Evernote: Sammeln mit dem Überallelefanten

Wer kennt das nicht: Man geht durch die Fußgängerzone, blickt in Schaufenster und *bang*, sieht das perfekte Geschenk für den nächsten Geburtstag seiner Freundin. Man geht spazieren und plötzlich fällt einem die Superidee für die Brainstorming-Sitzung zum neuen Projekt ein. Man holt sich die tägliche Dosis RSS-Feeds und denkt bei einem der vielen Tipps von Caschy, „Hm, gar nicht so schlecht, das könnte ich auch mal brauchen“.

In diesen Fällen erleben wir den assoziativen Teil unseres Gehirns bei der Arbeit. Dieser Teil des Gehirns arbeitet als Hintergrundprozess und kombiniert Erlerntes, Erfahrenes und Erlebtes zu neuen Ideen. Will man diese Ideen nutzen, muss man sie schnell und zuverlässig festhalten. Dafür setze ich Evernote ein. Über Evernote hat Caschy schon oft berichtet. In diesem Gastbeitrag zeige ich, wie man mit Evernote Ideen und Wissen optimal ausnutzen kann.

Der Überallelefant

Evernote läuft unter Mac OS X und Windows. Für Linux-User gibt es einen freien Clone oder sie nutzen die Web-Anwendung. Zusätzlich gibt es Apps für iPhone und iPad, Android, Blackberry, WebOS sowie Windows Mobile. Dabei sorgt es selbstständig dafür, dass Notizen zwischen allen Geräten ausgetauscht werden und so überall zur Verfügung stehen.

Alle Notizen von Evernote werden volltextindiziert und zusätzlich mit Tags versehen. Dank der Texterkennung werden sogar Wörter in Bildern zum Suchindex hinzugefügt.

Das Geschenk

Das Geschenk für meine Freundin fotografiere ich einfach mit der Handycamera, übernehme es in Evernote, markiere es mit den Tags „Geschenk, Anne“ und lass die Handy-App von Evernote den Rest erledigen. Rückt der Geburtstag näher, genügt eine Suche in Evernote und schon sind alle Geschenkideen der letzten Jahres vor mir.

Das Projekt

Ob Präsentation vor Kollegen, Artikel im Blog oder das nächste Kundengespräch: Jedes Projekt beginnt mit Recherche sowie Brainstorming und das Ergebnis wird meist in mehreren Schritten an unterschiedlichen Tagen erarbeitet. Mal recherchiert man gezielt, mal trifft man auf passende Fakten durch Zufall; mal arbeitet man konzentriert an den Folien, mal kommt der richtige Einfall, während man eine andere Aufgabe bearbeitet.

Ich sammele und erarbeite diese Dinge jeweils stets in einer einzelnen Evernote-Notiz, so dass ich überall und jederzeit darauf zurückgreifen und ergänzen kann. In der kostenpflichtigen Premium-Version von Evernote, kann man neben Bildern und PDFs sogar beliebige Dateien zu Notizen hinzufügen, so dass eine Art Überallakte entsteht, die alle relevanten Informationen zum Projekt beinhaltet.

Auf diese Weise ist auch dieser Gastbeitrag, von der ersten Idee, über die inhaltliche Struktur bis zum fertigen Text komplett in Evernote entstanden.

Der Tipp

Es geht vielen bestimmt ähnlich: Beim täglichen Lesen von Blogs und Webseiten finde ich oft Tipps und Tricks, von denen ich weiß, dass sie mir in Zukunft bestimmt helfen werden. Ist es dann soweit, erinnere ich mich zwar an den Tipp, weiß aber meist nicht mehr, wo ich ihn gefunden habe. Deswegen nutze ich den Web-Clipper von Evernote (verfügbar für alle gängigen Browser) und lege den Tipp in meinem Überallelefanten ab. So habe ich eine zentrale Anlaufstelle und weiß, wo ich suchen muss.

Ich lege sogar große PDFs und E-Books zu Programmiersprachen, Betriebssystem und Programmen in Evernote ab, damit ich nicht ständig Google bemühen oder meine Festplatte durchsuchen muss.

Das Fazit

Evernote ist auf nahezu allen Geräten und Betriebssystem einsetzbar. Damit kann man wo und wann man will auf seine gesammelten Informationen zugreifen und sie erweitern. Gerade diese Eigenschaft überall und jederzeit neue Notizen hinzuzufügen oder abzufragen, macht Evernote unschlagbar. Versucht es selbst und sammelt Euer Wissen an einer zentralen Stelle.

Viel Erfolg beim Sammeln wünscht Euch,

Lukas Pustina

Über den Autor

Lukas Pustina ist IT-Consultant und Autor des Produktivitätsblogs Überallbüro. Dort gibt er Tipps und Anregungen für zeitgemäßes Arbeiten und zeigt konkret und praktisch auf, wie man motiviert und produktiv seine Arbeit unabhängig von Ort und Zeit erledigen kann. Seine zentrale These lautet: Sei kreativ, wann und wo du es am besten kannst.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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24 Kommentare

  1. Schön und gut. Aber eine Speicherung lokal auf dem Gerät wäre viel besser.

  2. Ich nutze lieber springpadit.com

  3. Kann es sein, daß diese Anwendung lediglich dokumentiert, was der Mensch früher aufgrund der Nichtigkeit/Nutzlosigkeit der Information wieder vergessen hätte?

    In anderen Worten: Was wirklich wichtig und nützlich ist, merkt man sich und für alles andere gibt es den Papierkorb bzw. das Vergessen?

    Vielleicht bin ich arg altmodisch aber von ersten Recherche bis zum Projektende geht das immernoch per Notizbuch (sowas aus Papier vor Ort) und per Writer-/Google-Dokument inkl. Linksammlung (im Büro). Selbst bei mehreren zeitgleichen Projekten leiden dadurch weder Qualität noch Übersichtlichkeit. Ganz abgesehen davon, daß das Notizbuch mit Faden-Lesezeichen eine irre Zugriffsgeschwindigkeit und eine totale Editierfunktion für Wörter, Zeichnungen und sogar die Integration von Fremdzetteln bietet.

  4. Evernote speichert auf PC und Mac alle Notizen lokal und überträgt in regelmäßigen Abständen Änderungen an die Evernote-Server. Da auf den meisten Mobilgeräten nicht ausreichend Platz ist, werden die Notizen nur bei Bedarf geladen. In der iPhone-App (keine Ahnung, wie es bei Android etc. ist) kann man jedoch Notizbücher zum Download auswählen, die dann auch lokal auf dem iPhone vorgehalten werden.

    Viele Informationen liegen heute digital vor, so dass die digitale Speicherung in Evernote sinnvoller sein kann, als die analoge auf Papier. Was man speichert bleibt einem natürlich selbst überlassen, aber ich suche lieber in meinen Notizen als im gesamten Web. Nichtsdestoweniger hat Papier gerade beim Entwickeln neuer Ideen sehr viele Vorteile. Es ist einfach natürlicher im Umgang. Es spricht aber nichts dagegen, das Papier einzuscannen oder abzufotografieren. Denn Papier liegt immer an einem Ort während Evernote überall benutzt werden kann.

  5. Ich weiss dass die halbe Welt auf Evernote und Dropbox schwört; entsprechend viel Publikation bekommen diese Anwendungen.
    Allerdings muss das ja nicht auch heissen, dass es keine Alternativen gibt, oder diese nicht sogar mehr/Anderes/Besseres bieten. Es hat ja nicht jeder die gleichen Ansprüche.

    Kennt jemand denn unter diesem Aspekt noch Alternativen zu Evernote? Oder ist das der Einzige Anbieter für den Anwendungszweck „Datensammeln leicht gemacht“?

  6. @gb
    wg. Notizbuch: und das Beste – man kann sich sogar daraufsetzen und es funktioniert immer noch!

  7. @maelcum
    Als Alternativen zu Evernote könntest Du es mit Simplenote und Notational Velocity probieren (s. http://stadt-bremerhaven.de/notizen-erstellen-und-synchronisieren-mit-notational-velocity/). Ich weiß jedoch nicht, ob sie etwas ähnliches wie die praktische Clipper-Funktion von Evernote anbieten.

    Als Alternative zu Dropbox versuch es doch mal mit JungleDisk (https://www.jungledisk.com/). Es ist vergleichbar mit Dropbox, zielt aber stark auf den unternehmensweiten Einsatz. So bietet es vollständige Verschlüsselung aller Daten, Rechte- und Benutzerverwaltung etc.
    Einen Blick könnte auch ZumoDrive (http://www.zumodrive.com/) wert sein. Damit habe ich aber keine Erfahrung.

  8. ich finde Evernote echt klasse. Habe es gerade getestet. Weiss jemand ob es so eine Software gibt um seine Notizen auf den eigenen Server zu übertragen ?

  9. Also ich find OneNote+Dropbox viel besser.

  10. @Lucas. Danke!

  11. mir reicht das google notebook

  12. Ludolf Rudolf says:

    Evernote wäre super, wenn es nicht so grauenhaft grottig wäre!
    Editierfunktionen von Textnotitzen, am besten noch mit Formatierung, oder via WebClipper von WebSites ENT-, äh, erstellt, sind noch auf unterstem Niveau.

    Lest Euch durch das englischsprachige Forum!
    Da sehr ihr sehr schnell, was die Pros und Contras sind.

    Es gibt die, die es einfach nutzen und es himmelhochjauchzend loben 🙂
    Und die, die es einfach nutzen und es gerne an ihre Bedürfnisse angepasst hätten 🙂
    Letztere … ach, lest selbst ;->

  13. Schöner Artikel; er verdeutlicht doch wieder gute Ansätze Evernote zu nutzen, an die ich noch nicht gedacht hatte! Vielen Dank!

  14. @maelcum: http://stadt-bremerhaven.de/cintanotes-1-2-erschienen-notizen-portabel-verwalten/
    CintaNotes plus Dropbox. Nicht so träge wie Evernote. Nachteil: Kein Webinterface und nur reine Texterfassung. Wem das reicht, wird sehr zufrieden sein.

  15. Ach cool hab mich immer geärgert das es kein Linux version gibt und ich die Weboberfläche benutzen muss. ( die mit einen 8″ netbook nicht gut bedienbar ist) Gut zu wissen also das es einen Linux clone gibt.

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