Google hievt Android und seinen Assistant auch in Smart Cars

Google streckt seine Fühler in allerlei Gebiete aus: Auch Smart Cars zählen dazu. Wobei man die Experimente mit selbstfahrenden Autos ja mittlerweile auf eine separate Tochter namens Waymo ausgelagert hat. Nun hat Google bestätigt, dass Android auch zahlreiche Fahrzeuge mit Infotainment-Systemen direkt befeuern soll. Über die Touchscreens in den Autos werdet ihr dann dank Android direkt Zugriff auf Anwendungen wie Google Maps, Spotify und Co. erhalten.

Außerdem wird über das Android-System dann aber das jeweilige Auto insgesamt kontrolliert – also natürlich nicht das Fahren an sich aber Funktionen wie die Temperatur, die Belüftung oder auch die Sitzposition. Zudem wird auch der Google Assistant erstmals direkt in die Systeme der Autos eingebunden. Über den digitalen Begleiter könnt ihr dann in den jeweiligen Autos Anrufe starten, nach Routen fragen oder die Suchfunktion fürs Web beanspruchen. Laut Google werde man aber nicht die Sicherheit der Fahrzeuge gefährden und sich aus jenen, tieferen System heraushalten.

Google hat als erste Partner Audi und Volvo genannt, welche Android und den Google Assistant in den Audi A8 und Volvo V90 SUVs nutzen. Die Unterstützung solle laut Google aber am Ende auf die gesamte Flotte der Hersteller ausgeweitet werden. Zudem stünden andere Anbieter aus der Automobilindustrie ebenfalls bereits als Partner vor der Tür. Dazu will man bald Näheres mit den Unternehmen verraten.

Damit geht Google nun noch einen Schritt weiter als ursprünglich mit Android Auto: Letzteres vernetzt Smart Cars und Smartphones,welche die entsprechende App installiert haben. Über Android Auto könnt ihr etwa Inhalte vom Smartphone an euer Infotainment-System weiterleiten. Doch nun liefert Google eben weit mehr und stellt mit dem Android-Betriebssystem für Fahrzeuge bereits die grundlegende Softwarebasis. Zeitgleich halten freilich auch neue Features Einzug wie 3D-Mapping und Satellitenbilder. Auf eine Verbindung zum Smartphone seid ihr dann nicht mehr angewiesen.

Google steht hier natürlich nicht allein: Auch BlackBerry ist eifrig dabei sich im Bereich der Smart Cars umzusehen. Samsung übernahm Ende 2016 wiederum Harman, welche ebenfalls In-Car-Entertainment-Systeme liefern. Außerdem investieren viele Autohersteller, etwa Toyota, zusätzlich in eigene Systeme. Sicherlich hofft Google hier aber nun mit Android quasi ein ähnliches Standard-Fundament zu legen, wie es schon im mobilen Markt gelungen ist. Auch Apple soll allerdings an einem Betriebssystem für Autos tüfteln. Mit CarPlay kredenzt das Unternehmen aus Cupertino ja bereits Vernetzungsmöglichkeiten zu seinen iPhones.

Jeder Partner, der Android für seine Fahrzeuge nutzt, soll die Oberfläche und die vorinstallierten Apps anpassen können. Google geht also ganz ähnlich vor wie im mobilen Segment. Dort können die Hersteller mit Überzügen von TouchWiz über Sense bis hin zu EMUI ja auch alle ihr eigenes Süppchen kochen. Im Gegensatz zu Android für Smartphones will Google den Autoherstellern aber keine Auswahl vorinstallierter Google-Apps nahelegen.

Es wäre sicherlich auch ungünstig, wenn YouTube auf dem Armaturenbrett vor sich hin rödelt und der Fahrer eventuell von der Straße abgelenkt wird. Man darf nun gespannt sein, wie die Autohersteller jeweils mit Android umgehen, denn sicherlich werden Googles Partner viele Anpassungen vornehmen, um sich immer noch ein eigenes Flair zu erhalten – das ist gerade in der Autoindustrie schließlich von Wichtigkeit.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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5 Kommentare

  1. …sollen sie man. Bei mir (immerhin mit dem Nexus 6P pures Vanilla Android direkt von Google) ist der Assistant noch nicht einmal angekommen 🙁

  2. Rasenschniit says:

    Ich will aber YouTube auf dem Auto, wenn dann halt Audio only oder wie auch immer….

  3. Wenn das mal nicht eine noch schlimmere Versionsfragmentierung nach sich zieht als bei den Smartphones. Autos haben ja regelmäßig eine bedeutend längere Lebensdauer, sodass zumindest die Versorgung mit Sicherheitspatches für 10 – 15 Jahre gewährleistet sein sollte.

  4. Wenn ich sehe wie schnell Google Projekte wieder einstampft und die Hardwareanforderungen an Android-Systeme steigen, würde ich diese „Wette“ beim Autokauf nicht eingehen wollen. Android Auto halte ich für ein super Konzept, wenn es irgendwann nicht mehr geht, ist es mir egal. Aber bei Android im Auto, wo dann (wie im Artikel erwähnt) Temperatur, Belüftung etc. drüber gesteuert wird, möchte ich ein System dass nicht künstlich altert.

  5. @Florian Ist sicherlich eine Gefahr, aber wenn ich die bisher halbgaren eigenen Ansätze der Autohersteller betrachte, dann kann es mit Android nicht wesentlich schlechter laufen. Und wenigstens halbwegs bin ich etwa positiv überrascht von Android TV, bei dem Google ebenfalls strenge Restriktionen hat und wo etwa Sony noch 2015er-Einstiegs-TV zum Jahresende mit Android 7 versorgen will.

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