen. Sondern um eine Teilmenge der Kinogänger zu beschreiben, die im Rahmen der hypothetischen Annahme handelt.

  2. Tja, stellt sich die Frage, wer von beiden Seiten mehr auf den anderen angewiesen ist. Auf der einen Seite kann ein Kinobetreiber ja für sich entscheiden, welche Filme er in seinen Kinos zeigen möchte.
    Auf der anderen Seite kann Disney dann aber auch entscheiden, ob sie in Zukunft hochkarätige Produktionen mit mehreren Hunder Millionen Budgets (POC, etc) an genau diese Kinokettem überhaupt noch verleihen wollen, oder ob man dann hier den anderen Ketten, die die Filme in der Vergangenheit trotz der parallelen Online-Veröffentlichung gezeigt haben, eine Exklusivität für eine bestimmte Zeit oder sogar komplett einräumt.

    Außerdem, wenn die Umsätze bei der digitalen Veröffentlichung für die großen Studios gut genug sind, man sich durch die einfachere Distribution auch noch Kosten spart und man in Zukunft alle Filme parallel online veröffentlicht, stehen die ganzen Kinoketten sehr schnell sehr schlecht da, wenn sie die Filme nicht mehr bei sich zeigen wollen. Und da auch ni hat alle Kinobetreiber mitziehen werden, werden dann diese davon noch profitieren, da sich die Konkurrenz quasi selbst kastriert hat.

  3. Vielleicht ist es auch ein kulturelles Ding. Vielleicht hat die Kette entschieden, dass der Film sich nicht lohnen wird, weil er zusehr auf den chinesischen Markt optimiert ist und damit dann in Amerika nicht genügend Kunden findet.

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