FTC verklagt Amazon: Erschwerte Möglichkeiten das Prime-Abo zu kündigen

Die Federal Trade Commission (FTC), eine amerikanische Wettbewerbs- und Verbraucherschutzbehörde, hat Amazon verklagt. Dies geht aus einem Bericht von CNBC hervor. So wird Amazon bezichtigt, seine Kunden zum Abschluss eines Prime-Abonnements zu verleiten und den Kündigungsprozess zu erschweren. Die FTC wirft Amazon vor, dass Verbraucher zuerst verleitet werden, sich für das Prime-Abo anzumelden.

Dies soll, so die Behörde, durch sogenannte Dark Patterns geschehen, die den Verbraucher dazu bringen, auch ohne Zustimmung ein Abo abzuschließen. Kündigungsversuche würden dann allerdings „sabotiert“. Erleichterungen wurden von der Amazon-Führung wohl abgelehnt, weil sich dies nachteilig auf den Gewinn auswirken könne. Man nimmt also sowohl den Anmelde-, als auch den Kündigungsprozess genauer unter die Lupe. Die Klage wurde nun beim U.S. District Court for the Western District of Washington eingereicht.

Konkret geht es beim Abschluss des Prime-Abonnements, darum, dass Einkäufe auf der Webseite ohne Prime erschwert würden und Nutzer im Zuge einer Bestellung zum Abschluss des Prime-Abos aufgefordert werden. Amazon wird vorgeworfen, nicht transparent auf das wiederkehrende Abonnement hinzuweisen und ein entsprechendes Einverständnis hierfür einzuholen.

So einfach wie der Abschluss des Abos ist, so schwierig die Kündigung. Da musste man hierzulande bereits das Verfahren anpassen, denn auch mit den EU-Verbraucherschutzvorschriften bekam man sich da in die Haare.

Update 22. Juni 2023: 

Uns erreichte das folgende Statement einer Amazon-Sprecherin dazu:

Die Behauptungen der FTC entsprechen weder den Tatsachen noch dem Gesetz. Die Wahrheit ist, dass Kunden Prime lieben, und wir machen es unseren Kunden klar und einfach, sich für ihre Prime-Mitgliedschaft anzumelden oder diese zu kündigen. Wie bei allen unseren Produkten und Dienstleistungen hören wir kontinuierlich auf das Feedback unserer Kunden und suchen nach Möglichkeiten, das Kundenerlebnis zu verbessern, und wir freuen uns darauf, dass die Fakten klar werden, wenn sich dieser Fall entwickelt. Wir finden es auch besorgniserregend, dass die FTC diese Klage angekündigt hat, ohne uns davon in Kenntnis zu setzen, mitten in unseren Gesprächen mit FTC-Mitarbeitern, um sicherzustellen, dass sie die Fakten, den Kontext und die rechtlichen Fragen verstehen, und bevor wir mit der FTC ins Gespräch kommen konnten Kommissare selbst, bevor sie eine Klage einreichten. Auch wenn das Fehlen dieses normalen Kursengagements äußerst enttäuschend ist, freuen wir uns darauf, unseren Fall vor Gericht zu beweisen.

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Baujahr 1995. Technophiler Schwabe & Lehrer. Unterwegs vor allem im Bereich Smart Home und ständig auf der Suche nach neuen Gadgets & Technik-Trends aus Fernost. X; Threads; LinkedIn. Mail: felix@caschys.blog

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8 Kommentare

  1. #amazon_ist_böse

  2. Bin ja gespannt wie lang die FTC den Kreuzzug gegen die IT Giganten so kurz vor der Wahl in den USA durch hält bzw wie lange sich Lisa Kahn noch am Stuhl klammern kann, gerade Microsoft. Google, Amazon usw sind doch auch Grossspender der Demokraten ^^

  3. Prime kündigen auf der Amazonseite geht mit ca. 5 Klicks.

    Wo wird das erschwert?

  4. Amazon ist nicht böse, wenigstens nicht böser als andere. Die Ungleich kompliziertere Kündigung von Abos, verglichen mit deren oft sher einfachen Einrichtungsprozessen, gibt es bei vielen anbietern. Z. B. Anmelden per virtuellem Knopfdruck und Ausfüllen eines Online-Formulars, Abmelden nur papier-schrichtlich und eigenhändig unterschrieben … das darf nicht sein. Weder für amazon noch Andere , gut daß Verbraucherschutzorganisationen und ggf. Gerichte da ein „p“ vorschieben.

  5. Ich könnte mein Prime Abo sehr übersichtlich mit nur drei Klicks kündigen, ist das in den USA so viel schwieriger?

  6. klar möchte Amazon sein Prime anbieten, aber ganz ehrlich: schwer zu kündigen? Also bitte…!

    Affenzirkus.

  7. Nun, der Artikel bezieht sich klar auf die USA, da ja in D kaum ein gesetzlicher Verbraucherschutz existiert.
    Dank der oft beschimpften EU (teilweise auch zu Recht) geht es bei uns einfach.
    Ich nutze zur Zeit übrigens gerade wieder einen kostenlosen Monat. Der Unterschied zwischen absichtlich verzögerten Bestellungen ohne Prime und mit Prime fällt auch hier auf. Da war Amazon schon mal toleranter!!!
    Was mich persönlich nicht stört ist das die kostenlose Zustellung nur an Packstation oder Abholstation funktioniert, hatte ich doch schon als ich noch Prime hatte eine Packstation da ich bei Lieferung nicht immer zu Haus war.

    Zu Prime allgemein: Ich weigere mich fast 90€ zu zahlen, nur um bei Amazon gut behandelt zu werden. Allerdings ist Amazon aus meiner Sicht immer noch der beste Onlineshop, das gilt zu einem kleinen Teil auch für den Marketplace.
    Ich schreibe das, da ich gerade bei EBAY ein Problem mit einer Bestellung habe – Produkt entspricht absolut nicht der Beschreibung. Bei Amazon wäre es schon retour, aber EBAY schreiben, warten. Danach PayPal in der Hoffnung das …

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