Jugend-Digitalstudie der Postbank: Jugendliche nutzen jede Woche fast 64 Stunden das Netz

Laut der Postbank Jugend-Digitalstudie 2023 nutzen deutsche Jugendliche im Durchschnitt 63,7 Stunden pro Woche das Netz. Dabei gibt es aber Unterschiede zwischen den Geschlechtern. So sind Mädchen im Schnitt pro Woche sogar 67,2 Stunden online. Bei Jungen kommt man im Rahmen der Untersuchung auf 60,3 Stunden.

Wenig überraschend: Die meiste Zeit verbringen Teenager am Smartphone im Internet. Jungen nutzen aber häufiger als Mädchen auch mal einen Desktop-Rechner.

Im Vergleich zum Vorjahr – da waren es noch 67,8 Stunden – ist die Internetnutzung bei Jugendlichen jedoch abermals gesunken. Sie liegt jedoch noch immer deutlich über dem Vor-Pandemie-Niveau: 2019 verbrachten die 16- bis 18-Jährigen noch 58 Stunden online. Werden bei der Rechnung zusätzlich Smart-TVs und Spielekonsolen eingerechnet, kommen Teenager in Deutschland auf rund 70 Stunden Online-Zeit pro Woche.

94 Prozent der Mädchen konzentrieren sich in ihrer Online-Zeit auf ihr Smartphone, bei den Jungen sind es 85 Prozent. 58 Prozent der weiblichen, aber nur 46 Prozent der männlichen Jugendlichen surfen mit ihren Tablets. Laptops sind bei Mädchen beliebter als bei Jungen. Dabei ist auch die Nutzungsintensität dieser Geräte bei weiblichen Teenagern höher: Sie verwenden ihr Smartphone 43,4 Stunden pro Woche, Jungen dagegen 30,9 Stunden. Mit ihrem Tablet surfen sie 13,9 Stunden, die männlichen Gleichaltrigen 9,4 Stunden.

Jungen verwenden mit 48 Prozent deutlich häufiger Desktop-PCs als Mädchen (20 Prozent). Auch Spielekonsolen (29 Prozent) und Wearables (13 Prozent) werden etwas mehr von männlichen Teenagern für den Internetzugang verwendet. Hier spiegelt die Intensität ebenso die Vorlieben wider: Jungen surfen 8,9 Stunden mit dem PC innerhalb von sieben Tagen, Mädchen nur 1,6 Stunden.

Dass im Übrigen die Internetnutzung zumindest etwas abgebaut hat, liegt daran, dass im Gegensatz zur Pandemie wieder physische Treffen mehr in den Vordergrund rücken. Dennoch bleibt das Netz bzw. vor allem das Smartphone für Jugendliche eine Allzweckwaffe für Social Media, Shopping, Banking und mehr.

Zu Methodik: Für die Postbank Jugend-Digitalstudie 2023 wurden 1.054 Jugendliche in Deutschland zwischen 16 und 18 Jahren befragt. Auf welche Art und Weise die Befragung genau durchgeführt worden ist, schlüsselt die Bank jedoch in ihrer Pressemeldung nicht auf. Man sollte die Ergebnisse also auch mit etwas Vorsicht genießen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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5 Kommentare

  1. Eine Studie der Postbank, die nichts mit deren Kernkompetenz zu tun hat!? Na das erklärt wenigstens deren Versagen beim Online-Banking und generell! Tschüss Postbank!

  2. Bin mir nicht sicher, ob die Nutzungsdauer noch eine sinnvolle Statistik ist. Es findet nun mal alles online statt: Recherche via Wikipedia, Kommunikation via WhatsApp, Dokumenten via Google Drive, Online-Banking, … selbst Postmarken kaufe ich mittlerweile online. Die Argumentation analog zu „der Junge sitzt immer nur vor dem Fernseher“ ist schon lange nicht mehr valide

  3. Auch ein landläufiges Vorurteil Jungens seien mehr als Mädchen internetaffin oder wie manche es negativ ausdrücken „internetsüchtig“ wird, schenkt man den Zahlen Glauben, widerlegt.

  4. Ich bin Anfang 30 und arbeite allein schon 40 Stunden pro Woche „im Internet“. Dazu abends Fernsehen ausschließlich per Internet. Private Kommunikation etc. Ich würde sagen, ich bin nahezu die gesamte wache Zeit „im Internet“.

    • Hallo Johannes „im Internet sein“ – Du hast Recht: ein schwammiger Begriff. Selbst mein Festnetzteelefon ist eine VoIP-anwendung und hat spätestens mit dem ende von ISDN nichts mehr mit „Telefonie unabhängig vom Internet“ zu tun. Die meisten, wie auch ich, denken bei „im Internet sein“ wohl primär an Nutzung von Browsern, chatplattformen, Diensten wwie Twitter, Mastodon o. ä. Aber selbst mein Radioprogramm kommt kaum noch über UKW sondern über das „Netz“ … also bin ich wenn man es realistisch betrachtet 24 h online. Vermute aber das war mit der Studie nicht gemeint… sondern die interaktive Nutzung von Internet-Diensten …

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