Google Analytics aussperren

Huch, habe ich etwas in meinem Urlaub verpasst? Oder lese ich die falschen Blogs? Oder ist das nun folgende Thema eines, welches vielleicht von dem einen oder anderem Google Analytics einsetzenden Webmaster gerne totgeschwiegen wird? Vermutung: Blogger, egal ob mit vielen oder wenig Besuchern stehen auf Statistiken und Besucherzahlen. Ich habe zumindest noch keinen einzigen Blogger kennen gelernt, der nicht gerne mal einen Blick in die Zahlen wirft. Des Weiteren lassen sich Werbepartner ganz gerne mal Zahlen aus Google Analytics präsentieren, um anhand der Besucherzahl Preise für Werbung zu errechnen. Das kann jetzt alles vorbei sein.

Denn Google hat, nach andauernder Diskussion rund um Google Analytics, eine Erweiterung für diverse Browser veröffentlicht. Browser mit dieser Erweiterung (Deaktivierungs-Add-on für Browser von Google Analytics) werden von Google Analytics in keiner Weise mehr erfasst. Folgende Browser werden bislang unterstützt: Internet Explorer (7 und 8), Google Chrome (4.x und höher) und Mozilla Firefox (3.5 und höher). Nein, noch kein Opera 😉

Die Frage ist: welche Personengruppe wird dieses Add-on einsetzen? Sicherlich nicht die breite Masse. Zweiter Punkt (gerade für mich als zahlengeiler Blogger): wie wirkt sich das Deaktivierungs-Add-on für Browser von Google Analytics auf meine Besucherzahlen aus? Ich selber habe alle meine uniqe Visits und Pageviews öffentlich geschaltet. Hier einmal meine wöchentlichen Zugriffszahlen für das Jahr 2010:

Werden diese sich jetzt nach unten bewegen, weil ich über dieses Thema gebloggt habe und sich technik-affine Leser sofort die Erweiterung installieren? Diese Frage können mir nur die nächsten Monate beantworten. Ich persönlich finde Google Analytics nicht verwerflich, weiss aber aus Gesprächen, dass Besucher nichts gegen eine normale Zählung hätten, wohl aber, dass eben alles bei Big Google zusammen läuft. Keine Sorge, mich interessieren keine IP-Adressen und Co. Die kann man sogar bei Google Analytics anonymisieren.

Was nun? Werden neue „Dinge“ eingebaut, damit Webseitenbetreiber ihre Besucher verlässlich zählen können? Werden Datenschützer solange Alarm schlagen, bis man kein optionales Opt-out mehr hat, sondern eher explizit vorab zustimmen muss, gezählt zu werden?

Was meint ihr als Webseitenbesucher zu dieser Thematik – und welche Meinung haben meine bloggenden Kollegen? Angst vor dem „Trend nach unten“ bei Google Analytics?

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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58 Kommentare

  1. fellowweb says:

    Als Alternative würde ich – wie teilweise in den Artikeln genannt – entweder auf die hosts-Datei von mvps.org zurückgreifen, einen entsprechenden Adblock Plus-Filter einrichten, oder das Browser-Plugin Ghostery installieren.

    Empfehlen kann ich am ehesten letzteres. Es ist verfügbar für Firefox, Internet Explorer und Chrome. Standardmäßig zeigt es nur eine Warnung an, welche Web-Bugs in eine Seite eingebettet sind. Man kann es jedoch über die Optionen sehr einfach so konfigurieren, dass diese direkt rausgefiltert werden. – Für mich die beste Lösung.

  2. Eigenartig, dass google so ein plugin zur verfuegung stellt, ausserdem nix neues wie viele sagten mit adBlock geht das schon lange. Ganz verstehe ich die Aufregung der Datenschützer nicht, am Telefon darf ich doch auch „erfassen“ wer mich anruft, warum sollte ich das im web nich duerfen? Darf ich dann irgendwann aus Datenschutz gruenden nicht mehr durch den Türspion schauen wer an meiner Hastüre läutet?
    Was anderes wäre es dem Provider zu verbieten, aber als Betreiber einer Webseite, werde ich wohl noch wissen dürfen wer diese Seite aufruft, was auch immer ich mit der IP Adresse anfangen kann (solange ich die daten nicht weitergebe).

  3. Hallo,

    hab mich mal hingesetzt und gestern das Piwki installiert, wer Hilfe bei der Installation braucht: http://www.fene-blog.de/webdesign/wordpress/piwik-installieren-und-in-wordpress-blog-einbinden/

    Angebot an Faule: Ich kann Euren Blog auf meine Datenbank legen (wer mir vertraut 😉 ), dann kann man es schnell als Alternative zu Google Analytics testen.

    Gruß
    Christian

  4. An Christian:
    Auch ich habe Piwik nach Startproblemen [ http://forum.piwik.org/index.php?showtopic=9941 ]installieren können.
    Z.Zt. überwache ich 4 Domains.
    Bei der Aktualisierung der Anzeige sehe ich noch Schwachstellen, ich werde mir deinen Text ansehen und mich evtl. wieder melden.
    Vielleicht habe ich nur Verständnisprobleme …

  5. In den letzten 12 Monaten wurde die IP-Adresse zunehmend als Personenbezogene Daten bei Gerichtsprozessen angesehen und somit sind Dienste bei denen die IP-Adresse weitergegeben wird, Kennzeichnungspflichtig in Hinsicht auf Weitergabe von Personenbezogener Daten an Dritte.

    Sollte man vielleicht im Hinterkopf behalten und nicht später jammern wenn wieder Abmahnschreiben im Umlauf sind.

    Weiterhin finde ich das Googles Suche zunehmend einschränkend wird. Denn ich bekomme eher Ergebnisse von Seiten angezeigt auf denen ich sowieso schon mal war. Und wenn ich die gleiche Suche bei einen Bekannten mache erhalte ich komplett andere Ergebnisse.

  6. Jetzt mit richtiger Twitter-Adresse.

  7. @Max
    … Kennzeichnungspflichtig in Hinsicht auf Weitergabe von Personenbezogener Daten an Dritte.

    Ich würde es nicht als weitergabe an 3. sehen, wenn ich die Daten an MEIN google analytics account weiterleite. wo sollte der unterschied sein, ob es mein Piwik bei einem webhoster ist, oder ob jemand auch gleich die software (google analytics) hosted?

  8. Meiner Meinung nach ist da ein sehr grosser Unterschied. Meinen WebHoster beauftrage ich das er den Server betreibt und solange keine Klage gegen mich vorliegt hat er nicht das Recht in die Daten auf dem Server Einsicht zu nehmen. Sollte er das doch unerlaubt tun kann, hat der Webhoster einen Rechtsbruch begangen ich ihn dafür verklagen.
    Bei Google-Analytics beauftragst du (wenn auch kostenlos) die Daten durch einen Anbieter auszuwerten und aufzubereiten, also gibst du die Daten weiter.

  9. Trauerkloß says:

    @hik: Du musst dir klar machen, dass Google nicht die größte Freeware-Schmiede der Welt ist und dass Google nicht Mutter Theresa ist. Hinter (fast) allem was Google macht, stehen finanzielle Ziele. Googles Geschäft ist Werbung. Sie verdienen damit sehr gut (schau dir mal die Quartalszahlen des letzten Jahres an). Werbetreibende wollen zielgenau werben. Sie wollen genau die Nutzer erreichen, die für sie interessant sind. Je genauer du deine Werbung richten kannst, desto wertvoller der Werbeträger (z.B. Google). Mit jedem zusätzlichen kostenlosen Angebot schafft Google zwei Dinge: neue Fläche für Werbung – und neue Erkenntnisse über die Nutzer. Da Google weltweit teure Rechenzentren betreibt und unzählige Mitarbeiter beschäftigt, muss viel Geld erwirtschaftet werden. Zu viele Nutzer sehen nur „kostenlos“ und die Featureliste und denken nicht weiter nach. Wozu sollte Google einen kostenlosen Web-Analysedienst betreiben, Serverpower vorhalten, Entwickler und Supporter bezahlen? Natürlich sammelt Google alle einlaufenden Daten von unzähligen Websites und verwendet diese für ihr eigentliches Geschäft: Werbung. Du machst einen groben Denkfehler: Es ist nicht einfach dein Account, es ist Googles Server und Googles Service! Piwik läuft auf deinem Server. Was mit den Daten geschieht kontrollierst DU. Was mit den Daten bei Google passiert weißt du gar nicht und kontrollieren kannst du es somit auch nicht. Schau genau hin, auf wie vielen Webseiten Analytics eingesetzt wird (Features! Kostenlos!). Während du im Netz surfst (und während du zusätzlich vielleicht leichtsinnigerweise bei einem Google Dienst eingeloggt bist) hinterlässt du einen breiten Datentrampelpfad bis hin in die Abgründe deiner Psyche 😉
    Die IP-Adresse ist meines Erachtens dabei gar nicht so wichtig. Google will dich darüber nur lokalisieren (damit ich dich gezielt mit regionaler Werbung erreichen kann). Die Verfolgbarkeit über Webseiten geht auch anders. Übrigens, das ist für Frickelpeter und Daten-Geizhälse wie mich besonders frustrierend: Gerade durch Blocker-Erweiterungen und exotische Browser wird man im Netz sehr gut identifizierbar. Ich finde jetzt auf die schnelle den Artikel nicht mehr, aber ein bisschen Googeln (sic!) hilft dir weiter.
    Nebenbei: Ich arbeite als Google AdWords Consultant und habe deswegen von beruflicher Seite her Einblicke in das, was Google mit deinen Daten macht. Bei uns in der Firma gibt es „seltsamerweise“ keinen der Google nicht skeptisch gegenüber steht. Berufskrankheit.

  10. @Trauerkloß
    Danke für dein ausführliches Kommentar! Ich möchte mich nur etwas ins rechte Licht rücken. Ich teile deine Ausfürungen zu 100%, dem ist nichts hinzuzufügen. Mir ging es nur um den meiner Meinung nach rechtlichen Unsinn, was die Weitergabe der IP Adresse betrifft. Ob ich nun meine Analyse Services selbst betreibe, oder durch einen 3. betreiben lasse (egal ob das nun kostenpflichtig ist oder nicht) sollte rechtlich keinen Unterschied machen. Ich selbst verwende Piwik und lasse Google Analytics mitlaufen um die Ergebnisse zu vergleichen, aus rein technischem Interesse. Zu den Einblicken googles in die Psyche: Wie ist das wenn man sich bei google bewirbbt, brauchen die überhaupt noch einen Lebenslauf 😉

  11. @Trauerkloß
    „Gerade durch Blocker-Erweiterungen und exotische Browser wird man im Netz sehr gut identifizierbar.“

    Das würde mich interessieren, warum wird man durch Blocker erweiterungen besonders gut indentifizierbar? Ich bezeichen mich da auch als Daten-Geizhals…

  12. @hik: Was er meint ist dass du mit „Firefox 3.6, Windows 7, JavaScript an, Cookies an, Flash an“ nicht so auffällts als mit „links2, Linux, kein JavaScript, keine Cookies, keine Plugins“. Die meisten nehmen halt die Default-Config, mit was exotischen Fällt man halt eher auf.

  13. @Trauerkloß
    sorry hatte gestern keine zeit. danke fuer den link, interessant das haette ich nicht erwartet (diese hohe treffsicherheit)! Ich habe auf meiner PIWIK installation 4 webseites von freunden (lauter kleine private) „laufen“. Könntest es deinen kunden ja als dienstleistung anbieten 🙂

  14. Ich benutze schon seit Langem NoScript, um die (hier schon oft verwendete) Sammelwut zu unterbinden. Jedenfalls meines Verhaltens. Ich benutze sogar seit ein paar Wochen kein Google mehr als Suchmaschine sondern https://ixquick.com/ . Bin damit sehr zufrieden und ich kann somit alles in das Sucheingabefeld eingeben, was mir in den Sinn kommt, ohne ein schlechtes Gewissen oder ein „Ach da war doch was“ zu haben.
    Gruß

  15. Wir haben Piwik und GA nun eine Zeit lang parallel bei 30 Länderportalen laufen lassen. Piwik ist super und ich erfahre alle Daten, die ich benötige. DB-Grösse und Performance sind kein Problem. Als Europäer ist mir nicht geheuer, welch ungeheure Marktmacht sich Google mit all diesen Daten erarbeitet. Ich bin froh, unseren Usern mit diesem Schritt wieder zu mehr Anonymität im Web verholfen zu haben.

  16. was meinst du mit „ip adressen interessieren mich nicht“?
    die kannst du in google analytics ohnehin nicht einsehen…

  17. ach noch was @merlo: piwik ist KEIN webanalyse tool. das ist sowas wie eine bessere logfileanalyse. solange es aber deinen ansprüchen genügt passt das natürlich.

    wie die nutzer durch piwik mehr anonymität genießen sollen musst du mir allerdings noch mal erklären.

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