Jimmy PowerWash HW8 Pro: Kabelloser Wischsauger im Test
Das Unternehmen Jimmy dürfte dem einen oder anderen Leser vielleicht schon bekannt vorkommen, immerhin hatten wir die Marke bereits hier, hier und auch hier in entsprechenden Saugertests erwähnt und grundsätzlich sind alle Geräte auch gut bei den Tests weggekommen. Jimmy baut recht hochwertige Saugerlösungen, die oft sogar gut gegen die teure Konkurrenz ankommen können. Ganz neu ist nun der kabellose Wischsauger PowerWash HW8 Pro von Jimmy, den ich mir mal genauer angeschaut habe. Eines sei vorweg schon mal erwähnt: Meine Frau greift mittlerweile lieber zum HW8 Pro als zum bisherigen Handwischer und das, obwohl sie zuerst so gar nicht von der Idee angetan gewesen ist.
Zur Verfügung gestellt wurde mir das Testmuster vom Shop Geekmaxi – auf die Berichterstattung wurde aber natürlich keinerlei Einfluss genommen. Erwähnt sei, dass der Wischsauger dort aktuell zu einem reduzierten Preis von 229,99 Euro zu haben ist. Um den Preis zu erreichen, solltet ihr den Code „LXXS5BPJ“ verwenden. Geliefert wird aus einem EU-Lager. Ihr müsst also weder Zollgebühren noch Einfuhrumsatzsteuer nachzahlen.
Der Jimmy PowerWash HW8 Pro kommt in der gleichen Farbgebung wie der von mir zuvor getestete Hand- und Bodenstaubsauger Jimmy JV85 Pro. Dessen sollte man sich vorher bewusst sein, da ihr hier keinerlei Farbauswahl treffen könnt und vermutlich nicht jedermann Freund der Mischung Violett/Silber ist. Mit seinen 5,43 kg ist der Sauger kein Leichtgewicht, kann aber selbst mit vollem Frischwassertank problemlos quer durch das Haus getragen werden, ohne dass man Bodybuilder sein müsste.
Für das Reinigen von Treppenstufen ist er aber eben nicht nur aufgrund seiner Bauform, sondern auch wegen seines Gewichtes nicht geeignet. Nach dem Auspacken liegen euch neben dem Sauger noch die Reinigungs-/Ladestation, eine 500-ml-Flasche Reinigungslösung, eine zweite Rolle, der Akku, ein Netzteil und ein Reinigungswerkzeug vor der Nase. Alles wirkt sehr gut verarbeitet und ist schnell zusammengebaut.
Die Ladestation hat auch noch ein Körbchen an der Seite angebracht, in dem ihr die Zusatzrolle verstauen könnt. Ansonsten befinden sich darin noch die Ladepins und eine Erhebung auf der Vorderseite, die bei der Selbstreinigung das vom Sauger ausgespritzte Frischwasser auffängt. Am Sauger findet ihr auf der Rückseite den Frischwassertank. Der Schmutzwassertank ist vorne angebracht und der Akku wird hinter einer weiteren Klappe an der Oberseite eingeklinkt. Folgende Spezifikationen besitzt der Jimmy PowerWash HW8 Pro:
Spezifikationen laut Hersteller
- Spannung: 28,8 V
- Nennleistung: 300 W
- Motor: bürstenloser Digitalmotor
- Maximale Laufzeit: 35 Minuten (auf Stufe 1 von 2)
- Kapazität des Frischwassertanks: 0,45 l
- Fassungsvermögen des Schmutzwassertanks: 0,35 l
- Filtertyp: Schaumfilter
- Akku: 3.000 mAh
- Ladezeit: 5 Stunden
- mitgelieferte Reinigungslösung: 500 ml
- maximale Lautstärke: 80 dB
- Anpressdruck: 15 kPa
- Gewicht: 5,43 kg
- Preis: rund 299 Euro (zzgl. Versand/Import)
Eine Kleinigkeit, die mir hier aber beim Hantieren mit dem HW8 Pro gefällt: Die einzelnen Klappen und Behälter rasten mit einem spür- und hörbaren „Klick“ ein, wodurch ich sicher sein kann, dass sicher losgelegt werden kann. Nicht ganz so gut gefällt mir, dass der kleine Stoffring am Auslass des Frischwassertanks direkt nach dem ersten Befüllen schon lose war, also nur noch mit gutem Willen aufliegt. Zwar konnte ich hierdurch nun nicht feststellen, dass da Wasser aus dem Tank austräte, dennoch wirkt die Verarbeitung bei diesem Detail undurchdacht.
Selbiges gilt für die Beschichtung der Oberfläche am Bürstenhalter. Schon nach wenigen Saug- und Wischvorgängen entlang von Schranktüren oder unter Kommoden, sind Teile verkratzt oder die Farbe ist an einigen Stellen gar komplett ab. Das darf so schnell nicht passieren, zumal wir gerade an unseren Möbeln eh vorsichtig damit hantieren.
Am Handgriff befinden sich an der Oberseite zwei Knöpfe zum Ein- und Ausschalten und zur Wahl der jeweiligen Reinigungsstufe. An der Innenseite des Griffs findet ihr dann einen weiteren Knopf, den ihr zwischendurch betätigen müsst, damit vorn aus dem Bürstenkopf ein Fächer mit Frischwasser gesprüht wird, den ihr dann zum Wischen nutzen sollt. Das hat zum einen den Vorteil, dass die Rolle nicht dauerhaft klitschnass ist und so schnell Wasserrückstände auf dem Fußboden zurückbleiben könnten und zum anderen dürft ihr so selbst dosieren, wie viel und wo ihr Wasser aufbringen wollt. Aufpassen muss man natürlich, da der Wasserfächer schon gut 30 bis 50 Zentimeter vor den Sauger gesprüht wird und so versehentlich an Möbel, Tapete und mehr kommen kann.
Während des Wischvorgangs saugt der HW8 Pro die gesamte Zeit über mit, damit Haare und mehr aufgenommen werden. So soll sich das Gerät auch für Haustierbesitzer eignen. Unser Kater hat beispielsweise nicht nur gerade seinen Fellwechsel hinter sich, sein dauerhaft verengter Tränenkanal sorgt auch dafür, dass hier und da kleine Tränchen auf dem Fußboden antrocknen. Ein ideales Umfeld also für so einen Wischsauger-Test. Auf dem an der Vorderseite platzierten Display lässt sich nicht nur der Akkustand ablesen, ihr erfahrt auch, welche der beiden Reinigungsstufen ihr gewählt habt und seht anhand von Icons, ob es Wartungsbedarf gibt:
Die maximale Laufzeit wird vom Hersteller mit bis zu 35 Minuten angeben, was mit der einfachen Stufe auch durchaus hinkommt. Mit dem zweiten Modus habe ich den Wischsauger dann allerdings schon binnen 15 Minuten leer bekommen, weshalb sich diese Stufe eher für hartnäckige Verschmutzungen eignet. Der Sauger bietet einen automatischen Vortrieb, ihr müsst ihn also nicht schieben, um voranzukommen.
Beim Wischen ist es nun aber so, dass ich tunlichst vermeide, direkt im frisch gewischten Bereich umherzulaufen. Das heißt, dass ich den Sauger entgegen der vom Vortrieb vorgegebenen Richtung oft nach hinten ziehe, da ich mich ja von den sauberen Flächen zurückziehe. Das wird vom Hersteller mit bedacht worden sein, sorgt aber beim Getriebe dafür, dass es hin und wieder meckert. Lasse ich den Sauger einfach nach vorne rollen, behält er zwar eine konstante Reinigungsgeschwindigkeit bei, ich renne aber auch direkt durch die noch immer nassen Bereiche.
Vom Hantieren her sind wir ansonsten echt begeistert. Das Kopfgelenk am Wischer erlaubt es, recht weit um Ecken herumzukommen. Aufgrund seiner Höhe kommt der Saugerkopf leider nicht problemlos unter alle Schränke, etc. Hier müsste also dann noch wieder per Hand nachgewischt werden, sofern nötig. Beim Wischen/Saugen entsteht eine Lautstärke, die in etwa mit aktuellen Saugrobotern zu vergleichen ist und daher wenig bis gar nicht stört.
Was aber in der Tat immensen Lärm verursacht – wenn auch nur für einen kurzen Moment – das ist die Selbstreinigung. Denn wenn ihr mit eurem Wischvorgang fertig seid und den Frischwassertank aufgefüllt habt, dann stellt ihr den HW8 Pro auf die Ladestation. Ist jener dort korrekt eingerastet, haltet ihr die Taste für die Modusauswahl für drei Sekunden gedrückt und schon beginnt die Selbstreinigung. Dabei sprüht der Sauger mehrere Male Frischwasser gegen die Front der Ladeschale (ich hab’s mehrmals ausprobiert, es geht tatsächlich nichts daneben), während die Bürste rotiert und der Sauger auf voller Stufe Schmutzreste und auch das Wasser wieder aufsaugt. Die Walze wird dabei in der Tat ordentlich sauber, nur leise ist wirklich anders. Zwischen 70 und 78 Dezibel lassen sich hier messen, was in etwa einem Rasenmäher gleich kommt. In einer Wohnung, die zwischen mehreren Parteien liegt, könnte das sicherlich zum Streit führen, wenn man das Gerät des Nachts „nur kurz“ reinigen lassen will.
Was uns neben der Handhabung des JW8 Pro besonders gut gefällt ist die Reinigungsleistung. Mit einem üblichen Wischer drückt man mit eigenen Kräften das Wisch-Pad nach unten und reibt auf Verschmutzungen umher, um sie zu entfernen. Die über 5 kg des Saugers und die gleichmäßig rotierende Walze machen hierbei im Vergleich dann in der Tat einen echt guten Eindruck.
Ja, mit dem Handwischer ist man nicht nur wendiger, man kommt auch besser unter Möbel und dergleichen. Der Rest geht mit dem JW8 Pro dann aber deutlich komfortabler, da aufrecht gehend, und sorgt für saubere und auch streifenfreie Fußböden. Bei uns kombinieren sich Holzfußböden mit Fliesenfußböden, auf denen auch hin und wieder nicht nur durch die Katze, sondern auch durch Lebensmittel, weiter Flecke hinterlassen werden.
Klassiker letztens: Mehrere Stellen heller Soße auf dem Holzfußboden im Wohnzimmer. Also grob mit Küchentüchern die Soße entfernt und den Rest mit dem Testsauger wischend entfernt. Hierzu nahm ich dann aber nicht nur Frischwasser, sondern gab dem Ganzen auch eine Kappe des mitgelieferten Reinigers bei.
Ich würde also behaupten, dass ihr für das Sümmchen von knapp 300 Euro ein gut verarbeitetes Gerät erhaltet, das zwar kleine Macken (Lackierung, Dichtungsring am Frischwassertank, Lautstärke bei der Selbstreinigung) besitzt und auch nicht unter alle Möbel kommt – das dafür aber auch ein sehr gutes Reinigungsbild abliefert. Aktuell gibt es den Sauger, wie eingangs erwähnt, mit dem Rabattcode „LXXS5BPJ“ dann sogar für ca. 230 Euro, vielleicht ja für den ein oder anderen ein interessantes Angebot.
Die Ladeschale benötigt natürlich ihren Platz, vollgeladen ist das Gerät erst nach vollen 5 Stunden und auch die Farbe muss einem gefallen. Wer sich damit anfreunden kann, dem möchte ich den Jimmy PowerWash HW8 Pro durchaus nahelegen.
Hätte ihn gerne gekauft, aber leider scheint deren Shop defekt – ein Klick auf „in den Einkaufswagen“ bewirkt nix.
Ich musste den uBlock Origin deaktivieren, dann ging’s.
Liegt im Warenkorb und komme bis zur Kasse. Überlege gerade noch. 🙂
Mir scheint das Gerät für den Preis doch eine Kompromisslösung zu sein. Manuell vorweg zu sprühen finde ich jetzt nicht gerade elegant.
Da wäre es durchaus sinnvoll auf ein Angebot des Tineco S3 für 350€ oder dem kleineren Modell zu warten. Der sprüht automatisch Wasser auf die Rolle und regelt auch die Saugkraft selbst.
https://stadt-bremerhaven.de/nass-trocken-sauger-tineco-floor-one-s3-im-test/
Das Gerät habe ich seit Mai im Einsatz und bin sehr zufrieden. Macken hat der aber mittlerweile auch, da ich jetzt nicht unbedingt zärtlich mit dem Gerät umgehe. 😉