Google und Co: Netzwerk gegen Missbrauch und sexuelle Ausbeutung von Kindern startet
Google, Microsoft und Co sind eifrig dabei, wenn es um das Eindämmen von Inhalten geht, die Kindesmissbrauch darstellen. Microsoft setzt hier beispielsweise auf PhotoDNA, jedes Bild erhält eine eindeutige ID, einen digitalen Fingerabdruck und wandert in eine Datenbank.
Diese Datenbank ermöglicht es Unternehmen, Wohltätigkeitsorganisationen und der Strafverfolgung, besser gegen diesen Content im Internet vorzugehen. Auch in Deutschland engagiert man sich, unter Koordination des Zentrums für Kinderschutz im Internet (I-KiZ) stellten jugendschutz.net, die Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM) und Google heute in Berlin das „Netzwerk gegen Missbrauch und sexuelle Ausbeutung von Kindern – Keine Grauzonen im Internet“ vor. Hier will man nicht nur explizite und offensichtliche Handlungen erfassen, sondern auch Darstellungen, die sich in einer Grauzone bewegen.
„Um auch solche Darstellungen wirksam zu bekämpfen sowie die Verbreitung einschlägigen Materials zu reduzieren, koordiniert ab sofort das Zentrum für Kinderschutz im Internet I-KiZ den Austausch der Beratungs- und Beschwerdestellen. Diese nehmen Hinweise auf unzulässige oder unangemessene Inhalte entgegen und arbeiten in Kooperation mit den Diensteanbietern an einer schnellen Entfernung der betreffenden Inhalte.“
Interessant ist auch das, was Google hierbei macht: Google platziert künftig im Umfeld von Suchergebnissen Warnhinweise, wenn der Verdacht einer Suche nach einschlägigem Material besteht.
Die Hinweise enthalten Informationen für Kinder, Jugendliche und deren Angehörige. Inhalte der Google-Informationen können beispielsweise aussagen, an wen Fundstellen gemeldet werden und wo Betroffene Hilfe erhalten können.
Google arbeitet hier neben den Beschwerdestellen mit der Beratung “Nummer gegen Kummer” zusammen.Weiterhin richten sich die von der Suchmaschinen angezeigten Hinweise auch an Menschen mit pädophiler Neigung, die auf das Präventionsnetzwerk “Kein Täter werden” hingewiesen werden und dort therapeutische Hilfe unter Schweigepflicht finden.
Weitere Recherchen soll ein Kompetenzzentrum übernehmen. Hier sollen Maßnahmen entwickelt werden und in Abstimmung mit den Beschwerdestellen unter anderem Listen von relevanten Suchbegriffen erstellt, die künftig auch als Erweiterung für Googles Warnhinweise dienen.
Ansich ja löblich, allein bringen wird’s nicht viel. Google selbst gibt ja an, dass sie (geschätzt) weniger als 10% des WWW indexieren, von Darknet, geschützen Seiten, alternativen Wegen, etc mal gar nicht zu reden.
Ich halte das für ein Feigenblatt, da kann man sich schön nach aussen hin als „wir tun was“ präsentieren, die richtige Arbeit und Prävention findet aber immer noch offline statt(bzw. sollte sie das, da mangelt es bekanntlich an Geldern und Personal).
In einer Zeit in der man sich nackte Frauenleichen auf einer der größten Plattformen im Netz frei ansehen kann bin ich solchen Initiativen nicht abgeneigt, könnte meinetwegen noch weiter gehen.