Flixbus möchte sein Fernbus-Angebot in den Nachfolger des 9-Euro-Tickets integrieren

Im Rahmen des neuen Entlastungspakets soll es auch einen Nachfolger des 9-Euro-Tickets geben. Dieser soll mit 49 bis 69 Euro im Monat signifikant teurer ausfallen. Im Fokus bei der Konzipierung steht hierbei, dass auch der Nachfolger wieder bundesweite Gültigkeit hat. Preislich hängt es da wohl mitunter an der Mitfinanzierung durch die Länder. Ich für meinen Teil empfand das doch als bequem, so muss man sich da weder Gedanken über Ticket noch über Zonen oder Gültigkeit machen und man steigt einfach im Nahverkehr ein.

Geht es nach derzeitigen Bestrebungen, dann soll es, zumindest abseits der Gleise, nicht beim Nahverkehr bleiben. So setzt sich das Fernbusunternehmen Flixbus dafür ein, in einen Nachfolger des 9-Euro-Tickets integriert zu werden. Das nationale Fernbusangebot würde die Lücke zwischen Regional- und Fernverkehr schließen, so Flix-CEO André Schwämmlein. Die Idee sei hierbei ein Zusammenspiel von Zug und Bus zu motivieren, da sich diese ergänzen. Man könne hier nach eigenen Angaben besser den ländlichen Raum abdecken, wenn es um einen PKW-Ersatz geht.

Was meint ihr zu diesem Vorstoß durch Flixbus? Auf einigen Strecken könnte der Fernbus da durchaus den ICE ersetzen, der in einem Nachfolger-Ticket nicht berücksichtigt würde.

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Baujahr 1995. Technophiler Schwabe & Lehrer. Unterwegs vor allem im Bereich Smart Home und ständig auf der Suche nach neuen Gadgets & Technik-Trends aus Fernost. X; Threads; LinkedIn. Mail: felix@caschys.blog

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24 Kommentare

  1. Natürlich ist hier Flixbus interessiert, weil dann würden sie immer einen fest kalkulierbaren Posten aus dem Topf bekommen. Und vermutlich wird Dieses dann nach angebotenen Kilometern gehen, damit nicht kleine Unternehmen genauso stark gefördert werden wie Anbieter mit einem dichten Netz.

  2. Ich sehe im Fernbus hauptsächlich eine Ergänzung im ( nomen est Omen) Fernverkehr. Die Ergänzung im ländlichen Raum die der CEO verspricht sehe ich aktuell nicht, kenne aber auch nicht deren gesamtes Netz.

  3. Grumpy Niffler says:

    Wäre eine sinnvolle Ergänzung, zumal es für die Fernbusse sonst auch sehr eng werden dürfte, gegen das Nachfolgeticket zu bestehen, auch wenn es nicht mehr ganz so attraktiv wie bisher ist.

    • Das voraussichtliche Nachsehen ist doch auch der einzige Grund warum Flixmobility sich überhaupt dafür interessiert sonst könnten sie ihre Züge ja auch miteinbringen und als Interregio verkehren lassen.

  4. Ich verstehe nicht, wo der Flixbus-Chef im ländlichen Raum Flixbus sieht? Die fahren doch auch nur Städte und dort meistens die Hauptbahnhöfe an. Um zum Fernbus zu kommen brauche ich auf dem Land (hier zumindest wo es keine Bahn und kaum Busse gibt) doch auch wieder ein Auto. Und habe in der Stadt wieder das gleiche Parkplatzproblem wie bei Bahnreisen. Kapiere ich nicht

    • DragonHunter says:

      Naja, sie fahren schon mittlerweile auch verhältnismäßig kleine Orte an… mit Direktverbindungen, die die Bahn nicht hat.
      Beispiel, was ich mal rausgesucht habe: Direktverbindung Essen – Winterberg… Ist nicht unattraktiv für den Winter.
      Ist mit der Bahn recht krampfhaft… von Essen nach Dortmund, da in die Bimmelbahn, die auch recht verspätungsanfällig ist…
      So ganz dumm ist das eben nicht.

  5. Das kommt drauf an. Wenn Flixbus nur Orte bedient, die von der Bahn angebunden sind, ergibt das keinen Sinn. Dann würde es sich nur um eine Quersubventionierung handeln. Binden sie aber auch Orte an, die von der Bahn selten oder gar nicht bedient werden, dann bin ich auf jeden Fall dafür.

  6. Ich habe noch nie verstanden, was der Reiz am Fernbus sein soll. Er kombiniert die Nachteile des Autos mit den Nachteilen der Bahn: Man hat so viel Bewegungsfreiheit wie im Auto, den Straßenverkehr und den CO2-Ausstoß, wird dabei aber noch mit vielen fremden Menschen zusammengepfercht wie in der Bahn (auf noch engerem Raum) und ist bei der Gepäckmitnahme genauso eingeschränkt. Der theoretische Vorteil bei der Pünktlichkeit verfliegt durch Staus und Umleitungen in gefühlt 99 % der Fälle ebenfalls.

    Die Preise sind das einzige Argument, mit dem sich die Dinger bisher am Markt halten konnten, und das auch nur, weil man lieber nicht genau hingesehen hat, womit die Fernbusunternehmen diese Dumpingpreise erkaufen (Spoiler-Alarm: Es sind sicher nicht reduzierte Gehälter für die Chefetage.) Wenn man dem mit subventionierten Tickets für den Schienenverkehr abhelfen kann, sehe ich keinen Grund, warum diese Konservenbüchsen davon erfasst werden sollen, die gegenüber Auto und Bahn nur Nachteile haben, vor allem wenn sie von privatwirtschaftlichen Unternehmen betrieben werden, die da sicher nicht mit der Absicht herangehen, den Staat im Gegenzug angemessen an den Gewinnen zu beteiligen.

    • Naja die Buss fahren aber auch meist wie angegeben und sind noch dazu günstiger. Bei der Bahn kann mir immer alles mögliche passieren. Von 5 Minuten bis 5 Stunden Verspätung, über Fußball-Fans mit Bier grölend in der Bahn, was für die Bahn voll okay ist – machen nur harmlose Passanten an, wenn die sich mal ein kleines Bier mitnehmen und so weiter und sofort.

      Fernbus ist billig und funktioniert. Bahn ist teuer und funktioniert (auf meine Routen) mittlerweile regelmäßig absolut gar nicht. Das letzte Mal ist die komplette Route ausgefallen… es fuhr keine Bahn mehr, den ganzen Tag, wegen einem Defekt. Ich kam nicht nach Hause.

      • habe ich leider auch schon im Flixbus erlebt, dass ein Sauftour unternommen wurde. Nachbau von Freiburg nach Düsseldorf. Das Klo ordentlich verschissen, Busfahrer konnte kein Wort Deutsch, dafür könnte er wohl ohne Zigarette nicht fahren. Die haben ziemlich nachgelassen. Fernbus fahre ich eigentlich nur in Frankreich. Man merkt dass da der Staat stärker durchgreift.

        • DragonHunter says:

          Da hat niemand nachgelassen…
          Es ist einfach ein Problem des Prinzips, das Flixbus da fährt. Die selbst bieten ja keine Fahrt an. Die Leistungen kommen von einem Drittanbieter… ganz streng genommen ist FlixMobility nur ein Vermittler.
          Es hängt massiv vom Leistungserbringer ab, wie gut oder schlecht die sind… Und gerade in Deutschland ist da viel Schund auf dem Markt.
          Und nicht zuletzt kommen die billigen Preise nicht von ungefähr. Die müssen selbstredend irgendwo eingespart werden.

      • Und mit dem Bus steht man in dem gleichen Stau, in dem man auch mit dem PKW stehen würde, während der ICE vorbei rauscht. Ich fahre gelegentlich zwischen Hamburg und Berlin hin und her und da ist der ICE allen anderen Verkehrsmitteln weit überlegen was Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit angeht. Mit dem Bus habe ich mir das nur einmal angetan, das ist die paar gesparten Euros absolut nicht wert gewesen, schon ohne Stau hart an der Grenze. Aber mit einer halben Stunde Stau-Verzögerung war das auch mein Verspätungsrekord. Ist blöd, wenn man am Ziel erwartet wird.

  7. Ich hoffe das gilt auch für Flixtrain. Wir brauchen sowieso Regios, die auch mal inn kurzer Zeit die Städte anfahren. Der Bund kann ja bei seinem
    iCE bleiben

  8. Naja der Anspruch und die Wirklichkeit klaffen da wohl sehr weit auseinander. Hab mal bekannte und nicht gerade kleine Städte im Osten Deutschlands rausgesucht. Lutherstadt Wittenberg, Torgau, Saalfeld, Senftenberg, Oranienburg, Neustrelitz, da ist von Flixbus weit und breit nichts zu sehen. Es bleibt ein privatwirtschaftliches Unternehmen. Wo es sich unternehmerisch nicht lohnt da fahren wir nicht. Alles andere sind nur leere Versprechen. Im Gegensatz zum ÖPNV, obwohl er da auch noch nachholbedarf hat, vor allem auf dem Land.

    • Lutherstadt Wittenberg lässt sich z. B. von Berlin aus ganz gut sowohl mit dem ICE, dann in etwa 30 Minuten, oder mit dem Regio in etwa 60 Minuten erreichen. Ist also mit der Bahn bereits gut erreichbar. Saalfeld wurde mal von Flixbus angefahren und ja, wenn wenige, zu wenige das nutzen, wird das leider eben nicht weiter betrieben.

  9. Ich sehe die Vorteile von Fernbussen nur beim grenzüberschreitenden und Nachtverkehr. Muss öfter nach Eindhoven und das ist mit der Bahn ab Düsseldorf mind. 2mal umsteigen. Da der Geltungsbereich des 9€-Tickets aber wahrscheinlich nicht über die deutschen Landesgrenzen hinaus geht ist nur der Nachtverkehr ein stichhaltiges Argument (zumindest hier in NRW, kenne die Bahnanbindungssituation in anderen Regionen nicht genau). Alles sonst macht der Nahverkehr meistens pünktlicher und schneller.

  10. Also ich würde lieber in 11 Stunden mit dem Regio von Köln nach Berlin fahren, als mich in einen Flixbus zu setzen..

    • Setz dich doch in einen Flixtrain. Ähnlich schnell wie ein ICE, aber wesentlich günstiger.

      • Na, das stimmt aber so nicht ganz. ICE 4:20h Flixtrain 5:20h, auch liegen die Fahrpreis von 75,90 EUR und 39,99 EUR nicht wirklich soweit auseinander. Allerdings beim Komfort liegen Welten dazwischen. Flixtrain setzt alte, nur teils modernisierte Wagen ein. Wenn man Glück hat, bekommt man für 3,99 EUR einen verschmutzen oder durchgesessenen „Sitzplatz“. Dank

        • Nur mit dem Unterschied dass der flixtrain vt auch in das 39-69-€-euro-ticket integriert werden könnte. Und der ICE nicht.

          Oder es gibt ja noch viele andere bahngesellschaften die nur 1-2-3-4 Linien regional betreiben. und oft eine bessere Anbindung bieten als die regional Züge der DB.

          und das dann für lau wenn man in der Großstadt sowieso die öffentlichen nutzt.

          • Ich bin doch auf den Preisunterschied eingegangen. Es geht hier explizit um Flixbus und Flixtrain und nicht um „andere Bahnunternehmen“. Diese haben auch z.b. vom 9,00 EUR Ticket profitiert. Aber Flixmobility arbeitet im Bereich Fernverkehr und nicht Nahverkehr. Sie nutzen die kostenfreie Infrastruktur die wir alle bezahlt haben, dann wollen sie noch Unterstützung. Im Gegensatz zu Eisenbahnunternehmen, diese müssen neben „normalen“ Abgaben auch noch eine Trassengebühr zahlen.

  11. Dagegen, die wollen nur ihren Teil vom Kochen sichern. Hauptaugenmerk ist bei denen Fernreise, das hat nichts mit dem 9 Euro Ticket Grundgedanken zu tun

  12. Kein Problem, er muss nur dem „Tarifverband der Bundeseigenen und Nichtbundeseigenen Eisenbahnen in Deutschland“ beitreten. Das hat der Vorgänger von Flix, der Hamburg-Köln-Express, auch getan. Allerdings umfasst das auch Pflichten…

  13. Die Bahn sollte das Modell Interregio wieder mit dem alten Netz oder besser einführen: Züge die mit vielen Halten auch an kleineren Bahnhöfen umsteigefrei größere Gebiete verbinden. Tolle Symbiose aus Nahverkehr = Dichte der Haltepunkte und überregionalem Verkehr = Umsteigefreiheit. Flixbus hat selbst in großen Städten wo Regionalzüge an mehreren Bahnhöfen Halt machen, oft nur einen Halt am jeweiligen hauptbahnhof oder größtem ZOB. Unterzentren, die Regionalzüge anfahren werden nicht bedient . Also kein Service, der dem Ansatzpunkt eines 9-Euro-Nachfolgeticketzs entspricht = keine Einbeziehung von Flixbus.

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