Game Over: Am Ende sind wir alle Klickvieh

Gestern habe ich begonnen darüber zu bloggen, was mich aktuell an der Spieleindustrie nervt. In diesem zweiten Beitrag zu meinem persönlichen „Game Over“, einem kritischen Blick auf die aktuelle Triple-A-Spieleindustrie, werde ich dazu einige konkrete Beispiele ins Rennen schicken und zeigen, wie (zumindest einige) Entwickler und Publisher nicht nur mich, sondern auch euch, als reines Klickvieh betrachten.

Um es abermals zu betonen: Ich liebe Gaming weiterhin. Es gibt auch immer noch viele tolle Studios und tolle Spiele. Insgesamt bewegt sich die Industrie aktuell aber, zumindest im Segment der Blockbuster-Titel, auf einem toxischen Weg – meine Meinung. Ihr seht das anders? Hinterlasst gerne einen Kommentar, vielleicht kommen wir ja ins Gespräch!

Vorher schauen wir doch mal genauer hin, was für Phänomene es da aktuell noch so gibt, nicht nur bei PC- und Konsolenspielen, sondern auch im Bereich der Mobile Games. Denn dadurch sind Mikrotransaktionen ursprünglich ja mal populär geworden.

Mikrotransaktionen: Jeder sucht nach Moby Dick

Genau, denn in Free-to-Play-Titeln werden wir Mikrotransaktionen ohnehin nicht mehr los. Ich lasse seit Jahren die Finger von solchen Games, da sie mich schlichtweg langweilen. Sie machen mir einfach keinen Spaß, denn Gameplay ist oft nur rudimentär vorhanden und alle Titel fühlen sich im Grunde gleich an. Da ist wurscht, ob nun ein „Skin“ von einer bestimmten Marke über einen Endless Runner, ein Strategiespiel oder ein Card-Game gepappt wurde. Doch für Entwickler zähle ich auch nicht zur eigentlich interessanten Zielgruppe. Und auch die meisten von euch gehören wohl nicht dazu. Denn eigentlich legt man es auf die sogenannten Wale („Whales“) an.

Wusstet ihr etwa, dass ein (!) einzelner Gamer ca. 150.000 US-Dollar in das dröge Mobile Game „Transformers: Earth Wars“ gepumpt hat? Da soll noch einer sagen für Sammlereditionen könnte man viel Kohle ausgeben. Eine Ausnahme? In dieser extremen Höhe vielleicht, aber auch in „Runescape“ hat ein einzelner Spieler etwa 90.000 US-Dollar investiert. Und diese User sind es, die Entwickler vor allem mit Mikrotransaktionen anvisieren – nicht die Peanuts, die ihr und ich ausgeben könnten.

Tja, nun mag man einwenden: „Na ja, das wird ein reicher Sack gewesen sein, der sein Geld verballert – lass ihn doch, wenn er es hat.“ Das wissen wir aber nicht. Was, wenn sich da jemand hoch verschuldet hat – jemand mit psychischen Problemen, etwa ein Spielsüchtiger. Glaubt ihr, dass im Management der großen Publisher jemand wegen so einem Einzelschicksal eine schlaflose Nacht erleiden würde? Man strebt ganz im Gegenteil ja direkt danach solche pathologischen Verhaltensweisen zu fördern.

In Großbritannien hat sich das House of Commons bereits mit dem Thema befasst – einen sehr umfangreichen und lesenswerten Bericht dazu könnt ihr euch hier als PDF (84 Seiten) herunterladen. Dort verweist man auch auf die mangelnde Kooperationsbereitschaft der Industrie, ich zitiere:

[color-box color=“blue“ rounded=“1″]

„At present, the games industry has not sufficiently accepted responsibility for either understanding or preventing this harm. Moreover, both policy-making and potential industry interventions are being hindered by a lack of robust evidence, which in part stems from companies’ unwillingness to share data about patterns of play.“[/color-box]

Jetzt stellt euch die Frage: Handelt so eine Branche, die das Beste im Sinn für ihre Kunden hat? Nein, leider ist eben nicht alles „Fun & Games“.

Wir nennen sie nicht Loot Boxen, sondern Surprise Mechanics

Eine besondere Krankheit vieler aktueller Games nennt sich Loot Box. Falls euch der Begriff neu ist: Gegen In-Game-Währung, in der Regel jene, die ihr gegen Echtgeld kaufen müsst, erhaltet ihr eine Art „Überraschungspaket“. Was drin ist, wisst ihr vor dem Kauf nicht. Aber natürlich hofft ihr das Beste, wenn ihr zuschlagt und diese Loot Box dann öffnet.

Meistens ist Ramsch drin, den ihr nicht benötigt. Aber es besteht eben die klitzekleine Chance in einem Spiel durch die Loot Box mit zufällig zusammengewürfelten Inhalten genau den Charakter, genau die Waffe oder genau den Skin zu erhalten, den ihr euch wünscht.

Booster wie in Magic: The Gathering sind eine der Inspirationsquellen für Loot Boxen

Die realistischen Chancen, heiß begehrte, seltene Objekte zu bekommen sind meistens vollkommen intransparent und liegen nicht einmal im einstelligen Prozentbereich. Das Prinzip hat man sich natürlich von anderen Bereichen abgeschaut – etwa Überraschungseiern oder Trading Card Games wie Magic: The Gathering.

Doch da gibt es gewaltige Unterschiede: Kaufe ich etwa einen physischen Booster für Magic: The Gathering, dann erhalte ich einen greifbaren Gegenwert. Und ich kann die enthaltenen Karten mit anderen frei tauschen. So oder so bleibt ihr Wert mir erhalten.

Doch was passiert, wenn ihr etwa gerne FIFA oder NBA 2K zockt? Im nächsten Jahr sind euere bisher in den Ultimate-Team- / MyTeam-Modi erspielten und erkauften Inhalte wertlos, wenn ihr auf den nächsten Aufguss umsteigt. Ihr fangt also, ungeachtet der bisherigen Investitionen, wieder bei Null an. Speziell in Sportspielen geben die Entwickler und Publisher dabei derart Gas mit solchen Mechaniken, dass man fast meinen könnte einen Casino-Simulator zu erstehen, statt ein Basketballspiel – seht und staunt etwa über den obigen Trailer.

In einigen Ländern sind Loot Boxen bereits verboten. In anderen Staaten prüft man die ganze Sache noch. Da sich die Industrie aber ungern in die Karten schauen lassen möchte, dauert alles sehr, sehr lange. Und auch wenn einige von euch vielleicht einwenden mögen: „Keiner zwingt dich etwas zu kaufen!“ – denkt mal neben Menschen mit pathologischem Verhalten an andere Anwender, die besonders empfänglich sind: kleine Kinder. Spiele wie „FIFA 20“ oder „NBA 2K20“ sind mit einer FSK-Freigabe „Ab 0 Jahren“ versehen.

Meine Meinung? Alle Titel, die Loot Boxen und Glücksspiel-Mechanismen enthalten, sollten ab 18 Jahren freigegeben sein. Egal wie sehr Kerry Hopkins, Vizepräsidentin bei EA für Legal & Government Affairs betont, dass man da ja nicht so gerne das Wort Loot Boxen höre, sondern von Surprise Mechanics spreche… Und Überraschungen mag doch schließlich jeder, oder?

Battle Passes sind die neuen Loot Boxen

Es ist da natürlich blanke Ironie, wenn Activision Blizzard nun mit einem PR-wirksamen Grinsen hervorhebt, dass „Call of Duty Modern Warfare“ nun komplett auf Loot Boxen verzichte... und stattdessen auf Battle Passes setzt. Das ist ein wenig so, als wenn euch die Bedienung in eurem Lieblings-Café verklickert, dass man nun nicht mehr Zigarettenreste vom Bordstein fische, um den Kaffee zu strecken, sondern stattdessen Blumenerde nehme. Das Problem an diesem „Entgegenkommen“: Beides hätte man von vornherein ja gar nicht erst einführen müssen.

Retro-Games: Früher gings auch ohne In-Game-Monetarisierungen

Im Wesentlichen wollen viele Entwickler und Publisher den Kontroversen um Loot Boxen nun eben durch neue Mechanismen ausweichen. Battle Passes, aber auch Season Passes und DLCs, bleiben da natürlich altbewährte Muster. Traurig ist dabei, dass sich viele jüngere Gamer vielleicht gar nicht mehr an die Zeiten erinnern, in denen man kosmetische Items in Spielen nicht für 99 Cent kaufen sollte, sondern sie einfach freispielen konnte – indem man Spaß am Game hatte, Herausforderungen bewältigte oder besondere Kniffe ausführte. Die frühen Titel der Reihe „Tony Hawk’s Skateboarding“ waren da Musterbeispiele.

Wer die Industrie in Schutz nehmen will, argumentiert oft: „Spiele zu entwickeln ist heute so teuer, gerade mit den gigantischen Spielwelten. Irgendwie müssen die Entwickler doch überleben!“ Aber: Niemand zwingt Ubisoft, EA Activision Blizzard und Co. ihre Spiele mit endlosen Welten zu entwickeln. Es ginge auch kleiner und fokussierter. Ironischerweise lautet ja eine häufige Kritik, dass Spiele wie „Assassin’s Creed Odyssey“ zu sorglos mit der Zeit des Spielers umgehen und die ausufernden Welten zum Selbstzweck verkommen, weil sie kaum interessanten Content bieten.

Außerdem schaffen es manche Entwickler durchaus: Kein anderes Studio ist da aktuell wohl so Konsumenten-freundlich wie die Polen von CD Projekt Red: Kleinere DLCs gibt es nach Release umsonst (!), Geld kassiert man nur für vollwertige Add-Ons der alten Schule. Und man liefert ein vollerwertiges prall gefülltes Spiel ohne Mikrotransaktionen ab – so geschehen mit „The Witcher 3: Wild Hunt“ und so auch geplant für „Cyberpunk 2077“.

Echtgeld und Falschgeld in Spielen

Dabei gibt es jedoch raffinierte „Tricks“, um euch dazu zu verleiten Geld in Spiele zu stecken. Sicherlich ist euch auch schon aufgefallen, dass nicht nur viele Mobile Games, sondern auch Vollpreis-Titel für PCs und Konsolen mittlerweile gleich mit mehreren In-Game-Währungen um sich schmeißen. Manchmal gibt es drei oder vier solcher Währungen, die teilweise auch noch miteinander verkettet sind. Besonders beliebt ist ein Schema: Es gibt eine In-Game-Währung, die ihr euch leicht erspielen könnt und eine zweite Premium-Währung, die ihr in erster Linie durch Echtgeld kaufen könnt.

Ein klassisches Beispiel dafür ist „Simpsons Tapped Out“ alias „Die Simpsons – Springfield“. Es gehört zu den Games, welche mir den Spaß an Mobile Games genommen haben – ein meiner Meinung nach absolut seelenloses Lizenzspiel der schlimmsten Sorte. Das Ironische daran: Ich habe unzählige Stunden in diesem Titel versenkt und bin anfangs voll auf die Masche eingestiegen.

Warum ist „Die Simpsons – Springfield“ nun so ein typisches Beispiel für manipulative Mikrotransaktionen? Nun denn, es gibt zwei Währungen im Spiel (fiktives) Geld und Donuts. Man folgt dabei dem klassischen Design-Muster derartiger Spiele. Es gibt somit eine „falsche“ Währung, welche ein Gefühl von Fortschritt erzeugen soll – das Geld. Es wird sehr freimütig an den Spieler ausgeschüttet, hat aber im Grunde keinen Wert. Irgendwann schwimmt ihr so oder so darin. Die eigentliche „echte“ Währung sind aber die Donuts. Jene könnt ihr gegen Echtgeld kaufen und nur in sehr, sehr eingeschränktem Maße erspielen.

Nur gegen Donuts bekommt ihr aber zeitlich limitierte Gegenstände oder gar manche Charaktere aus der Serie. Und als Simpsons-Fan ist man da natürlich verlockt genügend Donuts zu sammeln, um irgendwann zentrale Figuren und Orte aus dem Serien-Universum, wie Barney, freizuschalten.

Das Gameplay des Titels ist extrem rudimentär: Geschicklichkeit, Planung, Management – das alles braucht ihr nicht. Was ihr braucht, ist einfach nur Zeit – oder viel reales Geld. Ansonsten gilt es nur, regelmäßig auf Figuren und Gebäude zu klicken, um das großzügige (aber im Grunde wertlose) Geld einzusammeln und „Aufgaben“ zu erledigen – was aber nur aus simplem Herumgeklicke und Gewarte besteht.

Eingangs stürzte ich mich dabei auf das Spiel, denn das Design ist durchaus liebevoll gemacht. Doch je mehr ich „Die Simpsons – Springfield“ zockte, je mehr es in meine tägliche Routine eingeflossen war täglich erledigte Aufgaben abzuhaken und Einkommen abzugreifen, desto mehr erfasste mich die Sinnlosigkeit meines Tuns. Es gibt keine wahren Erfolgserlebnisse, keine tolle Story zu erleben, nur ein paar Alibi-Dialogschnipsel und nette Zeichentrick-Grafik.

Aber am Ende könnte im Grunde jeder Skin über dieser Art von Gameplay schweben – und es ist kein Wunder, dass es etliche ähnliche „Klickvieh“-Spiele gibt, über die einfach eine Lizenz gestülpt wurde. Denn das Ziel ist bei derlei Titeln eben nicht der Spielspaß – sondern die Monetarisierung, egal ob derjenige Freude daran hat, das Game zu zocken.

Nur Premium ist richtig: Die soziale Erwünschtheit

Es gibt natürlich noch viele weitere Kniffe, um euch Mikrotransaktionen und Premium-Inhalte möglichst unter die Nase zu reiben. Spannend ist da etwa ein Patent von Activision: Man möchte neuen Spielern aufzeigen, dass der „richtige“ Weg ein Spiel zu spielen so aussieht, dass man auch Kohle für Premium-Skins und Co. ausgibt. So sollen etwa neue Spieler gezielt über das Matchmaking mit Veteranen zusammengewürfelt werden, welche bereits Geld in Skins gepumpt haben. Man will quasi zeigen: „Guck mal was der erfolgreiche, andere Gamer da hat. Cool, oder?“

In „Fortnite“ ist das längst in die Community übergegangen – wer mit dem Default-Skin spielt, wird ausgelacht – solche Noobs sind uncool. Das ist eben das gleiche Phänomen, als ob ein Schüler mit den Aldi-Turnschuhen in die Klasse kommt und dann veralbert wird, weil nicht Adidas, Nike oder Puma auf seinen Tretern steht. Unternehmen freut das, aber die Frage ist: Kann man es gutheißen, wenn diese Art von Ausgrenzung und Spott gezielt gefördert wird bzw. durch psychologische Tricks Begehrlichkeiten geweckt werden, gerade bei Kids?

It’s just good business„, mag manch einer sagen, aber wo ist die Grenze? In einigen Spielen werden sogar Bots bewusst mit Premium-Items versehen, um sie dem Spieler so vor der Nase herumschaukeln zu lassen wie eine Karotte vor einem Esel. Und für genau so dumm hält man offenbar den Gamer bzw. möchte ihn gerne so haben.

Game Over: Alles am Ende?

Liest man nun diesen Artikel von mir (und auch den vorangegangenen), könnte man meinen ich wäre kurz davor mein Hobby aufzugeben – raus aus der Bude mit den Konsolen und fertig. So ist es aber nicht. Ich liebe Gaming weiterhin und es gibt fortlaufend Spiele, die sich eben nicht den hier beschriebenen Strategien hingeben. Allerdings ist es schade, dass sie immer mehr zur Ausnahme werden – zumindest unter den Triple-A-Titeln.

Nur wenige Entwickler halten da die Fahne hoch – z. B. die von mir sehr geschätzten CD Projekt Red. So gerne ich aufgrund meiner Liebe für „GTA“ und „Red Redemption“ da Rockstar Games auch erwähnen würde – aufgrund der Online-Modi von „Grand Theft Auto V“ und „Red Redemption 2“, welche Archetypen dafür sind, wie nach Strich und Faden monetarisiert wird, kann ich das nicht.

Mein Anliegen ist dabei einfach: Entscheidet mit eurem Geld, unterstützt Entwickler, die euch nicht für dumm verkaufen wollen. Und vielleicht war dem ein oder anderen ja auch gar nicht so bewusst, was für Strategien genutzt werden, um Spielern den nächsten Euro aus der Tasche zu fingern.

Ich handhabe das jedenfalls mittlerweile so: Statt 5 Euro für einen Skin in meinem Lieblings-Shooter im wahrsten Sinne des Wortes zu verballern, gebe ich meine Kohle jedenfalls lieber für ein Indie-Game aus… und ich warte auf „Cyberpunk 2077“. 😉

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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62 Kommentare

  1. Danke für die guten und interessanten Artikel. Gerne mehr davon.

    Ich spiele nur noch ganz selten AAA Titel. Die sind dann meistens von Nintendo. Bei Steam kaufe ich schon lange fast ausschließlich kleine Spiele. Slay The Spire, Ratropolis, Frostpunk, Dicey Dungeons etc.

    • Mein letztes gekauftes PC-Spiel war „For Honor“ (Day 1).
      Nachdem ich auch Jahrelang dachte, es liegt an mir, hab ich noch die Switch mitm Großen probiert und hab es nie bereut – es lag eben nicht an mir, sondern insb. an allem, was André in den Artikeln beschreibt.

      • StrassenLaterne says:

        For Honor findet meiner Meinung nach den super Mittelweg in der Hinsicht.
        7 Tage warten auf neue Helden ist für mich vollkommen fine und da man eh erstmal einige spielstunden je Champ braucht um mit ihm warm zu werden finde ich die Kosten für neue Champs, auch wenn es dann mal 20000 Stahl sind, vollkommen in Ordnung! Da hat Ubisoft mal wieder was gutes gemacht!

    • Ich hab letztens die beiden Nintendo-Titel auf iOS getestet … *wein* Es ist einfach nur traurig, was da überall abgeht.

  2. Ich Kann deinen Frust verstehen. Ich gebe grundsätzlich kein Geld für Software jeglicher Art aus die ein Abo Modell haben.
    Entweder ich kann Dinge kaufen und dann diese so lange nutzen wie ich möchte oder der Hersteller kann es behalten.
    Deshalb gibt es auch keine neuen Adobe Produkte mehr.

  3. Absolute Zustimmung zu jedem Punkt. Bin jetzt „nach Mitte 30“ und habe Familie mit Kindern. Die meisten „heutigen Spiele“ kann ich meinen Kindern gar nicht empfehlen. Sie sind nur reine ABzocke und sind so designt, dass man daran keinen Spaß hat und sich mit Geld quasi vom SPiel freikaufen will.
    Angefangen hat das mit den Mobile Games. Nutze ein paar Premium Games (einmal zahlen) – InApp Käufe und Werung sind beides die reinste Pest. Könnte zwar problemlos die Werbung blocken – aber wozu? Um ein Spiel welches keinen Spaß machen *soll* zu spielen? Vor allem meine Kinder „wollen“ gerne auch diese Spiele spielen, weil jeder sie spielt :kotz:
    Wenn diese „InApp K*cke und Werbung“ nicht verschwindet, haben sie mich dauerhaft verloren, befürchte aber, dass diese Einsichten leider nicht die Mehrheit der Menschen trifft und deshalb eher ausgebaut als abgeschafft wird…

    • Ich finde Dein „Mitte 30 mit Kids“ interessant. Mir persönlich geht eben als mittlerweile vollwertige Erwachsene, die ihre Freizeit gut überlegt einteilen muss, weil sehr seltene Währung 😉 diese ganzen aufgeblasenen Welten mit immergleichen fetch-quests auf den Zeiger. Gerade weil ich gerne zocke, möchte ich diese Zeit dann auch sinnvoll verwenden. Und ja natürlich habe ich bei Skyrim jede kleine Nebenquest gemacht, bevor ich mal den Bürgerkrieg vorangetrieben habe. Aber bei den heutigen Spielen macht das durch den ewigen Copy-Paste-Content keinen Spaß mehr. Außerdem hat man meistens auch einfach keine Zeit wie z.B. bei Fortnite wirklich täglich zu Spielen und sozusagen eine daily-bonus-streak hinzulegen. Daher sind meiner Meinung die meisten Games eben gerade auf die jungen Zocker ausgelegt, die eben die Zeit haben, wirklich jeden Tag mehrere Stunden online zu gehen. Allerdings haben die ja eigentlich kein Geld…

    • Das Problem mit den Kindern habe ich auch. Die wachsen in eine Welt, wo Spiele keinen Spaß machen, wo man überall nur aufpassen muss, dass man nicht abgezockt wird, und wo es kein richtiges Gameplay gibt. Es ist traurig.

      Es gibt zwar einige gute Premium-Spiele auf dem iPad, aber da ist er mittlerweile auch fast rausgewachsen. Mit 8 Jahren wird es jetzt kompliziert, was zu finden, was nicht kacke ist. Am PC habe ich jetzt einige ältere Strategie-Titel aus meiner alten Steam-Bibliothek wieder aktiviert. Aber das ist alles sehr, sehr seltsam und falsch. Zum nächsten Geburtstag gibt’s eine Switch für ihn. Ich hoffe, ich finde dort einige Titel.

  4. Jahrgang 1986. Mit Nintendo und Playstation aufgewachsen. Online seit 1998. LAN Partys. Und und und.
    Es ist nicht so, dass ich Berührungsängste habe. Aber es ist verdammt langweilig was so auf den Markt kommt. Selbst bei den regelmäßig per Steam Key verschenkten Spiele, die halt 3-4 Jahre alt sind, kann ich mich nicht mehr aufraffen mir die Mühe zu machen sie in die Library zu laden.

    Nicht nur wiederholt sich alles, es wurde auch immer leichter, damit auch der Letzte seinen Geldbeutel öffnet. Das gipfelt darin, dass man Spiele nicht durch Geschick oder Strategie meistert, sondern indem man Geld bezahlt. Wie dämlich ist das denn?

  5. Und ich dachte schon ich werde zu alt für die aktuellen Games. Mir war das noch gar nicht so sehr bewusst. Vielen Dank für den Artikel und schön, dass ich nicht der einzige bin den das stört. Man muss seine kids vor dieser Abzocke schützen!

  6. Ich spiele seit Jahren fast nur Fifa und da nur den Saisons Modus, ohne irgendwelche zusätzlichen Ausgaben.
    Mir geht diese Ingamebezahlka*** auf den S***.
    Ab und an spiele ich auch ein schönes Adventure, wobei mir mittlerweile oft die Geduld fehlt.
    Aber der Erfolg gibt den Anbietern Recht.

  7. Vielen Dank für die Worte. Eigentlich sprechen diese jedem aus der Seele, der damit aufgewachsen ist.

    Ich habe auch sehr viel gespielt, der letzte Genickbruch war aber battlefield 5 der mir die Augen geöffnet hat.

    Früher gab es als Beispiel.

    40 Waffen
    20 maps
    Gut gegen Böse

    Das addon hat 10 maps dazu gebracht
    Usw.

    Jetzt werden vollpreistitel auf den Markt geworfen die vllt 45 Prozent fertig sind. Der Rest wird über Seasons Pass aus der Tasche gezogen.

    Back 2 the roots – – – > Wc3 TFT

    • Naja, BF 5 ist hier kein passendes Beispiel.
      Bis auf die einmalige Zahlung des Spiels kamen und kommen keine weitere Kosten für die Erweiterungen auf einen zu.
      Bei der vorhergehenden Titeln musste man jeder Erweiterung extra zahlen oder gleich mehr Geld für das Premium-Basisspiel ausgeben.
      Ingame lassen sich alle Waffen und nahezu alle Skins erspielen.

      Ich bin aber bei Dir, dass das Spiel zu früh veröffentlicht wurde und zu lange unfertig war.

    • EA Müll wie 100% deren Games da unfertig. Kein Nachpatchen oder fixen, schwachsinnige Serverauswahl (keine eigene Listen bzw Block Server, zumindest die EA Games die ich noch früher gezockt hab aber erwarte nach 10 Jahren keine Besserung da FUCKING EA). Kein fixen bzw bannen von Hackern und Cheatern, zu viele Hintertürchen inGame implementiert… EA Müll, das sagte ich ja bereits.

  8. Ich wünsche mir die Amiga Zeiten zurück, unterhaltsame Spiele, für jeden etwas dabei.
    Dabei auch knifflige Spiele und keine Option auf Freischaltung von irgendwelchen Premium-Funktionen.

    Und was ich als Baujahr 1985 sehr vermisse, ein Splitscreen Modus bei heutigen Games.
    Für die Xbox One ist die Auswahl an Splitscreen oder Local Coop Spielen p überschaubar, das gilt aber leider für alle Plattformen.

    Stattdessen soll man alleine zuhause sitzen und online mit anderen spielen…Nein danke. Ich will meine Kumpels bei mir haben und uns gegenseitig duellieren oder gemeinsam eine Kampagne spielen.
    Früher mit Cola, heute gerne mit nem Bier.

    Aber die Spieleindustrie hat längst die Fortnite Kids unter Beschlag genommen.
    Mein Neffe reagiert erstaunt auf einen Klassiker wenn ich ihm sage es gibt keine Loot Boxen und nichts zum Freischalten.
    Einzig dein Können unter Beweis stellen lässt dich das Game beenden.
    Das findet er langweilig weil er es so nicht kennt, die Belohnung das Game zu beenden fehlt ihm.

    Verrückt…

    • Splitscreen, AMEN!
      Das fehlt mir (32) und meinem Bruder (31) auch.
      Ich würde gerne mit meinem Bruder oder meiner Frau mal ein Rennen fahren oder mich mit anderen über Splitscreen duellieren („hör auf auf mein Bildschirm zu gucken!“ ^^).

      Wir haben jetzt die Super Nintendo ausgepackt und datteln wieder munter. Diese einfachen Spiele machen immer noch mehr spaß, also bereiten mehr FREUDE, als die ganzen andern hochgezüchteten Spiele. In Anno muss man sich neue Objekte kaufen, um seine Stadt zu verschönern…. Ich soll Geld ausgeben, um eine Parkbank zu bauen? Wie bitte?!

      Oder die CoD-Reihe ist auch nur noch eine Kopie seiner selbst, Handyspiele ohne Sinn und Vergnügen oder nur noch anstregend.
      letztens habe ich mir wieder Minecraft runtergeladen. Ich sehe, was andere bauen und…. na, ne danke. Dafür ist meine zeit zu wertvoll geworden. Stundenlang in den endlos-Spielewelten unterwegs sein fand ich zwar in AC 1 noch i.O. aber ab Black Flag wurde es mir zu nervig.

      Oder die Accountbindungen:
      Ich habe hier CoD: BlackOps neben mir liegen, mit dem Kassenzettel von ca. 60 Euro. Und ich kann den Mist nicht mal verkaufen, weil er an einen Account gebunden ist… 60 Euro!! Nur um das Recht zu erlangen etwas nutzen zu dürfen, aber nicht zu besitzen? Wie konnte ich damals so bescheuert sein?

      Ein Unmut ist da über die heutige Spielelandschaft. Ich sehe es einfach nicht mehr ein für Spiele soviel Geld auszugeben. Daher werde ich für mich persönlich nichts Neues mehr kaufen. Da beschäftige ich mich lieber mit 3D-Druckern, MP-CNC oder anderen realen Gegenständen, die ich weiterverkaufen kann. Ich will mit meinen Händen reale Gegenstände herstellen und die Natur in „eeecht“ erleben (Biken, Snowboarden, Zelten)

      Ich denke ich bin wohl alt geworden, sry Leute, aber ich melde mich als Gamer ab.

  9. Naja spiele sind seit 20 Jahren nicht teuerer geworden. Wenn wir bereit wären mehr zu bezahlen würden die Publisher auch nicht nach sonderbaren Wegen suchen und das Geld aus der Tasche zu ziehen.

    Beispiel forza wäre ohne die Autopakete. Porsche für ingame 100€ + nicht ertragreich.

    —> es geht nicht um Entwickler zu unterstützen sondern das spiele eigentlich nicht 60 sondern eigentlich mindestens 78€(29% relative Inflation) Kosten müssten.

    • Das halte ich für Käse. Wenn man sich Witcher 3 anschaut, dann hatten sie Produktionskosten von 60 Mio Euro (darin enthalten 30 Mio für Marketing). Auf Einnahmenseite waren (wenn man Wikipedia glauben mag) bis März 2017 ganze 236 Mio Euro. Das ist mittlerweile sicherlich höher, besonders auch wegen dem Switch Release. Wenn man sich umschaut, bekommt man das Game nun für 15 Euro (was ein krasser Spotpreis ist, für das, was da geboten wird). Der Schnitt ist doch ganz gut, da braucht es sicher keinen Inflationsausgleich. Die Publisher müssen einfach vernünftige und gute Spiele machen. Die gehen dann auch weg wie geschnitten Brot. Und Witcher 3 kommt ohne den ganzen Free2play-Loot-Boxen-Mist aus und ist einfach ein richtig gut gemachtes RPG.

    • kein Plan, bist du nur 5 Jahre alt? Schön das du schon lesen und schreiben kannst.
      Die Spiele sind verflucht teuer geworden, Inflation ist minimalst wenn du dich jemals damit beschäftigt hast.
      Ich hab noch in den 80ern angefangen und da waren Spiele auf dem Atari 2600 nicht gleich ein Offenbarungseid. Selbst am PC in den 90ern waren die Games noch teils für unter 10€ zu bekommen. Da gabs damals noch die Branche nicht und AAA Rating bei Gemes aber ich kann mich grad an keines erinnern das 120DM gekostet hat nicht mal an 40DM.
      60€ ca. 120DM, kein wundern das uns ältere Generationen für versnobte psychos halten wenn man soviel für ein Game ausgibt.
      Außerdem muss jeder ne Rechnung machen ob PC oder Konsole (unabhängig seines fucking „Den Shit muss ich haben“). Glaube auch heute ist es so, je mehr Spiele man sich im Jahr kauft (Summe ist mir aktuell nicht bekannt) desto ehe lohnt sich ein PC statt einer Konsole wegen dem Gesamtpreis. Wo in etwa der Schnittpunkt ist???

    • Klaus Kinski reloaded says:

      Haben Sie Dir ins Hirn geschi*****sen?

      Ich habe zu DM Zeiten 50 – 70 DM für einen fertigen Vollpreistitel gezahlt. Heute zahlt man das gleiche in EURO. Was ist hier also in 20 Jahren nicht teurer geworden?

    • Früher gab es auch viel weniger Spieler. Und da eine Kopie keine Kosten verursacht, kann man es sich heute einfach leisten, Millionen für die Entwicklung von Spielen zu zahlen und am Ende doch noch Gewinn zu machen. Dazu kommt, dass heute viel mehr auf technische Baukästen (Engines, Middleware) gesetzt wird und dadurch die Entwicklungskosten reduziert werden.

      Dafür sind heute die Spiele bombastischer und immersiver. Wobei ich persönlich nicht sicher bin, ob das immer gut ist. Gerade für die jüngere Zielgruppe, die mit einer viel höheren Komplexität starten, als wir, die langsam in die ganze Geschichte reingewachsen sind. Aber manchmal hilft es auch, wenn Spiele reduzierter und abstrakter sind. Naja, und wenn diese Immersion zu teuer ist, zwingt niemand die Hersteller das zu machen. Es geht ja auch einfacher, wie man an vielen Indie-Titeln sieht. Nur ist deren Kalkül ein anderes. Was OK ist. Aber dann nicht jammern, wenn’s nicht funktioniert.

  10. Super Artikel! Und dem letzten Absatz – vote with your wallet – kann ich nur zustimmen. Stecke da allerdings immer wieder in der Zwickmühle, wie auch aktuell bei Star Wars Jedi Fallen Order: Ein klasse Singleplayer-Game ganz ohne zusätzliche Kosten, entwickelt von einem super-ambitionierten Studio aber veröffentlicht von EA, deren Spiele ja quasi sonst vollgepackt mit Mikrotransaktionen sind. Kaufen oder nicht kaufen? Was für ein Dilemma… :p

    • André Westphal says:

      Wenn du weiter solche Spiele möchtest, ist hier ein guter Weg das Game zu unterstützen – das zeigt EA dann quasi, dass solche Titel lohnen. Ich find Fallen Order auch wirklich gut! Es gewinnt keinen Innovationspreis, aber ist ein echt gelungener Star-Wars-Titel – falls du die letzten Tomb Raider oder Uncharted magst, machst du da nix falsch :-).

    • Jakob Lenfers says:

      Jein. Du kannst EA natürlich auch zeigen, dass es sich lohnt solche Spiele zu veröffentlichen. Wenn das jetzt keinen Gewinn abwirft, werden sie es sich auch überlegen noch so ein Spiel raus zu bringen. Ich habs zumindest auf der Wishlist.

      Aber gut, ich investiere meine Zeit (und zu viel Geld) in das f2p World of Tanks. Auch wenn es mich eher 20€ im Monat kostet (aufs Jahr gerechnet), habe ich da meistens genau das was im Artikel angesprochen wird: Spass. Und das ist es mir mit meiner momentan sehr begrenzten Zeit total wert.

    • Atusch, also allein EA schreckt mich ab, ich kauf seit Jahren nix mehr wo der Bullshit drauf steht, kann auf dauern kein Spaß machen. Die Vorfreude und Erwartungen sind groß aber mehr auch nicht.
      Dazu noch Disney, Fu andere Bullshit…
      Die beiden zusammen ergeben bei mir ein BIG BIG: FU NOOOOO lass Finger Weg!!!

  11. Der Spieleindustrie gehen die Ideen aus und so versuchen sie aus dem sinkenden Schiff noch Geld zu quetschen. Gier frisst Hirn und Kreativität!

  12. Mira Bellenbaum says:

    Game Over!
    Das letzte Spiel, welches ich mir gekauft habe, gabs auf DVD.
    Onlinezwang gab es nur für’s aktivieren.
    Dieses immer on ging mir gegen den Strich und es gab diese Spiele dann halt
    im Netz irgendwo ohne diesen Zwang. Pech für „die“, ich hätte sie mir ja gekauft.
    Dieses Abgezocke ist die Perversion par excellence!
    GAME OVER!

  13. Schöner Artikel!

    Leider gibt es kaum noch Publisher, welche nicht mit Ingame Transaktionen um sich werfen. Selbst Nintendo macht mit Mario Kart Tour und seinen „Loot-Röhren“ oder Super Kirby Clash mit dem äußerst nervigem „Elan-System“ nicht halt.

    Wer Mario Kart Tour nicht kennt: Schwammige Steuerung, Missionsziele/Gewinnchancen richten sich danach, welche zufällige vorgegebene Kombination aus Fahrer, Kart und Gleiter du besitzt. Alles 3 ist nur per Zufall zu bekommen.

    Prinzipiell habe ich nichts gegen Free-To-Play Titel, da ich diese ganz unverbindlich und schnell ausprobieren kann. Allerdings merkt man deutlich, wenn ein Spiel um eine Finanzierungsmethode herum entwickelt wurde.

  14. Sehr schön geschrieben und leider so wahr. Wir geben noch für zwei Dienste Geld aus:
    – Apple Arcade
    – Xbox Gamepass

    Damit sind 95 Prozent unserer Bedürfnisse für eine kleine Pauschale abgedeckt. Der Rest sind Sales auf Steam für die Junioren, wenn alles fast nachgeschmissen wird – und Ausreisser wie das erwähnte Cyberpunk 2077, das natürlich ein Tag-1-Kauf wird. 🙂

  15. Lieber André,

    da sprichst Du glaube ich allen richtigen Gamern aus der Seele. Zwei sehr schöne Beiträge, die gut zusammenfassen, was diese ganzen Geschäftsmodelle angeht. Man muss aber auch sehen, dass der Markt auch echt gewachsen ist. Dieser ganze Free2Play-Loot-Boxen-Mist ist mit den mobilen Plattformen so richtig groß geworden und richtet sich auch ganz deutlich an casual gamer, sprich Hinz und Kunz, die sich von dem Bullshit kurzzeitig einfangen lassen, dann aber auch ziemlich schnell wieder weg sind. Und natürlich Kinder, bei denen die Eltern nicht so genau aufpassen. Ich habe da keine Sorge, dass der Nachschub an richtig guten Spielen einmal ausgeht. Für mich ist es aber auch so, dass es nicht dauerhaft was zu zocken gibt und ich dann immer wieder einige Monate auf dem Trockenen sitze. Was auch völlig ok ist, denn neben Zocken gibt es ja noch eine ganze Menge andere Dinge, die Spaß machen. Besonders für die Switch sind in den letzten zwei Jahren wirklich gute Spiele erschienen, die völlig an diesen neuen Geschäftsmodellen vorbei gehen. Xenoblade Chronicles 2 oder Zelda sind zwei Titel, die schon richtig viel Spielspaß bieten. Und natürlich Games wie Witcher 3 oder sehr gelungene Indititel wie Dead Cells, GRIS, Moonlighter oder RiME fand ich richtig gut. Das sind alles Spiele, die ohne neue Vertriebsformen auskommen. Ich glaube also nicht, dass die Gamingwelt am untergehen ist. Sie ist nur größer geworden und wie auch bei allen anderen Unterhaltungsformen ist eine gewisse Medienkompetenz notwendig.

    Herzliche Grüße
    Tobi

    • André Westphal says:

      Ja, ich gebe dir recht, dass es auch immer wieder gute Spiele gibt, die nicht zu sehr auf dem Mikrotransaktionen- und Loot-Box-Trend mitschwimmen. Oft „kleinere“ Titel oder auch japanische Games. „Persona 5“ oder „Dragon Quest 11“ würde ich auch dazu zählen. Okay, das erstere hatte auch ein paar bezahlte Kostüm-Downloads, aber das ist eher der Mentalität der Anime-Fans geschuldet und hielt sich sehr in Grenzen. Es war aber ein komplettes Spiel mit über 100 Stunden Spielzeit.

      Auch die „Yakuza“-Spiele sind extrem lang und mit Features vollgepackt – ohne DLC-Blödsinn. Ich finde es halt auch kritikwürdig, dass Spiele wie „NBA 2K20“ (siehe Trailer) mit dem ganzen Glücksspiel (für mich ist es nichts anderes) mit Freigaben „Ab 0 Jahren“ auf den Markt kommen. Die Titel müssten automatisch „Ab 18 Jahren“ freigegeben sein. Das würde das Prinzip dahinter nicht besser machen, aber wenigstens würde man da weniger Kinder mit hineinziehen bzw. könnte sie nicht mehr so unverhohlen anvisieren.

  16. Endlich mal jemand der das Thema vernünftig anspricht anstatt zu sagen micro transactions sind müll auch wenn dieß ne kurzfassung ist aber der beitrag ist super und ich finde man sollte so wie im deinen beitrag endlich mal ne usk 18 für spiele bringen die micro transactions beinhalten

  17. Wer das Geldverdienen auf die Spitze getrieben sehen will, sollte sich mal das Neo Magazin Royale Video zu Coinmaster ansehen. Man kann von Böhmermann halten was man will, aber seine Redaktion schafft es oft gute Themen zu finden.
    Kurz: Glücksspielautomaten gegen Geld sind für Kinder und Jugendliche verboten. Die Glücksspielindustrie entwickelt eine App, die einen Glücksspielautomaten „simuliert“, auch gegen Geld. Anscheinend nicht verboten.

    • Das Neo Magazin Royale Video zu Coinmaster ist wirklich sehenswert. Beleuchtet die selbe Problematik nochmals aus anderer Perspektive.

  18. Danke für diesen Artikel. Du sprichst mir aus der Seele!

  19. Danke! Hätte es nie in Worte fassen können, wäre nur in ausgeartet!

    Und ja, gerade bei Kids, weil so erziehen die Ihre zukünftigen Konsumenten. Es is dabei egal ob das die Treter sind… oder Klamotten.. Spielzeug und und und…
    In 20 Jahren haben die dann jemanden der jeden Mist kauft ohne ihn wirklich zu brauchen.

  20. Danke für den Artikel André.

    Weiss jetzt grad nicht mehr, ob es in den Kommentaren oder im Artikel war: Einige von uns hören sich wohl wirklich wie Opas an, aber dass eine neue Generation heranwächst, die kaum mehr weiss, wie die Game-Welt früher aussah ohne die Mikro-Transaktionen ist schon sehr krass.

    Auch der verlinkte Artikel, der beschreibt, wie die Studios nach Walen fischen ist beängstigend.

    Ich hoffe, dass Apple Arcade und ähnliche Modelle eine Alternative bieten können, um dem Trend entgegen zu wirken. Auch wenn ich persönlich den Einmal-Kauf bevorzuge, sehe ich solche Spielekatalog-Abos in der heutigen Zeit als erfolgsversprechende Alternative.
    Gerade auch für Familien, wo dann alle Mitglieder uneingeschränkt auf den Katalog zugreifen können.

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