Game Pass: Sony wollte ihn laut Microsoft nicht auf der PlayStation haben

Microsoft möchte Activision Blizzard übernehmen. Sony findet das gar nicht so gut und versucht die Kartellwächter davon zu überzeugen, dass die Übernahme dem Wettbewerb schaden würde. Als Argument beruft man sich vor allem auf die Marke „Call of Duty“, für die man über kurz oder lang eine Xbox-Exklusivität befürchtet. Da gab es viel hin und her und die gegenseitige Kritik aneinander wird härter. So hat Microsoft etwa den britischen Wettbewerbshütern der Competition and Markets Authority (CMA) erklärt, dass sich Sony selbst Steine in den Weg lege.

Demnach habe Microsoft angeboten, den Game Pass als Spiele-Flatrate auch für die Sony PlayStation anzubieten, die Japaner hätten dies aber abgelehnt. Dies sei aus dem gleichen Grund geschehen, aus dem Sony auch darauf verzichte, seine First-Party-Spiele direkt bei PlayStation Plus Extra und Premium in die Flatrate aufzunehmen. Am Ende gehe es Sony nicht, wie vom Unternehmen vorgeschoben, um das Wohl der Gamer oder fairen Wettbewerb, sondern darum, durch Spieleverkäufe möglichst viele Einnahmen / Provisionen einzustreichen.

Microsoft hatte Sonys Argumentation, die Redmonder wollten sich möglichst viele Exklusivrechte zusammenraffen, in der Vergangenheit schon als scheinheilig dargestellt. Zum einen verfüge Sony über wesentlich größere Marktmacht mit seiner PlayStation-Marke, und zum anderen habe Sony in den vergangenen Jahren sehr aggressiv Exklusivdeals ausgehandelt. Es sei wiederum in Microsofts Interesse, „Call of Duty“ weiterhin für die Plattform des Marktführers anzubieten und somit PlayStation-Gamer nicht außen vorzulassen.

Letzten Endes sollte man im Kopf behalten, dass da sowohl Microsoft als auch Sony ihre Schäfchen ins Trockene bringen wollen. Im Zweifelsfall zählen für beide Unternehmen vor allem die Zahlen unterm Strich. Es wird aber spannend sein, weiter zu beobachten, ob Microsoft die Übernahme von Activision Blizzard wie geplant abwickeln kann – oder die Kartellwächter Sonys Argumentation folgen und den Deal blockieren oder mit Auflagen versehen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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8 Kommentare

  1. Ganz klar ist der XBox Gamepass Pro Gamer und Sony Pro Profit. Zumindest sehe ich das so. Zumindest ist das aktuell so, ob das so bleibt muss man erst mal abwarten. Es könnte natürlich sein das Microsoft erstmal Kunden anlocken will. Ich kann für 13€ Kosten für den Gamepass teils hoch qualitative Spiele spielen. Bei Sony hätte ich für die gleichen Spiele, die ich in den letzten Monaten gespielt habe geschätzt 300-500€ bezahlt. Das kommt darauf an, ob ich die Spiele die mir nicht gefielen mit zähle. Die Argumentation von Microsoft trifft meiner Meinung nach zu

    • Schon mal den Premium Katalog durchsucht? Hier zahlt man auch nur einen 10er monatlich und hat Zugriff auf Top Games. Im übrigen ist auch Microsoft ein Unternehmen, welches Geld verdienen muss. In den Kommentaren wird das immer so dargestellt, als ob nur Sony auf Profit aus ist. Alle wollen unser Geld!

      • Natürlich will Microsoft auch einfacher nur Geld verdienen! Anders als Sony ist Microsoft aber vor allem ein Software Unternehmen. Xbox Services auf Playstation anbieten zu wollen ist ein genialer Schachzug und würde wirklich auch den Gamern zu gute kommen.
        Sony muss hier umdenken um nicht auf der Strecke zu bleiben.

      • Sie geben sich halt auch Mühe damit es genau so aussehen zu lassen. da ist Sony selber schuld dran.

    • Rein aus Business-Sicht sind es einfach zwei unterschiedliche Modelle.

      Microsoft pusht ständigen, sicheren Umsatz. Das schafft ein Abo-Modell. Schon mal gewundert warum 1 Jahr DAZN (als Beispiel) günstiger ist als 12 Monate separat zahlen? Sicherer Umsatz ist immer besser als unplanbarer Umsatz. Im Übrigen gibt es bestimmt viele Leute die Game Pass abonnieren, aber wenig nutzen.

      Sony macht bisher (prä-PlayStation Plus Reform) aber genau das: Indem sie auf Verkäufe setzen, ist ihr Umsatz viel volatiler. Das Potenzial ist höher, aber eben auch in die Richtung, dass der Umsatz einbrechen könnte.

      Wenn Investoren / Shareholder dann schauen, welches Modell sie lieber mit Geld unterstützen, dann nehmen sie das, welches sicheren Umsatz und damit sichere Rendite bringt.

      Nicht immer nur Microsoft als Retter des Geldbeutels und Sony als Piranhas sehen. Game Pass ist ein gutes Produkt, versteh mich nicht falsch. Aber diese Schwarz/Weiß-Sicht trifft einfach nicht zu.

      • Bisher sehe ich im Gamepass noch keinen Umsatzgenerator. Da wird Geld (und davon hat Microsoft reichlich) reingepumpt, damit eine Marktmacht aufgebaut wird. Auch da werden irgendwann die Preise angepasst, wenn man eine entsprechende Userbase hat. Vielleicht auch ein paar marginale Einsparungen beim Content, aber das ist vermutlich schmerzhafter zu vermarkten.

  2. wolle wolle says:

    also die Argumentation mit CoD verstehe ich immer noch nicht. MS hat mehrfach gesagt CoD wird auch weiterhin auf der Playstation erscheinen und day 1 im Gamepass.

    ich kenne keinen Playstation Besitzer der nun zur Xbox wechseln würde, nur weil das Spiel im Gamepass ist. dieser kostet schließlich auch Geld.

    die Argumente von Sony sind einfach lächerlich.

    • Das Argument der CMA ist, dass es bisher kein Mittel gäbe Microsoft daran zu hindern, dieses „Versprechen“ in der Zukunft zu brechen. Microsoft kann jetzt sagen was sie wollen. In 3 Jahren dann einfach: Ups, es geht leider nicht mehr Leute, tut uns auch echt leid, aber hey: CoD bleibt euch auf Xbox erhalten!

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