Jabra Evolve2 Earbuds angehört: Gute Allrounder mit Ecken und Kanten
Wer unseren Blog in einer gewissen Regelmäßigkeit liest, der ist garantiert auch schon über den einen oder anderen Test eines Jabra-Headsets oder von Kopfhörern der Marke gestolpert. Das Unternehmen bietet seit langem Audiotechnik für das Privatleben, aber auch für das Business-Leben an. Neu im Portfolio sind die In-Ear-Kopfhörer für das hybride Arbeiten: die Jabra Evolve2 Buds. Ich durfte die kleinen Begleiter probehören und in meinen Arbeitsalltag integrieren.
In dem kleinen Karton erhaltet ihr die Earbuds, die in einem nicht ganz so kompakten schwarzen Case verstaut sind, auswechselbare Ohrstöpsel in verschiedenen Größen, ein Ladekabel und etwas Papierkram. Das Case ist leider mit 75 x 38 x 28 mm zu groß, um es in die kleine Zusatztasche der Jeans zu packen. Da passen die AirPods Pro hervorragend hinein, die Jabra Evolve2 Earbuds eben bedauerlicherweise nicht.
Die fliegen dann entweder in eurem Rucksack, eurer Tasche oder in eurer Hosentasche herum. Zum Case gibt es an und für sich nicht zu viel zu sagen. Am Kopf hat man das Jabra-Logo platziert, während die Front eine kleine LED und das Teams-Logo ziert. Die Kopfhörer kommen nämlich mit einer Zertifizierung für Microsoft Teams. Das Etui ist außerdem per Qi-Standard kabellos aufladbar und zeigt das auch durch das entsprechende Logo am Fuß. Hinten ist, etwas deplatziert, der USB-C-Anschluss zum Laden vorgesehen worden.
Die Earbuds sitzen wie heutzutage üblich im Case und werden dort magnetisch in Position und auf den Lade-Pins gehalten. Beim Öffnen fällt auch direkt auf, warum das Case so groß gewachsen ist. Zwischen den zwei Ohrhörern steckt noch der für Jabra übliche USB-Dongle. In meinem Fall leider USB-A, gibt es aber auch als USB-C-Variante.
Die Earbuds kommen in einer angenehmen Größe daher, sind aus veredeltem Metall und lediglich durch das Jabra-Logo akzentuiert. Einen Knopf zur Bedienung gibt es sowohl links als auch rechts. Insgesamt hat Jabra hier 4 Mikrofone und 2 VPU (Knochenschallsensoren) verbaut. Das Modell besitzt bereits eine geräuschisolierende Form, hat aber zusätzlich noch eine aktive Geräuschunterdrückung mit an Bord. 6 Millimeter große Treiber sollen indes für ordentlich Krawall sorgen. Doch wie sie klingen, erfahren wir erst nach der Einrichtung.
Die ist aber schnell erledigt. Die Kopfhörer verbinden sich entweder per Bluetooth 5.2 oder dem mitgelieferten USB-Dongle mit bis zu acht Geräten. Mit dem Dongle soll die Reichweite größer sein, das konnte ich in meinem Test jedoch nicht nachstellen. Sowohl Bluetooth als auch der Jabra-Dongle reichen ebenfalls im Haus ordentlich weit. Ich konnte auch keine Abbrüche mit Bluetooth nachvollziehen, die führt Jabra ja gern als Argument für den Dongle ins Feld.
Um die Earbuds nun mit einem Bluetooth-Gerät zu verbinden, haltet ihr die Buttons an beiden Buds für 3 Sekunden und könnt dann die Kopfhörer in den Bluetooth-Einstellungen koppeln. Dauert keine 20 Sekunden und geht ohne Probleme von der Hand. Damit sind die Dinger theoretisch auch schon einsatzbereit. Wer will, kann den Sound selbst noch über die MySound-App verbessern. Dort könnt ihr unter anderem den Equalizer verstellen oder einen Hörtest durchführen und ein auf euch abgestimmtes Klangprofil erzeugen lassen.
Die Bedienung der Buds erfolgt über die Buttons. Dabei könnt ihr am linken Bud die Musik steuern und den Sprachassistenten aufrufen, während ihr rechts Teams öffnet, Anrufe beantwortet, das Mikro stumm schaltet und mehr. Man benötigt ein wenig Zeit, bis man sich an die Kombinationen gewöhnt hat. Ich persönlich finde, dass die Earbuds gut in meinen Ohren sitzen, sie drücken auch nach längeren Meeting-Sessions nicht. Hier müsst ihr aber selbst ausprobieren, jedes Ohr ist einzigartig, da nützt euch mein Erfahrungsbericht nichts.
Ich habe die Evolve2 Earbuds sowohl zum Arbeiten als auch zum Musikhören zwischendurch genutzt. Beides können sie einwandfrei. Die Mikrofon-Qualität ist ordentlich, mein Gegenüber sagte gelegentlich lediglich, dass ich etwas leise sei. Das konnte ich über die Teams-Einstellungen aber beheben. Bei FaceTime hatte ich gar keine Lautstärken-Probleme. Die Buds schalten bei Meetings und Anrufen automatisch in die Geräuschunterdrückung, was ich persönlich nicht schlecht finde. Der nahtlose Wechsel zwischen den Geräten funktionierte auch gut. Hörte ich auf dem Mac Musik und auf dem iPhone kam ein Anruf ein, sprangen die Buds direkt herum.
Klanglich sind die Earbuds auf einem guten Niveau. Sie haben einen Hang zum Bass und bringen den auch in den niedrigen Lautstärken in den Vordergrund. Bei Lux Aeterna von Metallica sorgt das beispielsweise dafür, dass man ständig von einem dumpfen Wummern begleitet wird, das logischerweise dazugehört, mir aber zu vordergründig ist. Dadurch geht die Transparenz in den Mitten und Höhen etwas flöten. Das ist nun nicht so, dass da keine Details zu hören wären, aber das geht sicher besser.
Now We Are Free ist einer meiner Lieblingstitel aus dem Bereich der Soundtracks. Gladiator ist ein großartiger Film mit einem großartigen Soundtrack. Gerade bei diesem Titel kann man gut nachvollziehen, ob Kopfhörer Musik kontrastreich zum Nutzer bringen können. Das gelingt den Earbuds ziemlich gut. Der tiefe Bassteppich trägt die Mitten und Höhen, die mehr Präsenz zeigen könnten.
Zu guter Letzt noch was von Daft Punk. One More Time ist gut, um auch mal ohne Bass in die Mitten und Höhen reinzuhören. Gerade bei der Stimme kann man stellenweise leichte Unsauberkeiten in den Höhen ausmachen, die teilweise ins Quietschige driften. Kommt ganz auf den Musikgeschmack an, ob die Earbuds einen ansprechen oder nicht. Mag bei dem einen oder anderen zu kritisch rüberkommen, aber ich finde, Potenziale sollten angesprochen werden. Ihr wollt ja nicht die Katze im Sack kaufen. Aber man muss auch beachten, dass das keine reinen Kopfhörer sind, sondern man es hier eher mit einem Alleskönner zu tun hat. Die können selten alles perfekt. Und für Audiophile sind die Dinger ohnehin nichts.
Die aktive Geräuschunterdrückung ist meiner Meinung nach ordentlich, kann aber nicht mit den Earbuds von Sony oder den AirPods Pro 2 mithalten. Dennoch kommt man damit relativ ungestört auch durchs Büroleben. Auch Hearthrough ist „okayish“. Auch das können die anderen jedoch besser. Da macht Apple meiner Meinung nach aktuell niemand etwas vor. Der Modus ist hier etwas dumpf und nicht ganz so transparent wie bei den Konkurrenten. Die Akkulaufzeit war in meinem Fall in Ordnung. Durchgehend konnte ich gute fünf Stunden damit telefonieren und Musik hören. Das entspricht ungefähr den Werten des Herstellers.
Zusammenfassend kann man Jabra aber ein gutes Zeugnis ausstellen. Die Verarbeitung ist sehr ordentlich, klanglich kommt man gut weg und für das Arbeiten ist das ein guter Allrounder. Einzig das Preisschild ist etwas hoch. Knapp 300 Euro müsst ihr für das Modell über den Ladentisch wandern lassen. Da würde ich wohl eher zu den Sony WF-1000XM4, den AirPods Pro 2 oder den Bose QuietComfort Earbuds II greifen.
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Ich benutze für die Arbeit die Jabra Evolve2 65, sind On-Ear Kopfhörer und die haben einen sehr guten Klang und das Mikrofon ist top.
Das kann ich bestätigen. Man muss On-Ear mögen, aber wenn das kein Problem ist, ist der top.
Zum Bluetooth-Dongle Jabra Link 380 eine Frage:
Ich habe zwei davon, von/für zwei Headsets. Beide Dongles funktionieren an verschiedenen PCs einwandfrei, nur an einem dienstlich genutzten Laptop (Win 10) funktioniert nur einer der beiden Dongles. Der andere wird zwar im Gerätemanager als Jabra Link 380 angezeigt, im Gegensatz zum funktionierenden Dongle fehlen aber die mit dem Dongle verknüpften Funktionen Headset und Mikrofon. An einem ebenfalls dienstlich genutzten PC mit gleicher Software und identischen Richtlinien hingegen funktionieren beide Dongles einwandfrei. Das Problem scheint damit der Laptop zu sein. Als normaler Nutzer habe ich allerdings keine Admin-Rechte. Hat jemand eine Idee, was ich machen könnte oder wonach unser IT-Service einmal schauen sollte, um auch den zweiten Dongle richtig laufen zu lassen?