Keine Helmpflicht für Radfahrer geplant

Foto von Tomi Vadász auf Unsplash

Die Bundesregierung plant derzeit keine Helmpflicht für Radfahrer, wie aus einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU hervorgeht. Sie setzt nach eigenen Angaben auf das Prinzip der Freiwilligkeit und betont die Stärkung der Eigenverantwortung der Verkehrsteilnehmer. Der Anteil der Radfahrer mit Helm ist zudem 2022 auf 40 % von 35 % gestiegen. Den größten Anteil daran haben E-Bike Fahrer, sie tragen zu 60 % einen Helm.

Diese Entscheidung ist vor dem Hintergrund relevant, dass drei von zehn Unfällen mit Personenschaden unter Beteiligung von Radfahrern als Alleinunfälle klassifiziert werden, was im Jahr 2022 insgesamt 97.212 Unfälle, 474 getötete und 97.856 verletzte Radfahrer bedeutet. Die Unfälle ereigneten sich überwiegend tagsüber und in den wärmeren Monaten. Darüber hinaus plant die Bundesregierung, die Sicherheit für Radfahrer durch neue Maßnahmen wie optionale Fahrtrichtungsanzeiger und Warnblinker für Fahrräder zu erhöhen. Zahlen für die ausgesetzte Dynamopflicht hat sie nicht genannt.

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45 Kommentare

  1. Ich bin da auch ganz klar für Eigenverantwortung.

    Es steht mir auch frei mich mit einem Fallschirm aus einem Flugzeug zu stürzen was ebenfalls gefährlich ist, dafür aber sehr viel Spaß macht.

  2. Die Welt brennt, überall Krieg. Die Politik so: Gängelt ihr Radfahrer? Ne, grade nicht. 😀

    • Naja, die Opposition sucht nach populistischen Argumenten gegen die regierenden Parteien. Etwas kindisch aber so läufts halt. Hauptsache die kriegen die wichtigen Sachen auch gebacken (aber das schafft wohl keine der etablierten Parteien)

      • In dem Falle will die Union eher unter dem Vorwand der Sicherheit den Radverkehr bekämpfen. Will man wirklich weniger tote Radfahrer, dann müsste man als allererstes ein automatisches Tempolimit bei fehlenden Radwegen außerorts einführen (sowie eine relativ kurzpflichtige Pflicht zum flächendeckenden Bau solcher) und gleich danach alle LKW ohne Abbiegeassistenten stilllegen. Von den rund 70 bisher dieses Jahr durch Verschulden eines Autofahrers zu Tode gekommenden Radfahrern waren nämlich etwa 40 auf diese beiden Probleme zurückzuführen.

  3. Ich arbeite im Schwerpunktkrankenhaus unserer Region auf einer anästhesiologischen Intensivstation.
    Dieses hat auch eine Neurochirurgie, zu unseren Patienten zählen auch solche mit Schädel-Hirn-Trauma.
    Man sieht einen deutlichen(!) Unterschied zwischen den Patienten, die ohne Helm mit dem Fahrrad verunfallt sind, und denen, die einen auf hatten.
    Letztere haben ein deutlich besseres Outcome.

    • Das werden die selbstbestimmten Radfahrer nie begreifen, dass es um ihre Sicherheit geht. Alle anderen sollen etwas zur Sicherheit der Radfahrer beitragen, aber selbst sind sie einfach zu dumm. Nur so nebenbei, ich fahre täglich mit dem Rad, mit Helm.

      • Ja richtig, um IHRE Sicherheit. Und nicht um die Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer. Also Selbstbestimmtheit erhalten und nichts über regulieren, völlig richtig so.

        Persönlich fahr ich 2 km zum Bahnhof auch ohne Helm, wo soll ich am Bahnhof auch damit hin? Wenn ich sportiv Rad fahre hab ich immer einen auf. „Gebraucht“ hab ich ihn bisher aber eigentlich noch nie, trotz etlicher Stürze bei meinem liebsten Hobby – inkl. Schlüsselbeinbruch. Aber der Kopf war nie involviert…

        • Einmal involviert reicht aus um bleibenden Eindruck zu hinterlassen.
          Du kannst an jedem Körperteil Schaden nehmen und kannst noch gut dabei wegkommen.
          Ein unglücklicher Treffer am Kopf reicht aus um als sabbernder Lappen zu enden.
          Es gibt schon einen Grund warum ein Helm immer die erste Maßnahme zum Selbstschutz, egal in welcher Sparte, ist.
          Mein letzter Abstieg vom Bike endete mit einem Schlüsselbeinbruch und einem gebrochenen Helm, da ich die einzige Wurzel im Weg mit dem Kopf traf. Möchte nicht wissen wie es ohne Helm ausgegangen wäre.

  4. Das ist für mich seit Jahren nicht nachvollziehbar. Auch bei einem E-Scooter. Sämtliche Regeln, aber einen Helm bekommen sie nicht hin. Ein Mofa dagegen braucht einen Helm. Auch eine Kennzeichenpflicht für Fahrräder/E-Bikes sehe ich mittlerweile als notwendig an. Als Auto/E-Scooter/Motorrad- und Radfahrer würde ich eine Helm- und Kennzeichenpflicht (Haftpflicht) als notwendig erachten.

    Dieses Jahr haben mir 2 Radfahrer die Vorfahrt genommen, der erste ist über meine Haube auf seinem Kopf gelandet. Er hatte einen Helm auf, der danach aus zwei Teilen bestand. Er hatte Glück gehabt. Der andere ist bei Rot über eine Ampel gefahren und mit in die Seite – er hatte nicht so viel Glück und kam mit schweren Kopfverletzungen ins Krankenhaus. Er hatte natürlich auch keine private Haftpflicht und jetzt renne ich meinem Geld hinterher (2.500 € Schaden). Ich bin bestimmt kein Einzelfall, sowas passiert tagtäglich.

    Wenn ich mit 2 Rädern unterwegs bin, trage ich immer einen Helm. Motorrad sowieso 😉

    • „Dieses Jahr haben mir 2 Radfahrer die Vorfahrt genommen“
      Das Problem lässt sich auch mit Helm nicht lösen:
      Und zu der Haftpflichtsache noch der leicht zynische Hinweis: Die Autoschäden werden durch Helm eher größer statt kleiner.

  5. Es gibt ein Land auf dieser Welt mit sicherer und fast überall verfügbarer Infrastruktur für Radfahrer – trotz vieler bis zu fünfstreifigen Autobahnen – wo fast kein Radfahrer einen Helm trägt und viel weniger zu Schaden kommen. Da wird Radfahrern durch die Erwähnung im Polizeibericht „trug keinen Helm“ auch nicht automatisch und regelmäßig eine Mitschuld angedichtet. Grüße an die Niederlande (und immer mehr Frankreich).

    • Die Infrastruktur ist aber auch der Hauptgrund, warum man in NL keinen Helm braucht: Die haben sichere Radwege und auf Radfahrerrücksicht trainierte Verkehrsteilnehmer.
      Wenn man beim Türenöffnen den Holländergriff benutzt braucht der Radfahrer keine Schutzausrüstung.

      • Ich hab eine Weile in München gewohnt. Dass dort Radfahrer bei rot drüber fuhren war ein täglicher Anblick im Berufsverkehr. Ich denke die NL Radfahrer sind einfach schlauer

        • Die Infrastruktur ist besser, wie geschrieben.
          Dazu gehören auch weniger dauerrote Ampeln für jene, die nicht so schnell beschleunigen.

        • Nicht die Radfahrer sind schlauer, sondern die Infrastruktur.
          Da muss man nicht sinnlos bei Regen an einer verlassenen Kreuzung minutenlang auf Grün warten.
          Wenn sonst kein Verkehr ist springt die Ampel auf Grün, wenn man sich als Radfahrer nähert.
          Wenn man wirklich mal Rot hat herrscht so ein Verkehr, dass man nicht auf die Idee käme, einfach loszufahren. Muss man auch nicht, weil es nach dem Druck aufs Knöpfchen gefühlt höchstens eine Minute dauert, bis man Grün bekommt.

    • Wieso erinnert mich das nur so hart an die Argumentation aus der Vergangenheit, als es darum ging, die Gurtpflicht einzuführen?

      Was ist nur so verdammt schlimm dran, seine Birne mit einem Helm zu schützen?!

      • Ganz einfach, es sieht hässlich aus und nicht jeder mag etwas straff auf dem Kopf geschnallt haben.
        Ich sag nicht dass das meine Meinung dazu ist, aber genau das wirst du von den Leuten hören.

        • Im Zweifel ist die Birne halt matsche. Auf den Grabstein kann man dann schreiben:“ der Helm war zu Steam auf dem Kopf und sah doof aus!“

        • Ich finde nen Dreipunktgurt auch verdammt häßlich und der spannt so unangenehm auf meinem adipösen Autofahrerbauch. Ich kann diese Gurt-Pflicht-Gängelung absolut nicht verstehen. Und texten will ich gefälligst auch während der Fahrt. Und im Auto rauchen sowieso. Das ist meine Freiheit!

        • Es gibt auch hässliche Menschen bei denen der Helm was verdeckt von der Hässlichkeit. Dein argument ist keins

      • Ja, kann ich auch nicht verstehen. Die Helmpflicht ist doch nur die vollkommen richtige Steigerung zur Gurtpflicht. Im Auto gehört der Helm einfach dazu. Gibt eine Menge Kopfverletzungen bei Autounfällen. Im Motorsport ist der Helm auch Usus.

  6. Die erwähnte Statistik ist doch Müll:

    Personenschaden heißt auch ich hab mir ein Bein gebrochen oder eine Knieprellung etc. Gegen all das hilft kein Helm.
    Und was ist denn mit den anderen Unfällen? Vlt sollte man den Fokus nicht so sehr auf eigenverschuldete, wahrscheinlich meist glimpfliche Unfälle, legen, sondern dort wo 100kg (Fahrer plus Fahrrad) auf 1.500 kg trifft.

    • Selbst wenn du ohne Helm mit dem Rad umkippst, ist die Gefahr für schwere Kopfverletzungen sehr hoch. Ein Helm ist hier ein guter Schutz.
      „Eigenverantwortung“ na klar, zahlt ja alles die Kasse. Ach so, dann sollte man doch auch eigenverantwortlich die Kosten selbst tragen. Erinnert mich hier alles a bisserl an das kürzlich stattgefundene Virenthema. „Ich lass mir nix vorschreiben“ als Grundhaltung.

      • @Gidiano

        Sowas von 100% Zustimmung zu *jedem einzelnen* Satz von Dir!
        Danke! 🙂

      • Aber vollkommen richtig. Schau mal wieviel Alte Menschen auf den Kopf fallen wenn sie stürzen!
        Also Helmpflicht für Fussgänger!
        Autofahrer haben sich auch an Anfang gegen die Gurtpflicht gewehrt, aber ist jetzt akzeptiert.
        Nein, keine Satiere… schaut mal die Fussgänger Statistik an.

  7. Eigenverantwortung!? Ja klar, dann bitte auch bei der Anschallpflicht im Auto!
    Im Ernst, hat schon seinen Sinn…der Gurt im Auto und der Helm aufm Schädel! Wenigstens für Minderjährige fänd ich das angebracht, um die Eltern in die Pflicht zu nehmen!
    Es gibt gesetzliche Pflichten, die sind ganz sicher schwachsinnig…eine Helmpflicht beim Fahrrad fahren würde ganz sicher nicht dazu gehören!

  8. Ich bin da auch ganz klar für Eigenverantwortung.
    Wer klug ist schützt sich, bei den anderen ist der Inhalt den Schutz wohl nicht wert…

    • Dieses Eigenverantwortungs-Der-Staatsollsichdaraushalten Gerede geht mir bei solchen Themen auf die Nerven. Ich arbeite in einer neurologische Frührehabilitation und sehe tagtäglich die Folgen von unbehelmten Fahrradunfällen. Kleine Überraschung, die meisten Menschen, die solche Stürze/ Unfälle erleiden, sterben nicht an Ort und Stelle, sondern landen mit schweren Hirnschäden nach neurochirurgischen Interventionen in Krankenhäusern wie unserem. Danach geht’s meistens allerdings im Leben der Leute nicht mehr so weiter wie davor. Die sind oft genug schwere Pflegefälle und gehen mit 24h-Pflege wieder nach Hause oder landen in (unterfinanzierten) „Pflege-WGs“ bzw. Pflegeheimen und siechen von einer medizinischen Komplikation zur nächsten. Da zu sagen, Helmtragen beim Radfahren ist Eigenverantwortung und wer klug ist, schützt sich ist a, menschenverachtend und zynisch und b, volkswirtschaftlich dumm. Am Ende zahlen wir (die Gemeinschaft) nämlich mit Pflegeversicherungsbeitrag und KK-Beitrag drauf. Konsequenterweise schaffen wir die Helmpflicht auf dem Motorrad und die Gurtpflicht im Auto auch gleich mit ab. Gut für meine Branche …

      • Nur werden diese Verletzungen ja nicht durchs Fahrrad verursacht, sondern vor allem durchs Auto. Bevor wir Radfahrer als Opfer die Verantwortung dafür geben, sollten wir lieber andere DInge tun. Tempo 30 innerhalb von Ortschaften und eine gute Fahrradinfrastruktur die Konflikte mit Autos entschärft und Unfälle vermeidet.

        Eine Helmpflicht wird eher dafür sorgen, dass weniger Leute mit dem Fahrrad fahren und die gesundheitlichen Folgen davon sind noch schlimmer.

        Außerdem nerven mich solche anekdotischen Beweise. Kopfverletzungen sind bei Autofahrer häufiger als bei Fahrradfahrern.

        • Fahrradfahrer fallen nicht nur auf den Kopf, wenn sie vom Auto angerempelt werden. Oftmals passiert das auch umgekehrt, oder während sie Fußgänger über den Haufen fahren…
          Gerade jetzt im Winter auch aufgrund der schlechten Straßenverhältnisse (Glatteis etc)
          Wer unbedingt auf einen Helm wegen der Frisur verzichten möchte, der kann sich auch eines der Airbag-Systeme holen.
          Und wer das als Ausrede nutzt kein Fahrrad zu fahren, der hatte es sowieso nie vor durchzuziehen (bei Regen, Wind, Schnee damit zu pendeln)

        • So ein Blödsinn und das weißt du hoffentlich selbst!

        • Danke!
          Hier wird ganz klar nicht bei Ursache/Wirkung unterschieden.
          Natürlich hilft ein Helm, bei einem Sturz den Kopf zu schützen.
          Hier geht es klar um den Nutzen.
          Eine Helmpflicht würde viele Menschen daran hindern, Fahrrad zu fahren.
          Im Verhältnis dazu passiert nicht genug.
          Und wo wir gerade dabei sind:
          Volksdrogen und Krebs-Auslöser No.1 Alkohol und Tabak?
          Bitte Menschen, die nachweislich Alkohol und Tabak missbrauchen, bitte aus der gesetzlichen Krankenversicherung ausschließen.
          Wollen wir damit jetzt wirklich anfangen?
          Und noch etwas:
          Die Radfahrer, die ich täglich erlebe und die einen Helm tragen sind zu 100%
          1. Zu schnell (nicht, den Verkehrsverhältnissen angepasste Geschwindigkeit) und
          2. Aggressiv (halten drauf, weil sie RECHT haben

          Also regt euch mal ab und kommt mit Daten.
          Eine Maßnahme muss nämlich verhältnismäßig sein.
          Und das ist eine Helmpflicht einfach nicht.

      • zu a) Ja, der Kommentar war zynisch/sarkastisch gemeint, das hast du richtig erkannt.
        zu b) auch etwas menschenverachtend – denn es gab in Münster genug Fahrradrüpel die mich blöd von der Seite angemacht haben, warum ich denn Helm tragen würde.

        Generell wäre ich pro Helmpflicht – Fahrradfahrer fallen nicht nur auf den Kopf, wenn sie vom Auto angerempelt werden…

      • Ganz meine Meinung. Man sollte Autos verbieten. Bus und Bahn reicht.
        Womit geschehen alle heftigen Unfälle? Immer mit Autos involviert.
        Weitere für die Volkswirtschaft echt besser.
        Ist halt dass Pendeln nicht mehr so bequem!
        Morgens 1h und abends nochmal. Aber stimmt, das geht ja. Hab ich jeden Tag mit dem Fahrrad. Und ja, ich trage Helm. Aber nur wegen den ganzen Autos die mich jeden Tag schier umbringen!

    • Ganz meine Meinung!

  9. Bin dieses Jahr durch Dänemark geradelt. Da haben wir Touris uns an unseren Helmen erkannt. Das einzige was noch häufig gesehen habe, aber auch nicht in beeindruckender Zahl , ware Airbag-“Helme”. Irgendwie mehr Leute auf dem Rad und Sicherer fühlte es sich auch noch an. Seltsam? Diskutieren die auch über Helmpflicht?
    Was bringt eigentlich ein Helm wenn dich ein LKW übersieht, oder ein SUV dich mit 50 umfährt. Da gibts doch sicher Studien zu 😉
    Was würde eigentlich mehr bringen, sichere Infrastruktur für Fußgänger und Radfahrer oder Helmpflicht? Was ist günstiger?
    Was macht ich eigentlich mit den ganzen Verkehrsteilnehmern mit Nummernschild die mich täglich nötigen, mir die Vorfahrt nehmen oder auf andere Art mein Leben oder das meiner Kinder mit regelwidrigen und vor allem rücksichtslosen Verhalten gefährden? Soll ich die alle anzeigen? Ansprechen lass ich mittlerweile lieber. Das endet selten schön. Was bringt mir da jetzt ein Nummernschild genau.
    Wenn man immer diese Geschichten hört, “mir haben zwei Radfahrer die Vorfahrt genommen”.
    Alter fahr mal in irgendeiner deutschen Großstadt, vielleicht mit Ausnahme von Münster, einen Tag Fahrrad im Straßenverkehr. Dann können wir ja mal auf Augenhöhe reden.
    Persönlich glaub ich ja noch nicht mal, dass die Infrastruktur uns rettet. War diese Jahr auch in Südschweden radeln. Auch nicht so die Killerinfrastuktur, wenn auch Lichtjahre von dem in Deutschland üblichen entfernt. Aber überall entspannter Verkehr. Rücksichtsvolles miteinander, selbst in Malmö. Wenn eine Situation unklar ist, erstmal langsam und schauen was los ist. Mir hat in einer Woche ein einziger Mensch die Vorfahrt genommen. War n Deutscher.

  10. Ich selbst bin ganz klarer Befürworter der Helmnutzung. Mich haben aber mal die Gründe interessiert, die dagegen sprechen.

    Bei Wikipedia gibt es diesbezüglich eine schöne Zusammenstellung, welche unter anderem folgenden Punkt enthält: „ Weiterhin führt selbst eine geringe Abnahme der Fahrradnutzung zu einem Verlust an Gesundheitsnutzen durch Körperbewegung, der eine mögliche Verringerung des Verletzungsrisikos überkompensiert und in der Summe zu einem schlechteren Gesundheitszustand der Bevölkerung führt.[34]“ https://de.m.wikipedia.org/wiki/Fahrradhelm

    • Habe nicht das Gefühl, dass die Gurtpflicht zu einer geringeren Autonutzung geführt hat. Insofern: Steile These Deiner Quelle.

      Alles eine Sache der Gewöhnung. Für mich gehört Gurt zum Autofahren und Helm zum Radfahren. Nutze Beides ohne Nachzudenken auch gerne für wenige Meter auf dem Parkplatz.

      Meine Kinder haben Helm seit ihren Laufrädern, aber vielleicht liegt es auch nur an den statistisch nicht 100% belastbaren eigenen Erfahrungen aus Rettungsdienst und Notaufnahme, wer weiß das schon?

      Ich halte es für normal, dass unser Staat uns vor Risiken schützt, wenn der Eingriff vertretbar (Frisur!) und das theoretische Risiko (erhebliche Kopfverletzung bis Tod) enorm ist, auch wenn es bis auf die Behandlungskosten nur höchstpersönliche Risiken sind.

      Habe mich übrigens gerade die Tage dafür eingesetzt, dass diw Betriebsfahrräder, um verschiedene Standorte innerhalb der Stadt zu erreichen nur noch mit Helm ausgegeben werden.

    • Dazu gibt es ja dutzende Studien aus Australien – neulich hatte ich wieder eine zu „typischen Radfahrern“ in verschiedenen Ländern. Eben dort gibt es praktisch NUR Rennradfahrer, die „zum Spass“ (=Sportklamotten und keine Tasche dabei) fahren. Selbst in den USA sind Alltagsradler häufiger.

    • Und genau das peilen die typischen deutschen Autofahrer einfach nicht.
      Deswegen ist eine Helmpflicht allgemein und, vor allem bei älteren, kontraproduktiv. Damit würden sogar mehr sterben und schlechter in ihrer Gesundheit werden.
      Statistik ist doch öfters überraschend!

  11. Und wo ist die Frage nach einer Helmpflicht für Autofahrer? Die haben nämlich ein höheres (!) Risiko von Kopfverletzungen.

  12. In ganz Europa haben nur zwei Länder eine Helmpflicht, darum verstehe ich gar nicht, warum ausgerechnet darüber diskutiert werden sollte. Als man in Australien eine Helmpflicht eingeführt hat, hat das die Leute davon abgehalten, Rad zu fahren. Darum lebt man da jetzt ungesünder und stirbt früher.

    Viel interessanter finde ist, dass die Regierung nun blinkende Lichter am Rad erlauben will. Die sind in D. bisher verboten, weil man angeblich dadurch die Distanz zum Rad nicht mehr abschätzen kann. Seltsamerweise sieht man aber auch das nicht in ganz Europa so…

  13. Als Autofahrer habe ich eine Gurtpflicht. Als Motorradfahrer eine Helmpflicht. Als Rollerfahrer eine Helmpflicht. Warum nicht auch als Radfahrer/eScooter-Fahrer eine Helmpflicht?

    Ein Helm schützt den Radfahrer. Der Radfahrer ist Teil des Strassenverkehrs, also sollte es im eigenen Interesse / im Interesse des Miteinanders sein im Strassenverkehr.

    Wir haben leider nicht eine Rad-Infrastruktur wie in NL oder DK. Und selbst dort tragen viele Helme- zur Sicherheit aller Teilnehmer auf der Strasse. Ein Helm verhindert zwar nicht dass mich ggf. ein Auto übersieht- er kann aber mein Leben retten.

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