iPad & iPhone: UMTS-Variante in Deutschland aus dem Handel, Apple mit Niederlage vor Gericht

Haha, das ist ja heiß. Bislang gab es im Kampf der Patente ja meistens nur Verluste auf Seiten der Apple-Gegner in Sachen Verkaufsverbot & Co zu beobachten, nun hat es die Apple-Freunde auch einmal richtig erwischt. Versucht mal jetzt, unter Apple.de ein iPad mit UMTS zu kaufen. Möööp. Geht nicht. Im Patentstreit mit Motorola hat Apple nämlich eine Niederlage erlitten. Nach einer Verfügung des Landgerichts Mannheim nahm Apple heute seine älteren iPhone-Modelle 3G, 3GS und 4 nebst UMTS-Modellen des iPads aus seinem deutschen Store.

Das aktuelle iPhone 4S ist von der Verfügung übrigens nicht betroffen. Über den ganzen Zauber von Motorola vs. Apple hatte ich ja berichtet. Motorola hatte Apple die Verletzung eines älteren Mobilfunkpatents vorgeworfen. Apple kündigte allerdings bereits an, gegen das Urteil des Landgerichts vorzugehen. Zitat eines Apple-Sprechers:

Auch wenn einige iPad- und iPhone-Modelle derzeit nicht in unserem Online-Store in Deutschland verfügbar sind, dürften Kunden kein Problem haben, diese Geräte in unseren Stores oder bei autorisierten Händlern zu finden.

Schadenfreude auf meiner Seite? Ein bisschen. Auch Samsung darf bekanntlich einige Geräte nicht verkaufen. Finde es aber trotzdem nervig, bestimmte Geräte nicht kaufen zu können. Normalerweise sollte man Apple, Motorola, Samsung & Co in einen Sack stecken, mit einem Knüppel draufschlagen – denn man kann sicher sein: man trifft immer den richtigen. Es nervt, der Markt, also der Kunde soll entscheiden. Aber es zeigt sich: nicht nur bei Geschmacksmustern sind die Richter hart – sondern auch in Sachen Technik-Patenten. Das iPhone 4S ist übrigens nicht betroffen, da hier eine andere Technik, nämlich die von Qualcomm eingesetzt wird. (via, via, via)

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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43 Kommentare

  1. Als Apple Hater freut mich die Entscheidung natürlich. Aber ohne Scheuklappe betrachtet geht mir das ganze hin und her einfach nur auf den Zeiger. Wobei ich Urteile Aufgrund von richtigen Patenten schon etwas besser finde, als Urteile wegen Geschmacksmustern und ähnlichen Quatsch.

  2. Klasse und schön beschrieben der Artikel. Ich hoffe, auf diese Weise wird vielleicht der ganze Schmarrn mal reduziert.

    Arti hat übrigens recht. Google kaufte Motorola eben wegen dieser Patente. Somit ist ein Zusammenhang zu sehen. Denn durch solche Klagen in der entgegengesetzten Richtung können Abkommen getroffen werden. Ich bin sicher, es wird eine nahezu unentgeltliche Lösung gefunden werden die lautet, „Apple, Du darfst die UTMS Dinger nutzen, dafür dürfen wir dieses oder jenes verwenden ohne daß Du klagst“.

  3. Hmm, ich bin mal gespannt …
    Auf Grund der Verkaufzahlen von Apple kann der Schuss für Motorola ganz schnell nach hinten los gehen, bzw. riiiiichtig teuer werden, wenn die nächste Instanz das Urteil wieder aufheben sollte.
    Dann folgt der nächste Akt betr. Schadensersatz.
    Da es sich auch noch um ein FRAND-Patent handelt ist das Eis ziemlich dünn. We’ll see …

  4. CaptainCannabis says:

    Wieso sollte jemand Schadensersatz fordern können wenn ein Gerichtsurteil niedriger Instanzen nachher revidiert wird??? Ich bin ja kein Jurist aber der Fehler lag dann wohl in der Rechtssprechung und nicht beim Kläger…

  5. Hihi,

    das ist ja mal ne gute Idee! Als nächstes könnte dann noch der Steuerzahler für das Fehlurteil des Gerichts herangezogen werden. „Ganz Deutschland liebt Äpfel“, könnte dann eine Schlagzeile lauten, aber soweit sind wir Gott sei Dank ja doch noch nicht. Obwohl einige Gerichtsentscheidungen wohl mehr Willkür als als andere darstellen. Recht ist nunmal nicht Gerechtigkeit. Schade eigentlich. Bin gespannt, wann da die selbsternannten Internetrichter von Anony-mouse draufkommen, da mitzumischen, dann wirds lustig 🙂

  6. mister bombastic says:

    nur der vollständigkeit halber, da das viele vielleicht nicht wissen:

    das unternehmen „motorola“ als solches gibt es gar nicht mehr, sondern nur die beiden nachfolge-unternehmen „motorola mobility“ und „motorola solutions“. „motorola mobility“ wurde von google übernommen, es ist alles unter dach und fach, bis auf die zustimmung der wettbewerbsbehörde.

    wenn also im zusammenhang mit mobilfunkpatenten von „motorola“ gesprochen wird, müsste es genauer „motorola mobility“ heissen.

    da die zustimmung der wettbewerbsbehörde nur formalität ist, und hinter den kulissen längste eine gemeinsame ausrichtung des konzerns im sinne googles stattfindet, ist die einschätzung von arti vollkommen richtig, dass man diese juristische auseinandersetzung kurz und prägnant auf einen nenner bringen kann: das hier ist ganz klar android vs apple.

  7. Wer anderen eine gräbe grubt, hat ein Gräbengrubgerät.

  8. „Normalerweise sollte man Apple, Motorola, Samsung & Co in einen Sack stecken, mit einem Knüppel draufschlagen – denn man kann sicher sein: man trifft immer den richtigen.“
    Ich kann Caschy hier nur voll zustimmen. Es nervt zunehmend, es hat mich als Apple-User schon genervt, als Apple gegen Samsung vorgegangen ist und jetzt umgekehrt. Liebe IT-Firmen, baut gute Produkte, lasst keine Sklavenarbeit zu und stellt euch dem „Gegner“ am Markt und nicht vor Gericht.

  9. [Schadenfreude an]
    WER WIND SÄT, WIRD STURM ERNTEN!
    [Schadenfreude aus]

  10. Als ich deine Überschrift gelesen habe, bin ich aus dem Grinsen gar nicht mehr herausgekommen 😉
    Während ich diesem Beitrag gerade schreibe habe ich den Link scho an Dutzende Freune (die meisten richtige Apple-Freaks) weitergeschickt. Aber man muss aller Fairness dazusagen: Samsung, Motorola (eigentlich eh alle) streiten schön zurück zu Apple. So gesehen sind sie eigentlich ja auch nicht besser …

  11. @CaptainCannabis: und wofür dann die Sicherheitsleistung von Motorola über 100Mio EUR?

  12. naja, bin ja ein Rechtsn00b, aber so wie ich die Rechtslage verstehe, hat Motorola im Dezember einen Sieg gg Apple erreicht. Auf Grundlage dieses Sieges konnte Motorola einen Verkaufsverbot einreichen gegen Zahlung von 100 Mio Sicherheitsleistung. Sie hätten aber das Verkaufsverbot gar nicht beantragen müssen. Heute haben Sie das dann wohl gemacht und die 100 Mio bezahlt. Dagegen wird nu Apple Einspruch erheben und dann gehts fröhlich weiter. Wenn am Ende Apple Recht bekommt wird Motorola zahlen müssen. Wenn nicht naja dann nicht 😉
    Im Übrigen gab es heute noch einen 2. Urteil, der auch ziemlich Brisant ist. Diesmal ging es um Push-Nachrichten von eMails über ihren iCloud Dienst, das ebenfalls gg einen Patent verstößt. Auch hier hat Motorola nun die Möglichkeit gg Apple Vorzugehen (wohl auch wieder gg eine Sicherheitsleistung von 100 Mio) um dann den Verkauf von Apple Geräte, die Push für iCloud Mails anbieten, zu verbieten.

    Nun ja interessante Geschichte und vorbei ist das alles noch lange nicht 😉

  13. Hatschi... Gesundheit says:

    crApple wird furchtbar zurückschlagen.

    Nehmt euch in Acht, ihr Androiden, die Reinkarnation vom Steve ist längst unter uns: http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=aeXXwQrQiPE

  14. Nun weiß Apple vielleicht wie es sich für Samsung anfühlen muss kein Tab 10.8 , 8.9 verkaufen zu dürfen.Niemand ist ein Saubermann von denen allen.Vielleicht sollten die sich das mal hinter die Ohren schreiben bevor sie wieder Klagewellen starten, bei denen die Kunden nur die verlierenden Zuschauer sind.

  15. Das stimmt, die Zeche zahlt der Konsument und die Anwälte reiben sich die Hände mit Goldstaub bei dem Streitwert.

  16. hahaha! hihihi! hähähä!

  17. Mein Gott, welch eine Polemik!!

    Selten soviel unsachliches Gewäsch gelesen.

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