ÖPNV: Kommunen wünschen sich dauerhaft günstige Tickets

Das 9-Euro-Ticket erfreut sich großer Beliebtheit bei den Deutschen und wurde bereits millionenfach verkauft. In der aktuellen Blog-Umfrage, könnt ihr euch auch dazu äußern, ob ihr das Ticket erworben habt. Jetzt gibt es laut Handelsblatt aus den Kommunen Deutschland Forderungen nach langfristig günstigeren Tickets für den ÖPNV, also Busse und Bahnen im Nahverkehr. Allerdings dürfte die Finanzierung ein sehr schwieriges Thema sein.

Das 9-Euro-Ticket, kann von euch in den Monaten Juni, Juli und August erworben werden. Es gilt dann eben jeweils einen Monat. Danach geht es zu den alten Preisen zurück bzw. der öffentliche Personennahverkehr dürfte eher teurer werden. Der Städte- und Gemeindebund fordert nun jedoch auch nach Auslaufen des 9-Euro-Tickets bundesweit gültige und erschwingliche ÖPNV-Tickets. Wie teuer solche Fahrkarten dann sein könnten, ist aber noch völlig offen. Mehr als 9 Euro wären es sicherlich.

Um da überhaupt weiter zu planen, bedürfte es jedoch einer Mittelerhöhung durch Bund und Länder. Auch die Interimsleiterin des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), Jutta Gurkmann, äußerte sich ähnlich. Damit man Fahrgäste dauerhaft binde, müssten die Ticketpreise langfristig günstig sein. Gurkmanns Anregung, eine „Nutznießer-Finanzierung“ zu beschließen, dürfte jedoch sehr kontrovers sein. Sie denkt, man sollte etwa Arbeitgeber, Einzelhändler oder private Immobilienbesitzer an der Finanzierung beteiligen, wenn ihre Standorte / Immobilien über einen guten ÖPNV-Anschluss verfügen.

Denkbar wäre über einen neuen Mobilitätspakt generell ein bundesweites 365-Euro-Jahresticket für den Nahverkehr, wenn ausreichend Leute durch das 9-Euro-Ticket auf den Nahverkehr umsteigen. Das halte ich persönlich aber für illusorisch: Es sind ja nicht nur die Preise, die viele Menschen davon abhalten den ÖPNV zu nutzen. Oft sind es ganz andere Abwägungen. Auf dem Land fahren etwa oft nur alle paar Stunden Busse, an Bahnhöfen und Zügen fehlt es teilweise gänzlich. Die Bahn hat ihr Streckennetz seit der Privatisierung in den 1990er-Jahren ja erheblich verkleinert.

Dazu kommt, dass viele Menschen die Flexibilität des Individualverkehrs schätzen und deutlich schneller zum Ziel gelangen, da sie im ÖPNV mehrfach umsteigen müssten. Diese Probleme verschwinden nicht, nur weil man die Ticketpreise senkt. Da wäre eine höhere Frequentierung und ein Ausbau des Streckennetzes an allen Fronten erforderlich. Dass die dafür notwendigen Summen fließen werden, bezweifle ich.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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116 Kommentare

  1. Bevor sowas umgesetzt wird sollte lieber in die Infrastruktur investiert werden.
    Meine Frau und ich haben es gestern ausgetestet – ich habe Sie am Bahnhof abgesetzt, bin nach Hause gefahren, habe das Motorrad genommen, bin nur über Landstraßen und Dörfer in das 50km entfernte Bamberg gefahren – und kam noch vor ihr an. Während ich mit einem breiten Grinsen und entspannt vor’m Bahnhof stand hat Sie völlig entnervt gerufen, dass Sie nie wieder Zug fahren wird. Sie musste vier Türen am Zug ausprobieren, bis überhaupt mal jemand Platz gemacht hat zum Einsteigen, nur um im Zug die ganzen 50km zu stehen, ohne Frischluft und eingequetscht wie eine Sardine.

    Sorry aber so wird das nix.

    • Na ja, am Pfingstwochenende plus neuer Einführung des Tickets sowas auszutesten ist jetzt auch keine wirklich genormte Testvorrichtung …

    • Absolut richtig.
      Die Infrastruktur ist in den vergangenen Jahrzehnten kaputtgespart worden. Sie ist überhaupt nicht in der Lage ein massiven Umstieg vom Auto auf den ÖPNV zu verkraften.

    • Das sollte aber keine Ausrede sein. Alles wird, gerade auf nationaler Ebene, im Exzess modelliert und geprüft. Da erwarte ich, dass es läuft. Voller Zug, okay – aber nicht in indischen Ausmaßen. Das Datum, wann es eingeführt werden soll, war bekannt, die Verkaufszahlen sind 2 Wochen vor Start durch die Decke gegangen. Es war absehbar, und zwar für beide Seiten – Passagiere UND Deutsche Bahn.

      • Völlig korrekt, es war bekannt, dass die Züge zu Pfingsten viel zu voll sein werden. Waren sie die Jahre davor auch schon immer, ganz ohne 9€ Ticket. Nun kann man der Bahn natürlich viel vorwerfen, sicherlich auch, dass die Infrastruktur ziemlich kaputt gespart ist. Aber nun sind wir leider in der Situation, dass das Netz völlig überlastet ist, wo sollen zusätzliche Züge fahren, wenn die Kapazität auf den Schienen dafür nicht gegeben ist. Natürlich ist die Situation blöd und daran sollte schnell etwas geändert werden, aber wer erwartet, dass die Bahn es innerhalb weniger Wochen schafft, hier die zusätzlichen Kapazitäten zu schaffen, der glaubt auch an die Zahnfee.

        Vielleicht sollten Sie der Bahn einfach zu einem anderen Zeitpunkt nochmal eine Chance geben. Ich gebe zu, sie ist nicht immer perfekt, aber das ist sicherlich kein Fortbewegungsmittel. Und ganz so schlecht, wie häufig dargestellt, ist sie dann doch nicht.

        • Sorry, aber die Bahn/Öffentlichen außerhalb der Großstädte seit der Nachkriegszeit noch nie gut! Wird sie auch nie sein, Weil ein Problem dabei die Asozialen sind die alles kaputt machen, beschmieren, pöppeln … da hilt nur mit Schlagstöcken bewaffnetes Personal das auch druchgreift!

    • Oliver Müller says:

      Sorry für die deutlichen Worte, aber am Pfingstwochenende, an dem auch vor dem 9-Euro-Ticket schon immer viel los war, mal den ÖPNV zu testen und das als Benchmark zu nutzen, ist wirklich selten dämlich.

    • Bin Pfingstsonntag durch das halbe Ruhrgebiet gefahren, kein Stress, Sitzplätze da, Rückfahrt 10 Minuten Verspätung. Fahrzeit fast Identisch mit dem Auto und neben dem gesparten 16-18€ an Benzinkosten auch noch bestimmt 15kg weniger CO2 in die Luft geblasen.
      Mein „Stresstest“ war super, war also nicht überall so wie und in der Presse berichtet wurde.

    • Warum denn entweder-oder? Beides muss passieren: Preise runter und Angebot hoch.

    • Also ich kann sagen das ich beruflich seit 15 Jahren täglich mit dem Zug fahre und zwar quer durch deutschland. ich hatte bisher eine handvoll verspätungen und zugausfälle. Wenn man vielfahrer ist und sich nicht ganz doof anstellt kennt man genug tricks und kniffe um da ganz entspannt reisen zu können.
      Solche Berichte wie deiner kommen halt immer von leuten die noch nie zug gefahren sind und sich bei der geringsten kleinigkeit direkt massiv aufregen. das bahnnetz ist nicht optimal, aber dafür kann der konzern am wenigsten. die infrastruktur ist zu 100% in der hand des bundes, und von dort wird so gut wie nichts investiert, da liegt das problem. und mit jahrzehnten csu und jetzt dann fdp im verkehrsministerium wird sich da auch nichts ändern

  2. Alexander says:

    „Es sind ja nicht nur die Preise, die viele Menschen davon abhalten den ÖPNV zu nutzen. “ DOCH es sind genau die PREISE! Ja verständlich, regional unterschiedlich und auf dem Land anders zu bewerten. Aber wenn ich als BEISPIEL: Von Neuss nach Düsseldorf (Luftline 900m) 6,90 zahlen muss, weil der Regionalverband das in zwei unterschiedliche Zonen packt. Ist es genau der Preis der den ÖPNV unattraktiv macht und die Menschen in die Autos zwingt…

    • Oliver Müller says:

      Exakt. Das 9-Euro-Ticket zeigt, wie wichtig bezahlbare Mobilität ist.

    • Der Meinung dass bin ich auch – wenn der Preis passen würde, könnte ich die zusätzlichen 45 Minuten am Tag bei ÖPNV-Nutzung schlucken.

    • Gibt doch extra dafür den neuen Tarif im VRR. eezy oder so. Der dürfte dann nach deiner Rechnung 2,5€ kosten. Und überhaupt, eine Station ist über die Stadtgrenze ist doch noch Preisstufe A?!
      Schlechtes Beispiel, aber Du hast Recht, das mit dem Preisstufen nach Stadt ist unflexibel und könnte verbessert werden, wobei der eezy Tarif schon ein guter Anfang ist.
      PS: Kurzstrecke im VRR gilt drei Stationen bzw. 1,5km 😉

  3. ÖPNV Fahrzeit von Tür zu Tür: 2 Std 25 min
    Auto Fahrzeit von Tor zu Tür: 45min

    Klingt komisch, ist aber so 🙁

    • Es geht aber nicht um Einzelpersonen, sondern um die Gesellschaft. Hört doch mal mit diesem Ich-Denken auf.

      • TierParkToni says:

        Das Beispiel von Dennis kenne ich hier im Großraum München nur zu gut, aber auch mal was zur Antwort von Michael :
        wenn also mehrheitlich die Gesellschaft immer länger von a nach b braucht und damit verbunden auch immer länger „dumm“ wartet, wird das den „kapitalistisch“ notwendigen Wachstum (z.B. für den ÖPNV-Ausbau) aber enorm beschleunigen – NICHT.

        Und wenn ich für eine Urlaubsfahrt dann bspw. vor Ort jedes mal ein Fahrrad benötige, muss dieses auch jedes mal vor Ort bereit stehen – macht nicht wirklich Sinn, in DE für ca. 100 Mio Touristen pro Jahr die Fahrräder zu besorgen, Instand zu halten und ggfs auch den Ersatz dafür (nicht jeder KANN Fahrrad fahren) …

        Das ICH-denken für eine Streckenbewältigung ist nicht verkehrt, der bei uns stattfindende ÖPNV aber heute bereits in den Grundzügen. Vergleiche ich Preise und Leistung mit allen andern uns umgebenden Ländern, sind wir die absolute Referenz – wie man es grundsätzlich nicht macht bzw. machen sollte …

        Das beste dabei ist ja auch, dass das ganze den Umwelt-Gedanken (CO2-Einsparung etc.) weder fördert noch nachweislich irgendetwas bringt – so wie er hier bei uns durchgezogen wird (weniger als 50% der Bahnstrecken für den Reiseverkehr sind bspw. elektrifiziert, da fährt die gute alte Diesellock oder der Schienenersatzverkehr im klassischen Omnibus).

        Das Fahrrad ist die erstbeste „Ente“, die zum Thema Klimaschutz „groß“ gemacht wurde, dabei ist das Fahrrad vermutlich genauso gut für die Umwelt wie Palmöl im Diesel – von den E-Bikes bzw. der Umgang von deren Besitzern in der Umwelt ganz zu schweigen…
        Weiter geht’s mit E-Fuel, CO2-Kompensation, Wasserstoff – nichts von alledem bringt umwelttechnisch tatsächlich was, dagegen sind die Themen bereits ALLE wissenschaftlich fundiert als Luftnummer widerlegt – nur haben wir halt inzwischen absolut NICHTS wirklich neues mehr anzubieten, was wir in DE als ultimative Innovation zum Thema Umweltschutz nicht auch noch mithilfe einer App verkaufen könnten.
        Die bereits teilweise angewandten und etablierten Themen, wie bspw. die größere Wiederaufforstung der Wälder in ganz Europa, Stärkung der E-Mobilität und privater Photovoltaik oder generell dezentrale Energieversorgung werden dank Gesetzen oder „Widerständler“ so stiefmütterlich behandelt, das es von Anfang an als verlustbringende Nische enden wird.
        Es gibt Alternativen, an die muss man rangehen, nur traut sich das in DE u.a. dank der Klagebereitschaft von wenigen Einzelnen niemand mehr wirklich. Selbst Intel lässt sich Ihren FAB teuer subventionieren, denn aus der Thematik „Tesla Grünheide“ hat man weltweit gelernt.

        Ich vermute, wenn es in überschaubarer Zeit tatsächlich zu Stromausfällen kommen wird, werden eh die ganzen Umweltgedanken zunächst auf die Seite geschoben werden – so wie es auch in den 1970ern NACH der Energiekrise war…

      • Tja ich bin aber nicht die Wohlfahrt! Erst komme ich und meine Familie, dann die anderen! Zu verschenken habe ich nix.

        Umwelt? Pass dich an lern zu überleben! Ich besitze ein Niedrigenergiehaus Mit BHKW + Solarthermik + Solarstrom und eigenen Tiefbrunnen zu 80% Energieautark (100% wären möglich aber auch hier liebe ich das Backup) alles 100% erneuerbare Energiie …. DAS muss reichen, ich werde nicht mehr tun damit Firmen weiterhin die Umwelt zerstören und durch greenwashing die Hände in Unschuld waschen. Ich habe mein Teil getan!

        DAS einzige was ich da noch tun werden ist sukzessive das Grundstück in eine Festung wandeln um den kommenden Rohstoff /Landkriegen gewappnet zu sein!

    • Oliver Müller says:

      Ich kann dir mehr als 1000 Gegenbeispiele nennen, bei denen das Ergebnis genau anders herum aussieht.

  4. Sie denkt, man sollte etwa Arbeitgeber, Einzelhändler oder private Immobilienbesitzer an der Finanzierung beteiligen, wenn ihre Standorte / Immobilien über einen guten ÖPNV-Anschluss verfügen.

    Da wäre ich ja mal gespannt, wie der „gute ÖPNV-Anschluss“ definiert wird. Wir haben eine Bushaltestelle in kurzer Distanz zum Haus. Reicht das schon, um die Definition zu erfüllen? Auch, wenn der Bus nur zweimal am Tag fährt und dann auch nur zur Schule in der nächsten Stadt? Gibt es einen Ausgleich für den durch den ÖPNV entstehenden Lärm?

    Grundsätzlich wären aber natürlich dauerhaft niedrige Preise durchaus ein Schritt in die richtige Richtung. Es gab mal eine Zeit, da wares fast nur eine Kostenfrage, die mich zum Auto gegenüber Öffis bewogen hat, mittlerweile sieht es durch Umzug und Jobwechsel leider etwas anders aus.

  5. „Diese Probleme verschwinden nicht, nur weil man die Ticketpreise senkt.“ Das halte ich für zu kurz gedacht, wichtig ist doch den „Teufelskreis“ endlich mal umzudrehen – bei günstigeren Ticketpreisen werden dann doch mal ein paar mehr Menschen bereit sein den ÖPNV häufiger zu nutzen, und dann kann auch die Taktung entsprechend verbessert werden – wodurch auch die Attraktivität wieder steigt. Nur Schrittweise wird das gelingen mMn.

  6. Das 9 Euro-Ticket zeigt in den ersten Tagen, dass die Leute ÖPNV nutzen, wenn er bezahlbar ist. Nebenbei fällt noch der Tarifdschungel weg.
    Ich finde daher den Gedanken nicht verkehrt, ein dauerhaftes, Deutschlandweites Angebot zu schaffen und entsprechend auch den Nahverkehr zu stärken. Andere Länder machen es uns vor. Dichter Takt, attraktive Preise und schon steigen die Leute um.
    Und wenn wir davon ausgehen, dass 3 Monate 2,5 Milliarden kosten, so sind 12 Monate „nur“ 10 Milliarden.
    Do it!

    • >>Das 9 Euro-Ticket zeigt in den ersten Tagen, dass die Leute ÖPNV nutzen, wenn er bezahlbar ist.
      Nein, es zeigt, dass wir Menschen im tiefsten Inneren immer noch Jäger und Sammler sind.

      • Oliver Müller says:

        Beim ÖPNV Fahren gibts keine Punkte wie beim Fliegen, womit dein Argument widerlegt ist.

        • Er meint es wird halt genutzt weil es so günstig ist.

          Es ist halt klar: Ich hab ein Auto dann muss die Fahrt unter den Variablen Kosten der Autofahrt sein und das ist jetzt erst mit dem 9 EUR Ticket für meinen Arbeitsweg passiert.

          • Oliver Müller says:

            > Er meint es wird halt genutzt weil es so günstig ist.

            Wo ist das Problem? Ist doch schön, dass die Menschen günstig raus kommen.

        • Falsch! Der Jäger hat an der Jagd nach dem billigen Ticket erfolgreich teilgenommen und kann sich damit brüsten eines zu haben. Wenn er dann noch am ersten Tag gleich die Tickets für die 3 Monate erworben hat, dann hat er sich auch noch als Sammler bewährt.

          • Oliver Müller says:

            Du erzählst deinen Freunden auch, du kommst gerade von der Jagd, wenn du dir um die Ecke ’nen Döner geholt hast, stimmts?

            • Ich hab keine Freunde 😉 Aber irgendwie stimmt’s schon. Was früher das erlegen eines Bären war, ist heute der Gang zur Dönerbude oder in den Supermarkt. Wenn man dann noch das 9€-Ticket nutzen kann, ist es quasi ein doppeltes Erfolgserlebnis.

  7. „private Immobilienbesitzer an der Finanzierung beteiligen“

    Haha, wie boshaft. Das gefällt mir. 😀

  8. Man darf nicht immer mehr Geld in ein marodes System pumpen um die Ticketpreise erschwinglich zu halten. Die Forderung der Kommunen sollte zum Anlass genommen werden das ÖPNV-System grundlegend zu verändern. Die Kommunen und die von ihnen getragenen Verkehrsverbünde haben gezeigt, dass sie nicht in der Lage sind kundenorientierte Strukturen und Ticketpreise zu realisieren. Ganz Ähnlich verhält es sich mit der Bahn. Es ist an der Zeit eine große Reform anzustoßen um dem Individualverkehr etwas entgegen zu setzen. Allerdings dürften Kommunen eher mit Einschränkungen für den Individualverkehr reagieren um im ÖPNV-Sumpf nicht im Trockenen zu Enden. Verkehr in Deutschland muss zur Bundesaufgabe werden und zentralistisch organisiert werden. Kunden und Nutzenden müssen umfangreiche Mitspracherechte eingeräumt werden. Neue Technologien müssen stärker gefördert werden.

  9. daniel werner says:

    Was mich vom ÖPNV abhält? fährt zu selten, und wenn man fährt, häufig nur gesindel unterwegs. (nahverkehr) ganz abgesehen von den preisen, die fernab von gut und böse sind.

    • Nicht zu vergessen, dass man ÖPNV nicht auf Pump fahren kann.

    • Oliver Müller says:

      Na wie gut, dass du nicht ÖPNV fährst, direkt wieder weniger „Gesindel“ unterwegs.

      • Mensch Oli, warum immer gleich beleidigend werden, wenn mal wieder die Argumente ausgehen?

        • Oliver Müller says:

          Es war leider nötig, mich auf Daniels Niveau herab zu lassen (das „Gesindel“ kam von ihm), weil er keinerlei Argumente gebracht hat.

          • Naja, das Argument, dass Menschen mit geringerem sozialen Status öfter im ÖPNV anzutreffen sind, hat schon seine Berechtigung. Man muss solche Menschen zwar nicht gleich als „Gesindel“ bezeichnen. Aber jeder nach seinem Gusto…

            • Oliver Müller says:

              Gentrifizierung ist Mist, egal ob beim Wohnungsmarkt oder in der Mobilität. Die Bonzen auf Sylt sehen das anders, die empfinde ich aber eher als „Gesindel“ als die meisten anderen „Menschen mit geringerem sozialen Status“.

    • „[…]und wenn man fährt, häufig nur gesindel unterwegs.“ [sic!]
      Lustig, sich selber als Gesindel zu bezeichnen.
      Oder war das nur auf _die anderen_ bezogen?

    • Fahr halt erste Klasse, wenn dir der Pöbel zu sehr stinkt.

  10. daniel werner says:

    nebenbei: man könnte an die züge auch ein postwagen für pakete/radfahrer dranhängen. war früher mal standard.

  11. Ich wohne in der Stadt, und für mich ist es der Preis und das bescheuerte System mit Tarifgebieten und Waben was mich vom Monatsticket abhält. Denn zur Arbeit muss ich in den Nachbarort, und der ist leider ein anderes Tarifgebiet.
    Ich könnte mir zwar ein Ticket für meine Wabe und die des Nachbarorts erstellen lassen, damit kann ich dann aber nur dorthin fahren. Und z.B. nicht die gleiche Entfernung in die andere Richtung zum Ortskern, da andere Wabe.
    Und das Ticket kostet dann trotzdem noch mehr, als die Benzinkosten aktuell.
    Ich geniesse gerade das 9€ Ticket und hoffe wirklich dass es zu einer Reform führt.
    Deutschlandweit muss es gar nicht gelten, mir würde es schon reichen wenn ich mich im Umkreis von 20km frei bewegen könnte. Wäre mir sogar 20€ wert.

    • Oliver Müller says:

      Der übliche Rechenfehler. Die Kosten beim Auto bestehen nicht nur aus Benzin, sondern auch Versicherung, Inspektion, Reparaturen, Wertverlust und Steuern. Bis auf letzteres alles abhängig von der gefahrenen Distanz. Also bitte nochmal ehrlich(!) nachrechnen.

      • Ich zahl für’s Auto pro Monat ca. 1% vom Anschaffungspreis. Steuern, Versicherung und evtl. notwendige Inspektion sind enthalten. Bleiben nur noch die Spritkosten. Nach ca. 9 Monaten wird das Wägelchen gegen ein Neues getauscht. Wertverlust geht mich nix an obwohl der momentan bei Gebrauchtwagen ja sowieso weniger ins Gewicht fällt. Und nu…

        • Oliver Müller says:

          Herzlichen Glückwunsch, du fährst auf Kosten der Allgemeinheit einen Firmenwagen und fühlst dich auch noch toll dabei.

          Diese leidige Subventionierung von Firmenwagen ist eins der Dinge, die schleunigst politisch abgeschafft gehören.

          • Kannst dich beruhigen Oli! Ich hab kein subventioniertes 9€-Ticket erworben und werde den subventionierten ÖPNV auch nicht nutzen. Aber ich war schon ein wenig erschrocken, als ich erfuhr, dass unser örtlicher Verkehrsbetrieb den Erwerb des 9€-Ticket beim Busfahrer abgelehnt hat. Und das in einem Stadtteil ohne Fahrscheinautomat.

            • Oliver Müller says:

              Schade, etwas ÖPNV fahren würde dich vielleicht mal wieder auf den Boden der Tatsachen zurück holen.

              • Den ÖPNV überlasse ich gerne dem „Pöbel“ und dem „Gesindel“. Sollte ich mal kein Auto zur Verfügung haben, dann ruf ich mir per „Free Now“ ein Taxi. 😉

          • Da spricht der Neid, es ist einfach wie ein Teil des Gehaltes anzusehen.

  12. Anstatt die Mineralölsteuer zu senken hätte man das Geld auch gleich in eine langfristige Senkung des ÖPNVs setzen können. 365€ Ticket fände ich super. Das Problem ist in dem Fall, dass man immer noch Kontrolleure bezahlen müsste. Man muss wirklich mal berechnen, ob ein kostenloses System nicht günstiger wäre. Man braucht auch keine Kassensysteme die gewartet werden müssten zum Beispiel.

    • Tausende von Arbeitslosen , das wird nicht kommen.

    • TierParkToni says:

      Also quasi so etwas wie die GEZ für den ÖPNV – uiuiu, das wird lustig werden, denn im Gegenzug zu den vermeidlichen Schwarzsehern beim Fernsehen gibt es tatsächlich Leute, die niemals mit dem ÖPNV fahren werden…
      PS: ich habe in dem großen Staatsunternehmen „Die Bahn“ seinerzeit meine Berufsausbildung (Kommunikations-Elektroniker) genossen, allerdings gerade zur Umbruchzeit zur AG hin um 1991-1995. Da waren „leitende“ Beamte einfach Beamte, nach dem neuen Namen „DB“ (der 25 Millionen Mark kostete und einen Riesen Rattenschwanz an Kosten verursachte, alleine beim Klopapier oder Papierhandtüchern) waren dann die „leitenden“ Beamte auf einmal „MANAGER“ – mehr hatte sich eigentlich nicht geändert, außer das die Bezahlung parallel zum Service immer schlechter wurde…

      Und seitdem hat sich bspw. am Münchner Ostbahnhof am Stellwerk nahezu NICHTS verändert oder modernisiert, teilweise funktionieren dort die Weichen bis heute mit Stahlseilzügen, welche -oh Wunder- bei kalten Temperaturen+Wasser einfrieren. Das ist beispielhaft für das ganze Unternehmen : neue Farben, neue Anzüge, aber der alte Geist ist weiter am wüten…

      • Oliver Müller says:

        Schon heute wird der Autoverkehr ganz massiv quersubventioniert, auch von Menschen, die nicht mal einen Führerschein haben. Was also war noch gleich dein Argument?

        Mobilität ist Allgemeingut, natürlich brauchen wir etwas wie eine „GEZ für den ÖPNV“, auch wenn dein Vergleich natürlich ganz massiv hinkt.

        • Die Quersubventionierung bei der Automobilindustrie dient dem Erhalt und der Schaffung von Arbeitsplätzen. Davon profitiert dann auch der Bäcker und Metzger im Ort. Die Forderung ach einer ÖPNV-Abgabe nach dem Muster „GEZ“ ist abzulehnen. ÖPNV ist Daseinsfürsorge und muss aus dem Steueraufkommen und den Ticketerlösen finanziert werden.

          • Oliver Müller says:

            Ja, das gute alte „aber die Arbeitsplätze!“ Argument. Hat ja schon bei der deutschen Solarindustrie so gut funktioniert.

    • Cloudworks says:

      Und ich brauche keine Fahrgäste, die meinen, sie könnten für „lau“ durch die Weltgeschichte fahren, weil sie sonst nichts besseres zu tun haben. Sorry. Eine Dienstleistung (hier: Transport) will bezahlt werden. Außerdem: Wer z.B. in Frankfurt am Main nicht auf den Mix an ganz unterschiedlichen Verkehrsmitteln (Bus, Bahn, Tram, e-Scooter, Leih-Fahrräder, Car-Sharing) zurückgreift und sich ein eigenes Auto kauft, dem kann ich auch nicht helfen.

      • Oliver Müller says:

        Was geht es dich an, wer warum wo hin fährt? Genau. Nichts.

        • Wer die ÖPNV-Nutzung mit seinem Steuergeld subventioniert, darf schon mal drüber nachdenken, wer warum wo hin fährt.

          • Oliver Müller says:

            Du meinst, so wie alle anderen darüber nachdenken dürfen, wohin die quersubventionierten Firmenwagenfahrer fahren?

            Nein. Einfach nein.

            • Der Firmenwagen wird oft vom Mitarbeiter mit finanziert, den meisten nutzen hat deshalb der Arbeitgeber.

              • Oliver Müller says:

                Der Mitarbeiter versteuert die private Nutzung, davon hat der Arbeitgeber gar nichts.

    • Ganz simpler Ansatz – in einer großen Stadt wie Hamburg ist das 365€-Ticket gleichzeitig die PKW-Maut für die (Innnen)stadt. Wer mit dem Auto in die Stadt will, braucht halt das Ticket, subventionert so den ÖPNV, kann aber gleichzeitig jederzeit auch die Bahn nutzen. Irgendwann hat denn fast jeder so ein Ticket…

    • Hallo Michael, wieso Kontrolleure? Früher gab es SchaffnerInnen, also Leute die z. B. ältteren, oder sonstwie hilfebedürftigen Fahrgästen ins Fahrzeug hlfen , fundierte Auskunft zu Anschlüssen, Fahrpreisen usw. geben konnten, die Fahrscheine an Bord verkauften – da konnte niemand schwarzfahren. Und die FahreInnen wurden nicht durchs Kassieren und Fragen von ihrer eigentlichen Aufgabe den bus oder die Tram zu fahren abngeleknkt. Fahrgastwechsel gingen schneller da man ohne Kassieren einsteigen konnte, das geschah während der Fahrt . Also kürzere Fahrzeiten. Und mehr Komfort . Und eine Aufsichtsperson an Bord half auch besser gegen Wandalen als Sicherheitskameras. menschen hatten Arbeit – und der Lohn für die Leute wurde durch eniger Wandalismus, Schwarzfahrten und u. U. sogar geringere haltezeiten mit laufenden Motoren zumindest teilweise ausgeglichen. In manchen dingen wäre wieder mehr 50er 60er jahre gut – nein nicht in Sachen Frauenrechte oder so da bin ich froh daß wir heute haben. Aber gerade die kultur der Dienstleistung – Schalterbeamte bei der Post , der Bank , der Versicherung und und und und eben Personal allüberall daß einem das ewigen „mach es selber , am besten digital“ abnimmt wäre mir sehr recht . Ich will nicht alles selber machen wissen müssen – ich will bedient und betreut werden wie früher .

  13. Ich werde nach dem 9€-Ticket auf ein Job-Ticket umsteigen (59€/Monat). Trotz Fahrgemeinschaft ist es für mich mittlerweile unrentabel geworden, mit dem Auto zu fahren. Auf meiner Pendelstrecke ist auch relativ wenig los, man kriegt problemlos einen Sitzplatz. Und obwohl ich 2x umsteige und pro Strecke 20 min länger brauche. komme ich entspannter an.

    Zu ’normalen‘ Bürozeiten findet man sicher was, Probleme haben selbstverständlich die Leute, die im Schichtbetrieb arbeiten, zumindest hier aufm Land. Da geht abends/nachts nicht mehr viel.

    • „ÖPNV on demand“ wäre eine Lösung. Man könnte ja Taxen einbinden, die dann zum ÖPNV-Tarif die schwach ausgelasteten Linien bedienen und die „Unzeiten“ abdecken.

      • Cloudworks says:

        Auf dem Land bekommt man ja nicht mal ein Taxi! Nur bei Vorbestellung und nur tagsüber.

        • Das ist doch das Henne-Ei-Problem. „ÖPNV on demand“ kann auch Vorbestellung bedeuten. Die meisten Fahrten sind doch durchaus planbar. Nur wenn nix fährt. außer das eigene Auto, dann nützt die beste Planung nix.

    • Oliver Müller says:

      Danke! Wenn mehr Menschen mal anfangen würden, ehrlich nachzurechnen, was sie die permanenten Fahrten mit dem Auto kosten (siehe oben), dann würden sie zu dem selben Schluss kommen.

      • Ach? Also die Auto Anschaffungskosten rechne ich jetzt nicht mit, ist schließlich mein Privatvergnügen, da ich was ich besitze auch grundsätzlich solange nutze bis es kaputt ist. auch kein Wertverlust, weil dadurch einfach nicht vorhanden.

        Bleiben also 150€ KFZ Steuer/anno; 40€ Versicherung/Monat, 80€ Sprit/Monat Werkstattkosten = 0€ da ich das selber mache lediglich 120€ TÜV/ASU alle 2 Jahre macht also 1650€ runden wir auf auf 2000€ (Verschlkeissteile und so)

        ÖVPN kostet mich das Jahresticket insgesamt 1980€ also 20€ weniger, dafür vergeude ich ca. 400h Fahrzeit gegenüber dem Auto … nehmen wir jetzt mal ne Techniker Stundensatz mit echt günstigen 80€ sind das 32k € im Jahr was ich im ÖVPN verliere … da könnte ich im ersten Jahr sogar den Anschaffungspreis mit reinnehmen und würde ab dem 2ten Jahr trotzdem Verlust machen.
        Und als Techniker stehe ich für 80E/h nicht mal auf! Selbst wenn du dann noch Steuer Sozialabgaben abziehst sind wir großzügig 50% sind das immer noch 16k€ / anno Verlust beim ÖVPN nutzen!

        • Oliver Müller says:

          Du rechnest vergeudete Zeit beim ÖPNV ein, nicht aber die Staus, die du im Auto verbringst. Es ging um eine ehrliche(!) Rechnung, deine ist nicht ehrlich. Ähnlich unehrlich dürften die restlichen genannten Zahlen sein, vor allem nachdem du die Anschaffung bzw. zumindest den Wertverlust nicht mit einkalkulierst.

          • die 400h sind Mehrzeit durch den ÖVPN … Stau hab ich so gut wie keinen auf meinen Weg von und zur Arbeit macht per anno kein 10h aus. JA meine Lebenszeit ist nicht umsonst
            und da sich die 400h auf Arbeitsweg beziehen wird das auch mit Arbeitsstunden gleichgesetzt!
            Und ich bin dabei sogar noch fair gewesen und hab nur sehr soziale Technikerstunden genommen!

            Anschaffung wie gesagt ist reines Privatvergnügen … Welchen Wertverlust? Sorry ich kaufe ein Auto und fahre es bis es Schrott ist, da ich es nicht wieder verkaufe existiert da auch kein Wertverlust! Nimm die Anschaffungskosten mit rein dann gilt es (wie oben sogar schon erwähnt) eben erst ab dem Zweiten Jahr ÖPVN … ändert nix an der Sachlage!

            • Oliver Müller says:

              400 Stunden Mehrzeit? Das glaube ich nicht. Und wer Anschaffung bzw. Wertverlust nicht mit einberechnet rechnet nicht ehrlich.

              Ja, es gibt sicher Situationen, in denen das Auto günstiger sein mag. Deine gehört offensichtlich nicht dazu, sonst müsstest du das Auto nicht künstlich günstig rechnen.

              • Du willst es nicht kapieren oder? Nen Wertverlust ist irrelevant wenn man nicht wieder verkaufen möchte … und die Anschaffung hab ich ganz klar ausgesagt wenn du die mit reinnimmst eben ab dem 2 Jahr ÖVPN!

                Die 400h per anno kommen zustande weil es keine Direktverbindung gibt 2x Umsteigen mit wie sollte es auch anders sein (ÖVPN können ja ned planen) 15 bis 20 min Wartezeiten, + die weitaus längere Fahrzeit im ÖVPN,das addiert sich eben aufs Jahr.

                Aber klar ist halt einfach, wenn einem das Ergebnis widerlegt den Gegenüber als Lügner darstellen, sagt schon alles aus.

                Schönen Tag noch.

                Schönen Tag noch.

              • Mit den 200 Stunden liegt er noch ganz gut. Ich habe mir das gerade mal spaßeshalber für mich selber ausgerechnet, ich komme auf 700 Stunden Mehrzeit (bei 200 Arbeitstagen im Jahr) und ich habe noch pro-Bahn gerechnet. Mit Bus und Bahn würde ich pro Strecke zwischen 2,5 und rund 3 Stunden brauchen, mit dem Auto normalerweise rund 45-50 Minuten.
                Hinzu kommt, dass ich mit den Öffis weder vor Arbeitsbeginn ankommen (früheste Ankunft 08:44), noch nach Feierabend wegkommen (späteste Abfahrt 16:33) würde.
                Die „normalen“ Preise kann ich aktuell nicht sehen, da auf der Bahn-Seite nur die 9 Euro angezeigt werden, ich meine aber, dass ich pro Fahrt auch irgendwo bei 30 Euro gelegen hätte, Monatskarten dürften hier mein Gehalt fast auffressen.

                Ich würde schon gerne ab und zu mal das Auto stehenlassen, aber es geht halt einfach nicht. Übrigens gehöre ich damit auch zu den Leuten, die ehrlicherweise die wegfallenden Anschaffungskosten nicht als Vorteil Bahn sehen können, da das Auto so oder so noch notwendig ist.

      • Hallo Oliver, wie teuer darf eigentlich ÄReisekomfort sein? Ich habe ja schon in einem anderen Thread geantwortet: ÖPNV und Auto sind einfach nicht vergleichbar . Es sind andere Reisequalitäten. Und ja ich bin für besseren ÖPNV: ich bin für Freiheit, jede person soll das Verkehrsmittel wählen das ihr genehm ist. Aber wenn jemand Auto staat Bahn oder Bus nutzen will soll die Person das können ohne sich andauernd von Besserwwissenden Leuten anhören zu müssen sie sollten doch lieber Bahn oder ‚Rad oder pferd nutzen . Wahlfreiheit ist das prinzip unserer freien Gesellschaft. Und wenn ich finde ich bin im Auto , meinem Auto , besser aufgehoben auf einer Fahrt als in der Bahn oder auf dem Rad , dann ist das mein Ding. Und ich mag es nicht wenn selbsternannte „OberlehrerInnen“ dann mit dem moralischen oder grünen oder sontwas zeigefinger kommen. Dann kommt von mir irgendwann auch ein Finger – aber nicht der zeigefinger. Jeder soll nach seiner oder jede nach ihrer Facon glücklich wweerden sagte mal ein Deutscher kaiser. Recht hatte er. Boberlehrer gehören hinters Katheder.

  14. Einer der Dirks says:

    Man liest hier ständig „ich brauche das nicht“. „Ich“ interessiert aber doch gar nicht. Es sollen ja gar nicht alle immer ÖPNV fahren. Aber ein einfacheres System ohne die dusseligen Tarifgebiete und humanere Preise ist sicher ein guter Weg viele Leute zum ÖPNV zu bekommen. Natürlich muss er dann auch noch ausgebaut werden (ganz besonders auf dem Land). Auch die Autofahrer werden davon profitieren wenn weniger Leute Auto fahren.

    Wie wäre es mit einer 365 Tage Ticket für jeden? Spart auch gleich die Kontrolle des Tickets. Finanziert dann über das böse Wort Steuererhöhung. Wie gesagt: es haben alle was davon wenn weniger Leute Auto fahren.

    • Dito.

      Vielleicht könnte man im gleichen Atemzug das Carsharing dann sogar noch attraktiver machen.

      Denn wer „kostenlos“ ÖPNV fährt, hätte vielleicht trotzdem manchmal gerne ein Auto. Für den Möbelkauf, den Baumarkt oder die Hochzeit.

      Dann wäre das in Summe aber eventuell auch günstiger und man hätte mehr Fahrzeuge zur Auswahl, die weniger weit entfernt sind.

  15. Der Gedankengang mancher Menschen macht überhaupt kein Sinn, erstmal in die Infrastruktur zu investieren bevor ein solches Ticket kommt. Das ist, grob gesagt, Schwachsinn. Weil es immer noch viele Strecken gibt die nicht ausgelastet sind und eine Sitzplatzgarantie im ÖPNVF kannst du sowieso vergessen also verabschiede dich von diesem Gedanken. Das Ticket muss kommen, ob die Infrastruktur nun da ist oder nicht

    • >>Das Ticket muss kommen, ob die Infrastruktur nun da ist oder nicht.
      Tolle Idee! Du kannst ein preiswertes Ticket erwerben, es mit Steuergeld subventionieren aber nicht nutzen, weil die Infrastruktur dafür nicht da ist. Dan kann man gleich alles so lassen wie es ist.

      Was beim 9€Ticket gerne vernachlässigt wird, ist der psychologische Faktor. Durch die Begrenzung des Angebots auf 3 Monate wird der Jagdtrieb angeregt. Man muss innerhalb dieser Zeitspanne so ein Ticket ergattern um ein Erfolgserlebnis zu haben. Einen derartigen Effekt könnten auch verbilligte Tickets in begrenzter Zahl, die nach dem Windhund-Prinzip ausgegeben werden, haben.

  16. Markus Wolf says:

    Wenn man für etwa 9km zur Arbeit zweimal umsteigen muss und der Anschlußzug losfährt, wenn der zweite Zug gerade am Bahnhof eintrifft und dafür etwa 50 Minuten/Fahrt unterwegs ist (mit dem Auto 10-15 Minuten) bis vor dem Betrieb, dafür aber man für Hin und zurück über 10€ loswird (zwei Zonen), dann bleibt man doch bei der billigeren und schnelleren Alternative.

    • Oliver Müller says:

      Du meinst das Fahrrad? Sehr gute Entscheidung! Ich bin jahrelang 30 km (eine Richtung) mit dem Fahrrad ins Büro gefahren. Das ist gesund, spart viel Geld und schont die Umwelt.

      • Selber Schuld. Ich sitz in dieser Zeit trocken in meinem Auto und genieße mein Frühstück und die Fahrt zur Arbeit. Und das sogar ohne Dusche danach oder setzt du dich dann ungeduscht zu deinen Mitarbeitern?

        • Oliver Müller says:

          Und, lass mich raten, nebenbei hörst du noch einen Podcast und liest die Nachrichten am Handy und fährst alle paar Monate einen Fahrradfahrer über den Haufen, weil du abgelenkt bist. Herzlichen Glückwunsch.

      • Hmmm, ich möchte weder vor noch nach einem körperlich anstrengenden Arbeitstag mit dem Fahrrad fahren. Ganz abgesehen von der erhöhten Unfallgefahr, der Fahrradfahrende ausgesetzt sind.

        • Oliver Müller says:

          Und jetzt denk mal ganz scharf nach, warum Fahrradfahrende einer erhöhten Unfallgefahr augesetzt sind.

          • Fahrradfahrende verunfallen, weil sie körperlich ermüdet, weniger geschützt und den Herausforderungen im öffentlichen Verkehrsraum nicht gewachsen sind. Je mehr Fahrradfahrende unterwegs sind umso höher wird auch die Zahl von Unfällen an denen ausschließlich Fahrradfahrende beteiligt sind. Leider erfassen die behördlichen Unfallstatistiken diese Art von Unfällen nur unzureichend. Jetzt kann man, weil es hier ja um den ÖPNV geht, den Bogen schlagen und sagen, dass die Zahl von Verunfallten im ÖPNV mit der Zahl der Nutzenden steigen wird. Da die Zahl von Autounfällen je schon seit Jahren rückläufig ist – was der erhöhten Sicherheit von Automobilen geschuldet ist – muss man darüber gar nicht diskutieren. 😉

            • Oliver Müller says:

              Mr. T’s Märchenstunde. Nein, die Zahl von Autounfällen ist nicht seit Jahren rückläufig.

              „Hingegen ist die Zahl der polizeilich erfassten Unfälle mit rund 2,3 Mio. um etwa 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen.“

              https://www.adac.de/news/bilanz-verkehrstote/

              • Ach Oli, du musst solche Beiträge richtig lesen. Die Zahl der polizeilich erfassten Unfälle beinhaltet auch Bagatellschäden, Parkrempler mit Fahrerflucht und Alles mögliche was von der Polizei erfasst wurde. Unfälle bei denen Fahrradfahrende beteiligt sind enden meist mit schweren oder gar tödlichen Verletzungen. Wie schreibt der gelbe Automobilclub so schön, „Auto- und Radfahrer brauchen mehr Mit- statt Gegeneinander.“ Das sollten sich Fahrradfahrende mal ganz fett hinter die Ohren schreiben und sich a) an die geltenden Regeln halten und b) nicht immer auf ihrem Recht bestehen. Als Radfahrer sollte man sich bewusst machen, dass man in den meisten Fällen den Kürzeren zieht. Deshalb mal das Radl stehen lassen, den ÖPNV nutzen und die letzen Meter per Pedes zurücklegen. 😉

                • Oliver Müller says:

                  Du verlangst, dass behördliche Unfallstatistiken die dir in den Kram passenden Unfälle besser einkalkuliert, rechnest aber auf der anderen Seite Unfälle raus, die dir nicht in den Kram passen.

                  Das ist genau die Unehrlichkeit, mit der sich schon bei der Gegenrechnung Auto vs. ÖPNV viele das Auto künstlich günstig rechnen, nur damit sie weiter guten Gewissens damit in die Arbeit fahren können.

                • „Das sollten sich Fahrradfahrende mal ganz fett hinter die Ohren schreiben […] und b) nicht immer auf ihrem Recht bestehen.“
                  Geiles Argument: Der Autofahrer nietet Fahrradfahrer:in um und letztere(r) ist schuld.
                  Ein Autofahrer, der sich als Stärkerer das Recht nimmt, gehört entwaffnet. Und wenn er einen Unfall verursacht, soll er zahlen und nicht radfahrende Mitmenschen als verzichtbare Opfer kassifizieren.

                  • Oliver Müller says:

                    Im Autoland Deutschland ist per Definition immer der Fahrradfahrende schuld. Traurig aber wahr… selber schon erlebt.

          • weil sie meinen sie können fahren wie die Sau, Verkehrsregeln gelten für Radfahrer nicht Identifizierbar sind sie ohne Nummernschild ja eh nicht und der Autofahrer ist ja sowieso immer zumindest (Teilschuld) ?

            Ja auf die sollte man „Fangprämien“ vergeben, macht die Straßen sicherer.

  17. Ich finde es immer interessant, dass hier das Auto als die billigere Alternative betrachtet wird.
    Die komfortablere sicherlich. Aber billiger? Fallen nur da wo ich bin, nicht die Autos vom Himmel?!
    Die Anschaffungs- und Unterhaltskosten darf man doch nicht vernachlässigen. Und die sind nun mal beim ÖPNV für den einzelnen: 0 €.

    Ich selbst fahre auch Auto. Weil ich für die 45 Minuten Autofahrt sonst fast 2h20Min brauchen würde.
    Aber sollte ich mal den Arbeitgeber wechseln wollen, werde ich noch im Vorstellungsgespräch nach einem Jobticket fragen.

    Habe das 9 € Ticket auch und von dem was ich höre ist es für viele noch nicht mal DIESER unschlagbare Preis, sondern die Einfachheit. Also das, was der Vorteil beim Auto ist.
    Egal ob Flensburg oder Sonthofen, Aachen oder Neißeaue: Das 9 €-Ticket ist einfach! Kaufen, einsteigen, fahren. Keine Zonen, Tarifgebiete, Verkehrsverbünde oder sonst was.

    Ein 365 € Ticket war ja schon häufiger im Gespräch, selbst wenn ein solches Ticket 730 € kosten würde, aber einfach überall gültig ist, würde das glaube ich schon sehr gut ankommen. Denn das ist ein Teil des Komforts, den das Auto hat: Sich über die eigentliche Fahrt, keine Gedanken machen müssen.

  18. Dauerhaft günstig für die Gesellschaft… mhm
    60 Euro monatlich für ein Jobticket ist nun wirklich nicht viel.
    Das Problem besteht wohl eher darin, dass nicht jeder Arbeitgeber solch eine Option anbietet. Es müsste also nicht die Preis dauerhaft gesenkt werden, sondern jedem Arbeitnehmer der Zugang zu einem Jobticket ermöglicht werden.

  19. Christoph says:

    Wir werden nicht sofort den kompletten Umstieg schaffen. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und ehe wir das gewohnte Auto abschafft wird noch viel Wasser den Rhein runterfließen.

    Aber über den Preis kann man Gelegenheiten schaffen, das Auto stehen zu lassen: wohne in einem Vorort von Aachen und einmal im Quartal fahren wir als Familie (Eltern + zwei KInder) in die Innenstadt zum Shoppen, Kino usw. Mit dem ÖPNV kostet uns das €11,50 für eine Strecke von <8km. Selbst da ist der PKW auch unter Berücksichtigung der Parkhausnutzung noch preiswerter. Flexibilität und Schnelligkeit möchte ich bei solch einem Event unberücksichtigt lassen.

    (Alle die nun sagen wollen, dass jeder PKW 70Cent und mehr kosten lt. ADAC und somit meine Rechnung nicht stimmen kann, möchte ich sagen, dass von 70Cent und mehr der Großteil auch anfällt, wenn der Wagen nur vor der Tür steht)

    Weiteres krasses Besipiel: meine Tochte besucht in einem Nachbarort (Fahrstrecke <5 km) die Fahrschule und müsste für Hin- und Rückfahrt mit dem ÖPNV €7,80 zahlen. Ein No-Go.

    Die ganze Klimasteuer, die eingenommen werden, darf nicht dem Steuerzahler indirekt wieder zurückgezahlt werden, sondern muss in Busse&Bahnen investiert werden.

    Also ganz klar: erst müssen die Preise extrem sinken und dann wird der Bedarf an ÖPNV steigen. Die notwendigen Investitionen in die Infratstruktur sergeben sich dann und werden auch finaziert werden. ÖPNV ist nichts was gewinnorientiert sein sollte.

    • >>Also ganz klar: erst müssen die Preise extrem sinken und dann wird der Bedarf an ÖPNV steigen. Die notwendigen Investitionen in die Infratstruktur sergeben sich dann und werden auch finaziert werden.

      Also ganz klar: Nein! Ohne Angebot wird es keine erhöhte Nachfrage geben. Billige Tickets reichen da bei Weitem nicht aus. Es muss in den Augen der Nutzenden komfortabel sein und ihren Ansprüchen weitestgehend gerecht werden. Vergleichsweise lange Fahrzeiten, x-fache Umstiege, unsaubere Fahrzeuge, unfreundliches Personal usw. sind Faktoren die man nicht außer acht lassen darf.

      Wieso nimmt man sich in DE nicht einfach mal die Länder in denen ÖPNV funktioniert als Beispiel?

      • Wenn nur durch den Preis die Nachfrage nicht steigt – muss das an Pfingsten was anderes gewesen sein oder es wurde vor Pfingsten noch massiv angebot geschaffen.

        • Es war quasi ein Sondereffekt, dass die Einführung des 9€-Ticket und Pfingsten zusammen fielen. Wenn irgendwo eine neue ÖPNV-Linie eröffnet wird, dann ist die auch am Anfang besser ausgelastet und später wird sie dann wegen mangelnder Auslastung wieder eingestellt. Die Menschheit reagiert eben auf Alles was neu ist und entsprechend beworben wird. Lass mal die 3 Monate rum gehen und die Bilanz wird ernüchternd sein.

      • Christoph says:

        Doch es wird nur über den Preis gehen und dem Druck der durch übervolle Busse&Bahnen entsteht. Ansonsten haben wir nur unnötige Überlegung, ob sich eine Investition in den ÖPNV löhnen wird. Und da keiner der Entscheider seinen Kopf für eine unnötige Investition hinhalten möchte, muss zuerst der Bedarf da sein.

        Hast du ein Beispiel für ein Land wo ÖPNV funktioniert?

        Ich brauche da nicht in andere Länder zu gehen, sondern nur in andere Städte: Berlin, Karlsruhe als Beispiel nach meiner eigenen Erfahrung.

        • Ich bin mir nicht sicher ob Städte wie Berlin und Karlsruhe als Beispiel für funktionierenden ÖPNV in DE und im Vergleich mit Landkreisen in Sachsen-Anhalt oder Mecklenburg-Vorpommern taugen. Im Allgemeinen hört man ja, dass der ÖPNV besonders in den asiatischen Ländern besser funktioniert als Anderswo. Ich kann da leider keine eigenen Erfahrungen einbringen.

  20. „77 Prozent der Menschen in Deutschland leben in Städten oder Ballungsgebieten und in Städten mit mehr als 5.000 Einwohnern.“

    Ich bin es echt leid, dass jede gute Idee immer wieder niedergeredet wird, nur weil nicht absolut jeder daran teilhaben kann, selbst wenn eine große Mehrheit davon profitieren könnte.

    Als jemand der als Innenstadtbewohner kein Haus oder Auto hat, beschwere ich mich auch nicht, wenn der Staat Solardächer, den Umstieg auf E-Autos oder Wärmepumpen fördert und ich davon nicht direkt finanziell profitiere. Und warum? Weil ich kein missgünstiger Egoist bin, der nur bis zum eigenen Grundstücksende denkt. Weil alles gut ist, was unseren Kindern eine etwas bessere Welt hinterlässt.

    Unfassbar, dieses engstirnige Denken, dass nur der eigenen Besitzstandswahrung dient. Sorry, aber ich hab echt die Schnauze voll davon.

    • Oliver Müller says:

      Exakt. Zumal auch auf dem Land das 9-Euro-Ticket sinnvoll genutzt werden kann. Ich wohne in einem Dorf mit unter 1000 Einwohnern, die nächste größere Stadt ist 40 km entfernt. Trotzdem nutze ich das 9-Euro-Ticket mit Freude. Ja, je nach Gepäck, Ziel und Verbindung fahre auch ich mal mit dem Auto 20 Kilometer zum nächsten größeren Bahnhof, aber das ginge auch ab und zu mal mit einem Taxi.

      Denke ernsthaft drüber nach, das Auto ganz abzuschaffen. Mag nicht für jeden funktionieren, aber es ist mitnichten so, dass nur Menschen in der Stadt vom 9-Euro-Ticket profitieren.

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