Länder fordern Verlängerung des Deutschlandtickets bis 2036

Die Finanzierung des Deutschlandtickets war bis Anfang des Jahres noch nicht einmal für dieses Jahr gesichert. Grund dafür ist die geteilte Finanzierung durch Bund und Länder, welche die Kosten gemeinsam stemmen. Damals hatte der Bund eine erhöhte Beteiligung zurückgewiesen und inzwischen galt das Ticket und auch der Preis für dieses Jahr komplett gesichert – auch dies sei nicht mehr sicher.

Die Verhandlungen zu den Zuschüssen von Bund und Ländern laufen aber weiter, um die Zukunft des Deutschlandtickets abzuklopfen. Geht es nach den Verkehrsministern der Länder, dann will man das Deutschlandticket langfristig, gar bis 2036 sichern. Die gemeinsame Finanzierung durch Bund und Länder soll für die kommenden zehn Jahre, ab dem Jahr 2026 ausgehandelt werden, so die Verkehrsministerkonferenz.

Für die Sicherung des Tickets und des bisherigen Preises von 49 Euro werden die bisher veranschlagten drei Milliarden Euro, die sich Bund und Länder zu gleichen Teilen aufteilen, aller Voraussicht nach nicht ausreichen. Im Gespräch sind zusätzliche 350 Millionen Euro, welche die Länder und Verkehrsbetriebe benötigen. Andernfalls drohen erhöhte Kosten für das Deutschlandticket oder noch ein Auslaufen in diesem Jahr.

Forderungen der Verbraucherzentrale wurden laut klarer Finanzierungszusagen des Bundes zu geben und den Preis bis mindestens 2030 stabil zu halten, um mehr Menschen in den ÖPNV zu holen. Hierfür ist eine gesicherte Finanzierung des Tickets zwingend notwendig.

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Baujahr 1995. Technophiler Schwabe & Lehrer. Unterwegs vor allem im Bereich Smart Home und ständig auf der Suche nach neuen Gadgets & Technik-Trends aus Fernost. X; Threads; LinkedIn. Mail: felix@caschys.blog

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22 Kommentare

  1. Wenn es teurer wird fahre ich wieder mit dem Auto zur Arbeit. Ist jetzt schon ein Nullsummenspiel bei Geld und Zeit. Mit ÖPNV bin ich auf einen Stundentakt angewiesen. Mit dem Auto kann ich kommen und gehen wann ich will. Homeoffice sei Dank, muss ich auch nicht jeden Tag fahren. Auch bin ich mit dem Auto fast 50% schneller am Ziel.

    • Keine Sorge, die Politik sorgt in den nächsten Jahren schon weiter dafür, dass das Autofahren auch bei steigenden Preisen im ÖPNV immer noch teurer wird. Steuern und Abgaben (alte und noch zu erfindende) lassen sich jederzeit beliebig erhöhen. Mein Vorschlag wäre vielleicht eine N2 oder eine Feinstaubabgabe, natürlich auch für Elektrofahrzeuge die mit Strom aus Kohlekraftwerken geladen werden 😉

      Frage mich wie andere Länder es schaffen können Benzinpreise bei 70 Cent zu haben und trotzdem einen preiswerten, sauberen und sicheren ÖPNV anzubieten.

    • Und was für ein Auto hast Du? Diesel/Benzin? Verbrauch auf 100 km? Abnutzung? Ich denke nicht, dass Du das in einem Monat auch für nur 69€ rausholst. Zeit ist nicht alles.

      • Na, dann fehlt noch die Frage nach der Distanz. Und welche Versicherung und welche Reifen mit welchem Luftdruck.
        Und wie ich schon sagt, ich fahre nicht jeden Tag zur Arbeit. Aber wenn ich 1h länger mit dem ÖPNV am Tag brauche, dann ist das für mich schon sehr relevant und ich kann meine Familie 1h länger am Tag sehen. Also ist es für mich ein Nullsummenspiel. Zeit ist mir im Gegensatz zu dir halt doch wichtig!

  2. Wenn die Länder es wollen, sollen sie es in ihren Haushalten einplanen. Immer dieses Gefordere, man will was, aber zahlen sollen dann natürlich andere…

  3. das Ticket preisstabil bei 49 € zu halten, ist ja eine nette Idee, aber völlig unsinnig. Letztendlich müssen die steigenen Kosten wie Treibstoffe, Gehälter etc. ja auch finanziert werden. Das kann sicher nicht aus allgemeinen Steuermitteln allein kommen, und sollte es auch nicht.
    Wenn so ein Ticket jährlich um die Inflationsrate teurer werden würde, ist das immer noch weit unterhalb der Preise, die bisher die Verkehrsverbünde u.a. verlangt haben.

    • Das Problem ist doch, dass die Akzeptanz davon abhängt, wie teuer eine Fahrt mit dem ÖPNV ist. Für eine Einzelperson ist evtl. günstiger mit dem ÖPNV, aber als Familie bestimmt nicht. Da ist man selbst mit Parkgebühren günstiger, mit dem Auto in die Innenstadt zu fahren.

  4. Arno Nuehm says:

    „..und den Preis bis mindestens 2030 stabil zu halten, um mehr Menschen in den ÖPNV zu holen…“

    Da ist der Preis zweitrangig, wenn es keinen guten Ausbau gibt. Mein Arbeitsweg sind 20 Minuten Auto oder 2 Stunden Bus fahren. Da kann das Ticket gratis sein, 4 Stunden Busfahrt pro Tag tu ich mir nicht freiwillig an.

  5. Wichtig ist nicht nur eine für die VerbraucherInnen überschaubare Kostenentwicklung beim Deutschlandticket, sondern auch die langfristige Sicherstellung der öffentlichen Verkehrsleistungen. In einigen Bundesländern, selbst in Schleswig-Holstein, das ja „grün“ mitregiert wird, denkt man wegen Finanzierungslücken für den ÖPNV an Einschränkungen bei den Regionalzugleistungen nach. Beide Bund und Länder müssen viel mehr Geld in den Ausbau aber auch den laufenden Unterhalt des ÖPNV stecken. Wer Verkehrsleistungen vom MIV weg verlagern will muß die alternativen Angebote auch finanzieren und langfristig sichern. Ein 49-Euro-ticket und gleichzeitig eine Ausdünnung des ÖPNV-Angebots ist widersinnig. Dann lieber das ticket wieder einstellen und dafür den ÖPNV weiter ausbauen. Den haben auch vor dem 49-Euro-Ticket schon viele Menschen benutzt – ein Ausbau und die langfristige Sicherung der ÖPNV-Leistungen wären also auch ohne 49-Euro-ticket nicht ins Leere finanziert.

  6. Ich würde mir wünschen, dass der Bundesverkehrsminister die Forderung der Landesverkehrsminister und der Verbraucherzentrale aufs schärfste zurückweist. Im Aufgabenbereich des BMDV gibt es wahrlich dringender zu erledigende und zu finanzierende Ausgaben als das Deutschlandticket. Die Bahn- und Straßeninfrastruktur wurde viel zu lange stiefmütterlich behandelt. Gleiches gilt für den Ausbau der digitalen Infrastruktur. Dort wäre das Geld sinnvoller zu investieren.

    Die Landesverkehrsminister sollten sich lieber um einen bedarfsgerechten Ausbau des ÖPNV und die Abschaffung von Doppel- und Mehrfachstrukturen in der Organisation des ÖPNV kümmern. Mit den erzielten Einsparungen kann dann ein Teil der langfristigen Finanzierung des Deutschlandtickets abgedeckt werden.

    Die Forderung der Verbraucherzentrale geht weit an der Realität vorbei. Das Deutschlandticket allein holt nicht mehr Menschen in den ÖPNV. Wegen schlechter Erfahrungen, aufgrund mangelnder Qualität und fehlendem Ausbau, werden die Menschen eher davon abgehalten den ÖPNV zu nutzen. Das wäre das Feld, auf dem sich die Verbraucherzentrale betätigen sollte.

    Berufspendlern wäre eine Preissteigerung für das Deutschlandticket durchaus, auch nach eigenem Bekunden, zuzumuten. Aber auch hier gilt der Ruf nach Verbesserungen des ÖPNV.

  7. Um mehr Menschen in den ÖPNV zu holen, muss das Ticket sehr viel günstiger werden, auch und gerade mit Blick auf die Nachteile, die der öffentliche Nahverkehr mit sich bringt und in Teilen auch immer haben wird, völlig egal, wie gut der Ausbau ist und wie eng die Taktung. Das 9-Euro-Ticket war ein sehr guter Ansatz und vielleicht die beste Idee, die die Politik in den letzten Jahrzehnten hatte. Leider wurde auch das erwartungsgemäß wieder zerredet.

    • Selbst ein für die Nutzer kostenfreier ÖPNV hätte im Autoland Deutschland keine Chance. Wer den MIV einschränken will und denkt, der ÖPNV wäre dafür die Alternative, vergisst die Wirkung unserer Automobil- und ihrer Zulieferindustrie.

      Das 9-Euro-Ticket war alles andere als ein „sehr guter Ansatz“. Man musste es gar nicht groß zerreden, denn es hatte für die Allgemeinheit mehr Nachteile als Vorteile. Aufgrund der Erkenntnisse aus dem Großversuch 9-Euro-Ticket, hätte man das Deutschlandticket ohne strukturelle Verbesserungen niemals einführen dürfen.

      Wenn die Wirtschaftsleistung des Staates nicht ausreicht, um eine dauerhafte Finanzierung solcher Projekte sicherzustellen, dann muss man sich mit dem Gedanken anfreunden, sie wieder zu eliminieren.

      • Welche Nachteile hatte die Allgemeinheit denn davon? Und das strukturelle Verbesserungen notwendig gewesen wären und nach wie vor notwendig sind, wird wohl niemand bestreiten. Aber sowas wie überfüllte Züge, die es seinerzeit sicherlich gab, als Argument zu nehmen, scheint mir zu kurz gedacht. meiner Meinung nach sind da ein paar Dinge zusammen gefallen: Es war ein neues Produkt, es war günstig und es war Ferienzeit. Selbstverständlich haben sich dann zunächst einmal viele Menschen darauf gestürzt. Aber ebenso selbstverständlich hätte dieser Ansturm auch wieder nachgelassen. Und erst dann hätte man gesehen, was das im normalen Alltag wirklich ausmacht.
        Und die Wirtschaftsleistung reicht für eine dauerhafte Finanzierung solcher Projekte nur deshalb nicht aus, weil es politisch nicht gewollt ist. Wenn ich mir anschaue, was für Beträge an anderer Stelle einfach so aus dem Ärmel geschüttelt werden, ist es nicht Geld, woran es mangelt.

        • >>Welche Nachteile hatte die Allgemeinheit denn davon?

          Die Finanzierung des 9€- und des Deutschlandtickets verschlingt Unsummen, die für die Allgemeinheit nutzbringender eingesetzt werden müssten. Wenn das kein Nachteil ist?

          • Auf der anderen Seite hat das 9-Euro-Ticket vielen die Möglichkeit eröffnet, günstig und unkompliziert den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen. Nun kann man sich natürlich darüber streiten, was tatsächlich nutzbringend ist, aber ich denke nicht, dass man das hier ernsthaft bestreiten kann. Zudem ist doch die Frage, was mit den Mitteln stattdessen gemacht wird. Und mit Blick auf die letzten Jahre habe ich wenig Hoffnung, dass die, die darüber verfügen, dass zum Wohle der Allgemeinheit einsetzen würden.

    • Das Ticket ist jetzt schon quasi geschenkt, noch günstiger muss es nicht werden.

      • Es mag davon abhängen, in welchen Dimensionen man sich sonst bewegt, aber 49 Euro sind weit weg von „quasi geschenkt“. 9 Euro war ein Betrag, den die meisten leicht aufbringen konnten, da hat man sich das Ticket auch schon mal ohne konkreten Anlass gekauft und wenn man es brauchte, war es da, wenn nicht, war es nicht so tragisch. Bei 49 Euro ist das ganz anders, dass muss sich schon rechnen. Und so ist es eben auch eine Frage, was man wirklich erreichen möchte. Und wenn das Ziel sein soll, möglichst viele Menschen zum ÖPNV zu bekommen, sind 49 Euro weit über dem, was der Sache dienlich ist.

  8. Eigentlich wird über die CO2 Steuer mehr als genug Geld eingenommen um das Deutschlandticket zu finanzieren.

    Statt jeden (unabhängig vom Einkommen) ein Klimageld (das dann in klimaschädliches investiert wird) zu zahlen wäre die Finanzierung von deutschlandticket, ÖPNV & Bahninfrastruktur sinnvoller & nachhaltiger.

    Aber als erstes müsste die Zahl der Verkehrsverbünde & Verkehrsbetriebe reduziert werden. Fast jedes Dorf hat einen eigenen Betrieb mit entsprechender Verwaltung und hoch bezahlten Chefposten die häufig mit abgehalfterten (Lokal-)Politikern besetzt werden.

    Deutschland hat 450 Verkehrsbetriebe und 75 Verkehrsverbünde und tausende Tarifzonen.

  9. Ich weiß ja nicht. Wäre es nicht zielführender, den Preis für eine gewisse Zeit anzuheben, somit weniger Fahrgäste in den maroden ÖPNV zu zerren und das Geld in den so dringen nötigen Ausbau zu stecken? Danach könnte man die Preise wieder senken und es der Bevölkerung als Win-Win verkaufen.
    Meine Erfahrungen mit dem ÖPNV z.B. sind in den letzten Monaten derart negativ, dass ich seit über 10 Jahren zum ersten Mal wieder überlege, mir ein Auto zu besorgen. Sehr schade.

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