EU fordert Online-Plattformen dazu auf, Alternativen zur personalisierter Werbung zu bieten

Wer sich im Internet herumtreibt und dort Online-Plattformen wie Social Media und Co. nutzen möchte, hat oft die Wahl: Entweder man bezahlt einen Obolus zur Nutzung oder stimmt der Nutzung der eigenen Daten zum Ausspielen von personalisierter Werbung zu. So machen es viele: Facebook, X oder Google mit Gmail – nur um ein paar Beispiele zu nennen. Dem Europäischen Datenschutzausschuss gefällt das Gebaren jedoch ganz und gar nicht, denn viele Anwender lesen die Bedingungen oft nicht und stimmen der Nutzung der eigenen Daten zu.

Der Ausschuss hat nun eine Stellungnahme dazu herausgegeben, in der die großen Online-Plattformen aufgefordert werden, Alternativen für die aktuelle „Zustimmen oder Bezahlen“-Situation zu geben. Diese könnte insbesondere die Gratis-Nutzung ohne Datenfreigabe oder nur mit einer sehr eingeschränkten Datenfreigabe sein. Man beruft sich dabei auf die europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Dort ist in Artikel 5 unter anderem das Thema Datenminimierung und auch Fairness beim Umgang mit dem Datenschutz erwähnt.

„Die Verantwortlichen sollten stets darauf achten, das Grundrecht auf Datenschutz nicht in eine Funktion zu verwandeln, für deren Nutzung der Einzelne bezahlen muss. Der Einzelne sollte sich des Werts und der Konsequenzen seiner Entscheidungen voll bewusst sein.“ – Vorsitzende des Ausschusses Anu Talus

Die verkündete Stellungnahme ist aktuell (noch) nicht rechtlich bindend und lediglich eine Aufforderung. Auch zum Thema: Heise / Europäischer Datenschutzausschuss

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Hauptberuflich im SAP-Geschäft tätig und treibt gerne Menschen an. Behauptet von sich den Spagat zwischen Familie, Arbeit und dem Interesse für Gadgets und Co. zu meistern. Hat ein Faible für Technik im Allgemeinen. Auch zu finden bei Twitter, Instagram, XING und Linkedin, oder via Mail

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15 Kommentare

  1. Und das Tracking würde dann aufhören ?
    Allein der Glaube fehlt mir.

  2. … Und ich fordere die EU auf, endlich die fest „getackerten“ Plastikdeckel an Einweg-Getränke-Flaschen wieder abzuschaffen. 1. Kleine Kinder können sich so kaum noch selbst n Getränk eingießen. 2. Die Flaschen gehen schwerer zu. Das ist für ältere Leute echt diskriminierend und wenn die Flasche nicht richtig verschlossen ist entweicht Kohlensäure… 3. Wer nach dem Sport aus der Flasche nen ordentlichen Zug nimmt, bekommt ne rote Nase mit Kerben… 🙂

    Das ist meine aktuelle Meinung zur EU…

  3. Die Anbieter müsste für den gleichen Umsatz mehr Werbung schalten. Am Ende bekomme ich mehr Werbung die mich nicht interessiert.

    Dann lieber weniger Werbung die mich interessieren könnte.

    • Deine Ansicht finde ich erschreckend 🙂

      • Und deine Realitätsfern. Seiten wie diese funktionieren ohne Werbung nicht. Unternehmen zahlen für unpersonalisierte Werbung weniger. Eine Webseite müsste für die gleichen Einnahmen zwangsläufig mehr unpersonalisierte Werbung schalten.

        Die meiste Zeit nutze ich Fake Mail Adressen, falsche Namen, Adressen, Geburtsdaten, Mobilfunknummern und einen VPN. Da können die so viel persönliche Daten sammeln wie sie möchten.

        • Dann sollen sich die Seiten einfach mal ein anderes Geschäftsmodell überlegen.
          Werbung schön und gut, aber Tracking muss nicht sein.

          • Dann sag mir ganz konkret wie sich diese Webseite finanzieren soll.

            Bezahlte Fake Tests und Produktvorstellungen?
            Abo?
            50 Cent pro Artikel?
            Die meisten Redakteure entlassen und Artikel mit KI generieren?

        • Du gehst hier blind davon aus das „Personalisierung“ funktioniert und tatsächlich einen Mehrwert bietet der die damit zusammenhängende exzessive Datensammlung rechtfertigt.

          Das sind haltlose Versprechen der Werbeindustrie. Personalisierung macht Werbung weder „interessanter“ noch relevanter. Unternehmen wird durch ein paar Schieberegler und Einschränkungsmöglichkeiten nur eine Produktqualität vorgetäuscht, die so nicht existieren kann. Dafür sind die Quelldaten viel zu unzuverlässig, lückenhaft und fehlerhaft, egal wie viel man davon sammelt.

          Mal davon abgesehen, dass die dynamischen Inhalte inzwischen sogar ein Sicherheitsrisiko für Endanwender geworden sind, weil sich so großflächige Attacken auf Sicherheitslücken in Browsern ausnutzen lassen. Die Prüfung der Inhalte scheint hier nicht ausreichend zu sein.

    • Sehe ich tatsächlich genau so. Allerdings finde ich nicht, dass durch Tracking usw. irgendwie mein Geschmack oder meine Interessen getroffen werden. 40 w ledig, nein, ich will keine Hochzeitskleider sehen, nein, ich will keine Chippendales Karten und König der Löwen auch nicht. Warum kann man nicht eher sowas wie ein Belohnungssystem einführen. Du erstellst dein Interessenprofil anhand von vorgeschlagenen Themen usw und wenn du dann was darüber bestellst, bekommst du Gummipunkte für die du dein Profil weiter ausschmücken kannst. Denn bis jetzt sehe ich nix von zugeschnittener Werbung, sondern der Kühlschrank, den ich für meine Mutter gekauft habe, verfolgt einen wochenlang durchs ganze Internet.

      • Wer heute noch ohne Werbeblocker und anderen nützlichen Tools im Netz unterwegs ist, kann nicht mehr geholfen werden. Mein Verständnis für dieses Geschäftsmodell tendiert gegen Null und wer meine Aufmerksamkeit auf seine Beiträge lenken möchte, soll besser nicht den Einsatz dieser Tools erschweren. In der Zeitung kann ich weiter blättern, im Fernsehen umschalten und im Netz nutze ich eben moderne Technik und den Lesemodus des Browsers um mich gegen Werbung zu wehren. Wenn ich wirklich etwas kaufen will, dann suche ich aktiv danach.

        • Werbung zu schalten ist kein Geschäftsmodell. Es ist die einzige Möglichkeit, Seiten ab einer bestimmten Größe (Traffic) zu finanzieren.
          Die Alternative sind Membersites, oder PayWalls. Mittlerweile versteckt so gut wie jede Ex-Printgazette ihre Artikel entweder gleich komplett hinter einer PaxWall oder hinter einer riesigen Liste von Tracking Anbietern.

          • Solange ich ganzen ganzen Müll nicht zu sehen bekomme ist alles gut. Der Browser kann im Hintergrund gerne die Werbung laden, ich will sie nur nicht sehen oder hören. Beiträge hinter einer Paywall zu verstecken finde auch ok solange die Einsparung zu einer richtigen Printausgabe auch an die Kunden vollständig weitergereicht wird. Ansonsten kann ich mir die Zeitung/Zeitschrift genauso gut auch am Kiosk kaufen.

  4. Wie wäre es mit personalisierter Werbung von anderen Personen im gleichen IP Adressen Bereich? „Wer in der WG hat schon wieder nach Hamsterbikinis gesucht?“

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