OpenStreetMap: Vektorkarten werden kommen
von caschy | 10 Kommentare
OpenStreetMap (OSM) plant dieses Jahr einen großen Schritt mit der Einführung von Vektorkartenkacheln auf openstreetmap.org. Vektorkartenkacheln stellen laut der Entwickler einen bedeutenden Fortschritt in der Verarbeitung und Darstellung von Kartendaten dar. Anders als herkömmliche und bisher genutzte Raster-Tiles sind Vektorkartenkacheln dynamische Daten, die eine Anpassung des visuellen Erscheinungsbilds der Karte ermöglichen, ohne die Daten zu ändern. Während Vektorkartenkacheln in der Branche von interaktiven Karten zum Standard geworden sind, sind die auf openstreetmap.org angezeigten Karten anders, da sie ständig und schrittweise aktualisiert werden. In der direkten Zukunft bedeutet dies für die Benutzer einen neuen, modernen Kartenstil mit nahtlosem Zoom auf openstreetmap.org. Weiter in der Zukunft wird das Vektorkartenkacheln es Freiwilligen und Tile-Nutzern leicht machen, 3D-Karten zu erstellen, Daten effizienter zu mischen und zu integrieren, thematische Stile, mehrsprachige Karten und verschiedene Ansichten für Verwaltungsgrenzen anzupassen.
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Ich habe mich schon länger gefragt, warum die an den Raster-Tiles festhalten, obwohl sie ja alle Daten sauber vorliegen haben um daraus Vektorkarten zu generieren…
Ok..aber wie haben die dann bisher Kartenausschnitte als Vektorgrafik exportiert? haben die da jedes Mal eine extra Vektor Kachel erzeugt für?
Ich verstehe grad nicht, was Du mit „Vektorkachel“ meinst?
OSM ist vektorbasierend. Die Datenbank enthält nur Linien, Flächen und Punkte. Die Clients, wie z.B. „bessere“ Outdoor-Apps, laden sich die Vektoren herunter und rendern sich das selber. Daher können sie im Gegensatz zu Google die Karte auch selber filtern und rendern. Und, wie Du ja schriebst: Du kannst dir die Daten auch selber runterladen, z.B. als svg und dann „frei skalierbar“ (naja) in ein Grafikprogramm importieren.
Die Ankündigung bezieht sich ausschliesslich auf die Darstellung auf der Website openstreetmap.org , wo Du nur Pixelgrafiken sehen kannst. Neben Problemen mit der Darstellungsqualität und der Datenmenge verhindert das auch eine detaillierte Filterung, wie man sie z.B. in OsmAnd hat. Und, wenn man stattdessen Vektoren verwendet, verlangert man die Rendering-Arbeit vom Server in deinen Browser.
Die Datenbank selber ist sekundenaktuell. Ich lege oft Elemente neu an mit dem etwas komplizierteren „Vespucci“, um sie anschliessend mit dem handlicheren „SCEE“ zu verfeinern. Das geht „sofort“, der Upload der einen App kann sofort in der anderen heruntergeladen werden. Ich vermute daher mal, das die Website zukünftig deutlich aktueller sein wird als jetzt, wo es Tage dauert, bis Änderungen ankommen.
Ich hoffe, dass man dann Stile verwenden kann. Ich halte nicht viel von dieser „Über-Vereinfachung“, wie man sie aus Apple- oder Google-Maps kennt und habe lieber eine detailliertere Karte.
Sprich man hat einfach nur nie verwendet, was man schon immer genutzt hat. Na dann wird es ja Mal langsam Zeit.
Kleiner Tipp dazu für iOS: Nennt sich MapOut App, basiert auf besagtem OSM-Material und ist meines Erachtens (immer noch) die optisch schönste Vektor-Kartendarstellung in App-Form: https://mapout.app/de/
Für mich zudem ein großer Vorteil, dass alle Karten für Offline heruntergeladen werden können – funktioniert also auch in abgelegenen Gebieten. Aber Achtung: das ist kein Navi, nur eine frei zoombare und sehr schöne Landkarte mit Suchmöglichkeit. Touren einzeichnen ist ebenfalls sehr gut gelöst.
„MapOut“ hatte ich auch mal getestet, aber ist wieder runtergeflogen, weil man die Kacheln vorher herunterladen muss – einfach mal wo hingehen und Zoomen geht nicht.
Stattdessen habe ich nun „MapAlarmNG“ als OSM-Alternative.
Sehr interessanter openstreetmap.org-Link, den Du da verwendet hast.
Und so dezent eingepflegt , genau „meins“
Mal ne andere Frage zu OS.
Sucht man eine Stadt in einem Staat mit anderen Schriftzeichen (China, Russland) dann werden die Orte nur mit chinesischen oder kyrillischen Schrftzeichen anzeigt, nicht in unserer Schreibweise. Kann man die Orte auf die Anzeige in unserem lateinischen Alphabet umstellen?
Bei osm.org selbst geht das (noch?) nicht. Aber es gibt andere Webseiten, die die Namen auf Deutsch anzeigen (wo es geht), z.B. openstreetmap.de oder Wikimedia.
@3 of 8
Danke für den Tipp.
Unter der .de-Version von OSM werden etwa neben den chinesischen auch die deutschen Schreibnweisen der Orte angegeben.
Man kann da bei „Grundkarten“ zwischen „OSM deutscher Stil“ und „OSM Standard (Mapnik)“ hin- und herschalten. Bei erster Version gibt es die deutschen Namen.