Kostenloses WLAN in der Bahn sorgt für Widerstand bei Elektrosensiblen

Eigentlich eine tolle Neuerung bei den Schweizer Eidgenossen. Die SBB in der Schweiz will in hundert Bahnhöfen kostenloses Internet für alle realisieren, ein Umstand, von dem wir hier in Deutschland sicherlich noch lange träumen dürfen. Doch das kostenlose Internet für alle sorgt nicht nur für allgemeine Freude, denn der Widerstand regt sich bei einigen Menschen, wie der Tagesanzeiger in der Schweiz berichtet. Elektrosensible Menschen beklagen sich, dass sie über Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, gar Herzrasen leiden, wenn sie in die Nähe von WLAN kommen.

Foto am 15.08.13 um 12.42 #2

Für diese Menschen ist das kostenlose Internet an den Bahnhöfen eine Katastrophe, sie bezeichnen es als Zumutung und befürchten, nicht mehr Bus und Bahn fahren zu können. So wird Ingenieur Peter Schlegel, Fachmann für Messungen und Vertreter von Elektrosmogbetroffenen, zitiert, dass WLAN eine der aggressivsten Funkstrahlungsarten sei, welche zahlreiche Beschwerden und Schlafstörungen auslösen kann. So fordert man nun, dass der Zugang nur an speziell gekennzeichneten Plätzen des Bahnhofsareals möglich sein. Die Schweizer Bahn SBB sieht allerdings keine Probleme und verweist auf Studien, dass die Belastungen für Menschen an einem Bahnhof etwa vergleichbar mit der Situation in einer städtischen Umgebung sind. Was meint ihr zu elektrosensiblen Menschen und ihren Befürchtungen? Ist was dran, oder sollten sich die Leute eher den Aluhut aufsetzen?

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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113 Kommentare

  1. Maximilian Neumaier says:

    Es gibt wirklich elektrosensible Leute, habe mich damit schon mal mit einem Arzt unterhalten. Für diese wird die große Verbreitung von (öffentlichen) WLAN Netzen zu einem sehr großen Problem.

  2. Timo Ostrowsky says:

    Ich wohne sehr ländlich und haben kein WLAN im Umkreis, was meine Device anzeigen.
    Und zu Hause, ist alles verkabelt und WLAN, wenn nur Zeitlich begrenzt.
    Nachdem ich mal in der Nähe eines WLAN-Hotspot gestanden habe, und meine *EGGS* vibriert hatten, passe ich etwas mehr auf.
    Man kommt nicht um das ganze, aber man kann es minimieren.

  3. Geiles Bild 😀 und meiner meinung nach totaler schwachsinn 😉 sonst müssten wir daheim ja die ganze zeit mit ner asperin infusion rumrennen 😉

  4. Ich sehe es schon in einigen Wochen in den Nachrichten:
    „Mehrere Tausende beschweren sich über Kopfschmerzen im Zusammenhang mit WLAN auf Bahnhöfen in der Schweiz“ und „SBB Antwortet: Warten Sie ab, bis wir die Anlagen auch noch einschalten!“ 🙂

  5. Steht dir gut Caschy ! Besser als ein BVB Basecap 😉

  6. Ich bezweilfe, dass irgendjemand das tatsächlich spürt. Es handelt sich dabei um einen Nocebo-Effekt

  7. Das mich beruhigt das

    ich dachte Deutschland sei das einzige Land das sich in Sachen Vorschritt immer wieder selbst ein Bein stellt

  8. Maximilian: Aha, und wie haben die bis heute überlebt? Ich wette, es gibt aktuell auch nur sehr wenige Bahnhöfe, auf denen man kein WLAN-Signal empfängt. Meistens von irgendwelchen privaten, verschlüsselten Netzen.

  9. maze2562013 says:

    Das Thema Top in Szene gesetzt: Mit Alu-Hut gleich noch Anti-NSA Konform 😉 So sitzte ich den ganzen Tag zuhause 😀 – aber mal im ernst – es existieren keine Langzeitstudien zu Thema, bekannt ist aber, dass z.B. Mobilfunkstrahlung praktisch vom User „aufgesogen“ wird – Das Statement der Schweizer erinnert mich an die Debatte mit den E-Zigaretten…

  10. und natels, satelliten, dvb-t und RADIOS strahlen nicht, ja? und kommen auch nicht an bahnhöfen vor? ja?

  11. Witziger weise gibt es bei uns schon an fast allen Bahnhöfen WLAN bisher einfach von Swisscom und ab 2014 dann von der SBB, ist also nichts neues, nur aktuell der Grund warum sich die Fraktion der extrem Sensiblen mal wieder zu Wort melden können

  12. Na ja, das entscheidende ist offenbar das „kostenlos“. Solange es sich um kostenpflichtige Hotspots handelt wird die Kopfschmerzgefahr wirksam auf diejenigen umgelenkt, die wirklich rein wollen in das Netz.

  13. ja, elektrosensible menschen reagieren auf strahlung. wenn sie wissen, dass sie da ist, bzw das vermuten. das sehen mobilfunkbetreiber immer wieder, wenn sie beschwerden über neue funkmasten erhalten, die noch gar nicht funken, sondern nur in der gegend stehen.
    zur beruhigung: die felder eines wlan sind deutlich schwächer als die von handys (sieht man u.a. an der reichweite) und die führen bei den elektrosensiblen in zügen ja nicht zu störungen…

  14. Sich über Menschen lustig zu machen, die an solchen Überempfindlichkeiten leiden, ist ziemlich erbärmlich. So reden nur gesunde Menschen. ich als Allerkiger und Neurodermitiker kann das sehr wohl nachempfinden. Es laufen halt nicht nur gesunde Leute auf dieser Welt herum. Es zeugt von menschlicher Armut sich darüber zu mokieren.

  15. man kann es nie allen Recht machen… für Touristen sicher in Mehrwert, mir selbst bringt es nicht wahnsinnig viel, da ich eine Data Flatrate habe.

  16. @Thomas: Die verschlüsselten sind ja nicht so schlimm. Die Sorgen nur für Kopfschmerzen, wenn man das Passwort kennt 😉

    Ich finde das ganze übertrieben. Nocebo-Effekt triffts ganz gut. Ich habe auch praktisch rund um die Uhr WLAN um die Ohren. Nachts liegt das Handy 20cm von meinem Schädel weg. Funkt dabei wahrscheinlich auf voller Leistung, hab hier meistens schlechtes Mobilfunksignal. Kopfschmerzen? Nö.

  17. Juhu und wieder ein Teil des Sommerlochs gefüllt.

  18. Ich kann mir nicht vorstellen, wie solche empfindlichen Leute bis jetzt überlebt haben sollte, alleim beim Gang über einen normalen Bürgersteig müssten diese doch schon umkippen, empfängt man doch dort auch schon ein dutzend und mehr private WLAN-Netze, wenn Mehrfamilienhäuser in der Nähe stehen….

  19. @draftec: das komische an der Kritik ist ja, dass es schon jetzt nahezu an allen Bahnhöfen WLAN gibt, einfach nicht kostenlos sondern vom Provider Swisscom…, sprich es wird sich nicht wirklich etwas verändern.

  20. Es gibt eine große Studie zu diesem Thema. Dabei wurden selbsternannte elektrosensible eingeladen und unter einem Vorwand (um nocebo auszuschließen) untersucht. Ergebnis: nicht ein einziger der elektrosensiblen konnte sagen wann und ob eine Strahlung in ihrer Nähe war.

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