Entwickler veröffentlichen ihr Spiel kostenlos, weil unter Android die Piraterie-Rate unglaublich hoch ist

Mit der Überschrift wäre schon eigentlich alles gesagt. Ein Spiele-Entwickler stellt sein Spiel kostenlos zur Verfügung, weil die unwahrscheinlich hohe Piraterie-Rate unter Android ein Problem ist. Konkret geht es um die Hersteller des Spiels Dead Trigger, die sich auch schon für das atemberaubende Shadowgun verantwortlich zeigten. Sie gerieten in das Kreuzfeuer der Kritik, da sie einen heftigen Preis-Cut machten und damit Käufer verärgerten, die das Spiel vorab gekauft hatten. Bei Dead Trigger handelt es sich um ein Spiel, welches um das Umlegen von Zombies geht – wenn man dies so vereinfacht darstellen will.

Nun hat man das Ganze in das Free to Play-Modell umgewandelt, was bedeutet: Grundspiel frei, Waffenkäufe und Co können per In-App-Kauf getätigt werden. Das könnte vielleicht sogar die Zukunft vieler Spiele sein, Inhalte werden nur noch gestreamt oder über In-App-Käufe zur Verfügung gestellt. Das Interessante: selbst als man das Spiel für kleines Geld anbot, blieb die Piraterie-Rate des Spiels so hoch – und das Irrwitzige: Menschen machen einen riesigen Aufriss darum, dass sie das Spiel, welches nun Free to Play ist, für die riesige Summe von 99 Cent kaufen mussten. Manchmal verstehe ich die Welt nicht mehr – das ist schade und nicht gut für die Android-Plattform, wenn selbst aufwendige Spiele für nen Euro extrem kopiert werden. Smartphone für 500 Euro, aber zu geizig, um nen Euro zu investieren. Ich bin sicherlich kein Weltverbesserer, kann aber nur appellieren: unterstützt Software, Musik und die Künstler, die euch lange und vor allem viel Freude bereiten.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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104 Kommentare

  1. Wenn ich mit meinem Android Smartphone den Blog hier aufrufe, werden die Style Sheets nicht geladen. Ich sehe nur den blanken Text. Hat das Problem noch jemand? Browser ist der Standard-Browser unter Jelly Bean.

  2. Es macht doch keiner diesen großen Aufwand für dieses eine Spiel. Der Aufwand ist meist einmalig und dann hat man den Großteil der Angebote kostenlos.

    Ich finde es immer wieder toll wie hier auf dem Blog die Gegensätze so leben. 🙂
    Nutzer, die sich darüber aufregen, dass Apple nach 6 Jahren einen Anschluss ändert und man nun „alles neukaufen muss“, regen sich hier drüber auf, dass so viele Leute „klauen“ und daher Firmen pleite gehen.

  3. Christoph B. says:

    Man sollte noch bedenken dass hingegen vieler Statistiken eine Raubkopie nicht heißt dass es einmal weniger gekauft wurde…
    Ich würde vermuten das jede 10. Raubkopie ein Kauf gewesen wäre, höchstens.

  4. @Christoph Das stimmt natürlich. Dennoch ist es nicht richtig. Es wird hier geistiges Eigentum „gestohlen“

  5. Ich habe Anfangs im Android Market immer mywirecard als Zahlungsmöglichkeit genutzt was aber den Nachteil hatte, dass man sein Konto erst immer aufladen muss und einem natürlich dann wenn man unbedingt eine App kaufen will ein paar Cent Guthaben fehlen.
    Dank O2 gibt es ja aber mittlerweile die Möglichkeit Apps über die Handy Rechnung zu kaufen.
    Für eine gute App die ich fast täglich nutze bin ich gerne bereit ein paar Euro zu zahlen. Ein Großteil der kostenpflichtigen Apps ist aber solcher Müll, dass ich sie nicht mal geschenkt oder raubkopiert haben möchte.

    MfG, Sven

  6. Also zunächst mal: Deutschland ist nicht die Welt. Würden nur die Deutschen raubkopieren, die zu doof oder zu jung sind um ’ne Prepaid-KK zu bestellen, würde das den Firmen vermutlich kaum auffallen. In vielen anderen Ländern hat ohnehin jeder Erwachsene ’ne KK, es gibt Provider-Payment, oder Smartphones können sich eh nur Bonzen leisten, die mehrere Kreditkarten und ’nen Privatflieger haben.

    Das Problem dürften wohl vor allem Schüler und Studenten sein, die ihren Eltern noch verdeutlichen konnten, dass sie ohne Smartphone den sozialen Status eines Obdachlosen haben, nach Disko und Klamotten-Einkauf bzw. WoW-Gebühr nichts mehr für (andere) Spiele übrig haben. Und solche, die das Raubkopieren aus der Zeit so gewohnt sind, dass sie nicht mal darüber nachdenken, dass die Softwareentwicklung (genauso wie Musik, Filme, Bücher, …) auch ein wenig Aufwand kostet.

    Allerdings finde ich das Gejammer dennoch übertrieben. Einen gewissen, nicht unbedingt kleinen, Anteil Raubkopierer hat es schon zu Zeiten von C64 und Mixtape gegeben. Mir kann keiner erzählen, dass mit Dead Trigger nicht trotzdem hundertausende Euro eingenommen wurden.
    Bei Free-to-Play verdient zumindest an mir dagegen niemand mehr. Entweder läuft das Spiel auch ohne blöde Einkäufe oder es fliegt wieder runter. Ständig überteuerten Murks kaufen müssen, damit man auch nur den Hauch einer Chance haben kann, wird mir dann nämlich doch zu teuer und zu umständlich.

  7. Free to play ist einfach das beste Konzept und ist für die meisten erfolgreich. Nicht umsonst setzt es sich auch am Desktop immer mehr durch. Der Kunde kann es vorher antesten und der Entwickler verdient auf Dauer mehr – beide Seiten profitieren von. Vollpreistitel sind einfach Geschichte weil der Nutzer zu oft die Katze im Sack gekauft hat.

  8. Lieber ein gekauftes Spiel das es mir dann auch wert ist gespielt zu werden als 100 geklaute Spiele die ich eh nicht spiele.
    Ich würde mir allerdings eine längere Rückgabezeit wünschen. Ansonsten kann man sich nur schämen für diese Raubkopierer.

  9. Christoph B. says:

    @nektus
    Da will ich dir nicht widersprechen, aber ich versuche auch immer den moralischen Aspekt zu sehen.

    Und wenn ein Spiele-Entwickler sagt, ihm sei es Recht wenn Leute mit weniger Geld es anderweitig bekommen, ist das eine tolle Einstellung, da gebe ich viel lieber mein Geld aus, als bei irgendwelchen Halsabschneidern.

    Würde ja gerne mal Statistiken sehen von Apps die es auch als Donation Version gibt.

  10. Ich habe mir ein Samsung Galaxy WIFI als MP3-Player gekauft und habe jetzt das selbe Problem. Ich benötige nur eine APP die ich aber nicht kaufen kann. Da ich weder eine Kreditkarte noch einen Mobilfunkvertrag habe stehe ich jetzt im Regen. AndroidPit verlinkt zu Google , das hat mir auch nicht geholfen. Eine Preparekarte für eine Betrag von 1-2 Euro sehe ich nicht ein.
    Jedes kleine Browsergame bietet mehrere Zahlungsarten an, aber bei Google gibt es nur die Kreditkarte.

    Ich denke das ist sicher mit ein Grund für die vielen Raubkopierer. Ich hatte auch zum ersten mal den Gedanken gespielt….

  11. Und genau aus DIESEM Grund sehe ich nicht, dass es sich lohnen wird, eine Ouya Konsole zu kaufen.

    Das Ding ist von Haus aus offen und Piraterie wird trivial. Wieso sollte ein Studio Software programmieren, die für die Ouya optimiert ist, wenn sie eh nicht erwarten können, damit jemals wirklich Geld zu verdienen?

  12. Wenn ich das Geschrei hier wegen Kreditkarten lese… Wie bucht Ihr denn Eure Reisen? Wie bezahlt Ihr im Ausland? Wie mietet Ihr ein Auto? Wie kauft Ihr online? Könnte man beliebig weiterführen.

    Was ist denn so schlimm daran, eine Kreditkarte zu besitzen UND zu benutzen?

  13. Hehe. Das hatte auch In-App-Käufe als es 99ct kostete, hat es dann jetzt noch mehr als vorher?
    Wahrscheinlich hat es deswegen keiner gekauft, weil entweder freemium oder kostenpflichtig OHNE in-app-Käufe. Aber beides?

  14. Gut so. Denn diese Mist Verein hat es nicht anders verdient. Ich habe das Spiel gekauft so wie eine menge in-game Sachen und brauchte Hilfe die ich bis jetzt nicht bekommen habe. Das Geld wollten Sie aber gleich haben nur Support gibt es keinen. Jetzt gibt es das Game Gratis was nochmal eine Frechheit ist für jene wie mich welche bezahlt hatten noch vor kurzen. Ich kaufe von diesen Verein nie wieder was.

  15. Sehr schade, dass so viele User eine App ilegal runterladen statt eine App für ein paar Cent zu kaufen. Das wirft die Entwicklung neuer Apps im Android System wieder ein Stück zurück!

  16. Google könnte ja mal damit anfangen, ein vernünftiges Bezahlsystem einzuführen, das nicht voll und ganz auf die USA ausgerichtet ist, wo jeder 14-Jährige mit einer Kreditkarte rumrennt. Das wäre immerhin mal ein Anfang.

    Ähnliches Problem übrigens unter iOS. Vorsichtig (sehr vorsichtig) geschätzt gehe ich mal davon aus, dass 50% der Jailbreak-Nutzer eben diesen Jailbreak nur installieren, um sich gecrackte Apps zu laden. Die Folge: EA und Gameloft gehen einem mit ihrem Freemium-Mist gewaltig auf die Nerven.

  17. Hi Cachy, Du hast eigentlich vollkommen Recht.
    Allerdings nutze ich auf Android nur Apps, die entweder kostenlos oder außerhalb vom Play-Store mit PayPal zahlbar sind – auch wenn sie dann meist einen Euro mehr kosten. Ich weigere mich zumindest, Google meine Kreditkartennummer anzuvertrauen. Ich weiß, PayPal ist nicht viel besser. Aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch Google Opfer von Hackern wird. Mit dem Zwang zur Kreditkarte pinkelt sich Google in gewisser Weise selbst ans Bein. – Schade.

  18. Also für mich ist es nicht nachvollziehbar, warum jemand heutzutage keine Kreditkarte hat. Bei Bezahlung im Internet gibt es doch neben Nachnahme nichts sichereres. Klar, man muß dann regelmäßig die Abbuchungen kontrollieren aber das sollte sich pro Monat im überschaubarem Rahmen halten (so 30 Sekunden für pdf in Email öffnen und anschauen).

    Vom Geschäftsmodell her sind die Inappkäufe doch klasse und aus meiner Sicht akzeptabel solange das vor der Installation transparent angegeben wird.

  19. @Boomer: Naja Nachnahme ist keine wirklich Alternative, da man bei der Zustellung immer Anwesend sein oder aber zum Besuch der Postfiliale Urlaub nehmen muss.

    Heiko

  20. Alexander says:

    Dass ich ohne Kreditkarte nichts in Play Store kaufen kann, ist einfach ärgerlich. Der Kommentar „Kauft euch doch eine Prepaid-Kreditkarte!“ nervt auch, weil er zu kurz greift. Es ist einfach unverständlich, warum Google andere Bezahlverfahren wie z.B. Lastschrift nicht unterstützt. Das kann man die Arroganz amerikanischer Unternehmen nennen: „Bei uns bezahlt man eben mit Kreditkarten also tut ihr das gefälligst auch! Wir wollen uns das Geld sparen, dass eine Anpassung an den andere Märkte (wie der in Deutschland) kostet!“.

    Dass ist ein bisschen hart ausgedrückt, aber drückt sehr gut den Widerspruch aus: Auf der einen Seite sagt man Deutschland wäre für technischen Produkte kein kleiner Markt, aber scheinbar nicht wichtig genug, um bei uns übliche Zahlungsmöglichkeiten zu unterstützen. Dabei ist es eine Binsenweisheit, dass man Dienstleistungen an lokalen Gepflogenheiten anpasst, um erfolgreich zu sein.

    Daher kommt bei denen meisten Kreditkarten-Verweigerer so etwas an: „Wenn ihr zahlen wollt, schafft euch eine Kreditkarte an! Dass uns Kundenfreundlichkeit nicht wichtig ist, seht ihr daran, dass wir euch nur 15 Minuten Rückgabefrist einräumen.“

    Dass Google mit diesen 15 Minuten gegen den Verbraucherschutz verstößt, sollte einleuchten. Dass amerikanischen Unternehmen trotzdem nichts zu befürchten haben ist leider Realität, obwohl das „Safe Harbour“-Abkommen genau so etwas ermöglichen soll(te).

    Irgendwann werde ich mir wohl auch eine Kreditkarte besorgen, da ich nicht erwarte, dass Google auf einmal eine 180-Grad-Wendung hinlegt. Wer nach einer günstigen Kreditkarte sucht, dem empfehle ich die von der Deutschen Kreditbank. Mit dieser kann man auch in Ausland kostenlos Geld abheben, was nicht alle Karten bieten, aber ganz nützlich sein kann.(Und nebenbei ist die Karte kostenlos und von einer Vielzahl Prüfern gut bewertet worden.) https://www.dkb.de/privatkunden/dkb_cash/index.html

    Meine Hoffnung in Sachen Bezahlmöglichkeiten für Android Apps liegt ganz bei Amazon. Amazon möchte ja bald seinen eigenen App Store aufmachen und da Amazon eine funktionierende Abrechnungs-Infrastruktur besitzt, wären sie ja blöd, wenn sie diese für den App Store nicht verwenden würden. Und da diese Infrastruktur auch Lastschrift anbietet, setze ich meine gesamten Hoffnungen darauf, dass Amazon diese Zahlungsmöglichkeit auch bei seinem App Store anbietet; wenn er denn endlich fertig ist.

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