Miele: 2.000 Stellen weltweit gestrichen & Produktionsverlagerung nach Polen

Der Hausgerätehersteller Miele aus Gütersloh dürfte den meisten wohl ein Begriff sein. Bereits seit Monaten kochen da wohl Gerüchte zu Stellenstreichungen sowie Produktionsverlagerungen hoch. Miele hat jetzt offiziell über konkrete Pläne informiert.

So werden nach Angaben des Managements bis zu 2.000 Stellen der weltweit rund 23.300 Stellen gestrichen. Während der Stammsitz in Gütersloh bis 2027 – unter Vorbehalt von Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretungen – beibehalten wird, soll die Waschmaschinen-Montage und damit 700 Stellen nach Polen verlagert werden. Nahezu alle Waschmaschinen sollen künftig im polnischen Werk in Ksawerow montiert werden, während in Gütersloh die Montage von Wäschetrocknern und Kleingewerbemaschinen weiterhin erfolgen soll.

Vonseiten der Gewerkschaften wird Kritik laut, dass man nun auf „billiger statt besser“ setzt, so die IG Metall. Zu Pandemiezeiten hatte Miele Rekordumsätze geschrieben.

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63 Kommentare

  1. Famit wird der noch letzte qualitätsanbieter für Waschmaschinen zur Standard ramschware?

    • Ne, das eingesparte Geld wird für eine bessere Qualität eingesetzt. Achne, ich glaube Quantität war es doch, wenn die Ausschüttung an die Gesellschafter höher ausfällt, oder?

      Theoretisch kann man ja in der Tat die Qualität erhöhen, wenn man niedrigere Lohnkosten hat. Schließlich ist dann beim gleichen Verkaufspreis Geld für Verbesserungen vorhanden. Außer in der Chipindustrie fallen mir aber wenig Beispiele ein, wo das passierte.

    • Warum ihre Aussage – weil die Produktion nach Polen verlagert? Können die Polen keine Qualität nach ihrer Einschätzung?

      • Das hat Philipp doch überhaupt nicht gesagt! Ganz im Gegenteil, stellt er doch sogar möglich Qualitätssprünge (durch vermutlich bessere Bauteilqualität) bei Aufrechterhaltung der gleichen Produktionsqualität in Aussicht. Warum bekommst du also gefühlt direkt Schnappatmung?

        • minimalwerk says:

          bazi hat auf Heisenbergs und nicht Philipps Aussage reagiert. Und ja, bei solch einer Äußerung kann und darf man dann auch Schnappatmung bekommen.

          • Selbstverständlich kann eine neue Fertigung nicht die selbe Qualität liefern wie an einem seit Jahrzehnten bestehenden Standort an dem Techniker seit Jahrzehnten nichts anderes machen. Egal ob woanders in Deutschland, in Polen oder auf dem Mars.

            Ergo geht’s nicht um bessere Qualität sondern um bessere Rendite. Dass die Geräte im Zuge dessen billiger werden wäre nämlich eher ungewöhnlich.

            • Ich hab mal im Maschinenbau gearbeitet. Der US-Investor hat dann nach SO-Asien verlagert. Ein großer Kunde. Ok – wie hohe fällte die Preissenkung aus.
              Soweit ich die Medien verfolgt habe, hat Miele 2023 ein suboptimales Jahr erlebt. Die Frage ist halt, warum? Wie schaut es bei den Mitbewerbern aus. BSH hat ja bereits im März 2023 für einige Bereiche Kurzarbeit angemeldet. Und gestern gab es Meldungen wonach es in dem Bereich zu Stellenstreichungen kommt.

          • Bei dem Mitarbeiterabbau und der Produktionsverlagerung bei Miele kann man durchaus Schnappatmung bekommen.
            Und eine Garantie bis 2027 und die auch noch vorbehaltlich ist das Papier nicht wert auf dem sie gedruckt ist. Sicher ist nur, dass die Geräte von Miele nicht billiger werden.

  2. Könnte ja fast heißen, dass man sich besser jetzt noch ne Miele auf Reserve holt und erstmal wegstellt. 😀
    Naja keine Ahnung.. – heißt nicht in Deutschland produzieren schlechter produzieren oder nur günstiger produzieren?

  3. Das grüne Wirtschaftswunder ist nun also auch bis nach Ostwestfalen gekommen. Hohe Löhne, horrende Energiepreise und gefühlt tägliche CO2-Preiserhöhungen. Das haut den stärksten Bullen um.

    • Stimmt. Politisch gänzlich anders geführte EU-Nachbarn haben mit den erwähnten Punkten schließlich überhaupt keine Probleme und lachen und gerade aus ihrem Schlaraffenland aus…

      • Welches europäische Land hat noch mit hohen Energiekosten und hohen Löhnen zu kämpfen? Die deutsche Wirtschaft ist die einzige die schrumpft.

      • Wenn die EU-Nachbarn mit den erwähnten Punkten Probleme hätten, würde ja nicht von D in ein benachbartes EU-Land verlagert sondern nach außerhalb der EU.

    • Digital Native says:

      Beschäftige dich doch einfach mal mit den Themen die du hier nennst. Die CO2 Bepreisung ist ein Europaweites Instrument. Trifft also auch die Polen.
      Und anderswo sind die Energiepreise auch nur dank massiven Subventionen niedriger. Wir fahren hier halt einen wahren Markt, bei dem die erneuerbaren durch ihren Kostenvorteil bevorzugt werden. Nur davon profitieren wir erst in ein paar Jahren. Bis dahin müssen wir uns eben mit solch einem Bullshit herumschlagen.

      • Aussage von Markus Miles: Deutschland sei seit jeher ein Hochlohnland – aber jetzt seien auch die Energiekosten, die Abgaben, die Bürokratie am höchsten.

        Somit sind es mehrere Faktoren die wohl leider alle zutreffen. Schade um dieses Klasse deutsche Traditionsunternehmen… damit schreitet die deindustrialisierung Deutschlands leider weiter voran.

        Bosch, BASF, Miele. Wer ist der nächste?

      • Peter Silje says:

        Die CO2 Steuer ist eine Deutsche Steuer keine europäische. Die europäische kommt erst noch bis dahin sind die Polen im Vorteil und viele Deutsche Unternehmen pleite oder im Ausland. Die Preise für EEs werden auch niemals preiswerter, da die Infrastruktur für 24\7 Nutzung noch nicht bereit steht und daher bisher keine Kosten dafür auf den Strompreis umgelegt werden mussten. mal abgesehen davon, dass es für Komplementärkraftwerke keine Investoren gibt, weil die sich bei geringen Laufzeiten nicht rentieren.

        • Gunar Gürgens says:

          Doch, für Energie und die Industrie gibt es seit 2005, nennt sich ETS. Das ETS 2 für Verkehr und Wohnungen kommt 2026.

      • Na Polen macht doch hauptsächlich Kohlestrom. Also wie hoch ist denn der CO2 Preis aktuell in Polen? Wie hoch ist da der Mindestlohn? Was kosten da Gas, Strom, Treibstoffe?

        • Gunar Gürgens says:

          Auch polnische Kohlekraftwerke sind Energieproduzenten und müssen daher im Rahmen des ETS CO2 Zertifikate kaufen. Der Preis liegt aktuell bei 61€ pro Tonne. Und die Day Ahead Preise für Strom sind in Polen etwa 1,5 Cent pro kWh höher. Gas ca. 2 Cent pro kWh, Treibstoffe ~30 Cent pro Liter weniger als in Deutschland. Gemessen am Durchschnittsverdienst kann man aber sagen, dass das alles ein vielfaches teurer ist, als in Deutschland.
          Klar, wenn ich da Produziere und in Deutschland verkaufe, ist das mit den niedrigeren Lohnkosten schon sehr attraktiv.

      • Es gibt für Unternehmen heute kein unattraktiveres Land als Deutschland. Die Geschichten von „Made in Germany“ sind Legenden aus alten Tagen. Aus der Hochzeit Deutschlands die Nachkriegs und Boomer Generationen, als es sehr attraktiv war sich hier als Unternehmen anzusiedeln, weil auch der Bildungsstand außergewöhnlich hoch war und man sich vor den PISA Ergebnissen an den Schulen nicht fürchten musste. Das ist aber alles über 60 Jahre her. Jeder der noch hier ist, ist halt noch da, aber keiner macht hier mehr freiwillig eine Firma oder ein Unternehmen auf, wenn es nicht maximal staatliche Subventioniert wird, weil es anders gar sinnvoll wäre. Es ist wirklich wichtig, dass hier einige in der Realität ankommen und verstehen, dass Deutschland seit über 15 Jahren auf dem absteigenden Ast ist. @Anis hat es ansonsten sehr gut zusammengefasst, der Braindrain sprich der Abfluss von Ingenieuren und anderen Spitzenkräften hat ein neues Hoch erreicht. Niemand mit Fachausbildung sollte hier bleiben und dem Schiff beim absaufen zusehen.

      • Und wenn die Energiekosten nur dank Subventionen niedriger sind, völlig egal. Es zählt nur, dass sie niedriger sind. Aber unsere (H)ampelmänner in Berlin verschicken unser Geld ja lieber in die Weltgeschichte, als hier Lebenshaltungskosten erträglich zu halten.

    • jetzt sind die Grünen auch noch an den Löhnen schuld.
      Freut Deinen AG sicherlich, Agricola, dass Du ab heute auf 60 v.H. Deines Lohnes verzichtest. Einer muss den Anfang machen und die Löhne senken.

      „…Gefühlt tägliche…“ – damit ist ja alles gut, hat mit der Realität nichts zu tun aber muß als Argument gelten, denn Du fühlst es ja.
      Warum nicht eine Debatte mit Fakten und echten Argumenten?

  4. Ich gehe von einer Pleite aus. Habe vor 3 Monaten bestellt und immernoch nicht geliefert.

    • Die letzten Zahlen sind aus dem Jahr 2022 und da hatte Miele den größten Umsatz der Unternehmensgeschichte und so viele Mitarbeiter wie noch nie, die gehen nicht in die Insolvenz.

  5. Passt halt nicht mehr in die Zeit, teuer und nur kurze Haltbarkeit. Laut hörensagen war die Haltbarkeit zuletzt eher bescheiden geworden. Das Design ist auch sehr Altbacken. Die Entwicklung war abzusehen. Die Produktion in Deutschland lohnt sich kaum noch, wegen der teuren Energie. Mein Arbeitgeber wollte auch nach Polen verlagern, in letzter Sekunde könnte das abgewendet werden.

    • Ohne Hörensagen und aus eigener Erfahrung, unsere Miele Waschmaschine läuft 4 mal die Woche (weil Vermietung). Seit zirka 5 Jahren, ohne Probleme.

      • Ui, schon 5 Jahre….
        Im ernst, sag Bescheid wenn das Ding 15-20 Jahre ohne Probleme läuft. 5 Jahre sind doch für ne Waschmaschine keine große Leistung, selbst wenn das Teil 4 mal die Woche lüppt.

        • Also ganz ehrlich. Wir hatten Privileg, AEG und jetzt Miele. Die erstgenannten waren nach 3 und 5 Jahren hinüber. Und die Reparatur hätte dann fast den Neupreis der Maschine bedeutet. Also lass mal die Aussage, dass 5 Jahre kein Problem sind.

          • Auch ganz ehrlich, unsere Siemens Waschmaschine läuft seit 2008 ohne Probleme, also ohne Defekte, ca. 3-5 mal pro Woche. Typ weiß ich nicht auswendig, hat aber damals um die 500,-€ gekostet.
            Vielleicht Glück gehabt.
            wo hab ich eigentlich geschrieben, dass 5 Jahre kein Problem sind? Ich schrieb lediglich, dass 5 Jahre keine große Leistung sind.
            Im Allgemeinen sollte man übrigens bei der Aufstellung/Ausrichtung einer Waschmaschine peinlichst genau darauf achten, dass das Teil auch vernünftig steht. So dass die betriebsbedingten Vibrationen so gering wie möglich gehalten werden. Das wäre schonmal ein Teilschritt in Richtung längere Lebensdauer.

        • Mehrere Kollegen hatten das Berichtet. 6-8 Jahre alt, teilweise Totalschaden. Ich hatte eine Miele die lief 25 Jahre.

      • Vier mal die Woche? Bei uns in Hochzeiten bei sechs Personen im Haushalt plus Hunde zwischen 15-20x. Wir haben zwei Maschinen schon deshalb.
        Aus Erfahrung kann ich sagen, dass alle Waschmaschinen bei uns i.d.R. nach 5-6 Jahren die Grätsche machen und dabei ist es egal ob sie Siemens, Whirlpool oder Miele heißen. Die Miele hält vielleicht ein Jahr länger als die Siemens oder zwei Jahre mehr als Hoover, Whirlpool, etc. Dafür kostet sie aber auch doppelt so viel wie die Siemens und dreimal so viel wie die anderen.
        Die Zeiten, wo eine Miele 20 Jahre hielten sind schon lange vorbei.
        Der Geschirrspüler war auch nach sieben Jahren hin, der Siemens danach hielt länger durch. Verstehe nicht was die Leute immer noch mit Miele haben, vermutlich nur weil bei den Eltern in den 80ern das Ding halt ewig gehalten haben.

        • Bei uns läuft die auch so viel. Und ich habe eine 10jährige Garantie abgeschlossen. hat sich schon voll gelohnt. Habe die dritte Maschine (letzte sogar mit Modellumstellung. Seit dem läuft aber auch alles wieder „normal“)

          • Das ist bei uns Uso, dass immer Garantie Verlängerungen abgeschlossen werden und i.d.R. wird die auch jedes Mal gebraucht und rechnet sich. Aber eine 10 Jährige habe ich noch nicht gefunden, allerdings habe ich auch schon lange nicht mehr bei Miele direkt geschaut, gebe ich zu.

        • Wären in deinem Fall Gewerbemaschinen nicht sinnvoller? Die sind auch darauf ausgelegt.

        • Also alleine die Laufruhe der Miele ist unserer defekten AEG um Welten voraus. Alleine das rechtfertigt schon einen höheren Preis. Aber klar, Miele ist auch nicht mehr das was es mal war. Elektronik ist mittlerweile auch Miele angekommen 😉 und die kommt halt meist aus dem gleichen Werk wie die von anderen Herstellern (also die Chips usw.). Mechanik ist bei Miele immer noch Top, aber die Elektronik wie bei den anderen.

      • Meine Gorenje für 479€ auch, seit 7 Jahren …

      • Hatte ne Zanussi (Quelle privileg) von 1990 bis 2009 also 19 Jahre. Meine bosch läuft seit 2009.

    • Ich kenne keine Miele Maschine die weniger als 15 Jahre gehalten hat, schau mal auf Kleinanzeigen, was dich ne 10 Jahre alte gebrauchte Miele noch kostet. Dazu die ganzen Reparaturdienstleister, die ne Privileg nicht mal anfassen. Kann aber gut sein, dass die neueren nicht mehr so gut sind, hat sich hier in Ostwestfalen aber noch nicht rumgesprochen.

  6. Miele verkauft nun mal weltweit und wenn die Gehälter in Deutschland prozentual schneller steigen als in anderen Ländern, kann Miele entweder auf Gewinn verzichten und die Preis gleich lassen oder den Preis erhöhen, wo sie dann aber im Vergleich zur Konkurrenz aber dann zu teuer sind.

    Polen ist doch ein super Land, da wird doch eh schon vieles hergestellt. Qualitativ wird sich doch nichts ändern. Bosch baut doch auch gerade ein Werk in Polen für Wärmepumpen. Wenn ein Land halt zu teuer wird, dann muss man sich halt ein anderes suchen, ist doch völlig ok und würdet ihr auch so machen, wenn ihr an der Stelle von Miele/Bosch oder wem auch immer seien würdet.

    • Das Preisniveau von Miele ist im Vergleich zu den Mitbewerbern jetzt schon deutlich höher, da sind mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch die höheren Lohnkosten mit eingepreist.
      Fraglich, ob Kostenvorteile bei Produktion im (billigeren) Ausland dann auch an die Endkunden weitergegeben werden.

      • Es muss ja nicht an die Endkunden weitergereicht werden, reicht ja schon, wenn sie ihre Preise halten können.

      • Die Verlagerung von Unternehmenssubstanz nach Polen führt dann dazu, dass ein höherer Anteil der Gewinne von Miele in Polen statt in Deutschland zu besteuern sind. Somit profitiert Miele von den niedrigeren Unternehmensteuern in Polen.

  7. Miele hatte das Problem, dass sie ihre Absatszahlen nicht steigern konnten, weil die Geräte zu lange gehalten haben bzw. für die Preisbewussten zu teuer waren. Also haben sie die Qualität und Preis gesenkt. Nun halten sie nur noch genauso lange wie BSH Geräte, kosten aber immer noch mehr. Zwangsweise folgt deshalb jetzt der nächste Schritt, um die Preise weiter senken zu können.

    Es hat übrigens nichts mit Energuepreisen zu tun. Die Energiekosten sind keine 10% der Herstellungskosten. Und der Industriepreis für Energie ist „nur“ top30% in Europa, nicht Platz 2 wie die Privatkundenpreise. Übrigens sind ca. 45% der Privatkundenpreise Steuern und Umlagen. Ohne das wären wir im Mittelfeld.

    • „Es hat übrigens nichts mit Energuepreisen zu tun.“

      Das mag überraschen, aber knapp 10% der Herstellungskosten sind Dimensionen, für die der BWLer im übertragenen Sinne morden würde!
      Die feilschen bei 1 k€-Maschinen (VK) um ein paar Cent pro Bauteil im Einkauf.

  8. Miele ist doch ähnlich wie Vorwerk.
    Man zahlt einen heftigen Aufschlag für die Marke hat am Ende aber keine bessere Qualität.
    Spätestens in ein paar Jahren, wenn Mile dann auch beim Endkunden nicht mehr für Qualität steht und man kein Hype Gerät wie einen Thermomix hat, rächt sich das.

  9. Vorteil Polen = Energiekosten, Steuern, Lohnkosten.

    Polen baut Atomkraftwerke! Und jetzt soll mir mal wieder einer schreiben das NICHT die Grünen schuld sind.

    Ein Durchschnittlicher Pole arbeitet zirka 18000 Stunde im Jahr + –

    Ein Deutscher arbeitet Zirka 13000 Stunden pro Jahr + –

    In Polen gibst Subventionen. Teilweise bezahlt aus Eu Mitteln auch von deutschen Steuern.

    Das wurde ermittelt, als meine Firma den neuen Standort, der neuen Produktionsstätte verglichen hat.

    Was sind nochmal die Vorteile vom Standort Deutschland?

    • 18.000 Stunden = 2.250 8h Arbeitstage pro Jahr? Es soll wohl eher 1.800 Stunden heißen..

    • Moment… Polen baut mitnichten, Polen plant zu bauen. Was dann am Ende dabei rauskommt, steht in den Sternen. Zudem hindert dich keiner daran auch 18000 Stunden zu arbeiten, auch gerne auf polnischem Lohnniveau, aber im Internet Rumheulen ist natürlich leichter.

    • Niemand baut mehr Atomkraftwerke. Sind viel zu teuer im Vergleich zu Wind. Zeigt jede Statistik. Schau doch mal nach England, wo sie gerade ein Atomkraftwerk bauen wollen und wie da die Kosten in die Höhe schießen und teurer sind als Windkraft. Wer Wasser hat und das hat Polen ja, ist deutlicher günstiger dran, Offshore Windkraftanlagen zu bauen.

      • Die Industrie braucht _zuverlässigen_ Strom weit dringender, als Billigen.
        Wenn man zu WKA/PV aber die Speicher hinzubauen muss, um Dunkelflauten zuverlässig zu überbrücken, ist sie eben wieder deutlich teurer als KK.

        • Nein, selbst mit Speichern ist es noch billiger als KKW. Und außerdem schneller zu bauen als 20 Jahre.

          • Ersteres: Das ist eine nach wie vor unbewiesene Behauptung der „Strom in Netz speichern wollenden „das ist alles ausgerechnet!!!“-Fraktion (bei der die Beweislast liegt).

            Letzteres stimmt leider, vor Allem für DE. Aber es versucht auch, davon abzulenken, dass wir noch KKW haben, die wir rel. problemlos wieder in Betrieb nehmen könnten, primär die Dogmatiker (die lieber durch Kohle-CO2 die Klimakatastrophe™ weiter anheizen, als KKW als Brückentechnologie zu nutzen) stehen dem entgegen.

        • Hier auch gut zum Nachlesen. Viele Gaskraftwerke die gebaut werden sollten, wurden wieder abgesagt als flexible Stromerzeuger, weil sie einfach teurer sind als Strom mit Batterin zu Speichern und der Preis für Batterien fällt immer mehr. Deutschland hat sich vielleicht zu früh von der Atomkraft verabschiedet, aber der langfristig günstigere war er schon. https://www.derstandard.de/story/3000000197649/grosse-batteriespeicher-loesen-immer-mehr-gaskraftwerke-ab

          • Wir reden aber nicht von Gaskraft vs. Speicher, sondern (insb. bestehender) Kernkraft vs. Speicher.
            Und wenn selbst der grüne Habeck mit Gaskraftwerken plant, dann ganz sicher nicht, weil Batteriespeicher hinreichend und preisgünstiger zu haben wären.

      • „Niemand baut mehr Atomkraftwerke.“ – Sorry, das ist eine Falschbehauptung. Ausgerechnet die Polen steigen von Kohle um, und sind dabei, das erste AKW des Landes zu bauen. Schweden, Finland, Ungarn, Tschechien, Slowakei, Bulgarien, Slowenien bauen ebenfalls, und die Franzosen sowieso. Vllt. haben die Ihre „Statistik“ nicht gelesen.

  10. Naja: teure Energie, hohe Sozialabgaben, hohe Steuern, streikende Transportunternehmen, Bauernblockaden, Schönwetterklimaterroristen – kein Wunder, dass man das Land verlässt mit der Produktion

  11. Aus Unternehmersicht ist das alles nachvollziehbar. Aus meiner Sicht ist es trotzdem ein großer Fehler.

    Der Mehrpreis von Miele zum Wettbewerb wurde von den Kunden (so war es bisher bei uns) geschluckt weil „made in germany“ und „Premium“. Wenn man nun alles ins Ausland auslagert fällt das alles weg und es wird schwierig das „Premium“ Image zu halten.

    Ob die Waschmaschine nun in der Türkei (BSH) oder in Polen (Miele) gebaut wird ist dann vollends egal. Dann kann man gleich das Günstigere (BSH) nehmen.

    • Absolut korrekt!
      Jeder, der eine Miele WM hat, hätte dafür auch 5% mehr bezahlt. Denn er hat sie nicht wegen dem günstigen Preis gekauft!
      Ich behaupte sogar, auch 10-20% mehr hätten die meisten bezahlt.
      Wenn man nun aber weiß, dass sie nicht mehr Made im Germany sind – was sich definitiv auf die Qualität auswirkt (Entwicklung getrennt von Produktion) – dann werden viele den Preis nicht mehr zahlen.
      Ergo geht der Umsatz weiter zurück. Und im Zweifel auch die Preise. Ein klassischer unternehmerischer Fehler!
      Entweder Top-Preis/Marke/Qualität oder Billig. Alles dazwischen wird scheitern!
      So werden wir bis in 10-20 Jahren wohl den Niedergang von Miele als Topmarke sehen.
      Schade.

  12. Die Miele Waschmaschine meiner Mutter lief über 25 Jahre ohne Probleme. Also wurde wieder eine Miele angeschafft. Nach der Garantie war fast jährlich irgendetwas defekt. Nun hat Sie seit knapp 4 Jahren eine Bosch (kostete 1/3) und noch kein einziges Problem gehabt. „Made in Germany“ war ein mal…

  13. Nun da Miele nach Polen auswandern will, warum sollte ich dann noch Preise made in Germany bezahlen? Bisher hatte ich die Preise gerne bezahlt, da es hier Arbeitsplätze schafft, nun ist dies aber nicht mehr der Fall, da kann ich dann auch jedenn anderen (und günstigeren) Hersteller in die Wahl nehmen.

    Echt schade, die Gründe mögen vielfältig sein, da will ich auch nicht mutmaßen, aber mich als Kunde interessiert erstmal nur: Kein made in Germany, keine entsprechende Preise.

    • So einfach sind wir Konsumenten zu verstehen. Und so falsch reagieren „Unternehmer“.
      Unsere Miele läuft seit langem ohne Probleme. Kenne viele, die über 20 Jahre sind.

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