Netflix verteilt Spatial-Audio-Unterstützung für iPhone und iPad
Mit iOS 14 verteilte Apple Spatial Audio für Nutzer der AirPods Pro und der AirPods Max, dabei handelt es sich um Apples eigene Implementierung von 3D-Audio, die die Sensoren der Kopfhörer nutzt, um eure Kopfbewegungen zu erkennen und den Audio-Stream so anzupassen, dass ihr das bestmögliche, räumliche Hörerlebnis habt. Funktioniert gut und ist gerade bei bestimmten Filmen / Serien ziemlich eindrucksvoll.
Seit Januar ist mehr oder weniger bekannt, dass Netflix dabei ist, die Funktion für die Apple-Kopfhörer zu testen, zwischendurch meldete ein Leser auch, dass er die Funktion bereits nutzen kann, wir konnten das aber nie nachstellen. Nun bestätigt der Streaming-Konzern gegenüber 9to5mac, dass man eben jenes Feature gerade verteilt, Nutzer auf Reddit bestätigen das bereits.
Sollte das Ganze bereits bei euch angekommen sein, dann könnt ihr Spatial Audio im Control Center aktivieren, indem ihr die Lautstärke-Steuerung eurer AirPods Pro oder Max mit einem langen Tipp erweitert. Dort befindet sich dann ein Toggle dafür. Bisher können wir das Ganze noch nicht nachvollziehen, lasst gern einen Kommentar da, wenn ihr es bereits nutzen könnt.
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„die Sensoren der Kopfhörer nutzt, um eure Kopfbewegungen zu erkennen und den Audio-Stream so anzupassen, dass ihr das bestmögliche, räumliche Hörerlebnis habt.“
Hm… so ganz verstehe ich das noch nicht. Fernsehen zeichnet sich dadurch aus, dass man geradeaus auf eine Kiste starrt. Bereits vorhandenes 3D-Audio sorgt wiederum dafür, dass räumlich verortete Klänge relativ zur Hörposition wiedergegeben werden. Wozu benötigt man denn dann Spatial Audio? Der einzige Anwendungszweck, der mir dazu einfällt, wären die ScreenX-Cinemas. Das ist der einzige mit bekannte Fall, bei dem man als Zuschauer seinen Kopf bewegt und dann eine Anpassung der 3D-Sound Sinn ergäbe. Aber da trägt man keine Kopfhörer…
Weiß jemand mehr darüber, was hier die Use Cases sind?
Ja,
bei einem Fernseher / Surround-Anlage bewegt man seinen Kopf relativ zum Lautsprecher und die audielle Bühne bleibt physisch am gleichen Ort. Wenn ich meinen Kopf nach links drehe, ist der TV-Center-Ton rechts von mir.
Bei Kopfhörern bewegt sich mit der Kopfdrehung die Bühne mit (also die Töne von Vorne) und sind nicht mehr an der Stelle der visuellen Bühne. Drehe ich meinen Kopf nach links, dreht sich der Center-Ton mit und ist immer noch zentral „vor mir“.
Spatial-Audio simuliert also eine relative Verschiebung des Hörers zum Ton.
Danke, aber das Prinzip habe ich schon verstanden. Ich kenne nur niemanden, der beim Fernschauen ständig hin- und herschaut. Das ist dann eher ein Zeichen für einen zu geringen Sitzabstand. Das Sichtfeld deckt normalerweise den gesamten Fernseher ab, weshalb ein „Verschieben des Hörers zum Ton“ eigentlich nicht stattfindet. Deshalb meine Frage nach dem Use Case.
Eine Dialoganhebung wäre mir lieber.
Das ständige laut und leise drehen, aufgrund der leisen Stimmen und lauten Effekte nervt einfach nur noch.
Und dann bitte in alle Netflix Apps einbauen, also auch in die App für den FireTV.
Fühle mit dir xD
Die Dynamik ist häufig einfach nur zu extrem.
Reicht die vorhandene Technik zur Dialoganhebung bzw. zur Reduktion von Effekten nicht aus? Das gibt es in Fernseher und AV-Receivern seit mindestens 10 Jahren schon.
Für Dolby Digital Ton sollte das tatsächlich gehen. Netflix und Co senden ja in dem Format. Wäre dann durchaus eine Lösung. Muss man eben aber auch erst mal wissen.
Das soll ziemlich beeindruckend sein. Als Nicht-Appler wäre ne Alternative gut
Ich finds ziemlich…sinnlos. Ich hatte mir räumlichen Ton erhofft (Ton von oben, hinten, etc.) und kein „simulieren“, dass der Ton immer aus dem Gerät kommt. So oft dreh ich den Kopf nicht beim schauen auf das iPad und wenn der Ton dann mitdreht, ist es mir ziemlich egal.
Ich empfinde es als einen richtigen Mehrwert. Auch das 3D Audio über Apple TV gefällt mir sehr.
Wirkt halt mehr Mittendrin, als Stereo. Aber ist natürlich Geschmackssache.
OK. Spannend. Ich denke ja noch immer auf den X4 (InEar) rum. Leider ist probehören immer so doof. Hab die Liberty 2 pro
Geht mir da genauso. Tolle Spielerei, aber war auch echt nichts was ich mir je gewünscht hatte.
Wirklich immersiv wäre das ganze erst dann wenn sich auch der Focus des Films mitbeweegt. Ich meine: Musikvideo, man sieht 5 Leute einer band mit ihren Instrumenten bzw. die Person die singt. Je nachdem wie ich den Kopf drehe kommt eine der Personen in meinen visuellen Focus sprich die „nasenspitze“ zeigt auf die Person bzw. das instrument. Genau die Person bzw. das instrument wandert dann in die akustische Mitte. Ggf. könnte sogar der bildausschnitt zoomen wenn gemerkt wird ich wende den Blick in eine bestimmte Richtung und Bandmitglied und Instrument werden großgezoomt. Und ich höre sie eben mittig und den Rest der Band enstprechend im Hörraum verschoben.
Klar aufwendig aber bei all der KI und bild- und tonnachbearbeitung in den Geräten sollte das doch nicht mehr unmöglich sein. Am besten natürlich mit VR-Brille – dann wirds echt immersiv und da macht es dann wirklich Sinn.
Für alle: Es handelt sich bei Spatial Audio um räumlichen Ton. Vorne, hinten, oben, unten. Das heißt: Die Stimmen kommen gefühlt aus dem Fernseher/Ipad/Handy. Dazu der volle Kinoton mit allen räumlichen Informationen. Nach fünf Minuten hat man vergessen, dass man Kopfhörer auf hat. Die Stimmen bleiben immer vorne und kommen gefühlt aus dem Gerät, selbst wenn man den Kopf dreht. Das ist Spatial Audio und schlicht GEIL.
Mal ne Frage an alle, die einen Apple TV haben und bereits tvos 15 Beta fahren (am besten aktuellste Version):
Könnt Ihr mir sagen, ob Netflix (ebenfalls auf die aktuellste Version geupdated) wieder vollen Spatial Audio Support hat (nicht Spacial Stereo)? Ist ne Frage für Menschen, die wissen wovon ich rede und die wissen, wie man sowas prüft. Aktuell habe ich noch beta 2 drauf und Netflix in einer älteren Version (2.1.20), da Netflix zumindest für eine Weile versucht hat, Spatial Audio auf tvos 15 zu blockieren (wegen Atmos Rechten). Seit heute soll Netflix ja Spatial Audio voll umfänglich unterstützen wollen – was nicht heisst, dass es auf Apple TV Geräten derzeit auch mit der aktuellsten Version noch/wieder funktioniert. Bevor ich was update, hätte ich gerne eine Bestätigung.
„Die Stimmen bleiben immer vorne und kommen gefühlt aus dem Gerät, selbst wenn man den Kopf dreht.“
Wie gesagt, wann und wo soll das passieren? Wenn man aufs Klo geht? Wenn man in einem 2qm kleinen Raumen einen 120cm LCD hat? Wenn man eigentlich nicht zuschaut, sondern sich nebenbei mit jemandem unterhält? Ach nee, geht ja nicht. Also ich kapiere das Feature nicht.
Also bei mir läuft es, hört dich an, wie wenn jemand leise in der Kirche spricht. Definitiv schlechter zu verstehen für meine Ohren.
Ich finde es tatsächlich komplett überbewertet. Es stimmt, beim Kopfdrrhen hört es sich so an, als ob der Ton aus dem iPhone kommt. War beim ersten und zweiten Mal echt cool. Beim rumzeigen sind auch alle recht begeistert.
Einen mehrwert beim Filme gucken habe ich allerdings nicht. Meine Augen und mein Kopf zeigt tatsächlich während eines Filmes zu 99% Richtung Bildschirm.
DANKE! Ich dachte schon, ich sei mit meinem Unverständnis alleine.
Leute, es geht doch nicht allein um das Kopfdrehen. Das ist noch ein besonders zusätzliches Feature. Es wäre auch ok, wenn der Ton „vorne“ festgestellt wäre und sich „mit drehen“ würde. Das hat mein alter Sony 5.1 Kopfhörer quasi gemacht. Auch der hatte schon eine ordentliche Räumlichkeit und die Stimmen kommen dann gefühlt aus der Mitte. Apple hat es aber geschafft, den Ton auch von der Entfernung her auf den Fernseher oder das ipad anzupassen. Es klingt eben, als hätte viele Boxen im Zimmer verteilt. Der Vorteil, den hier einige scheinbar nicht erkennen (wollen) ist doch: Geiler Kinosound ohne freistehende Boxen plus ANC. Ungestörtes gucken in jeder Lautstärke, ohne das man selber von Nachbarn genervt würde – oder durch den Sound die Nachbarn nervt. Das Feature ist halt auch geil, wenn man zu 99 Prozent auf den Bildschirm guckt. Aber wurscht. Dann bleibt halt bei Stereo oder verteilt Boxen im Zimmer und ärgert die Nachbarn. Auch Recht.
Laaangsam durchatmen. Keiner klaut Dir die Butter vom Brot. Und jetzt wieder zurück zur sachlichen Auseinandersetzung mit dem Thema.
Das Spatial-Feature wurde oben im Artikel so beschrieben, dass die Sensoren dafür sorgen, dass der 3D-Sound bei Kopfbewegungen im Raum angepasst wird. Da Du etwas völlig anderes beschreibst, fangen wir doch mal gaaaanz am Anfang an. Was macht denn Spatial Audio genau?
a) „Apples eigene Implementierung von 3D-Audio, die die Sensoren der Kopfhörer nutzt, um eure Kopfbewegungen zu erkennen und den Audio-Stream so anzupassen, dass ihr das bestmögliche, räumliche Hörerlebnis habt.“
b) „Apple hat es aber geschafft, den Ton auch von der Entfernung her auf den Fernseher oder das ipad anzupassen.“
Bitte ankreuzen.
„Geiler Kinosound ohne freistehende Boxen“ kann es hingegen doch kaum sein, denn 3D-Sound und Kopfhörer ist ja nun nichts neues.
3D-Sound und Kopfhörer ist nichts neues – da hasste Recht. Nur hab ich vorher schon Kopfhörer mit 3D-Sound gehabt und keiner davon ist auch nur annähernd vergleichbar was die Räumlichkeit angeht und das der virtuelle „Frontlautsprecher“ am Fernseher „klebt“, war vorher mit keinem Kopfhörer möglich. Ich hab viele davon gehabt – die Sony 9.1 waren sehr gut. Hatten auch ihren eigenen Decoder für Surround-Signale.
Der Kino-Effekt ist bei Apple allerdings deutlich „echter“. Mit den Airpods Max kann man es dann so richtig krachen lassen. Tatsächlich wird wohl auch der Raum „abgemessen“. Technisch ist es mir nicht klar, wie Apple das bewerkstelligt. Ich sitze nicht ganz mittig – mein Fernsehr steht eher rechts im Raum. Tatsächlich scheint der Ton der Fronts aus dem Fernsehr zu kommen und wenn ich mich näher hin bewege oder davon weg bewege – ändert sich auch die virutelle Distanz. Der Ton scheint immer genau aus der richtigen Entfernung zu kommen. Das gilt auch für die virtuellen Seitenlautsprecher. Der linke wirkt bei mir immer etwas weiter entfernt – so wie es auch die Wand ist. Die rechte Wand ist nah an meinem Stuhl – der rechte virtuelle Surround-Lautsprecher wirkt tatsächlich näher und schwebt nicht sozusagen durch die Wand. Faszinierend.
Dazu kommt halt ANC. Das hatte bisher kein wirklich guter 3D-Kopfhörer.
Danke Dir für die Ausführungen, sehr interessant.
Beim Anwendungsfall könnte man also von einem „mobilen Surround-Sound“ sprechen. Quasi wie auf einen „Sweet Spot“ eingemessenen Lautsprechern, die immer dort optimalen Klang liefern, wo Du Dich aktuell befindest. Dabei ist es dann egal, ob Du auf dem Sofa mittig, links oder rechts sitzt. Der Kopfhörer misst jeweils alles optimal ein. Und selbst wenn Du verschiedene Zimmer mit Fernsehern hast, kannst Du Dein Surround-Setup quasi mitnehmen.
Whathifi hat es auch so beschrieben:
„Apple spatial audio takes 5.1, 7.1 and Dolby Atmos signals and applies directional audio filters, adjusting the frequencies that each ear hears so that sounds can be placed virtually anywhere in 3D space.“
Quelle: https://www.whathifi.com/advice/what-is-apple-spatial-audio
Und dort wird auch noch von einem Use Case geschrieben, dem mobilen Audio-Konsum. Hierbei hält man das Gerät wahrscheinlich immer etwas anders. Im ICE liegt es auf dem Tisch, im Flugzeug in der Hand weiter unterhalb des Gesichts, bei Starbucks in den Händen auf dem Tisch – you get the idea. Und in allen diesen Fällen wird die Position des Kopfes relativ zum Bildschirm gemessen, der Sound darauf optimiert und relativ dazu die einzelnen Töne im Raum um dich herum positioniert.
DAS ergibt wirklich Sinn und ist auch eine Weiterentwicklung zu den vorhandenen 3D-Formaten für Kopfhörer.
…Deine Frage ist schon ne Weile her, aber der Clou sind die 1% oder weniger, die man den Kopf unwillkürlich bewegt. Durch die Änderungen im Frequenzgang, die sich je nach Richtung der Schallquelle ergeben, erhält man viel genauere Informationen über die Richtung der Schallquelle als bloß eine statische Frequenzganganpassung wie das „Surround“-Kopfhörer ohne Headtreacking machen. Über die Jahre, die Du Dich mit Deinen Ohren und Deinem Orientierungssinn in der Welt bewegst, kannst Du das unbewusst sehr gut zuordnen. Headtracking ist deshalb das key-Feature, wenn Du auf dem Kopfhörer Lautsprecherwiedergabe virtualisieren willst. Perfektioniert mit dem Samplen incl. der persönlichen Form der Ohrmuschel hat das der Smyth Realiser. Der Raum faltet sich förmlich auf, wenn Du den Kopf auch nur ein paar Millimeter bewegst.
Apple ist nicht ganz so perfekt, aber eben ein Massenmarkt. Werde es selber bald mal ausprobieren.
Sebastian
„(…) Ich sitze nicht ganz mittig – mein Fernsehr steht eher rechts im Raum. Tatsächlich scheint der Ton der Fronts aus dem Fernsehr zu kommen (…)“
Apple nimmt als nullstellung die Haltung, die du am längsten einhältst.
Das kannst du ganz einfach testen, in dem du beim nächsten mal den Film/Serie laufen läßt, Kopfhörer an hast, aber deinen Kopf zb in Richtung Fenster (oÄ) drehst und dort für einige Minuten bleibst, also quasi nicht auf dem tv guckst sondern woanders hin.
Dann zentriert sich der Ton auf diese Position und der Ton kommt für dich wieder von vorne, obwohl der TV ja zb Links von dir steht.
Wenn du nun wieder auf den TV guckst, dann passt der Ton nicht mehr mit dem Bild überein. Nach einigen Minuten aber wird das wieder als „nullstellung“ genommen und dann passt das wieder.
Ja. Schon klar. Es geht aber darum, dass Apple es sogar schafft die Raumgröße einzuordnen und die Position des Hörers im Raum zu bestimmen – nicht nur die Blickrichtung, sondern auch die Nähe zum Gerät und zu den Wänden. Das der Kopfhörer nach ein paar Sekunden kalibriert, ist der Tatsache des fehlenden Gyroskop Sensors geschuldet.
Wobei wirklich guter räumlicher Ton über Kopfhörer Kunstkopfstereophonie heißt. Ja ist nicht 5.1 oder so sondern einfach das hineinstellen eines „Stellvertreterkopfes“ mit seinen elektroakustischen Ohren , also Mikrofonen, in den Hörraum , und wenn Du dann über KH abhörst sollte die Wiedergabe sich so anhören als wäre Dein Kopf der Kunstkopf und Deine Ohren wären seine Ohren … das ging schon in den 70er jahren , konnte über UKW-Stereophonie übertragen werden und hat sich damals wohl nur nicht durchgesetzt weil (verkabelte) Kopfhörer eben „unbequem“ waren … und eh nur HiFi-Freaks über KH hörten . Heute wäre kopfbezogene Stereophonie sicher ein Erfolg, es gbit mit den Soundman Mikrofonen oder dem sennheiser Ambeo in-Ears sogar Mikrofone die man sich in die Ohren steckt und damit dann den eigenen Kopf zum Kunstkopf macht . (bei den Ambeos sitzen in der Außenseite der Ohrenstöpsel links und rechts je ein Kugelmikrofon). Also gute räumliche Sterephonie ist schon mit recht „hausbackener“ Technik , ganz ohne DSP , machbar.