Nuki Smart Lock 4 (Pro): Türschloss mit Matter-Integration & Thread-Standard vorgestellt
Nuki hat die vierte Generation seiner smarten Türschlösser vorgestellt, das Nuki Smart Lock 4 sowie 4 Pro. Bereits im vergangenen Jahr gab es da zu hören, dass man neue Hardware mit Matter-Kompatibilität in der Pipeline hat. Nuki hat da wohl im Rahmen der Connectivity Standard Alliance (CSA) wohl gute Dienste getan, die Entwicklung des Matter-Standards auch für europäische Türschlösser voranzutreiben. Und man wolle auch weiterhin seinen Teil zu Matter beitragen. Die neuen Matter-fähigen Smart Locks hat das Unternehmen jetzt der Welt präsentiert.
Mit den neuen Smart Locks bringt Nuki die gewohnte Nachrüstlösung für smarte Türschlösser in die nächste Generation. Auch optisch gibt es da wieder das altbewährte Design. Jenes ist abermals in Schwarz (nur Pro-Modell) sowie Weiß erhältlich. Nuki hat aber software- und hardwareseitige Verbesserungen vorgenommen. So wurde die Batterielebensdauer der Türschlösser verlängert. Diese soll jetzt bis zu 30 Prozent länger, knapp sechs Monate im Durchschnitt, durchhalten.
Die andere Neuerung wäre die Anbindung an den Smart-Home-Überstandard „Matter“. Der Interoperabilitätsstandard gewährleistet die Kommunikation von Gerätschaften unterschiedlicher Hersteller über eine einheitliche Schnittstelle und vereinfacht die Anbindung an diverse Smart-Home-Plattformen (Alexa, Google Home, Apple Home, SmartThings, Home Assistant, etc.)
Matter basiert als Interoperabilitätsstandard auf drei Funkstandards: Bluetooth LE für das Set-up, Wi-Fi für die Benutzung, wenn hohe Bandbreiten erforderlich sind, z. B. Videostreaming über eine Kamera, und das noch junge Protokoll Thread für Bewegungssensoren, etc. in denen wenig Bandbreite benötigt wird (Lampen von Nanoleaf, Eve-Hardware). Für die Thread-Produkte benötigt ihr einen Border-Router (z.B. den HomePod mini, Nest Hub 2 oder Echo 4). Oberflächen von Apps für die Automatisierungen werden arbeiten wie bisher, nur unter der Haube soll bestenfalls alles kompatibel werden. Dafür bringt Matter den Multi-Admin-Modus mit, welcher ein Gerät in mehreren Ökosystemen anmeldet. Ein Thread Border Router genügt, in einem anderen Ökosystem (z.B. Alexa oder Google Home) reicht dann ein Matter Controller (das Gros an smarten Lautsprechern kann diese Rolle übernehmen). Viele der Bestandsprodukte erhalten ebenfalls Matter-Updates, denn Matter unterstützt auch Hubs und somit auch ZigBee-Produkte, wie beispielsweise jene von Aqara mit dem M2-Hub.
Nuki setzt da auf den Funkstandard Thread, welcher auf batteriebetriebene Geräte ausgelegt ist und die (lokale) Kommunikation mit einem entsprechenden Border Router erlaubt. Bei ähnlicher Reichweite wie WLAN ist der Energieverbrauch hier geringer. Die Einrichtung erfolgt, wie von Matter vorgesehen, über einen QR-Code. Eine weitere Bridge ist nicht notwendig.
Sowohl das Nuki Smart Lock 4 als auch das Smart Lock 4 Pro nutzen Matter über Thread. Dies ist ab Launch auch bereits verfügbar. Hier wird man vorerst nur zwei Sperrbefehle (Zusperren, Aufsperren) unterstützen. Außerdem wird der Status sowie der Batteriezustand des Smart Locks über Matter übermittelt. Die genannten Sperrbefehle sind bereits in der ersten Matter-Generation verankert.
In Matter 1.2 ist jedoch auch die Unterscheidung zwischen „Tür öffnen” (inklusive Ziehen der Falle) und „Aufsperren” vorgesehen, die Nuki bekanntlich auch mitprägte. Hier wird ein Update fürs Frühjahr 2024 angedacht, um auch diese Unterscheidung zu unterstützten.
Durch ein weiteres Update im Frühjahr 2024 wird es möglich per Fernzugriff über die Nuki-App sowie deren Services sich auf das Smart Lock aufzuschalten. Spannend hierbei: Es genügt, dass das Smart Lock per Thread an einem Border Router hängt. Der verbaute Wi-Fi-Hub, der nur im Pro-Smart-Lock zu finden ist, wird hierfür nicht benötigt. Zudem: Spart, wie oben bereits erwähnt, entsprechend Energie.
Da hole ich gerne für Interessierte einmal weiter aus. Durch die Verbindung mit einem Thread-Border-Router wird das Türschloss zu einem Netzwerkgerät und erlaubt auch die Kommunikation außerhalb des Thread-Netzwerks. Es verhält sich also so, als würde es ganz normal im Netzwerk hängen und kann, wie auch ein Wi-Fi-Gerät, per IP erreicht werden. Dies erlaubt Nuki dann eben auch den Zugriff über die eigenen Apps sowie Services mit einem kompatiblen Thread Border Router. Da müssen wir mal schauen und abwarten, welche ausgewählten Hersteller diese Funktion unterstützen. Verantwortlich ist dafür wohl die Unterstützung von Thread 1.3.0.
Für das Non-Pro-Modell der vierten Generation ist ein Update ebenfalls fürs Frühjahr 2024 anvisiert. Jenes ist optional, schaltet den Fernzugriff über einen Matter-Hub (via Thread) frei und ist mit einem Betrag von 39 Euro (Einmalzahlung) gar kostenpflichtig. Man benötigt also nicht die verbaute Wi-Fi-Bridge des Pro-Modells oder eine separate Bridge, wie beim Smart Lock 3 für den Fernzugriff. Mit Matter-Anbindung unterscheidet sich das Pro-Modell also nur durch wenige Details, wie das verbaute Power-Pack.
Das neue Nuki Smart Lock der vierten Generation schlägt mit 169 Euro zu Buche, während das Pro-Modell mit Power-Pack und WLAN-Modul mit 279 Euro abermals ein gutes Stück teurer ausfällt.
Aufgebohrt wurde auch das Nuki Keypad. Hatte man im vergangenen Jahr mit dem Keypad 2.0, um die Möglichkeit, mit einem Fingerabdruck aufzusperren erweitert, hat man jenes nun zum Keypad 2 Pro aufgebohrt. Neu ist eine Edelstahlfront sowie die Möglichkeit, das Keypad bündig in einer Wand zu verbauen. Wie beim Keypad 2 können bis zu 20 Fingerprints und 200 individuelle Zutrittscodes vergeben werden. NFC und somit Funktionen wie der Apple HomeKey sind damit derzeit weiterhin nicht möglich. Das Keypad 2 Pro ist mit den neuen und allen bisherigen Nuki Smart Locks sowie auch Zubehörprodukten (Fob, etc.) kompatibel. Kostenpunkt: Satte 349 Euro.
Wer bereits ein Nuki Smart Lock besitzt, der profitiert von speziellen Bundle-Vorzugspreisen. So kann man das neue Smart Lock Pro mit dem Keypad 2 für 299 Euro erwerben (Ersparnis 80 Euro im Vergleich zum normalen Bundle-Preis). Wer auf ein Non-Pro-Smart-Lock der vierten Generation aktualisiert, der bekommt das sonst kostenpflichtige Firmware-Update für den Fernzugriff kostenlos dazu.
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Kein Homekey-Support? Somit für mich beim besten Willen kein Grund zum Upgrade. Der technische Unterschied von der „nicht Pro“ Version zur Pro Version existiert theoretisch auch nicht mehr, gleicht Nuki aber über gekonnt über ein kostenpflichtiges In-App Upgrade aus …
Aqara wollte doch das U100 mit Homekey-Support nach Europa bringen. Im Juni hieß es „Coming soon“. Ist nun auch schon wieder 5 Monate her.
Kein Wort zur Lautstärke? Nehme an, dass es also nach wie vor so laut ist wie die Vorgänger. Daher leider uninteressant für mich. Andere Hersteller kriegen das bedeutend leiser hin, schade
Lautstärke ist gleichgeblieben
Ja alles beim alten sowohl außen wie innen. Geändert hat sich Power delivery per usb-c Kabel und die Matter/Thread Geschichte: https://www.youtube.com/watch?v=uvQ2ymLriV8
Echt lame.
usb-c hat auch schon das 3.0 Pro.
USB-C ja, aber das blöde Ding will nicht mit Netzteilen mit Power Delivery laden, sondern nur mit „dummen“ Ladegeräten – also idR nicht an Kabeln, die auf beiden Seiten den C-Stecker haben. Dachte anfangs, es wäre kaputt…
Habe seit 2 Wochen ein 30 Pro.
Wirklich laut ist das nicht.
Tagsüber wir bei uns auch nur die Falle gezogen.
Weiß schon jemand wie das mit Apple Key funktionieren soll? Reicht es, da mit der Uhr von außen an die Tür zu gehen zum aufsperren oder muss man auf der Uhr rumtouchen damit entsperrt wird?
Grundsätzlich einfach die Apple Watch dran halten und es wird aufgeschlossen – es gibt aber keinen HomeKey Support für Nuki.
Wie weit entfernt muss es sein?
Ich sperre die Tür, laufe zu Garage und fahre dann mit dem Rad wieder an der Haustür vorbei.
Das ist so ein schmaler Weg, die Uhr ist dann maximal 1m von der Tür entfernt.
Nicht, dass die das Schloss dadurch wieder entsperrt wird.
NFC funktioniert mit maximal 4cm Abstand, ist genau die gleiche Technik wie Apple Pay.
Danke! Ich dachte, es ginge über Bluetooth LE.
Hat jemand eigentlich ein Nuki an einer „Zimmertür“ angebracht? Ich möchte mein Hobbyraum im Keller eines Mehrfamilienhauses entsprechend ein Zimmer absichern.
Da dürfte das Problem sein das normale Zimmertüren nicht mit beidseitig schließbaren Zylindern ausgestattet sind – sprich wenn innen der Schlüssel (Nuki) steckt kannst du von außen nicht mehr aufsperren falls mal der Akku leer ist.
Das Problem lässt sich durch den Austausch des Zylinders schnell lösen.
Einfache Zylinder mit „Not- und Gefahrenfunktion“ (so heißt das was er sucht) gibt es im Innenbereich für wenige Euro.
Glaube ich werde mal das Lockin G30 probiere, knapp 200€ für Schloß mit Keypad + Fingerprint im Vergleich zu den Nukipreisen ist das beinahe geschenkt.
Habe für mein 3.0 Pro vor 2 Wochen mit Tür-Sensor und Keypad 2.0 279 EUR gezahlt.
Ich kann das Teil nur empfehlen!
Und ich vertraue einem österreichischen Unternehmen auch mehr als einem nicht-EU Unternehmen.
Das hat sogar ein normales AA-Batteriefach für Eneloops. Danke für den Tipp.
Hat das Nuki auch.
…und die Eneloops performen darin ausgesprochen gut und ausdauernd.
Das Keypad 2 Pro finde ich tatsächlich sehr interessant. Schönes Update, das nicht so gebastelt aussieht und jetzt auch dauerhafte Stromversorgung möglich macht.
Aber der Preis ist ja jenseits von gut und böse. Aber schick ist es.
Gibt schon Händler die es für 250€ anbieten.
Ist das noch immer der Fall und wenn ja, wo?
Schaue schon die ganze Zeit nach einem günstigen Angebot für das Keypad 2, aber wenn ich mir 349€ für das Pro anschaue, dann sollen die 159€ wohl in Zukunft günstig ausschauen. Damit tut sich Nuki keinen gefallen.
Mir kann keiner erzählen, dass Matter nicht auch per Software-Update für die Locks der dritten Generation möglich gewesen wäre. Hauptsache neue Schlösser verkaufen, Thread ist da nochmal eine eigene Geschichte, das finde ich wirklich spannend, die Frage ist allerdings, ob Zusatzhardware wie der Opener über den Border Router angesprochen werden kann oder ob auch hier weiterhin die klassische Bridge benötigt wird. Der Hauptkritikpunkt für mich nicht upzugraden bleibt allerdings der fehlende Support für Apple HomeKey. In den Foren wurde sehr oft dieses Feature gefordert, Nuki stellt sich da allerdings komplett quer. Hätte man doch sicherlich in eine neue Generation des Keypads einbauen kann, stattdessen dieses dämliche Pro Keypad für 349€ – Sorry, aber wer bezahlt das?
Also macht das Pro Modell keinen Sinn mehr wenn man einen Matter Router hat?
Ich bin mit meinem Nuki 3 sehr zufrieden. Über die Lautstärke kann ich mich nicht beschweren.
Sehe nun auch keinen Grund für das Pro mehr.
39 Euro für ein Firmware Update. Muss das sein? Wollte es mir ansehen, aber mir reicht es jetzt schon damit.
Zum Artikel: Bitte nicht „aufgebohrt“ benutzen, das passt hier noch nicht mal symbolhaft.
Kein Apple Home Key, kein Interesse.
Same.
Wenn alle technischen Entwicklung so langsam gehen würden wie Smarthome Standardisierung, wäre wir noch in der Steinzeit.
Eine theoretische Frage: Meine Haustür hängt bereits über Home Assistant in HomeKit und lässt sich so aufschließen. Wäre es möglich, nur das Keypad ohne Bridge und Schloss in HomeKit zu bringen und es als alternative Öffnungslösung zu nutzen, wenn das Handy als Schlüssel vergessen wurde? Oder ist das Keypad nicht Matter kompatibel?
Das reguläre Keypad 2 spricht per Bluetooth direkt mit dem Schloss. Ich denke, das ist beim Pro nicht anders.
Ich warte noch ein weilchen auf Aqara, die haben doch auch zur CES gesagt, sie hätten da günstige Türöffner in den Startlöchern
kann das neue schloss dann per Hue Bridge die ja Matterfähig ist gesteuert werden? Oder muss man dann für die per Handy öffnen Funktion trotzdem eine Bridge haben von Nuki? So ganz ist mir das nicht klar geworden. Beim 3er geht das ja sowieso nur per Bridge oder?