Offiziell geplatzt: Nvidia übernimmt ARM nun doch nicht
Heute Morgen war es noch mit einem „angeblich“ versehen, nun ist es offiziell: Nvidia übernimmt den Chip-Entwickler ARM doch nicht. Gemeinsam mit dem aktuellen Eigentümer, der japanischen SoftBank Group, hat man mitgeteilt, dass der Deal geplatzt ist. Die Japaner werden indessen stattdessen die Möglichkeit prüfen, ARM eigenständig an die Börse zu schicken.
Dass die Übernahme scheitern könnte, zeichnete sich schon länger ab. So ergaben sich in vielen Ländern kartellrechtliche Bedenken, die zu verlängerten bzw. erweiterten Prüfungsverfahren führten. Außerdem sprachen sich aktuelle Partner ARMs bzw. direkte Konkurrenten Nvidias, wie z. B. Apple, Qualcomm und Samsung, gegen den Deal aus. Die Befürchtung lautete, dass Nvidia die Entwicklungen ARMs in Zukunft so beeinflussen könnte, dass kommende Chip-Generationen besonders stark auf Nvidias Bedürfnisse zugeschnitten werden.
Nvidia versuchte, diese Bedenken zu entkräften, blieb aber weitgehend erfolglos. So geben Nvidia und SoftBank auch an, dass man die Übernahme abgesagt habe, weil es zu viele Hürden gegeben habe. Der Nvidia-CEO Jensen Huang bescheinigt ARM dennoch eine große Zukunft. Man werde natürlich ein Partner bleiben. Die SoftBank Group will ARM nun im Fiskaljahr, das am 31. März 2023 enden wird, an die Börse schicken.
Die SoftBank Group kann jetzt Nvidias Vorauszahlung von 1,25 Mrd. US-Dollar einstreichen. Ansonsten ist bei der geplatzten Übernahme im Endeffekt aber für beide Parteien wenig herausgekommen.
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Ich verstehe die Interessen der SoftBank nicht. Worum geht es der SoftBank?
Geld machen? Einfach nur von ARM trennen? ARM mit anderen Eigentümern besser voranbringen?
Wenn ich ein gut laufendes Geschäft habe, wieso will man sich davon trennen?
Wie gesagt, ich verstehe es nicht.
Das liegt wohl an Liquiditätsproblemen von Softbank-Chef Masayoshi Son, die durch Fehlinvestitionen entstanden sind (laut einem Bericht des manager magazins).
Ganz normale Vorgänge an der Börse. Softbank ist Gewinnmaximierung das Ziel und ist kein Tech-Unternehmen. An die Börse bringen heißt übrigens nicht, dass man sich vom Unternehmen trennt. Sondern nur, dass es einfacher ist in das Unternehmen zu investieren und somit Teilhaber zu sein.
Softbank ist keine Bank… nicht verwechseln. Ist schon eher ein Tech-Unternehmen, bzw. eigentlich eher eine Holding und somit hast du bzgl. der Ziele der Gruppe auf einem bestimmten Level schon recht.
Da haben bei Nvidia heute einige den Job verloren. Schade. Bzw die Bedenken kann ich nachvollziehen das ist für die nächsten 30 Jahre die neue Architektur.
Das letzte halte ich nicht für sicher, allen Unkenrufen zum Trotz hat x86 viel für sich. RISC-V ist auch noch interessant, aber völlig offen ob das mal richtig abhebt.
Nebenbei: Softbank hält (evtl. noch) 25% der Aktien von Alibaba, das heißt nicht, dass man das Unternehmen führt. Als Investmentfirma braucht man auch frisches Geld. Wieso nach dem geplatzten ARM-Deal nun wohl Anteile von Alibaba verkauft werden, auch wenn der Zeitpunkt gerade nicht gut für einen Alibaba Verkauf ist…
@ralf:
Ja, ich denke die Sache ist doch klar:
Die softbank will Geld verdienen – viel Geld …
Frage:
Warum kauft die EU nicht ARM?
Die versenken regelmäßig so viel Geld …
Die EU könnte dann z.B. ältere Prozessor-Architekturen wie ARMv7 (32 Bit)
als Open Source freigeben …
„Die SoftBank Group kann jetzt Nvidias Vorauszahlung von 1,25 Mrd. US-Dollar einstreichen Ansonsten ist bei der geplatzten Übernahme im Endeffekt aber für beide Parteien wenig herausgekommen.“
Wie bitte? 1,25 Mrd. US-Dollar ohne Gegenleistung? Oder fehlt hier noch etwas im letzten Absatz?
Nein, das ist richtig. Die Summe war für den Fall das die Übernahme nicht zustande kommt.
Ok, dann war das für die SoftBank Group ja mal ein guter Deal.
Da bekommt bestimmt jemand einen netten Bonus für das Aushandeln dieser Klausel
Für die Verbreitung von ARM ist es gut, dass der Deal geplatzt ist, in den Händen von Nvidia hätte es doch einige Interessenskonflikte gegeben, unabhängig hat ARM bessere Verbreitungschancen.