Intel glaubt nicht an eine große Zukunft für ARM-Chips in Notebooks

Qualcomm will im Windows-Bereich mit seinen Chips der Reihe Snapdragon X Elite verstärkt Fuß fassen. Und auch AMD und Nvidia sollen ARM-Prozessoren für Windows-Geräte im Auge haben. Intel hingegen will an der x86-Architektur festhalten und sieht darin auch kein Problem. Ganz im Gegenteil, man geht nicht davon aus, dass ARM-Chips z. B. im Notebook-Segment nennenswerte Marktanteile erreichen werden.

Bislang ist das in der Tat so geblieben, schließlich bietet Qualcomm ja schon eine Weile entsprechende Chips an. Gegenüber Investoren soll der Intel-CEO, Pat Gelsinger jedenfalls erklärt haben, dass man zwar die Konkurrenz ernst nehme, die ARM-Chips aber nicht für signifikant halte. Mit Blick auf die Vergangenheit ist die Frage durchaus berechtigt, warum sich ausgerechnet jetzt etwas tun sollte.

So haben die Windows-Partner und Kunden Laptops mit Qualcomms ARM-Chips weitgehend ignoriert. Apple konnte zwar mit seinen M-Chips für Furore sorgen, das liegt aber eben vorwiegend daran, dass das Unternehmen auch sein gesamtes Ökosystem kontrolliert. Im Windows-Markt ist das aufgrund der Offenheit der Plattform eine andere Sache.

Gelsinger sieht aber selbst im potenziellen ARM-Aufschwung noch Potenziale für Intel: Dann würde eben das Foundry-Business profitieren.

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31 Kommentare

  1. Und genau das wird Intel das Genick brechen! Die werden das verschlafen und hoffentlich überleben.

  2. Mit solchen Aussagen wäre ich der Stelle von Intel vorsichtig. Nokia glaubte auch nicht an den Durchbruch von Smartphones. Was danach passierte, weiß man ja.

  3. Würde ich auch genau so schreiben, wenn ich wüsste das dies meinen Sargnagel darstellt.

    ARM ist aktuell bereits die Zukunft, siehe apple.
    Hatte echt gehofft das bis 2025 (wenn ich zu einem neuen PC gezwungen werde) ARM Technik sich auch bei PCs durchgesetzt hat. Leider wird dies wohl nichts werden, da MS scheinbar nicht möchte…
    (so wie ich mein Glück kenne kommt das dann 2027)

    • @ Michael

      Das ist jetzt ein Henne Ei Problem. Es gibt zwar Windows on ARM, aber fast jede Software setzt auf X64. Das bedeutet leider immer ein Umweg über ein Emulator, was Rechenleistung und Arbeitsspeicher kostet.

      Es müsste wie bei Apple eben extra angepasste Software her. Aber solange es nur eine Handvoll Hersteller gibt mit ein paar Laptop´s mit ARM SoC machen sich die Entwickler keine Mühe. Auf der anderen Seite die Hersteller, welche um die ARM-Problematik wissen und deswegen ehr Zögerlich auf ARM setzen oder eben gar nicht.

      • Schon sehr merkwürdig.
        Ich glaube, es liegt in erster Linie an Microsoft, die behandeln Windows on ARM halt recht stiefmütterlich. Vermutlich auch wegen immer noch guter Connections zu Intel.
        Und ja, die Software-Entwickler portieren daher nur sehr zögerlich, weil eben kein Commitment zu spüren ist.

        Unter Linux ist ARM schon Mainstream (auch wenn sicher immer noch die Mehrzahl der Systeme auf x86-64 läuft). Und offenbar haben da auch die Anbieter von (Server-) Software keinerlei Probleme, ihr Zeug dafür bereitzustellen. Es ist ganz einfach: Ein Big Player wie Amazon Warehouse Services setzt massiv auf ARM Server? Dann kommt auch die Software dafür.

        Siehe z.B. hier:
        https://get.opensuse.org/leap/15.5/

        „UEFI Arm 64-bit servers, desktops, laptops and boards (aarch64)“, neben x86-64, PowerPC und IBM z

    • Du brauchst nicht bis 2027 warten. Heute kommt der „Scary Fast“ Stream von Apple und da werden neue Apple Silicon ARM Geräte vorgestellt.
      Mit denen hat man die nächsten 10 Jahre genug Leistung und bereits jetzt massenhaft kompatible Software und zusätzlich mit Rosetta einen effizienten x86 Emulator nativ.

      • Aber man hat ein Nischen-Betriebssystem und somit ist es für viele Nutzlos außer sie wollen alle Abläufe ändern.

        • Falsch. Ich nutze Windows on ARM auf einem Macbook Pro M2 Max mit Parallel Desktop. Viele Windows Apps (sofern man diese überhaupt braucht) gibt es bereits als ARM (Firefox, Notepad++, sogar Sys-Internals usw.) und der Rest wird halt emuliert, ohne das man das merkt. Sogar unser alter VB-Client läuft ohne Probleme. Die Performance und die Akkulaufzeit ist gigantisch!

          Was Spiele betrifft, kann ich nicht beurteilen, da ich das Macbook zum Arbeiten nutze und da fehlt mir derzeit überhaupt nichts!

          • Haha, wir sprechen von richtigen Programmen und nicht so Minis wie Webbrowser oder Texteditoren.
            Wenn du mit deinem Rechner arbeitest, dann merkst du auch den Performanceverlust durch die Emulation.

            • Vergiss es. Dafür bräuchte ich den Vergleich, wie es ohne Emulation wäre und dafür fehlt mir angesichts des M2 Pro Max die Hardware in der gesamten Firma! Ganz davon abgesehen, dass ich mit Visual Studio 2022 (ich hoffe mal, dass das zu den „richtigen Programmen“ zählt) über 10 Stunden munter im Akku-Betreib kompilieren kann und nebenbei laufen noch mehrere Test-Server inkl. MS SQL-, MySQL.- und PostgreSQL-Server. Das hält kein Intel-Notebook länger als 2 Stunden durch.

              Bevor man über Dinge lästert oder reinen Theorien verfällt (natürgemäß gibt es bei einer Emulation Performanceverluste), sollte man sich die Dinge einfach mal zuvor in der Praxis anschauen!

    • Das Problem war, dass Microsoft sich bei ARM was den Treiber-Support betrifft vertraglich exklusiv an Qualcomm gebunden hatte und Qualcomm jetzt erst das erste Mal einen Prozessor angekündigt hat, der für PC Anwendungen auch die nötige Leistung erbringen können soll. Bisher gab es da nur leicht angepasste Versionen der Prozessoren für Smartphones/Tablets. Dieser Exklusivvertrag endet zum nächsten Jahr, dann darf Windows on ARM auch ganz offiziell ARM-Prozessoren von anderen Herstellern unterstützen, was mit der Grund dafür sein dürfte, dass NVIDIA und AMD jetzt angekündigt haben für 2025 entsprechende Modelle liefern zu wollen. Da es von Ampere auch jetzt schon krasse Workstation-Prozessoren gibt, die bei Servern schon relativ beliebt sind, dürfte da auch seitens der professionellen Industrie entsprechend Nachfrage geben, dass dann die Entwicklung auch Fahrt aufnehmen wird. Es bestehen also gute Chancen, dass es 2025 brauchbare Optionen auch für uns Endanwender geben wird.

  4. Der bekannte Youtuber. Jeff Gerling hat kürzlich noch eine Workstation mit 128-Core ARM-Cpu zusammen gestellt, bei der Performance kommst selbst der Mac mit M2 nicht mehr mit – allerdings ist die Software noch nicht so weit, die ganzen Cores auch zu nutzen.

    • Das dürfte wahrscheinlich daran liegen, dass Windows on ARM bisher was die offizielle Unterstützung betrifft, exklusiv nur auf Qualcomm-Prozessoren beschränkt war und die haben halt keine Prozessoren im Angebot, die auch nur annähernd so viele Cores bieten.

  5. Klotz aus Holz says:

    „Das Auto ist eine vorübergehende Erscheinung. Ich glaube an das Pferd.“; (verm. nicht) Kaiser Wilhelm II., um 1900
    „640 Kilobytes ist alles, was irgendeine Applikation jemals benötigen sollte“; Bill Gates, 1982
    ARM-Chips werden keine nennenswerte Marktanteile erreichen; Intel, 2023

  6. SchlitzerMcGurk says:

    Die ARM Chips die Qualcomm bis jetzt für Windows geliefert hat, waren ja leider auch alle Müll. Kein Wunder das sich da bis jetzt nichts durchgesetzt hat. Ich hoffe, an den Gerüchten das Nvidia in den ARM CPU/SoC für Windows Markt einsteigen will, ist was wahres dran. Einen Laptop/Mini PC mit Windows auf einem Nvidia ARM SoC würde ich sofort kaufen, wenn die Leistung stimmt. Ich hab keine Lust mehr auf die Intel Stromfresser und Heizstrahler. AMD SoC/GPU fällt leider raus weil ich CUDA programmieren will und im Business Laptop Bereich (sprich Thinkpad) gibts leider keine AMD CPU + Nvidia GPU Kombi.

    • „[…]und im Business Laptop Bereich (sprich Thinkpad) gibts leider keine AMD CPU + Nvidia GPU Kombi.“

      Doch, gibt es. Allerdings praktisch keine Auswahl: https://www.lenovo.com/de/de/p/laptops/thinkpad/thinkpadp/thinkpad-p15v-gen-3-(15-inch-amd)/len101t0044
      https://www.notebooksbilliger.de/lenovo+thinkpad+p15v+g3+21em003qge+816234

      • SchlitzerMcGurk says:

        Ja stimmt, ich präzisiere. Ich möchte gerne ein Thinkpad P1 mit AMD/ARM CPU + Nvidia GPU. Ich möchte keinen Ziffernblock und damit sind die anderen Workstation Geräte leider draußen bei den Thinkpads.

    • Wieso denkst du, dass ARM-Prozessoren mit ähnlicher Leitungsfähigkeit wie ein aktueller Intel-Chip weniger Energie verbrauchen wird? Und jetzt bitte nicht mir den M1 usw. von Apple kommen! Das sind hochangepasste Chips für die Apple-Umgebung. Und du schreibst ja selbst, dass die Chips von Qualcomm nicht wirklich schnell waren/sind…

      • Inwiefern ist Apple Silicon an die Apple-Umgebung hochangepasst? Was ist überhaupt diese Apple-Umgebung und was bedeutet „hochangepasst“?

        • Habe ich auch überlegt, als ich das gelesen habe. Schliesslich mache ich mit meinem MacBook ja auch nix anderes als jemand anderes mit seinem WinBook.

          Dann habe ich aber überlegt, ob damit gemeint ist, dass die M-Plattformen von Apple extrem monolithisch „vergniedelt“ sind.

          Dass man z.B. die SSD beim MacBook nicht upgraden kann liegt nicht an einer gewollten Verdongelung, sondern es geht einfach nicht. CPU, Board und SSD sind keine separaten Komponenten mehr. Und da stellt sich dann schon die Frage, ob der Windows-Kunde das auch so akzeptieren würde wie der Apple-Kunde. Ich persönlich finde das schon übel und jongliere mit mehreren externen Platten rum.

          • Warum sollen das die meisten Windows-Kunde nicht akzeptieren? Wenn ich den Blick außerhalb meiner Technik-Bubble richte, dann werden dort Desktops oder Notebooks in den seltensten Fällen mit Speicher oder internem Plattenplatz aufgerüstet.

        • Ein Beispiel für das Apple-Benchmark-Cheating ist die Videobearbeitung, da wird im Mac-Ökosystem das Rendering automatisch auf die GPU ausgelagert, bei Windows funktioniert das nicht automatisch.

          Hingegen bei den Benchmarks darf da die CPU bei Intel und AMD alleine rechnen.
          Bei reiner CPU-Benchmarks wie Cinebench sind die Apple Ms, dann doch eher schwächer als die klassische x86-Chips, selbst bei Leistung pro Watt.

          • Für Intel wäre es doch ein leichtes eine Hybrid CPU zu bauen. Für den Alltag werkeln die ARM Kerne und für Gamer schalten die dann um auf X86. Wobei das ja nicht mal sein müsste, da ja die Grafikdaten ja eh von den Nvidia/AMD Grafikkarten verwurstet werden. Und seien wir mal ehrlich bei dem Stromhunger mittlerweile ist Effizienz was anderes. Ich merke es doch an meinem Notebook CPU. Intel I7 der 9. Gen. Obwohl das Ding schon ne U Variante ist, hat das Ding ne riesen abwärme. Ich nutze es neben Windows, auch als Hackintosh. Trotz fehlender Unterstützung mancher Stromsparfunktionen habe ich eine 2-3 stündige längere Akkulaufzeit und der Lüfter springt seltener an. Alleine daran sieht man wo das Problem liegt, Windows ist einfach ineffizient. Zuviel Altlasten. Und so eingeschränkt ist man bei Apple auch nicht, ja es fehlen manche Dinge an die man sich bei MS gewöhnt hat, aber das sind Dinge die die meisten gar nicht vermissen, weil eben nicht gebraucht. Wer doch was vermisst kann es über Drittsoftware in 99% der Fälle nachinstallieren. Einzig der Cloudzwang stört mich etwas. Wobei die Cloud so super integriert ist, das es gar nicht auffällt.

      • SchlitzerMcGurk says:

        Ich denke nicht das ARM unbedingt in dieser Frage ausschlaggebend ist. Wie ich schon geschrieben habe wäre ich mit AMD CPU auch zufrieden aber die gibt es leider nicht in Kombi in einem Gerät das ich gerne hätte (Thinkpad P1 mit ARM oder AMD CPU plus Nvidia GPU hätte ich gerne). Ich möchte einfach ein Gerät dass eine gute Akkulaufzeit hat aber noch wichtiger ist mir das es leise ist bei normalen Tätigkeiten und nicht heiß wird. Intel schafft da leider beides nicht wenn ich mir die Notebookcheck Tests in Vergleich mit AMD CPUs anschaue

  7. Anheuser-Busch InBev glaubt auch nicht an die Zukunft von alkoholfreiem Bier.

  8. Vermutlich hat Intel Recht. ARM ist durch den Eigentümerwechsel und die ganze Debatte um eine massive Erhöhung der Lizenzkosten deutlich unakttraktiver für langfristige Investitionen geworden. Selbige bräuchte es aber, um zu x86 aufzuschließen und auf Augenhöhe zu bleiben. Die gewaltigen Risiken im Lizenzmodell dürften trägere Märkte weiter in x86 treiben.
    Apple und auch Smartphones sind eine Ausnahme, dort lässt sich vergleichsweise leicht ein Architekturwechsel umsetzen.

  9. Wenn ich Intel wäre, würde ich das auch sagen, wenn es nicht so wäre, aber es ist so.

    Bisher konnte sich ARM im PC nicht durchsetzen, weil es keine Software dafür gibt.

    Und solange es keine PCs mit ARM gibt, wird man auch keine Software dafür schreiben.

    Was Apple konnte, kann Microsoft nicht. Vielleicht muss Qualcomm aktiv werden und eine x86_64-Emulationsschicht in die Prozessoren einbauen, damit bestehende PC-Software ohne große Verluste auf ihren Prozessoren läuft.

  10. Ich denke die Effizienz der ARM Geräte spricht schon allein genug für sich, die neuen Qualcom Dinger gehen ja schonmal in die richtige Richtung. Ich hae beruflich einen MacBook M1 Pro und auch schon diverse Windows Laptops ausprobiert, aber die Effizienz ist einfach unschlagbar, schon allein der Strimverbrauch und vor allem das die DInger fast ohne (hörbaren) Lüftern auskommen ist schon der Hammer – das ist für mich schon ein Killer arbugemtn allein – wenn mein WIndows Gerät jedesmal ausheult, wenn ich mal ein Zip File entpacke geht garnicht! 😉

    Ich denke über kurz oder lang wird allein die Energieeffizienz ein MUSS für Arm sein, wenn man schaut was die x86 schlucken und welch Abwärme sie produzieren. Meien alten Gamingrechner (AMD 5800X + RTX 3090 Ti) brauche ich im Sommer nicht anschalten, dann is sofort Sauna im Zimmer 😉

  11. Ich würde das auch an Intel’s Stelle sagen, aber vielleicht meinen sie, dass ihre Prozessoren noch gewaltiges Entwicklungspotential haben, um mit ARM Schritt halten zu können. Ich habe keine technisches Wissen, um sagen zu können, ob das tatsächlich so ist. Ansonsten glaube ich, dass ARM sich durchsetzen wird, wenn sie effizienter sind, also Fortschritt setzt sich durch.

  12. Atalanttore says:

    2006 glaubte Intel auch nicht an die Zukunft von Smartphones.

    Quelle: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/digitales/arm-smartphone-apple-ki-nvidia-boerse-aktie-100.html

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