Netflix kündigt neue Eigenproduktionen in deutscher Sprache an
Netflix hat im Rahmen seiner sogenannten „Content Remote Show 2022“ neue deutschsprachige Eigenproduktionen in Aussicht gestellt. Insgesamt 19 Produktionen will der Streaming-Anbieter da in der Mache haben. Es handele sich konkret um neun Serien, fünf Filme und fünf non-fiktionale Formate. Zehn davon sind komplette Neuankündigungen, bei den anderen handelt es sich im Fortsetzungen oder bereits vorab angedeutete Titel.
Die Projekte sind Teil der Netflix-Investitionen in lokale Inhalte, mit einer Verdopplung der Investitionen auf 500 Millionen Euro zwischen 2021 und 2023. Mit den neuen Titeln setzt Netflix weiter auf Produktionen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Hinweis dazu: Ob Netflix wirklich so enormen Glauben an hiesige Kreative hat, bleibt offen: Es gibt in der EU eine Quote, die ausländische Streaming-Anbieter verpflichtet, ihr Angebot auch um regionale Produktionen aufzustocken.
Folgende Filme werden dabei in deutscher Sprache im Auftrag von Netflix gedreht:
- Buba (Österreich)
- Im Westen nichts Neues
- Blood & Gold (Österreich)
- Faraway (Österreich)
- Paradise (Österreich)
„Blood and Gold“ soll dabei ein Western werden, allerdings spielt er kurz vor dem Ende des 2. Weltkriegs. Ein deutscher Soldat desertiert, wird von der SS verfolgt und unfreiwillig Teil der Suche nach einem jüdischen Goldschatz. Die Produktion soll im ersten Halbjahr 2022 beginnen. In „Buba“ werden wir wiederum Bjarne Mädel unter Regie von Arne Feldhusen sehen – ein Spin-off zu „How to Sell Drugs Online (Fast)“. „Faraway“ solle hingegen ein Film „von Frauen für Frauen“ werden, was auch immer das konkret heißen mag. Zuletzt folgt noch der Action-Thriller „Paradise“.
Deutschsprachige Serien:
- Totenfrau
- King of Stonks (Österreich)
- Kleo
- Barbaren: Staffel 2
- The Empress
- 1899
- Neumatt
- Liebes Kind (Österreich)
- Achtsam Morden (Österreich)
Unter den Serien ist etwa die achtteilige Reihe „Achtsam Morden“, basierend auf dem gleichnamigen Buch von Karsten Dusse. Eine weitere Buchverfilmung wird „Liebes Kind“ und basiert auf dem Roman von Romy Hausmann. Auch die Serie „Barbaren“ wird etwa weitergehen und als „historische Action-Serie“ vermarktet. Ebenfalls eine historische Produktion: „The Empress“. Wobei sich bei mir die Frage eröffnet, warum so viele der deutschsprachigen Produktionen auf Krampf englischsprachige Titel einsetzen müssen?
Non-Fiction-Formate in deutscher Sprache:
- Queer Eye Germany
- Söring (Österreich)
- Gladbeck (Österreich)
- Wirecard (Österreich)
- Facing North
Auch neue Doku- und Reality-Formate werden bei Netflix starten – über „Queer Eye Germany“ hatte ich ja etwa schon mehrfach berichtet. „Söring“ ist wiederum ein True-Crime-Format, während „Gladbeck“ die damalige Geiselnahme genauer beleuchtet. Und klar, in „Wirecard“ geht es dann um den Skandal rund um das Finanzunternehmen. Wiederum soll „Facing North“ den Wettstreit der beiden Schweizer Extrem-Alpinisten Ueli Steck und Dani Arnold beleuchten, welche die Nordwände der Alpen in Rekordgeschwindigkeit bestiegen – meist völlig ohne Sicherheitsausrüstung.
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Bei mir verkrampfen sich bei dieser Liste reflexartig die Eingeweide. Aber es kommt immer auf die Leute dahinter an. Die norwegische Serie “Ragnarök” ist zum Beispiel der Hammer, auch wenn man ihr das auf den ersten Blick kaum gibt.
Aber vielleicht sind die Norweger auch einfach cooler und überzeugender unterwegs, als die Biedermeier aus dem deutschsprachigen Raum. Ich werde jedenfalls darauf verzichten, es selbst herauszufinden. In einem Telegram-Channel steht nämlich, das man an übermässiger Fremdscham sterben kann. Und dieses Risiko ist hier sehr real.
Warum?
Ich habe z.B. das Buch Achtsam morden gelesen und das könnte eine nette Serie werden.
Ragnarök habe ich auch gesehen. Fand ich gut, aber jetzt nicht überragend. Vielleicht bin ich mit 40 auch etwas zu alt, da es doch auch sehr viel Teenie-Getue in der Serie gab (ist jetzt nicht generell abwertend gemeint, aber die Zielgruppe ist wohl eher so 14-25 oder so).
Sonst gebe ich dir aber durchaus recht: Skandinavische Serien treffen auch total meinen Geschmack. Da kann ich fast blind zuschlagen, so z.B. die Brücke, Kastanienmann, Der Rausch, Der unwahrscheinliche Mörder, Trapped, um nur mal ein paar zu nennen. Bei deutschen Filmen/Serien muss man schon vorher genauer analysieren.
Das liest sich wie das Programm von ARD und ZDF, schade.
Was ist am Programm von ARD und ZDF denn schlecht?
Zu wenig hirnloses Splatter, zu viele Dialoge und Anforderungen an den Intellekt des Zuschauers. Ist eher als Kompliment zu verstehen 🙂
Der ständig erhobene, moralinsaure Zeigerfinger und das permanente Framing vielleicht? Besser gesagt gibt es etwas Gutes bei ARD und ZDF?
Ich hoffe doch es gibt auch eine deutsche Synchro für die Inhalte aus Österreich 🙂
Auf 1899 bin ich jedenfalls schon sehr gespannt.
Buba müsste doch eine deutsche Produktion sein, ebenso wie HTSDOF aus Köln?