Online-Supermarkt Oda stellt das Endkundengeschäft in Deutschland ein

Der Online-Supermarkt Oda stellt das Endkundengeschäft in Deutschland ein. Stattdessen nehme man eine strategische Neuausrichtung als Logistikdienstleister in neuen Märkten vor. Ab dem 30. Juni 2023 können Kunden in Deutschland bei Oda keine Bestellungen mehr aufgeben.

Auslöser für diesen Schritt ist laut dem Unternehmen, wie zuletzt schon in Finnland, eine strategische Umstellung auf ein Logistics-as-a-Service (LaaS) Geschäftsmodell im derzeit schwierigen Marktumfeld. Oda startete Mitte Februar 2023 in der deutschen Hauptstadt Berlin. Mit einem Sortiment von mehr als 9.000 Produkten belieferte man innerhalb von 3,5 Monaten in Deutschland über 18.000 Kunden und erreichte einen annualisierten Jahresumsatz von 15 Millionen Euro. Mit der Erweiterung seines Liefergebiets um das Berliner Umland und große Teile Niedersachsens legte Oda den Grundstein für großflächiges zukünftiges Wachstum in Norddeutschland, so der Anbieter selbst.

Das soll aber eben international anders geschehen, als ursprünglich geplant – als LaaS-Dienstleister, nicht als direkter Online-Supermarkt. Als LaaS-Dienstleister will Oda etwa in Finnland seinen Wettbewerbsvorteil in der effizienten Lagerlogistik und Distribution nutzen. Man stellt ihn anderen Unternehmen als Business-to-Business-Service zur Verfügung. In Deutschland befindet sich Oda derzeit im frühen Stadium der Prüfung eines ähnlichen Übergangs zu LaaS.

Oda beschäftigt derzeit 167 Mitarbeiter in Deutschland, die das Unternehmen aufgrund der Einstellung des Endkundengeschäfts verlassen werden und bereits über die Veränderungen informiert wurden. Für die Belegschaft wurden nach Angaben des Unternehmens Lösungen gefunden, die fair und sozialverträglich sind. Zudem richtet Oda Informations- und Beratungsangebote ein, um eine berufliche Neuorientierung zu unterstützen. Klingt alles sehr »sanft«, dürfte aber in der Praxis für die Betroffenen trotz tröstender Worte des Unternehmens ein herber Schlag sein.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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8 Kommentare

  1. Oda hat vor 2 Wochen bei uns ein Logistikzentrum eröffnet und angefangen Werbung zu machen, da ist aber dann einiges schief gelaufen, wenn man jetzt direkt wieder schließt.

  2. „Annualisierter Jahresumsatz“ ist sowas wie die Krone des Bullshit-Bingos. Warum nicht klar sagen, dass man ca. 4,4 Millionen Umsatz gemacht hat, sondern das auf theoretische 15 Mio hochrechnen? Eine Firma die sowas nötig hat, hat bei mir eh schon ihre Glaubwürdigkeit verspielt.
    Mal abgesehen davon: solange ich es noch zu Fuß in den Supermarkt schaffe, kaufe ich zumindest frische Lebensmittel wie Obst usw. bestimmt nicht beim Lieferdienst. Die will ich selber aussuchen.

    • Christian says:

      Wir haben es genutzt, wenn man krank ist, viele Termine oder mit Kind zuhause eher gebunden ist war das ganz okay. Sehr freundliche Fahrer – Obst und Gemüse waren sehr frisch. Wir finden das wirklich schade, dass es gleich wieder eingestellt wird nachdem wir 3-4x bestellt hatten.

      • Dito, Obst und Gemüse sehr frisch, bei Bringmeister und Rewe hat man eigentlich immer ne Überraschung dabei gehabt, schade das sie aufhören.

  3. Tut mir um die Mitarbeiter leid aber ich feiere schon wie Unrecht die ganzen Tech Leute so mit ihren ganzen Revolutionen hatten. Am Ende war es einfach das billige Geld das jeden Unsinn erstmal ermöglicht hat, ob es sich lohnt oder nicht.

  4. Ich hoffe dann daß es den supermärkten in kurzer Entfernung nicht irgendwann so geht wie den Warenhäusern s. karstadt und Co. Alles was dinglich vor Ort bleibt ist nur zu begrüßen. Hier im Stadtteil fehlt der karstadt auf jeden Fall. Weitere wege für langjährige Kunden. Wäre schön wenn es zwar Lieferdienste z. B. für schwere Sachen wie Getränkekisten, Waschmittel oder Katzenstreu und co. gibt aber der Frischemarkt im Wohnquartier erhalten bleibt. Insofern kann ich das nicht wirklich bedauern … gibt hoffentlich dem lokalen Lebensmittelhandel weiter Luft zum Atmen.

  5. Hab insgesamt dreimal bei Gorillas bestellt, als ich Corona hatte, seitdem nie wieder. Da war es natürlich super. Ich gehe aber Lebensmittel am liebsten persönlich vor Ort einkaufen. Ist für mich keine Last, sondern macht Spaß. Mögen andere Leute anders sehen. Vor allem Familien. Ich als Single muss nur an mich selbst denken und mache Einkäufe entspannt zu Fuß.

  6. Ich habe nur EIN Kriterium: Ich kaufe da, wo’s am billigsten ist. Auf Online-Bestellung wechsel ich erst, wenn die meinen LIDL unterbieten

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