Leap Motion: Minority Report-Steuerung für den eigenen Rechner ausprobiert

Heute geht die Gestensteuerung Leap Motion in den offiziellen Verkauf. Erstbesteller sollten ihre Geräte heute in Empfang nehmen können. Wer vielleicht nicht mehr weiss, was Leap Motion ist, den hole ich noch einmal schnell ins Boot. Ein kleiner Kasten in der Größe eines iPods wird vor dem Rechner platziert.

Hand Device

Dieser tastet den Raum über sich ab und legt dabei die über ihm stattfindenden Bewegungen in Befehle um. So kann man zum Beispiel in der Luft herumfummeln und dabei Cut the Rope oder andere Spiele spielen. Nur durch die Bewegung der Hände. Das kleine Eingabegerät kostet knapp 80 Dollar und ist derzeit mit Mac und Windows kompatibel, ein Linux SDK ist in der Mache.

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Leap Motion Packaging

Der Leap Motion Controller beherbergt zwei Kamera-Sensoren und drei Infrarot-LEDs. Die Software übersetzt diese Informationen der Sensoren in ein 3D-Input. Die anscheinend bahnbrechenden mathematischen Ideen des Co-Founders David Holz sollen dafür sorgen, dass Leap Motion genauer arbeitet, als jede andere Eingabemöglichkeit dieser Art. Partner wie ASUS und HP wollen diese Technologie in ihre Geräte einbauen.

Airspace Store

Der Controller nimmt Befehle bis zu einer Höhe und Breite von 60 Zentimeter entgegen. Und was man nun mit dem Kasten machen kann? Ganz einfach: Eingaben machen. Für den normalen Anwender sind das sicherlich Spiele und Co, in der Zukunft kann man sich das ganze aber durchaus als „seriöse Eingabe“ vorstellen, bereits jetzt gibt es eine Software, die einen Layer über Windows und Mac OS X legt.

Hierbei kann man dann per Hand die Maus bewegen und Eingaben ausführen. Inwiefern das praktikabel ist? Ganz ehrlich, ich persönlich finde es derzeit enttäuschend, was auch an der Abtastung lag. Ich habe meinen Leap Motion Controller in helleren und nicht so hellen Umgebungen getestet und habe es nicht hinbekommen, dass das Gerät wirklich einmal wie von mir gewünscht arbeitet.

Airspace Home

Es sind Ruckler und Zuckler in den Abläufen festzustellen, von denen ich hoffe, dass sie durch Software-Update ausgemerzt werden. Womit wir bei der Software sind. Es gibt für Leap Moption einen eigenen Store mit kostenlosen und kostenpflichtigen Applikationen, hier findet man unter anderem Spiele und diverse Anwendungen vor, für mich persönlich eigentlich nichts spannendes, aber wie erwähnt: Leap Motion hat Potential.

Was euch natürlich nicht entgangen sein sollte, ist die Enttäuschung in meinem Video. Für mich gibt es nichts Schlimmeres, als wenn eine Hardware oder Software nicht so funktioniert, wie sie sollte. Ich habe das Gerät zig Mal justiert, HowTos gelesen und Tests durchgeführt und das einzige, was wirklich funktionierte, waren zwei Spiele. Das nervte mich sehr. Da ich nur ein Gerät habe, kann ich noch nicht einmal verifizieren, ob es nicht vielleicht sogar ein Hardwarefehler ist. Sollte sich in Sachen Software und Leap Motion noch etwas tun, dann gebe ich euch natürlich ein Update, gerne auch in Videoform.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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62 Kommentare

  1. Hmm, komisch. Hier ist das Gerät noch nicht angekommen – aber ich konnte Anfang des Jahres schon an der Vorabversion ein wenig rumspielen und da fand ich die Erkennung und Genauigkeit eigentlich relativ beeindruckend….haben die seit dem nur noch verschlimm bessert?

  2. generell bei google Earth ganze Hand mit gespreizten fingern
    beim Cursor hast du nicht den normalen sondern den für >2 finger da geht nur das scrollen mit villeicht daumen mit getrackt ;D

  3. FriedeFreudeEierkuchen says:

    @Thiemo: „Ich habe gerade festgestellt, dass “Touchless+For+Windows” […] inkl. dem LeapMotion Service geradezu lächerliche 5-8% Prozessorlast auf einem Core i7 verursacht“
    Der Leap Controller enthält nur die Hardware – die ganze Verarbeitung und Berechnung läuft auf dem Rechner.
    „Bei dem Preis kann man IMHO erwarten, dass ein dedizierter Prozessor verbaut ist […] welcher die Signale selbst analysiert und hierfür nicht die CPU belastet.“
    Vermutlich ist die geringe Größe des Controllers das Problem. Die Verarbeitung der Signale scheint einige Power zu beanspruchen (siehe deine Prozessorlast). Wenn du solche Rechenpower in ein so winziges Kästchen steckst, dann hast du ein massives Kühlproblem. Außerdem könnte es schwierig werden, alles mit USB-Power zu versorgen. Die 500mA eines USB2-Anschlusses geben nicht viel Leistung her.

    Keine Ahnung ob ihr es schon gesehen habt: in AirSpace habt ihr oben das „File“ Menü – dort könnt ihr den Controller (bzw. eigentlich den Treiber) konfigurieren. Im Leap Forum gab es die Rückmeldung, dass die Option Tracking > Pracision eine deutliche bessere Abtastung ermöglicht, ohne dass die Datenrate negativ beeinflusst würde.

    Insgesamt sind hier viele Kommentare durch die monatelange Vorfreude eingetrübt. Ich habe allerdings vorher einiges im Leap-Forum gelesen und konnte mir deshalb ein etwas realistischeres Bild machen. Die Demo-Filmchen waren natürlich auch PR – dass man dort Abstriche machen muss, schien mir klar.
    Ich persönlich hatte zum Start mit Problemen gerechnet. Als die Verschiebung der Auslieferung angekündigt wurde, habe ich im Leap-Forum eine kurze, grobe Kalkulation der Software-Entwicklungszeit gemacht – basierend auf den Erfahrungen mit einigen Software-Projekten. Ich hielt es schon damals für sehr unwahrscheinlich, dass Leap in der kurzen Zeit (Die Beta-Phase begann erst im Juni!) eine stabile und ausgereifte Software-Version vorlegen kann. Meine Erwartungen waren deshalb gedämpft zum Start.

  4. FriedeFreudeEierkuchen says:

    Nachsatz: die Optionen für den Leap findet man natürlich direkt im „Leap Control Panel“. Aus AirSpace heraus wird nur das Panel aufgerufen.

  5. FriedeFreudeEierkuchen says:

    Noch ein Nachsatz: im Leap-Forum wird gerade erwähnt, dass es für die Mac User mit „BetterTouchTool“ eine Alternative Lösung zur Leap Software gibt. Der Poster behauptet mit dem Tool eine bessere Steuerungs-Performance zu haben.
    Ich bin Windows-User und kann dazu nichts sagen.

  6. Was die Verwendung des „BetterTouchTool“ unter Mac OS X angeht, so sehen die Videos auf dem Blog des Entwicklers wirklich vielversprechend aus: http://blog.boastr.net/?page_id=3023

  7. Seit froh dass ihr das Teil wenigstens schon habt um zu meckern. Bei mir tut sich einfach nichts. 🙂

  8. xmatthias says:

    Hi,
    habs seit heute morgen – an einem Windows8-Rechner mit Touchless – muss sagen, es funktioniert nach etwas Übung einigermassen gut (beste Genauigkeit hatte ich mit den Ellebogen am Tisch abgestützt).
    Habs mal mit unserer 3D-modellationssoftware versucht – hier funktioniert das Auftragen mit einem Kugelschreiber (sollte nicht durchsichtig sein) am besten und genauesten funktioniert).
    Auch Browsen (scrollen etc) hat damit gut funktioniert (hier ist die „klick-erkennung“ recht genau).
    Unter Windows 7 kämpf ich noch etwas mit dem Treiber – denk aber ein neustart würde hier helfen…

  9. Habe meinen Leap auch endlich am Laufen und zusammen mit dem BetterTouchTool unter Mac OS funktioniert es nach etwas Übung auch sehr zuverlässig mit bestimmten Gesten Aktionen auszuführen.

  10. Ja, wie geil ist das denn! Gerade mit Google Earth einen Rundflug über die Alpen und ums Ulmer Münster gemacht! Man muss nur den Dreh rauskriegen, wie man die Hand halten, neigen und bewegen muss! 😉

  11. Habe seit heute auch den Leap Motion. Installiert unter Windows 8.1 Preview ohne Probleme und hat keine 3 Minuten gedauert, inkl. Firmwareupdate. Also ich finde die Genauigkeit und Erkennung ziemlich genial. Sicher muss man sich erst daran gewöhnen, aber es macht Spaß und ich denke da wird noch einiges mehr kommen. Besonderes Highlight für mich war Cyber Science 3D und prinzipiell finde ich die Windows Steuerung auch gut. CPU Auslastung liegt bei 4% etwa. Einzig was mir bisher aufgefallen ist, das kleine niedliche Gerät wird recht warm im Betrieb. Wahrscheinlich auch normal.

  12. faetkaettian says:

    Was bin ich Froh, dass ich mir das nicht bestellt habe. Als Xbox 360 und Kinect kann ich aber auch sagen, dass so was funktionieren kann. So lange ich keine Spiele spiele, die einen Controller voraussetzen, bediene ich die 360 nur noch mit stimme und Gesten, klappt wunderbar. Seit dem ich die ersten Reaktionen und Tests gelesen habe, ist mir ein wenig nach Popcorn, was musste ich mir nicht alles anhören als Leap Motion das Gerät vorgestellt hat. „Das wird ei Xbox Schrotten“, „MS kann einpacken“, „Kinect ist mal ganz erbärmlich dagegen“ was soll ich sagen, wenn es so einfach wäre Gestensteuerung alltagstauglich umzusetzen dann hätten es schon viel mehr auf den Markt geschmissen. Wer seine Kinect schon mal an den PC angeschlossen hat weiß wie kompliziert es ist. Ich hoffe natürlich noch, dass der kleine Kasten ans laufen kommt und brauchbar wird, aber um zwei drei Minispielchen zu steuern ist es doch ein wenig teuer, da kann man besser eine Kinect kaufen.

  13. Leap Motion & Kinect darf man nicht in einen Topf werfen, das läuft auf den berühmten Vergleich von Äpfel und Birnen hinaus. Kinect ist dafür gemacht Bewegungen des ganzen Körpers in einer Entfernung von 3 – 4 Metern zu erkennen.

    Der Leap Motion Controller dagegen soll nur die Bewegungen der Hände in einem Raum mit dem Durchmesser von ca. 1m über dem Controller erkennen.

    Das sind zwei völlig unterschiedliche Aufgabengebiete, kein Controller wird den anderen ersetzen können.

    Genausowenig wird der Leap Motion eine Maus oder ein Touchpad ersetzen können, ohne dass das Benutzerinterface entsprechend angepasst wird. Das ist aber genau der Punkt, an dem es im Moment noch mangelt.

  14. @calconite: Zwar ist mein Kommenar etwas spät… Aber dennoch:

    Es wird hier in keiner Weise „Äpfel mit Birnen“ verglichen -> Sieh dir z.B. mal dieses Video an (im Video wird eine SoftKinetic Kamera benutzt, das ganze ist aber auch mit Asus oder Microsoft Kameras kompatibel):

    http://www.kinecthacks.com/kinect-hand-tracking-gesture-experiment/

    Die im Video genutzte Software ist übrigens als OpenSource.

    Das Fingertracking funktioniert sehr gut – Das Kinect der Xbox One wird nochmals deutlich genauer sein (lt. diversen Berichten auch genauer als SoftKinetic) und lt. MS Fingertracking via SDK möglich machen. Ich sehe somit im Leap keinen Vorteil. Als das Gerät angekündigt wurde war das ganze sicher interessant (ist ja auch schon 2 Jahre her^^) – Das nächste Kinect wird aber in ca. 3-4 Monaten erscheinen, was den Leap ob­so­let macht. Von den zusätzlichen Möglichkeiten einer echten 3d Kamera ganz zu schweigen…

    Was mir auch etwas sauer aufgestoßen ist, ist die Tatsache, dass offenbar mit dem Shop richtig Kasse gemacht werden soll – Eine MidiApp für 119$ ist zum Start einfach lächerlich). Ich sehe aktuell einfach keine Nische mehr für das Gerät, da, wie erwähnt, das Fingertracking auch beim Kinect Nachfolger (offiziell) funktionieren wird aber durch die 3d Kamera die Probleme umgangen werden, die der Leap hat (außerhalb der Mitte ungenau, kleiner Radius, Hände müssen in bestimmter Position sein, hohe CPU Last etc.)

    Es gibt aktuell bereits hervorragende OpenSource Projekte für Kinect, welche spätestens mit dem Nachfolger den Leap weit in den Schatten stellen werden.

    Ein Vergleich ist also durchaus angebracht 😉

  15. Man kann an dieser Stelle übrigens ruhig mal darauf hinweisen, dass die Technologie hinter der Kinect nicht von Microsoft stammt, sondern im Prinzip von jedem einkaufbar ist. Und zwar hier:

    http://www.primesense.com/

    Es wurde schon gerüchtet, dass Apple Interesse haben könnte …

  16. @Thiemo: Zu einem „Äpfel & Birnen-Vergleich“ wird es alleine schon dadurch, dass du den Leap mit einem Gerät vergleichst, welches es ‚vielleicht‘ in 3 – 4 Monaten geben wird. Zu behaupten, dass andere es in Zukunft sowieso besser machen ist mehr wie einfach!

    Was die hohe CPU-Last angeht, so hat Leap bereits angekündigt dieses mit höchster Priorität in Angriff zu nehmen, ich denke mal da wird auch noch was gehen.

    Das von dir verlinkte Video habe ich mir jetzt ein paar mal angeschaut, allerdings kann ich nicht erkennen, dass die dort verwendete Kamera eine ähnliche hohe Auflösung wie der Leap im Moment bietet.

    Was den Airspace-Store angeht, so kann ich dir in jedem anderen Store, ob er nun iTunes, Play-Store oder sonstwie heißt, Apps zeigen, welche schandhaft überteuert sind. Auch dort müssen die Anwender selbst so mündig sein und entscheiden, ob sie sich so etwas tatsächlich leisten wollen.

    Bei aller berechtigter Kritik, ein Pluspunkt hat der Leap aber auf jeden Fall: Er ist portabel! Ihn kann ich einfach zu meinem MacBook in die Tasche stecken, bei einer Kinect dürfte das problematischer werden. 😉

    • Das Leap wird nie richtig funktionieren, weil es nie richtig im Betriebssystem verankert werden wird. Sowas muss mit Millionen von Devices unterstützt werden. Und dafür muss es in jedes Gerät.

      Darauf spekuliert Leap auch. Die wollen von Apple, Google oder Microsoft gekauft werden. Als unabhängige Firma sind die chancenlos.

  17. @egghat: Gutes Argument! Aber Hand aufs Herz, welcher Startup träumt heute NICHT davon, von einem der Großen übernommen zu werden? 😉

    Was Leap angeht, so hat wohl Asus bereits angebissen … 😉

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