ÖPNV: Kommunen wünschen sich dauerhaft günstige Tickets
Das 9-Euro-Ticket erfreut sich großer Beliebtheit bei den Deutschen und wurde bereits millionenfach verkauft. In der aktuellen Blog-Umfrage, könnt ihr euch auch dazu äußern, ob ihr das Ticket erworben habt. Jetzt gibt es laut Handelsblatt aus den Kommunen Deutschland Forderungen nach langfristig günstigeren Tickets für den ÖPNV, also Busse und Bahnen im Nahverkehr. Allerdings dürfte die Finanzierung ein sehr schwieriges Thema sein.
Das 9-Euro-Ticket, kann von euch in den Monaten Juni, Juli und August erworben werden. Es gilt dann eben jeweils einen Monat. Danach geht es zu den alten Preisen zurück bzw. der öffentliche Personennahverkehr dürfte eher teurer werden. Der Städte- und Gemeindebund fordert nun jedoch auch nach Auslaufen des 9-Euro-Tickets bundesweit gültige und erschwingliche ÖPNV-Tickets. Wie teuer solche Fahrkarten dann sein könnten, ist aber noch völlig offen. Mehr als 9 Euro wären es sicherlich.
Um da überhaupt weiter zu planen, bedürfte es jedoch einer Mittelerhöhung durch Bund und Länder. Auch die Interimsleiterin des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), Jutta Gurkmann, äußerte sich ähnlich. Damit man Fahrgäste dauerhaft binde, müssten die Ticketpreise langfristig günstig sein. Gurkmanns Anregung, eine „Nutznießer-Finanzierung“ zu beschließen, dürfte jedoch sehr kontrovers sein. Sie denkt, man sollte etwa Arbeitgeber, Einzelhändler oder private Immobilienbesitzer an der Finanzierung beteiligen, wenn ihre Standorte / Immobilien über einen guten ÖPNV-Anschluss verfügen.
Denkbar wäre über einen neuen Mobilitätspakt generell ein bundesweites 365-Euro-Jahresticket für den Nahverkehr, wenn ausreichend Leute durch das 9-Euro-Ticket auf den Nahverkehr umsteigen. Das halte ich persönlich aber für illusorisch: Es sind ja nicht nur die Preise, die viele Menschen davon abhalten den ÖPNV zu nutzen. Oft sind es ganz andere Abwägungen. Auf dem Land fahren etwa oft nur alle paar Stunden Busse, an Bahnhöfen und Zügen fehlt es teilweise gänzlich. Die Bahn hat ihr Streckennetz seit der Privatisierung in den 1990er-Jahren ja erheblich verkleinert.
Dazu kommt, dass viele Menschen die Flexibilität des Individualverkehrs schätzen und deutlich schneller zum Ziel gelangen, da sie im ÖPNV mehrfach umsteigen müssten. Diese Probleme verschwinden nicht, nur weil man die Ticketpreise senkt. Da wäre eine höhere Frequentierung und ein Ausbau des Streckennetzes an allen Fronten erforderlich. Dass die dafür notwendigen Summen fließen werden, bezweifle ich.
Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf gelangt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir eine kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.
Meiner Meinung nach liegen die größten Potentiale bei einer stärkeren Zentralisierung des ÖPNV. Aktuell sind die Gebiete viel zu klein und daher ineffizient: jeder Verkehrsbund hat seine Geschäftsführer, Newsletter, sein eigenes Sponsoring lokaler Vereine, eigene App, eigene Fahrplan-Planung, Design von Fahrplänen, Werbung, etc., etc.
Das treibt alles die Kosten – und bringt dem Anwender wenn überhaupt nur Chaos.
Was aus meiner Sicht grade der größte Mehrwert des 9-Euro-Tickets ist: es ist super einfach damit überall zu fahren, da man nicht mehr schauen muss in welchen Verkehrsbund die Haltestelle fällt, welche Ticket ich da brauche, ob das noch durch die City-Funktion abgedeckt ist oder nicht, usw.
Grade wenn man sich traut in Deutschland auch außerhalb des Wohnortes unterwegs zu sein ist der ÖPNV aufgrund der aktuellen Struktur eine Katstrophe. Dabei könnte vieles verbessert werden, wenn man die unnötigen Ausgaben (vorher beschrieben) in Verbesserungen stecken würde. Am Ende würde vielleicht sogar noch Geld für günstiger Tickets übrig bleiben…
Ich denke ein Mittelweg wäre nicht verkehrt. 50-60€, aber dafür Deutschlandweit
Eine Abschaffung der ganzen Tarifzonen und Zusammenlegung der Verkehrsverbünde könnte glaub ich beides erreichen. Eine deutlich gesteigerte Attraktivität für die Nutzer und zugleich eine Senkung der Verwaltungskosten dessen Ersparnisse in den Ausbau der Infrastruktur fließen könnte.
Ich persönlich finde es wichtiger daß es _ein_ Ticket für den Nahverkehr mit mindestens bundesland-weiter Gültigkeit , bei Stadtstaaten auch für die angrenzenden Bundesländer , gibt. Für mich ist sowohl eine Angebotsverbesserung , vor allem aber eine „kip it smart and simple“ KISS-Strategie zielführend. Nichts nervt so sehr wie sich mit Ringen, Zonen, Waben, Tarifgrenzen und evtl. auch noch unterschiedlichen Klassen in den Fahrzeugen auseinandersetzen zu müssen. Abrechnung nach Gültigkeitsdauer und sonst nichts. Wie damals Simyo mit dem 9-ct-Einheitstarif Mobilfunk einfach und übersichtlich machte und damit einen riesenerfolg hatte. Niemand mag kompliziert. Dann gibts vielleicht sogar Umsteiger , insbesondere bei den Elektrofahrzeugen , denn die bekommen mit ihren Ladesäulen und den Verwertern und Tarifwirrwarr-Konzepten gerade das geliefert was schon den ÖPNV unattraktiv macht. Das ist einer der großen Vorteile von Verbrennern: solange der Kraftstoff passt , ist egal wo ich mit welchem Stutzen tanke und zahlen kann ich mit allem was wie Geld aussieht. Davon ist sowohl ÖPNV wie auch e-Mobilität weit entfernt. ÖPNV könnte hier aufholen und damit e-Mobilität auf die Plätze verweisen.
War vorgestern und gestern unterwegs. Unbenutzbar. Mit Glück bekam man einen Stehplatz, grösstenteils nicht (auch nicht in der nächsten Bahn 2 Stunden später und der danach). Als Pendler toll, nicht mehr zu Arbeit zu können. Maske 3/4 nicht, die Pandemie wird niemals vorbei sein 🙁
Wenn, dann hätten sowas nur Pendler bekommen dürfen (Verifikation ist sehr einfach), alle anderen 50 Euro Pauschalpreis, dann auf mindestens das gleiche Bundesland begrenzt und auch nur ab 10 Uhr, nicht während der Stosszeiten (früh morgens oder typische Feierabendzeiten).
Bin gespannt, wie viele Leute gekündigt werden, weil die nicht mehr pünktlich zur Arbeit kommen.
Die in der Regierung scheinen wohl durchgehend auf Drogen zu sein. Die machen alles falsch, was man falsch machen kann. Census jetzt, wo wildfremde Leute nach Hause während der Pandemie kommen müssen. Anstatt die Zwangsdatensammlung online anzubieten.
„Kommunen wünschen sich…“
Wie wäre es, wenn Kommunen einfach was selbst machen. Mal ein Beispiel: Der Ort wo ich lebe, da wurden mal eben 20 Leute in Vollzeit eingestellt beim Ordungsamt, die den ganzen Tag mit Firmenfahrzeugen durch die Straßen fahren (der Ort hier hat 12.000 Einwohner, keine 50.000 ;-)), um zu prüfen ob Hecken usw. korrekt geschnitten sind, ob Müll am Boden liegt usw.
Kohle haben Kommunen genug.
Für den o.g. Preis kann man schon neue 2 Buslinien betreiben, mit Fahrern und Ticketpreisen im Ort für pauschal 2 Euro,
anstatt aktuell 6 Euro für 3 Stationen. Oder den Betreiber der vorhandenen Buslinie (eine der vielen DB Briefkastenfirmen) zwingen zumindest die Fahrpläne einzuhalten, denn die Busse kommen nicht mal zu den angegeben Zeiten.
Niemand braucht „Flatrates“.